DE5419C - Kombinirter Kern- und Schlangenbohrer - Google Patents

Description

1878.

Klasse 5.

H. WEGGE und FRIEDRICH PELZER in DORTMUND. Combinirter Kern- und Schlangenbohrer.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. August 1878 ab.

Der in beiliegender Zeichnung dargestellte combinirte Kern- und Schlangenbohrer soll für Grubenzwecke dienen, und zwar besonders zur Herstellung von weiten Bohrlöchern in der Richtung des Ansteigens der Kohlenflötze, als Wetterlöcher etc., an Stelle von Wetterüberhauen.

Der mit alternirend nach innen und aufsen stehenden Zähnen aaa (Sägezähnen) versehene Hohl- oder Kernbohrer A ist aus Stahlblech angefertigt und bildet bis auf die Aussparungen gg einen vollständigen Hohlcylinder. Mit dem oberen, über den Aussparungen g liegenden, ringförmigen Theile c ist er an den Seitenschenkeln b der Bohrerkrone B vernietet. Diese Bohrerkrone B, aus Gufsstahl verfertigt, trägt an ihrer Mittelstange d den Schlangenbohrer C, mittelst Konus und Splintkeil befestigt. Auf dem runden Schafte dieses Schlangenbohrers befindet sich lose und drehbar der Flügelkeil D mit seinen vier, der Länge nach wie von der Mittellinie aus konisch construirten Flügeln /. Die Bohrerkrone wird mit dem aus kürzeren Stangen bestehenden Bohrgestänge vermittelst Konus und Keil oder auch vermittelst Schraubengewinde verbunden. An das Bohrgestänge greift die Betriebskraft drehend und andrückend an. Je nachdem das Bohrloch enger oder weiter hergestellt werden soll, also geringere oder gröfsere Betriebskraft erforderlich wird, wird zum Betriebe Menschenkraft oder ein anderer Motor verwendet.

Die Arbeitsweise des Bohrapparates ist folgende:

Durch die drehende Bewegung des Apparates unter gleichzeitigem Vorschubdruck greift der Hohlcylinder A mit seinen gehärteten Zähnen a a zunächst die zu durchbohrende Kohle an und bohrt einen Kern aus. Ist der Kern weit genug in das Innere des Hohlcylinders getreten oder der Bohrer genügend vorgerückt, so greift der Schlangenbohrer C diesen Kern an und zerbröckelt denselben schon durch den Angriff, wenn die Kohle bröckeliger Natur ist. Ist die Kohle jedoch zu consistent, so bohrt sich der Schlangenbohrer ein und stellt ein Angriffsloch für den Flügelkeil D her. Bei weiterer Fortsetzung der Arbeit wird der Flügelkeil D in das Angriffsloch eingeprefst und drückt hierdurch den Kern aus einander. . Die Flügelgestalt dieses Keiles läfst es zu, däfs das durch den Schlangenbohrer gelöste Bohrmehl austreten kann. Die Frictionsscheibe s hat nur den Zweck, die Reibung der Mittelstange d auf dem Flügelkeile Ώ zu verringern. Die Aussparungen g an dem Hohlcylinder A und die Construction der Bohrerkrone B lassen es zu, dafs sämmtliches von den Zähnen α α des Kernbohrers gelöste Bohrmehl frei durchfallen kann. Die äufsere Weite der Schenkel b b stimmt genau mit der Bohrlochsweite überein, und erhält dadurch der Bohrer eine .gute und sichere Führung. '^

Da die Arbeit in der Richtung des Ansteigens der Flötze von einer unteren Strecke nach einer oberen vorgenommen wird, so fallen die gelösten Massen von selbst zum Loche heraus in die untere Strecke, und kann auf gröfsere Höhe ein Loch hergestellt werden, ohne dafs es erforderlich wird, den Bohrer einmal herauszuziehen.

Claims (1)

1. Patent-An Spruch:

   Aufser der Gesammteinrichtung des Apparates zur Herstellung weiter Bohrlöcher, besonders für Wetterführung in Gruben, die Combination des gewöhnlichen Kernbohrers mit centralem Bohrer und die Vorrichtung zum Zerkleinern des Kernes.

   Hierzu I Blatt Zeichnungen.