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Anschlußvorrichtung für elektrische Transformatorenanlagen Gegenstand
der Erfindung ist ;eine Anschlußvorrichtung für elektrische Transformatorenanl.agen,
welche ermöglichen soll, Einzel- und Parallelschaltung der Anschlüsse nach Bedarf
vorzunehmen sowie im Betriebe Isontrollmeßgeräte gefahrlos anzuschließen.
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Dies wird bei der Anschlußvorrichtung gemäß der Erfindung erreicht
durch eine der Phasenzahl entsprechende Anzahl Elemente zum Anschluß der Transformatorleitungen
einerseits sowie der Netzleitungen ari.dererseits, wobei jedes Element auf einer
isolierenden Unterlage zwei innere Anschlußstücke und zwei äußere, die ersteren
U-förmig umgebende, L-förmige Anschlußstücke aufweist, welche sämtlich voneinander
isoliert sind und durch in den Zwischenräumen eingesetzte, je zwei benachbarte Anschlußstücke
verbindende, lösbare Stromübertragungsorgane nach Belieben miteinander verbunden
werden können, so :daß eine Einzel- oder Parallelschaltung der Transformatorenanschlüsse
sowohl als auch der Netzanschlüsse herbeigeführt werden kann.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung
dargestellt, und zwar zeigt: Fig. i eine Anschlußvorrichtung für einen Transformator
in Draufsicht, Fig.2 in größerem Maßstab einen senkrechten Schnitt hiervon nach
Linie II-II in Fig. i; Fig. 3 zeigt ein Verbindungsorgan in Ansicht; Fig. q. zeigt
in noch größerem Maßstab einen Anschlußbolzen im Querschnitt; Fig. 5 ist eine perspektivische
Ansicht eines Anschlußorgans.
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Fig. 6 zeigt ein Schaltungsschema für eine Anlage mit zwei zusammenarbeitenden
Transformatoren, und Fig. 7 bis i5. zeigen verschiedene Schaltungsmöglichkeiten.
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Die in Fig. i bis 5 dargestellte Vorrichtung ist aus Elementen P und
0 zusammengesetzt, von welchen das erstere eine Grundplatte i aus Isoliermaterial
aufweist, welche zwei längliche, durch Rippen i" gebildete innere Vertiefungen von
rechteckiger Grundrißform und eine diese umschließende äußere Vertiefung aufweist.
Die Grundplatte 2 .des Elements 0 weist drei längliche, parallele Vertiefungen von
rechteckiger Grundrißform auf, welche in ähnlicher Weise durch Rippen 2d gebildet
sind. In die mittleren Vertiefungen der Grundplatte i sind rechteckige Hauptanschlußstücke
3l und 3, und an diese anschließend, jedoch durch einen schmalen Zwischenraum davon
getrennt, rechteckige Meßanschlußstücke q.1 und 4., eingelegt und auf bekannte Weise
mittels Schrauben befestigt. Dabei ist die mittlere Rippe ia am oberen Ende unterbrochen,
so daß an dieser Stelle die beiden An:schlußstüclce 3l und 3,
durch
einen Zwischenraum voneinander getrennt sind. In die äußeren Vertiefungen sind L-förm.ige
Hauptanschlußstücke 51 und 5,. eingelegt, deren gegeneinander gekehrte Schenkel
durch einen schmalen Zwischenraum voneinander getrennt sind, während an ihre anderen
Schenkel anschließend, durch einen schmalen .Zwischenraum davon getrennt, Meßanschlußstücke
61 und 6" gleicher Art wie die ersterwähnten eingelegt sind. Sämtliche Meßanschlußstücke
tragen Anschlußschrauben 7 bzw. B. An der Rückseite der Hauptanschlußstücke 3 und
5 sind Anschlußbolzen 9 bzw. io angesetzt, welche die Grundplatte durchdringen,
an den freien Enden geschlitzt und mit Querschrauben i i zur Befestigung entsprechend
geformter Kabelschuhe K für die Anschlußleitungen versehen sind. Zum Schutz gegen
Berührung ist über das freie Bolzenende eine Isolierhülse 13 gestülpt. Wie in Fig.
