DE54770C - Anordnung der Luftzuführungskanäle an Gasretortenöfen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung bezweckt, bei den in Gaswerken befindlichen Retortenöfen die starke Ausstrahlungswärme aufzusammeln und dieselbe wieder in den Ofen zurückzuführen. Es geschieht dies mittelst Kanäle, die theils in der Mauer oberhalb des Ofengewölbes und in der Hintermauer und theils in der Bodenebene des Ofens angebracht sind, und durch welche Luft in den Ofen eingeleitet wird. Durch diese Vorrichtung erreicht man einmal, dafs die Luft warm in den Ofen hineinkommt, weil die directe Verbindung zwischen dem Ofen und der äufseren Luft bei jedem Aufschütteln von. Brennmaterial verhindert ist, und zweitens, dafs die Mauermasse vor dem Einsinken und vor Rissen geschützt wird. Eine Folge hiervon ist, dafs der Ofen besser isolirt ist, dafs die Wärme besser als sonst um die Retorten concentrirt wird, dafs Brennmaterial gespart wird, und dafs der Ofen sich besser erhält.

Fig. ι auf den beiliegenden Zeichnungen stellt zwei Oefen dar, den einen in Ansicht und den anderen im Durchschnitt. Fig. 2 ist ein verticaler Längsschnitt und Fig. 3 ein Horizontalschnitt des Ofens.

A sind die Gasretorten. Die Kanäle, durch welche die Luft in den Ofen eingeleitet wird, sind theils oberhalb des Ofengewölbes und theils im Ofenboden angeordnet und so eingerichtet, dafs die Luft einen langen Weg zu durchstreichen hat. So beginnen die erstgenannten Kanäle α etwas oberhalb des Ofengewölbes an der Hintermauer, und zwar ist an jeder Seite des Ofens ein Kanal α angebracht, Fig. ι und 2. Der Kanal α geht zuerst abwärts nach dem Ofengewölbe, Fig. 2, dann im Zickzack hin und her über das Ofengewölbe hin, nämlich zuerst nach vorn, dann nach hinten, dann wieder nach vorn und schliefslich nach dem hinteren Ende des Ofens, wo er sich dann nach unten fortsetzt, bis er ungefähr in gleiche Höhe mit dem Rost kommt. Der Kanal α geht dann wieder nach vorn und theilt sich in drei kleinere Kanäle, welche, nachdem sie eine kleine Strecke aufwärts gegangen sind, an den Seiten der Feuerbrücke ausmünden, Fig. 2. Die Bodenkanäle b gehen ungefähr in derselben Weise. Die äufseren Mündungen derselben sind in Fig. ι ersichtlich, eine an jeder Seite des Ofens. Ein jeder der Kanäle b führt zuerst abwärts und nach hinten, geht dann vorwärts und wieder rückwärts. Wie man sieht, laufen die Kanäle α und b die letzte Strecke sehr nahe neben einander, und sind in dem zwischenliegenden Mauerwerk Oeffnungen vorgesehen, durch welche die Kanäle b mit den Kanälen a in Verbindung stehen, und schliefslich haben beide Kanäle einen gemeinsamen Auslauf. Während ihres Durchganges durch die beschriebenen, in Zickzack gehenden Kanäle wird die Luft sehr bedeutend erhitzt und die Mauermasse in entsprechendem Grade abgekühlt. Die sonst nutzlos weggehende Ausstrahlungswärme wird also zu einem grofsen Theil mit der Luft nach dem Feuerraum zurückgeführt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Bei Retortenöfen in Gaswerken zum Zweck, die Ausstrahlungswärme der Oefen durch Luft dem Feuerraum wieder zuzuführen, die Anordnung von zwei oberen und zwei unteren

   Luftkanälen, je einer an jeder Seite des Ofens, von welchen Luftkanälen die oberen α von der Hintermauer oberhalb des Ofengewölbes auslaufen, weiter im Zickzack über das Ofengewölbe gehen und schliefslich bei der Gewölbekrone vertical in der Hintermauer abwärts, dann unter der Feuerbrücke hinlaufen und, an den Seiten derselben aufsteigend, in den Feuerraum ausmünden, während die unteren Kanäle b von der Vorderseite des Ofens in schiefer Richtung in der Vordermauer nach der Bodenebene des Ofens gehen, dann horizontal im Zickzack nach dem Feuerraum laufen und schliefslich sich mit den Kanälen α vereinigen, so dafs sie gemeinsame Auslauföffnungen mit diesen haben.

   Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.