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Fördervorrichtung für gefalzte und ungefalzte Bogen Zur selbsttätigen
Zuführung der einzelnen Bogen vom Stapel oder vom Anlegetisch nach der Arbeitsmaschine
(Druckmaschine, Papierverarbeitungsmaschine u. dgl.) kommen entweder Förderbänder
oder Förderrollen in Anwendung, über denen Druckrollen zum Andrücken des zu fördernden
Bogens angeordnet sind.
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Ist der Bogen bei der Ankunft an der Anlegemarke, z. B. bei Druckpressen,
auch seitlich auszurichten oder wird dem Bogen, z. B. bei Falzmaschinen, zwischen
zwei Brüchen eine neue Laufrichtung gegeben, so müssen an Stelle der oberen Druckrollen
Druckkugeln angewendet werden, weil sonst der Bogen nur in seiner bisherigen Richtung
sich bewegen, nicht aber seitlich hierzu verschoben werden kann. Diese Druckkugeln
transpcrtieren die Bogen nur durch ihr Eigengewicht.
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Bei Verwendung dieser Druckkugeln bedient man sich sogenannter Kugelreiter,
deren einer in Abb. z beispielsweise ausgeführt ist. Der gesamte Kugelreiter besteht
aus dem Halte- und Schiebeklötzchen a, dem Hebel h mit der Pfanne c und der Kugel
d.
Diese Kugelreiter sind als solche bekannt und werden seit Jahren in großer
Anzahl bei Bogenanlegern, Falzmaschinen u. dgl. verwendet. Es ist aber bisher nicht
möglich gewesen, mit einer Größe von Kugelreitern auszukommen, da beispielsweise
ein 3o-Gramm-Papier nur mit dem leichten Gewicht einer kleinen Kugel angedrückt
werden darf, während ein 8oo-Gramm-Karton mit dem großen Gewicht einer schweren
Kugel angedrückt werden muß. Paßt das Gewicht der Kugel nicht zur Schwere des Papiers,
so findet entweder kein Transport statt oder andererseits wird das Papier zu stark
transportiert und dadurch meist an der Vorderkante beschädigt. Man war also gezwungen,
die obenerwähnten Kugelreiter in mehreren Größen herzustellen und je nach Bedarf
auszuwechseln und neu auszurichten. Bei größeren Papierformaten mußten also bei
- Wechsel der Papiersorte sechs bis acht Kugelreiter von den Rechenstäben abgeschraubt
werden. Dazu mußten die Rechenstäbe angehoben werden, damit die Schiebeklötzchen
von den Rechenstäben abgezogen werden konnten. Darauf mußten in umgekehrter Weise
sechs bis acht andere Kugelreiter auf die Rechenstäbe aufgeschoben, angeschraubt
und neu ausgerichtet werden.
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Andererseits werden Vorrichtungen verwendet, bei denen gleich große
Kugeln von verschiedenem Material, wie Stahl, Glas, Holz oder Kork, benutzt werden,
die durch ihre verschiedenen Gewichte mehr oder weniger auf den zu transportierenden
Bogen drücken und sich dadurch den verschiedenen Papiersorten und Gewichten anpassen
sollen. Diese Kugeln sind dann gewöhnlich in Platten
gelagert,
die dicht über den Transportrollen oder Walzen liegen. Hierbei kommt es vor, -daß
die Kugeln während des schnellen Ganges der Maschine von selbst herausspringen,
da sie wegen der leichten Auswechselbarkeit nicht abgedeckt sind.. Beim Auswechseln
müssen außerdem die Kugeln selbst angepaßt werden, was sich nicht bequem machen
läßt, da die Kugeln bis zur Hälfte oder mehr in der Deckplatte liegen. Die nicht
gebrauchten Kugeln gehen leicht verloren und sind dann bei der Wiederbenutzung nicht
zur Stelle. Die Verwendung von Kugeln aus verschiedenem Material ist auch nicht
günstig, da sich weicheres Material schneller abnutzt, so daß die Kugeln unrund
werden und dadurch ungenau transportieren.