i an einer Stelle gestrichelt angedeutet, sind in der Grundplatte für sämtliche
Verbindungsorgane Aussparungen 14 von quadratischem Querschnitt angeordnet, und
die - Rippen sind zwischen -den Anschlußstücken 3 und 5 durch die betreffenden beiden
Aussparungen unterbrochen. Die Aussparungen 14 dienen zur Aufnahme der Verbindungsorgane,
und zwar ist in jeder Aussparung von oben her ein Schraubenbolzen 15 mit Rundkopf
eingesetzt, in dessen unteres Ende von der Rückseite der Grundplatte her eine Kopfschraube
i5" eingeschraubt ist. Unter dem Kopf ist auf den Schraubenbolzen 15 ein Kontalztstück
von quadratischem Grundriß lose aufgesetzt und mittels eines Splintringes i56 gehalten;
dasselbe hat an zwei einander gegenüberliegenden Seitenflanken Schlitze 16Q. Zwischen
.den beiden durch die Schraube 15 miteinander zu verbindenden A-nschlußstücken ist
ein den Schraubenschaft umgebendes Isolierstück 17 eingesetzt, welches die Anschlußstücke
oben und unten überragt und einen Quersteg 17Q hat, in welchen zwei in den Anschlußstücken
gelagerte Stifte 176 eingreifen, um das Isolierstück in seiner Lage zu halten. In
.der Aussparung 14 ruht lose eine auf den Bolzen 15 aufgeschraubte quadratische
Mutter 18 mit zylindrischer Höhlung, in welcher eine gegen das Isolierstück 17 sich
abstützende Schraubenfeder i9 untergebracht ist. Die Mutter i 8 hat ebenfalls an
zwei einander gegenüberliegenden Seitenflanken Schlitze 18Q. Bei angezogenem Schraubenbolzen
15 verbindet sowohl das Kontaktstück 16 als auch die Mutter 18 die betreffenden
Anschlußstücke miteinander, wobei :der Steg 17, des Isolierstückes sich in
die Schlitze 16Q bzw. 18" einlegt. Dreht man die Schraube 15 in lösendem Sinne,
so drückt die gespannte Feder i9 erst die Mutter herunter, so @daß eventuell entstehende
Öffnungsfunken an der Unterseite der Abschlußstücke, also im Innern der Aussparung
14 entstehen und den .die Umschaltung Vornehmenden nicht gefährden können. Erst
.,nenn die Mutter 18 am Grunde der Aussparung 14 aufsitzt, schraubt sich der Bolzen
i5 heraus, wodurch auch die durch das Kontaktstück 16 noch bewirkte Verbindung aufgehoben
wird und die leitende Verbindung der betreffenden Anschlußstücke miteinander aufgehoben
ist. Hierbei verhindert der hohe Steg 17" mit Sicherheit ein Überschlagen oder die
Bildung von Stehbögen bei hohen Spannurigen. Das Verbindungsorgan nimmt hierbei
die in Fig.2 am obersten Bolzen dargestellte Lage ein, wobei die Schraube 15" ein
völliges Herausschrauben des Bolzens 15 verhindert. Auf diese Weis kann man mittels
eines Schraubenziehers im Betriebe die Hauptanschlußstücke 31, 3,. und 51 5r auf
beliebige Weise unter sich oder mit den Meßanschlußstücken verbinden oder Verbindungen
derselben lösen. Will man z. B. ein Meßinstrument an zwei .der Klemmen 7 anschließen,
so löst man erst die den betreffenden Meßanschlußstücken (z. B. 61 und 6,.) zugeordneten
Schrauben 15 und kann dann die Meßleitungen bequem an die spannungslosen Klemmen
8 anschließen, ohne im übrigen irgendeine Ausschaltung vorzunehmen. Sobald dann
:das Instrument anzeigen soll, zieht man die betreffenden Schrauben 15 wieder an,
und die Verbindung zum Instrument ,ist hergestellt.
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Während das Element P zum Anschluß der Pb,asenleitungen einer Transformatorengruppe
dient, i,st das Element 0 zum Anschluß der Nulleiter bestimmt. Es sind auf diesem
nebeneinander drei rechteckige Hauptanschlüsse tos, 2o. und tos angeordnet, und,
an diese anschließend durch einen schmalen Zwischenraum .getrennt, drei Meßanschlußstücke
eis, 2i", und eis mit je einer Klemmschraube 22. Die Anschlußstücke 2o tragen an
ihrer Rückseite gleiche Anschlußbolzen 12 wie die Anschlußstücke :des Elementes
P. Zwischen den Anschlußstücken 2o sind in Lücken der mittleren Rippen 2Q Verbindungsschrauben
15 gleicher Konstruktion -,vie oben beschrieben angeordnet, und gleiche Schrauben
15" dienen zur Verbindung jedes Anschlußstückes mit dem zugeordneten Meßanschlußstück.
