DE545978C - Bremsvorrichtung, insbesondere fuer Kraftfahrzeuge, mit einem mit dem Bremsgestaengeverbundenen, in einem Zylinder durch Druckmittel verschiebbaren Kolben und am Zylinder angeordneten, elektrisch gesteuerten Ventilen - Google Patents
Bremsvorrichtung, insbesondere fuer Kraftfahrzeuge, mit einem mit dem Bremsgestaengeverbundenen, in einem Zylinder durch Druckmittel verschiebbaren Kolben und am Zylinder angeordneten, elektrisch gesteuerten VentilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine insbesondere für Kraftfahrzeuge bestimmte Bremsvorrichtung,
bei welcher ein mit dem Bremsgestänge verbundener Kolben eines Bremszylinders durch
Druckmittel verschiebbar ist und die zur Steuerung des Druckmittels dienenden λ^εη-tile
elektrisch, ζ. Β. mit Elektromagneten, einstellbar sind. Es ist bekannt, Ventile mit
Elektromagneten einzustellen, weshalb ausdrücklich darauf hingewiesen wird, daß die
Erfindung nicht in der elektrischen Steuerung der Ventile, sondern vielmehr nur in der besonderen
Anordnung der zur Steuerung dieser Ventile dienenden Mittel besteht.
Erfindungsgemäß sind die zur Steuerung der Ventile dienenden Mittel (das sind
Schalter bzw. deren Teile) einerseits an dem mit dem Kolben und dem Bremsgestänge verbundenen
Fußhebel und andererseits an einer dem Fußhebel angelenkten Trittplatte angeordnet.
Der Zweck einer derartigen Anordnung ist, die Möglichkeit zu geben, die Bremsen
ι. unmittelbar und allein nur mit einem auf die Trittplatte ausgeübten Fußdrucke,
2. allein nur mit Hilfe der gegebenen Bremsvorrichtung,
3. gemeinsam mit der gegebenen Bremsvorrichtung und dem auf die Trittplatte ausgeübten
Fußdrucke anziehen zu können.
Beim Anziehen der Bremsen ist man hiernach nicht unmittelbar auf die elektrische
Einrichtung der gegebenen Bremsvorrichtung angewiesen. Es ist immerhin möglich, daß im Betrieb die elektrische Einrichtung
aus irgendwelchen Gründen versagt, trotzdem aber ist das Anziehen der Bremsen nicht unmöglich, da immer noch mit dem Fuß
unmittelbar über die Trittplatte, den Bremsfußhebel und den Kolben der Bremsvorrichtung
auf das Bremsgestänge eingewirkt werden kann. Andererseits ist stets die Möglichkeit
gegeben, bei mangelnder Kraftentwicklung der Bremsvorrichtung das Anziehen mit einem auf die Trittplatte ausgeübten Fußdrucke
zusätzlich zu verstärken.
