DE54709C - Vorrichtung zum Verbinden von Metallstücken mit einander auf elektrischem Wege - Google Patents
Vorrichtung zum Verbinden von Metallstücken mit einander auf elektrischem WegeInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine neuartige Einrichtung zum Löthen, Schweifsen
und Verbinden von Metallstücken auf elektrischem Wege, bei welcher, unter Anwendung
von Wechselströmen, das Arbeitsstück mit einer get.heilten oder ungetheilten Eisenhülse versehen
wird, um eine Localisirung der durch den elektrischen Strom erzeugten Wärme auf
die Schweifs- bezw. -Löthstelle zu bewirken und einen kräftigen Gegenslrom in dem von
der Eisenhülse umfafsfen Arbeitsstück zu erzeugen, so dafs dieser Theil des Arbeitsstückes
in einen Nichtleiter der Wechselströme verwandelt wird.
Diese Art des Löthens oder Schweifsens hat gegenüber der bisherigen Methode den grofsen
Vortheil, dafs die Löth- oder Schweifshitze auf die zu verbindenden Theile concentrirt wird
und nicht das ganze Arbeitsstück der Erwärmung ausgesetzt zu werden braucht, so dafs ein Verbrennen schwacher oder hervorstehender
Theile nicht mehr zu befürchten ist.
Zur besseren Veranschaulichung der Erfindung ist in der beiliegenden Zeichnung in
Fig. ι und 2 eine Vorder- und Seitenansicht eines zu verbindenden Ringes mit den den
Strom zuführenden Klemmen und der den Gegenstrom erzeugenden Eisenhülse dargestellt.
Fig. 3 veranschaulicht die mit isolirtem Draht umwickelte Eisenhülse und deren Verbindung
mit der Elektricitätsquelle. Fig. 4 zeigt die Art der Regulirung der magnetischen Leitungsfähigkeit der Eisenhülse. Fig. ,5 und 6 veranschaulichen
eine Vorrichtung zur Regulirung der an das Arbeitsstück abgegebenen Stromstärke.
Fig. 7 ist eine Vorrichtung zur Vermehrung und Anregung des elektrischen
Stromes, Fig. 8 eine schematische Darstellung des Verlaufes der Ströme in Fig. 7, und Fig. 9
und 10 veranschaulichen eine Zange behufs schneller Trennung bezw. Annäherung der
beiden Theile der Eisenhülse..
Bei dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten zu verbindenden Ring würde ohne eine besondere
Vorrichtung ein grofser Theil des Stromes für die Schweifswirkung verloren
gehen, indem der Strom den Ring selbst von einer Klemme zur anderen durchströmen
würde, ohne an der Löthstelle zur vollen Wirkung zu gelangen. Dieser Fall würde
ganz besonders eintreten beim Schweifsen oder Löthen von Ringen oder Kettengliedern von
starkem Material und kleinem Durchmesser. Um dieses zu verhindern, wird in einem Theil
des Ringes eine elektromotorische Gegenströmung erzeugt, was auf folgende Weise geschieht.
Behufs Zuführung des elektrischen Stromes werden in der Nähe der Löthstelle Klemmen C C1 angebracht und der Theil des
Ringes unterhalb der Klemmen entweder theilweise oder ganz mit einer Eisenhülse S bedeckt,
welche vorzugsweise aus flachem Eisendraht besteht und in zwei Hälften, die, wie in
Fig. 2 gezeigt, gelenkig mit einander verbunden sein können, angeordnet ist, um sie leicht anlegen
und abnehmen zu können. Durch diese Eisenhülse wird ein magnetischer Stromkreis
um den Ring R erzeugt und hierdurch ein kräftiger Widerstand gegen die Impulse geschaffen
, welche die Eisenhülse zu durchströmen suchen und in abwechselnder Richtung
schnell auf einander folgen. Der praktische
Erfolg dieser Vorgänge besteht darin, dafs der von der Eisenhülse bedeckte Theil des Ringes
zu einem Nichtleiter für die Wechselströme gemacht wird. Anstatt einer einzigen solchen
Hülse können selbstverständlich auch mehrere von kleineren Dimensionen angewendet werden.
Wie in Fig. 3 gezeigt, kann die Hülse S mit isolirtem Draht umwickelt und mit der
Wechselstrom - Elektricitätsquelle durch die Hauptleitungen mm verbunden sein, die den
nöthigen Strom einem Transformator zuführen, dessen Primärspule P bezw. deren Ströme in
einer Secundärschiene Q. starke Ströme induciren und somit den Arbeite- oder Schweifsstrom liefern. Wenn die in Q entwickelten
Ströme mittelst der Klemmen C C1 durch das Arbeitsstück R geschickt werden und die Eisenhülse
(wie in Fig. 3 dargestellt) in Anwendung gebracht wird, so nehmen die Ströme eine
derartige Richtung, dafs die Umwickelungen der Hülse thatsSchlich einen Gegenstrom in
dem Theil des Ringes R, auf welchem die Hülse angebracht ist, erzeugen, und zwar in
der geeigneten Richtung, um nicht blos die Ablenkung des den Klemmen zugeführten
Arbeitsstromes zu verhindern, sondern sogar den Schweifsstrom durch erhöhte Wärmeentwickelung
an der Schweifsstelle J zu unterstützen , wobei der Ring R selbst eine secundä're
Spule bildet.