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Die Art der Verwendung der beschriebenen Anschlußvorichtung kann am
besten an Hand des Schaltungsschemas (Fig. 6) erklärt werden. Es handelt sich um
eine Anlage mit zwei Drehstromtransformatoren T, und T", die nach Bedarf einzeln
oder gleichzeitig oder zusammen in Parallelschaltung betrieben wer
den
sollen, wobei natürlich die Primärwicklungen beider Transformatoren R, S,
T ständig an die Sammelschienen angeschlossen bleiben, so daß beide Transformatoren
primär stets parallel geschaltet sind. Das Netz L ist in zwei getrennte Zweige L,
und L" unterteilt, und es besteht nun die Möglichkeit, jeden der Netzzweige beliebig
durch einen der beiden Transformatoren oder durch beide Transformatoren zusammen
oder beide Netzzweige gleichzeitig durch einen Transforinator oder durch beide Transformatoren
getrennt oder in Parallelschaltung zu speisen. In Fig. 6 ist z. B. der Fall dargestellt,
wo jede Netzhälfte L, bzw. L" durch den zugeordneten Transformator T, bzw. T" einzeln
gespeist wird. In diesem Falle sind die Schraubenbolzen 151, 152 und 15, sämtlicher
Elemente P gelöst und die Schraubenbolzen 152 angezogen. Der Stromweg ergibt sich
ohne weiteres klar aus dem Schema, z. B. von Transformator T, Phase r, über io,
i5" 8, I,, 8, 15" io nach Phase r des Netzes L, oder vom Transformator
T", Phase r" über g, 152, 9 nach Phase r" des Netzes I_". Außerdem sind an allen
Elementen P die Meß- und Schraubenbolzens 15e und 157 gelöst und die Meßschraubenbolzen
15, und 15$ angezogen, so daß der Strom .der an die Meßanschlußklemmen 7 der Elemente
P angeschlossenen Meßinstrumente T,, T" und T", unterbrochen wird, sobald die Schraubenbolzen
151 angezogen werden. Am Nulleiterelement 0 sind die Schraubenbolzen 15" und 151..
gelöst und die Schraubenbolzen 151o, 1511 und 1512 angezogen, so daß der Strom .dauernd
über das an die Meßklemmen 2z angeschlossene Instrument J" geht und auch der Nulleiter
0 der Netzhälfte L; dauernd angeschlossen ist.
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Es lassen sich auf diese Weise eine große Anzahl Schaltkombinationen
vornehmen, wovon ein Teil beispielshalber in Fig. 7 bis 15 dargestellt ist, und
zwar können dieselben nach Belieben ein- oder mehrphasig sein.
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In Fig. 7 ist der Transformator T, an die Netzhälfte L, einzeln angeschlossen.
Löst man auch den Schraubenbolzen 151, so zeigt das Instrument I an.
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In Fig. 8 ist auf entsprechende Weise der Transformator T" mit der
Netzhälfte L" verbunden.
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In Fig. g und io sind beide Transforlnatoren T, und T" einzeln mit
den beiden Netzhälften L, und L" verbunden, wobei in ersterer das Meßinstrument
an den Transformator T", in letzterer an den Transformator T, angeschlossen ist.
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In Fig. i i und 12 sind beide Transformatoren T, und T" parallel an
die parallel geschalteten Netzhälften L, und L" angeschlossen, wobei in ersterer
das Meßinstriiinent den Strom beider Transformatoren' mißt, sobald man die Schraubenbolzen
152 löst, während bei letzterer das Meßinstrument nur den Strom :des Transformators
T, mißt, wenn man den Schraubenbolzen 153 löst.
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In Fig. 13 geht (der Strom beider parallel geschalteter Transformatoren
T, und T" durch das Meßinstrument.
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In der Fig.14 speist jeder Transformator T, bzw. T" einzeln die ihm
zugeordnete Netzhälfte L, bzw. L", wobei der Strom jedes Transformators durch je
ein Instrument geht.
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Das gleiche ist bei der Schaltung nach Fig.15 .der Fall, wobei jedoch
die beiden Netzhälften L, und Ll, durch den angezogenen Schraubenbolzen 154 miteinander
parallel geschaltet sind.
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Da sämtliche Schraubenbolzen auf einem engen Raum zusammengedrückt
sind, läßt sich mit dieser einfachen Vorrichtung eine Bequemlichkeit und Sicherheit
erzielen, wie sie mit gewöhnlichen Schaltern und Umschaltern infolge der hierbei
sich ergebenden Unübersichtlichkeit niemals erreichen ließen, und Fehlschaltungen
oder Irrtümer sind .deshalb völlig ausgeschlossen.