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Auch Rollen von konisch-zylindrischer Form, die durch Federn in ihrem
Druck auf die Bänder oder Walzen reguliert werden können, werden zum gleichen Zweck
verwendet. Diese haben aber den Nachteil, daß sie die senkrecht zu ihrer Drehrichtung
kommenden Bogen, besonders beim Verarbeiten von dünnen Papieren, behindern, so daß
diese nicht absolut sicher unter die Rollen geführt werden.
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Alle diese Schwierigkeiten werden mit der Erfindung in einfachster
Weise dadurch beseitigt, daß die Pfanne c, in der bisher die Kugel d gelagert war,
als Halter g für auswechselbare Kugelkäfige h, i, k, l ausgebildet
wird. Der Außendurchmesser aller Kugelkäfige ist immer der gleiche, so daß jeder
Kugelkäfig in den ringförmigen Halter g paßt. Der Innendurchmesser der verschiedenen
Arten von Kugelkäfigen ist aber verschieden groß gehalten, wodurch sich auch die
Größe und damit auch die Schwere der Kugel ändert. Man braucht also jetzt nicht
mehr die ganzen Kugelreiter, wie vorher beschrieben, auszuwechseln und neu auszurichten,
Zeas sehr viel umständliche Arbeit verursacht, sondern man hat nur in den Kugelreitern,
welche immer am Rechenstab bleiben, die Kugelkäfige auszuwechseln, was durch einige
Handgriffe bequem geschehen kann. Die Kugelkäfige sind so hergestellt, daß die Unterkante
der großen und kleinen Kugeln immer in ein und derselben horizontalen Ebene liegt.
Die verschiedenen Kugelkäfige werden äußerlich zweckmäßig durch Numerierung kenntlich
gemacht. Die Käfige mit gleich schweren Kugeln erhalten ein und dieselbe Nummer.
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Für die Fabrikation bedeutet diese Erfindung eine sehr wesentliche
Verbilligung, da nicht mehr komplette Kugelreiter in verschiedenen Größen hergestellt
werden müssen, sondern nur noch verschiedene Kugelkäfige. Für die Bedienung der
Maschine wird eine bedeutende Vereinfachung und ein bedeutender Zeitgewinn erreicht.
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Man kann natürlich auch die Käfige in gleicher Höhe herstellen, muß
aber dann für eine Einstellbarkeit Sorge tragen, die entweder am Kugelkäfig selbst
angeordnet wird oder in den Hebel verlegt wird, der an dem Klötzchen drehbar gelagert
ist.
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Die Kugelkäfige, die nicht gerade benötigt werden, lassen sich, damit
sie nicht verlegt werden können, am besten an der Seite des ivlaschinentisches in
dazu passende Löcher von gleicher Größe wie der ringförmige Halter g aufbewahren
und sind dann bei der @` iederbenutzung jederzeit leicht erreichbar.
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Auf der beiliegenden Zeichnung 'ist der Gegenstand der Erfindung in
einer Ausführungsform beispielsweise veranschaulicht. Es zeigt die Abb. r einen
kompletten Kugelreiter an einem Deckrechenstab, und zwar in der bisherigen Ausführung.
Auf einem der Rechenstäbe e sitzt ein verschiebbares Klötzchen a, welches
den Hebel b mit der Pfanne c trägt, in der lose die Kugel d ruht. Die Pfanne
ist unten so eng, daß die Kugel nicht herausfallen kann. Über dem Sitz der Kugel
ist diese durch einen Stift f gesichert.
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Die Abb. 2 und 3 zeigen einen Kugelreiter nach der Erfindung. Auf
dem Klötzchen a sitzt der Halter g, der die verschiedenen Kugelkäfige
lt, i, k, l aufnehmen kann. Damit die verschiedenen großen Kugeln immer in
gleicher Höhe unter dem oberen Rand des Halters g liegen, sind die Höhen n', zz'
und n` der Käfige i, k und l verschieden lang ausgeführt.
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Abb.4 zeigt einen Kugelreiter, dessen Kugelkäfig o mit Hilfe der Stellschraube
p und der Mutter q in seiner Höhe über dem Transportband eingestellt werden kann.
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Abb. 5 zeigt einen Reiter, bei dem der Halter r mit dem Kugelkäfig
am Klötzchen a drehbar gelagert ist und mit der Stellschraube s und der Mutter
t in seiner Höhe eingestellt werden kann. .