In der besonderen Ausführung ist die Trittplatte erfindungsgemäß von einer Feder beeinflußt,
die bewirkt, daß der eine der zur Steuerung der Ventile dienenden Schalter,
und zwar derjenige Schalter, welcher den Stromkreis eines das Auslaßventil beeinflussenden
Magneten öffnet und schließt, für gewöhnlich geschlossen gehalten wird. Das hat im Zusammenhang mit der besonderen bekannten
Anordnung der Trittplatte den Vorteil, daß beim Anziehen der Bremsen die Trittplatte immer mit Bedacht in solcher
Stellung gegenüber dem Bremsfußhebel gehalten werden muß, daß der andere Schalter
im Stromkreis des ein Unterdruckeinlaßventil beeinflussenden zweiten Magneten geschlossen
bleibt. Ein allzu heftiges und 'unbedachtes Anziehen der Bremsen, das evtl. bis zur vollständigen
Blockierung derselben führen kann, ist hiernach ausgeschlossen. Andererseits wird, sobald der Fuß von der Trittplatte heruntergenpmmen
wird, der Schalter im Stromkreis des auf das Auslaßventil wirkenden Magneten stets selbsttätig geschlossen, so daß
die Bremsen durch die Kraft der an ihnen angreifenden Rückzugfedern mit unbedingter
Sicherheit in die Ruhestellung zurückgehen können. Da die durch die erwähnte, auf die
Trittplatte wirkende Feder bedingte Schließung des einen Schalters, also die Schließung
des Stromkreises für den auf das Auslaßventil wirkenden Magneten, eine starke Belastung
der Batterie bedeuten würde, solange die Bremsvorrichtung in Ruhe steht, ist des
weiteren gemäß der Erfindung am Bremsfußhebel ein Schalter vorgesehen, der durch einen
beispielsweise am Fahrzeugrahmen angeordneten Anschlag geöffnet wird, sobald der
Bremsfußhebel sich in seiner Ruhelage befindet. In dieser Lage wird also die Batterie
von der elektrischen Einrichtung, hier insbesondere von dem auf das Entlüftungsventil
wirkenden Magneten, vollständig abgeschaltet, weil nach dem Erreichen der Ruhestellung
des Bremskolbens ein Offenhalten des Auslaßventils nicht mehr unbedingt notwendig
ist.
In einer anderen Ausführung ist an Stelle des am Bremsfußhebel angeordneten Schalters
der Trittplatte eine durch das Spritzbrett geführte Stange angelenkt. Gegenüber dem
Spritzbrett oder irgendeinem anderen am Fahrzeugrahmen festliegenden Anschlage ist
diese Stange mit einem Gegenanschlag versehen, der den durch die erwähnte, auf die
Trittplatte wirkende Feder für gewöhnlich geschlossen gehaltenen Schalter zwangläufig
öffnet und damit die Batterie von der elektrisehen Einrichtung abschaltet, sobald der
Bremsfußhebel in seine Ruhelage gelangt.
In beiliegender Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise dargestellt.
Abb. ι ist eine schaubildliche Darstellung der Bremsvorrichtung in Verbindung mit
dem Antriebsmotor eines Kraftfahrzeuges.
Abb. 2 zeigt im vergrößerten Maßstabe, wie gemäß der Erfindung die zur Steuerung
der Ventile dienenden Mittel (die Schalter bzw. deren Teile) am Bremsfußhebel angeordnet
sind.
Abb. 3 zeigt eine besondere Ausführung zum Abschalten der Batterie in der Ruhestellung
des Bremsfußhebels.
Der Bremszylinder 401 enthält hier beispielsweise einen einfach wirkenden Kolben
402, dessen Kolbenstange 402° durch die Stange 403 mit der nur schaubildlich dargestellten
Bremse 4 verbunden ist. Es soll der Kolben einerseits durch einen Unterdruck und andererseits durch einen Überdruck beeinflußt
werden, weshalb der Zylinder 401 durch die Leitung 417 beispielsweise mit der
Hauptansaugleitung 6 des Antriebsmotors 7 verbunden ist. Zur Steuerung des Unterdruckes
ist in die Unterdruckleitung 417 das Einläßventil 417° eingebaut. Ein zweites
Ventil, ein Auslaßventil 41 ζα, steuert die Auslaßleitung
415· Beide Ventile werden für gewöhnlich durch eine Feder 423 bzw. 424 geschlossen
gehalten. Das öffnen erfolgt mit Hilfe der Elektromagnete 422, 425.
Dem Bremsfußhebel 408 ist bei 419 eine besondere unter Wirkung einer Feder 421
stehende Trittplatte 418 angelehkt, die zwei
Kontakte 418°, 4186 trägt. Diesen Kontakten
gegenüber sind am Bremsfußhebel, z. B. auf einer besonderen Platte 428, isolierte Kontakte
426, 427 angeordnet. Der Kontakt 427 ist durch eine Leitung 429 mit dem auf das Einlaßventil 41 ya wirkenden Elektromagneten
422 und der Kontakt 426 durch die Leitung 430 mit dem anderen auf das Auslaßventil
415a wirkenden Elektromagneten 425
verbunden. Die Elektromagnete selbst oder andere ihnen gleichwertige elektrische Vorrichtungen
sind durch die Leitung 431 der elektrischen Stromquelle 432 angeschlossen.
