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Quecksilberdampflampe Die Erfindung bezieht sich auf Drehstrom-Ouecksilberdampflampen,
die durch Kippen gezündet werden sollen.
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Quecksilberdampflampen dieser Art waren bisher nicht bekannt. Überhaupt
konnten sich Drehstrom-Ouecksilberdampflampen auch anderer Art in der Praxis nicht
einführm - trotz der höheren Energieausbeute derselben -, da durch Übereinanderlagerung
der drei Lichtbogen im Leuchtrohr sehr hohe Temperaturen entstanden und infolgedessen
die Quecksilbergase und -dämpfe derart stark ionisiert und elektrisch leitend wurden,
daß ein Spannungsausgleich zwischen den drei Anoden erfolgte und damit der Lichtbogen
im Leuchtrohr erlosch.
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Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß drei nebeneinanderliegende
Anodenpolgefäße gegenüber der Kathode angeordnet sind, daß ferner die Steigrohre
zwischen den Anodenpolgefäßen und dem Leuchtrohr zur Zurückhaltung des Quecksilbers
beim Kippen etwa in der Mitte mit einem Knick versehen sind und daß endlich zur
Aufnahme des Quecksilbers bei Druckerhöhung über dein Öuecksilber der Steigrohre
domartige Ausgleichgefäße vorgesehen sind.
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Die Bauart gemäß der Erfindung hat den Vorteil, daß eine Drehstromdampflampe
mit Kippzündung hoher Stabilität geschaffen wird. Durch Anbringung der Knicke etwa
in der Mitte der Steigrohre wird beim Kippen und Zünden der Lampe das Quecksilber
in den Steigrohren hinter den Knicken zurückgehalten. Diese Knicke liegen ferner
von der Vereinigungsstelle der Steigröhre mit dem Leuchtrohr so weit entfernt, daß
ein ausreichender Abstand zwischen den O_uecksilberkuppen der einzelnen Anoden vorhanden
ist und ein Spannungsausgleich zwischen ihnen erschwert oder verhindert wird.
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Erfindungsgemäß sind nun ferner oberhalb des Quecksilbers der Steigrohre
domartige Ausgleich gefäße vorgesehen. Diese Einrichtung hat den Vorteil, daß bei
zunehmendem Gasdruck im Innern des Leuchtrohres dieser Gasdruck selbsttätig das
Quecksilber aus den Steigrohren in die domartigen Ausgleichgefäße hineindrückt,
mithin den Abstand zwischen den Quecksilberkuppen der einzelnen Anoden selbsttätig
vergrößert. _ In dein Maße also, wie der Dampfdruck im Leuchtrohr bei höherer Spannung
oder bei höherer Leistung der Lampe zunimmt, in demselben Maße erhöht sich gleichfalls
selbsttätig der Abstand zwischen den Quecksilberkuppen der Anoden, und zwar ohne
daß irgendwelche mechanischen Apparate dazu notwendig sind. Von besonderem Vorteil
hierbei ist, daß nur das Quecksilber in den Steigrohren von dem erhöhten Dampfdruck
im Leuchtrohr bewegt zu werden braucht, während das Quecksilber in den Polgefäßen
stehenbleibt. Infolgedessen wird auch die gesamte Zunahme des Dampfdruckes im Leuchtrohr
zur Vergrößerung des Abstandes zwischen den Quecksilberanoden ausgenutzt. In jedem
Fall wird also diese Vergrößerung
des gefährlichen Abstandes zwischen
den Quecksilberanoden vollkommen selbsttätig durchgeführt.
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Dadurch ferner, daß die drei Anodenpolgefäße gegenüber der Kathode
angeordnet sind, kann beim Kippen und Zünden der Lampe das Abreißen des Quecksilbers
anodenseitig erfolgen und dann nur ein einziger Quecksilberfaden durch das gemeinsame
Leuchtrohr zur Kathode abfließen, wodurch sich das Einsetzen des Lichtbogens erleichtert.
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Erfindungsgemäß kann die Zündung auch kathodenseitig erfolgen. In
diesem Fall ist das gemeinsame Leuchtrohr mit zwei einige Millimeter hohen Scheidewänden
versehen, die bis zur trichterförmigen Ausbildung der Kapillare zu der Kathode geführt
sind, während drei etwa geradlinige Steigrohre das Leuchtrohr mit den drei Anodenkörpern
verbinden. Die einige Millimeter hohen Scheidewände im Leuchtrohr haben den Vorteil,
daß einerseits der Abfluß zu den drei Anoden durch diese Scheidewände sichergestellt
ist, andererseits trotzdem ein gemeinsames Leuchtrohr für ,alle drei Lichtbogen
vorhanden ist. Diese doppelte Aufgabe wird durch die nur wenige Millimeter hohen
Scheidewände im Leuchtrohr gelöst.
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Mehrere Ausführungsformen der Erfindung sind in der Zeichnung beispielsweise
dargestellt.
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Abb. i und 2 zeigen in Ansicht bzw. Draufsicht eine Quecksilberdampflampe
für anodenseitige Zündung.
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Abb.3 zeigt eine Lampe für kathodenseitige Zündung.
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1, 2, 3 sind die Anodenkörper, die vorzugsweise aus einem einzigen
durch Querwände q., 5 unterteilten Rohr bestehen. 6, 7, 8 sind die Steigrohre der
Anodenkörper, die in das einteilige Leuchtrohr 9 münden. 1o ist die Kathode. Die
Steigrohre 6, 7, 8 sind bei a, b, c mit j e einem Knick versehen, um beim
Kippen der Lampe das Quecksilber der Anoden zurückzuhalten. Diese Knicke sind so
angeordnet, daß zwischen den einzelnen Quecksilberkuppen der Anoden ein genügender
Abstand a, d, b bzw. b, d, c usw. besteht. Die Steigrohre sind ferner
mit einer domförmigen Erweiterung ioa o. dgl. versehen, in die das in den Steigrohren
stehende Quecksilber bei zunehmendem Gasdruck im Innern des Leuchtrohres eintreten
kann, so daß auf diese Weise der Abstand zwischen den Quecksilberanoden selbsttätig
vergrößert wird.
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Bei der Bauart nach Abb.3 liegen die Anodenkörper ja, 2a, 3a wieder
unmittelbar nebeneinander und sind durch j e ein Rohr i i, 12, 13, die in das gemeinsame
Leuchtrohr 15 auslaufen, mit der Kathode 14 verbunden. Die Zündung erfolgt in diesem
Fall kathodenseitig. Auf dem Boden des gemeinsamen Leuchtrohres sind zwei Rippen
angebracht, die in die trichterförmige Kathode hineinreichen. Beim Zünden fließen
dann drei voneinander getrennte Quecksilberfäden zu den Anoden.
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Die Anoden i, 2, 3 bzw. 1a, 2a, 3a sind mit den drei Phasen des Drehstromes,
vorzugsweise unter Zwischenschaltung von Reaktanzen, verbunden, während die Kathoden
1o bzw. 14. gleichfalls unter Zwischenschaltung einer Reaktanz mit dem Nullpunkt
der Sternschaltung in Verbindung stehen.