In Fig. 4 ist eine Vorrichtung dargestellt behufs Adjustirung der magnetischen Leitungsfä'higkeit
der Hülse; diese Vorrichtung besteht aus der Stellschraube A, durch die beide
Hälften von einander entfernt oder einander genähert werden können, wodurch, die durch
Anwendung der Hülse erzeugte elektromotorische Gegenströmung beliebig geregelt werden
kann. Es kann demnach die so construirte Hülse dazu benutzt werden, um irgend einen
Wechselstromkreis o.der Theil eines solchen zu umgeben und. hierdurch die Impulse der
Wechselströme durch Schaffung elektromotorischer Gegenwirkung zu regulären.
In den Fig. 5 und 6 ist an einer Schweifsungs-Induc.tionsspule
T die. Secundärschiene oder der Stromkreis Q als Verlängerung angebracht,
und um dieselbe und zwischen der Spule T und den Klemmen C C1 ist die einstellbare
Hülse S behufs. Regulirung der in dem secundären
Stromkreise erzeugten elektromotorischen Gegenkraft (und dadurch der Stärke des Arbeitsstromes) vorgesehen.
Das Verfahren ist ebenfalls anwendbar zur Localisirung des Stromdurchga.ng.es bei. Metallmassen
von bedeutender Ausdehnung, oder wo· zwei Platten mit den Enden oder Kanten an
einander stofsen und nicht, genügend Strom vorhanden ist, um. die ganze Schweifsstelle mit
einem Male zu erhitzen. In diesem, Falle mufs
darauf gesehen werden, den. Strom so zu localisiren, dafs seine Wirkung bezw. die
Wärmeabgabe durch denselben auf jeden beliebigen Punkt der Schweifsstelle gelenkt werden
kann, selbst wenn die anderen Theile grofse Leitungsfähigkeit und weit gröfseren
Flächenraum haben und auch gleichzeitig in elektrischer Verbindung mit den Klemmen oder
anderen Vorrichtungen stehen. Nach Fig. 7, S1 und S2, werden die Hülsen oder Magnetismusleiter
mit Kupferdraht umwickelt und, ähnlich wie bei der Hülse in Fig. 3, nicht blos dazu benutzt, um eine elektromotorische
Gegenströmung für den die Schweifsstelle zu vermeiden suchenden Strom zu erzeugen, sondern
auch um die Stromstärke bezw. Wärmeerzeugung am Punkt J (Fig. 8) der zu bildenden
Vereinigungslinie α α zu erhöhen, indem
Gegenströme geschaffen werden, welche, wie aus Fig. 8 ersichtlich, zugleich mit den aus
der Elektricitätsquelle kommenden Hauptströmen mittelst der Klemmen über die Verbindungsstelle
J zurücklaufen. Dies geschieht dadurch, dafs die Windungen auf S1 und S2
mit der Stromquelle verbunden werden, welche die Hauptschweifsströme mm liefert (Fig. 3).
In Fig. 8 ist die Richtung der Ströme in Fig. 7 angegeben; bei / findet eine Stauung statt,
verursacht durch das Zusammentreffen des Hauptstromes mit den Stromwirbeln, welche
durch Induction zwischen den Polenden von S1 und S2 erzeugt werden. Da die erzeugte
Wärme den Quadraten des Stromes entspricht, so ist ersichtlich, dafs die gröfste Wärmemenge
bei J abgegeben wird und hier eine thatsächliche Localisirung der Heizeffecte der
Ströme stattfindet. Für gewisse Fälle kann die magnetische Eisenhülse die Form einer
Zange haben, wie in den Fig. 9 und 10 dargestellt ist, und zwar da, wo es sich um ein
schnelles Umfassen eines Leitungsdrahtes oder einer Anzahl von Leitungsdrähten handelt, um
auf schnelle Weise Gegenströme hervorzurufen und abzustellen. Es können verschiedene
Mittel angewendet werden, um den Klemmen an den verschiedenen Vorrichtungen einen
Strom von. grofser Stärke, aber geringer elektromotorischer Kraft zuzuführen.
Eine für diesen Zweck geeignete Vorrichtung besteht aus einem. Transformator oder einer
Inductionsspule mit sehr grobem secundären Draht von nur wenigen Windungen, der mit
den Klemmen verbunden ist, und einem eng gewickelten Primärdraht von verhältnifsmäfsig
vielen Windungen, der mit einer Wechselstromdynamomaschine verbunden ist. Der Strom kann dadurch, regulirt werden, dafs der
Widerstand in dem. Primärstromkreise verändert wird.
Die Klemmen, durch welche der Arbeitsstrom geht, können auch direct mit einer
Dynamomaschine verbunden werden-, deren
Anker mit einem Leiter von sehr grofsem Querschnitt versehen ist, so dafs der von dort
kommende Strom gröfse Stärke und grofse Heizkraft hat.
Claims (1)
- Patent-Ansprüch:Einrichtung zum Verbinden von Metallstücken auf elektrischem Wege, dadurch gekennzeichnet, dafs man das Arbeitsstück (unter Anwendung von Wechselströmen) mit einer getheilten oder ungetheilten Eisenhülse versieht, um die Wärme auf die Schweifs- oder Löthstelle unter Erzeugung einer veränderbaren elektromotorischen Gegenkraft im Nebenschlufs des Arbeitsstückes zu localisiren.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE54709C true DE54709C (de) |
Family
ID=329286
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT54709D Expired - Lifetime DE54709C (de) | Vorrichtung zum Verbinden von Metallstücken mit einander auf elektrischem Wege |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE54709C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4043807A (en) * | 1974-01-02 | 1977-08-23 | The International Nickel Company, Inc. | Alloy steels |
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- DE DENDAT54709D patent/DE54709C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
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US4043807A (en) * | 1974-01-02 | 1977-08-23 | The International Nickel Company, Inc. | Alloy steels |
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