Der freibleibende Pol der Stromquelle liegt, wie üblich, an Masse. Die Feder 421 hält die
Trittplatte 418 für gewöhnlich so, daß der Kontakt 418° gegen den Kontakt 426 liegt
und der Stromkreis des Elektromagneten 425 geschlossen ist. Demzufolge würde das Auslaßventil
offen gehalten. Um aber keinen Strom zu vergeuden und die Batterie nicht unnötig zu beanspruchen, solange die Bremsvorrichtung
außer Betrieb steht, ist die Einrichtung so getroffen, daß der über Kontakt 426 gehende Stromkreis in der Ruhestellung
des Bremsfußhebels selbsttätig unterbrochen wird. Am Bremsfußhebel ist ein Schalter
vorgesehen (vgl. Abb. 2), der aus zwei mit dem Bremsfußhebel fest verbundenen Kontakten
433 und einem beweglichen Kontakt besteht. Die Kontakte 433 sind gegenüber dem Fußhebel 408 isoliert. Der beweg-
liehe Kontakt 434 steht unter Wirkung einer Feder, die ihn für gewöhnlich mit den Kontakten
433 in Verbindung hält. Ein mit dem Fahrzeugrahmen fest verbundener einstellbarer
Anschlag 435 ist in solcher Lage befestigt, daß der bewegliche Kontakt 434 des Schalters von den Kontakten 433 abgehoben
und der Stromkreis des Elektromagneten 425 unterbrochen wird, sobald der Fußhebel in
seine Ruhestellung zurückkehrt.
Durch einen Fußdruck, durch den der Fußhebel 408 vom Anschlag abgehoben, also der
Schalter 433, 434 wieder geschlossen wird, kann gleichzeitig die Trittplatte 418 in der
Richtung des in Abb. 2 eingezeichneten Pfeiles verschwenkt werden, so daß der Kontakt
4186 mit dem Gegenkontakt 427 in Berührung
kommt, der Elektromagnet 422 erregt und demzufolge das Unterdruckeinlaßventil 417s
geöffnet wird. Der Kolben wird sich dann ohne weiteres zum Anziehen der Bremsen vorwärts bewegen. Sind die Bremsen hinreichend
angezogen, so kann die Trittplatte durch Schwenkung in entgegengesetzter Richtung
so gestellt werden, daß keiner der elektrischen Stromkreise geschlossen ist. Dann
werden das Unterdruckeinlaß ventil 417° sowie das Auslaßventil 415° unter Einfluß ihrer
Federn 423, 424 geschlossen und die Bremse selbstverständlich in der jeweiligen Einstellung
festgehalten. Wird die Trittplatte so verschwenkt, daß ihr Kontakt 418° sich gegen
den Kontakt 426 legt, so wird der über den Elektromagneten 425 gehende Stromkreis geschlossen
und eine Öffnung des Auslaßventils bewirken, so daß sich die Drücke auf beiden Kolbenseiten ausgleichen können und nun den
Kolben mit Hilfe einer an der Bremse sitzenden Rückzugfeder in die Ruhestellung zurückkehren
lassen. In der Ruhestellung bewirkt der Anschlag 435 ein Öffnen des Schalters 433, 434, d. h. die Unterbrechung des
Stromkreises zum Elektromagneten 425, so daß das Auslaßventil sich wieder schließt und
die Batterie bis auf weiteres entlastet bleibt. Der Zylinder ist zweckmäßig mit einem
Sicherheitsventil 440 zu versehen, das durch eine Feder für gewöhnlich geschlossen gehalten
wird, jedoch den Zylinder nach außen öffnen läßt, falls die Bremsen beim Versagen
der die Ventile steuernden elektrischen Einrichtung lediglich durch einen auf die Trittplatte
ausgeübten Fußdruck anzuziehen sind. In einer anderen Ausführung, wie sie Abb. 3 darstellt, ist der Trittplatte 518 eine
Stange 5i8c angeschlossen, die beispielsweise
durch das mit dem Fahrzeugrahmen fest verbundene Spritzbrett geführt und mit einem
verstellbaren Anschlag in Form einer Mutter 518^ o. dgl. versehen ist. Diese Mutter ist so
eingestellt, daß die Trittplatte in der Ruhestellung des Bremsfußhebels mit ihrem Kontakt
518« von dem Gegenkontakt 526 abgehoben
wird. Damit wäre genau das gleiche wie mit dem unter Abb. 2 dargestellten Schalter
433, 434 erreicht.
Wird beim Anziehen der Bremsen die Haltung des Fußes nicht verändert, so wird sich
die Trittplatte gegenüber dem Bremsfußhebel so verstellen, daß der Stromkreis zu dem auf
das Einlaßventil wirkenden Elektromagneten alsbald wieder unterbrochen und die weitere
Verschiebung des Kolbens zum Anziehen der Bremsen aufhören wird. Beim Anziehen der
Bremsen muß daher, um eine fortgesetzte Steigerung der Bremswirkung zu erzielen,
die Fußspitze mit Bedacht und fortgesetzt dermaßen niedergedrückt werden, daß die
Kontakte 418& und 427 aufeinander bleiben.
Claims (4)
1. Bremsvorrichtung, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einem mit dem
Bremsgestänge verbundenen, in einem Zylinder durch Druckmittel verschiebbaren Kolben und am Zylinder angeordneten,
elektrisch gesteuerten Ventilen, dadurch gekennzeichnet, daß die Teile der zur Steuerung der Ventile dienenden
Schalter (418α, 4i86, 426, 427) an dem
mit dem Kolben (402) und dem Bremsgestänge (403) verbundenen' Fußhebel
(408) einerseits und an einer an dem Fußhebel angelenkten Trittplatte (418) andererseits
angeordnet sind.
2. Bremsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trittplatte
unter der Wirkung einer den einen Schalter (418s, 426) schließenden Feder
(421) steht.
3. Bremsvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch die Anordnung
eines weiteren, durch eine Feder geschlossen gehaltenen Schalters (433, 434)
am Bremsfußhebel (408), der durch einen am Fahrzeugrahmen angeordneten Anschlag (435) in der Ruhestellung des
Bremsfußhebels (408) offen gehalten wird.
4. Bremsvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Anschlag (Si8d) zum Offenhalten des einen Schalters (518^ 526) in der Ruhestellung
des Bremsfußhebels (408) an einer an die Trittplatte (518) angelenkten
Stange (518^) vorgesehen ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US2033325A | 1925-04-03 | 1925-04-03 | |
US120420A US1630327A (en) | 1925-04-03 | 1926-07-03 | Valve-control mechanism for power actuators |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE545978C true DE545978C (de) | 1932-03-08 |
Family
ID=26693324
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB133072D Expired DE545978C (de) | 1925-04-03 | 1926-03-18 | Bremsvorrichtung, insbesondere fuer Kraftfahrzeuge, mit einem mit dem Bremsgestaengeverbundenen, in einem Zylinder durch Druckmittel verschiebbaren Kolben und am Zylinder angeordneten, elektrisch gesteuerten Ventilen |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US1630327A (de) |
DE (1) | DE545978C (de) |
FR (1) | FR613045A (de) |
GB (1) | GB250193A (de) |
-
1926
- 1926-03-03 GB GB6040/26A patent/GB250193A/en not_active Expired
- 1926-03-10 FR FR613045D patent/FR613045A/fr not_active Expired
- 1926-03-18 DE DEB133072D patent/DE545978C/de not_active Expired
- 1926-07-03 US US120420A patent/US1630327A/en not_active Expired - Lifetime
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US1630327A (en) | 1927-05-31 |
FR613045A (fr) | 1926-11-06 |
GB250193A (en) | 1927-07-04 |
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