DE539518C - Verfahren und Vorrichtung zur Wassergehaltsbestimmung - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Wassergehaltsbestimmung

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DE539518C
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    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N7/00Analysing materials by measuring the pressure or volume of a gas or vapour
    • G01N7/14Analysing materials by measuring the pressure or volume of a gas or vapour by allowing the material to emit a gas or vapour, e.g. water vapour, and measuring a pressure or volume difference
    • G01N7/16Analysing materials by measuring the pressure or volume of a gas or vapour by allowing the material to emit a gas or vapour, e.g. water vapour, and measuring a pressure or volume difference by heating the material

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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Wassergehaltsbestimmung Das meist übliche Verfahren zur Wassergehaltsbestimmung fester und flüssiger Stoffe, bei dem die Probe durch Wärmezufuhr getrocknet und durch Wägung der Verlust an, Wasser festgestellt wird, beansprucht mehrere Stunden Zeit. Bekannt ist weiter ein Verfahren zur Wassergehaltsbestimmung, bei dem die Probe eine bestimmte Zeit lang erwärmt und die erzeugte Dampfmenge dem Druck oder Volumen nach bestimmt wird; dieses Verfahren ergibt aber nur ungefähre Werte und auch nur für den Sonderfall der Untersuchung von Getreidekörnern oder sonstigem Gut weitgehend gleicher Korngröße, auf die der Apparat geeicht werden kann.
  • Das Wesen der Erfindung besteht demgegenüber darin, daß die zu untersuchende abgewogene Probe mit möglichst großer freier Oberfläche in einem vielfach größeren, gasdicht geschlossenen Raum mit einer als Wärmeträger dienenden Luft- oder Gasmenge auf bestimmte, gleichbleibende Temperatur erwärmt und nach bestimmter Zeit die aus den Partialdrucken oder Partialvolumen von Dampf und Gas sich zusammensetzende gesamte Druck- oder Volumenänderung gemessen wird. Zweckmäßig wird dabei die Temperatur im Verhältnis zum Druck so hoch gewählt, daß die entstehenden Dämpfe überhitzt werden. Die große hierbei verwendete Gas- oder Luftmenge ergibt die Sicherheit, daß das Dampfluftgemisch ungesättigt bleibt und auch in den kälteren anschließenden Manometerleitungen keine Kondensation der im Gemisch enthaltenen Feuchtigkeit eintritt, sondern unter allen Umständen der Gesamtdruck völlig den Regeln der Partialdrucke folgt und damit ein unbedingt genaues Meßergebnis entsteht.
  • Die Vorrichtung zur Messung nach dem neuen Verfahren besteht dementsprechend in einem luftdicht verschließbaren Gefäß von vielfach größerem Rauminhalt als die zu untersuchende Probe, das mit Heiz- und Druckmeßvorrichtung und zweckmäßig auch mit wärmeisolierenden Wandungen ausgerüstet ist. Ein solches Gefäß kann schon vor der Einführung der Probe auf bestimmter, genau gleichbleibender Temperatur gehalten werden und bringt dann mit dem großen Wärmeinhalt seiner 'Vandungsteile und der erheblichen Luftfüllung das in der Probe enthaltene Wasser so schnell und gleichmäßig zum Verdampfen oder Verdunsten, daß eine genaue Messung schon nach der kurzen Zeit von 7 oder sogar nur ¢ Minuten erzielbar ist.
  • Zur Vereinfachung der Messung ist im Sinne der bei Meßinstrumenten allgemeiner Art bekannten Nullpunktseinstellung noch die Ausrüstung des Meßgefäßes mit einem Manometer vorteilhaft, das mittels einer Schiebeskaja auf einen Anfangsdruck Null einstellbar und zweckmäßig für gegebene Probemengen und Gefäßgröße unmittelbar auf Feuchtigkeitsgehalt geeicht ist. Hierdurch; wird unter Ersparung jeder Umrechnung am Druckmeßgerät unmittelbar die Feuchtigkeit ablesbar und damit die gesamte Messung nochweiter beschleunigt.
  • Wertvoll zur Verhütung von Fälschungen der Messung ist noch die Ausrüstung der Vorrichtung mit einer selbsttätigen Mahlvorrichtung, deren Aufnahmebehälter bei Erreichung eines bestimmten Inhaltes die Mühle selbsttätig stillsetzt. Damit steht dann die Probe abgemessen, frisch gemahlen und in richtiger Korngröße unmittelbar vor der Messung zur Verfügung, so daß vorheriges Austrocknen verhütet und die Probe selbsttätig hinsichtlich Korngröße und Menge auf die ganze Vorrichtung abgestimmt ist.
  • Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung an zwei Ausführungsbeispielen, und zwar stellen dar Abb. i ein Meßgefäß zur Ausübung- des neuen Verfahrens, Abb. 2 eine Vorrichtung zum Einschleusen der Probe in das Meßgefäß, Abb. 3 bis 5 ein anderes Meßgefäß in den drei Hauptebenenschnitten, Abb. 6 ein Schaltbild dazu.
  • Ein doppelwandiges Meßgefäß i, als Wärmeschutzgefäß mit gegebenenfalls luftleerem Wandungshohlraum ausgebildet, ist durch einen Schraubdeckel 2 mittels Dichtungsringes 3 luftdicht verschließbar und innen mit einem elektrischen Heizkörper 4 nebst innerer Abschlußwandung 5 ausgerüstet. Gummistopfen 6, 7, 8 im Deckel lassen die verschiedenen Hilfsteile einsetzen wie folgt: Ein Quecksilbermanometer 9 ist durch den Stopfen 6 nach außen hindurchgeführt und trägt an einem zur Erhöhung der Meßgenauigkeit schräg abgebogenen Schenkel io eine Skala 11, die zwecks Einstellung auf einen Messungsnullpunkt verschiebbar ist. Ein am Gefäß angebrachter Stützarm iz unterstützt die Skala und das Manometer. In den zweiter! Stopfen 7 ist ein Thermometer 13 eingesetzt. Am dritten Stopfen 8 ist ein Prüfstoffbehälter mittels Tragarmes 15 angebracht.
  • Die Messung erfolgt, indem das Gefäß auf eine gewünschte Temperatur beheizt, das Manometer auf Null eingestellt und die Probe eingeführt wird. Dann wird nach Eintreten eines Beharrungszustandes am Manometer i o, i i die Ablesung vorgenommen und hieraus der Feuchtigkeitsgehalt errechnet oder, wenn ein für allemal die Eichung entsprechend der Temperatur, dem Gefäßinhalt und den sonstigen Einflüssen vorgenommen ist, unmittelbar der Feuchtigkeitsgehalt abgelesen.
  • Nach Abb. 2 ist für das Arbeiten mit Unter- oder Überdruck an Stelle des Stop-. fens 8 eine Einrichtung zum Einschleusen der Probe vorgesehen. Das Gefäß i, das hier als einfaches Gefäß dargestellt ist, weist hierzu einen Schleusenkanal 16 auf, der an seinen beiden Enden durch Verschlüsse 17 und 18 luftdicht abschließbar ist. Der als Deckel ausgebildete äußere Verschluß tr;igt eine Feder 19, und innen im Gefäß ist eine Konsole 2o angebracht, ,auf die der Probebehälter 14 durch die genannte Feder hinaufgeschoben wird, sobald der innere Schieberverschluß 17 geöffnet wird. Falls nötig, kann während der Messung der Schieber 17 nach wieder geschlossen werden, indem die Feder i9 dazu, etwa mittels eines Zugdrahtes, wieder zusammengezogen wird.
  • Der Deckelei des Probebehälters i.i ist so tief über den Behälter herübergezogen, daß in das Meßgefäß eingelassenes Quecksilber nicht bis zur Probe vordringt. Dieses Einfüllen von Quecksilber kann insbesondere dazu benutzt werden, um die gesamte Luft aus dem Gefäß zu verdrängen und durch nachheriges Absenken des Quecksilberspiegels mittels üblicher Schlauchpumpe einen beliebigen Unterdruck im Meßgefäß herzustellen, wenn die Messung bei Unterdruck erfolgen, soll. Ein Stutzen 22 ist für den Anschluß einer solchen Saug- oder auch Druckpumpe vorgesehen.
  • Bei der Ausführungsform nach Abb. 3 bis 5 sind die wesentlichen Teile die gleichen, nur ist alles auf die Anwendung höherer Temperaturen und Drucke eingerichtet.
  • Ein mit Wandungen aus Wärmeschutzmasse versehenes Gefäß i trägt innen wieder Heizwandungen 4. Durch die Wandung ist das Manometer 9, 1 o nebst Skala, und sonstigem Zubehör geführt. Ein Stutzen 22 dient zur Entlüftung bzw. zum Evakuieren und zum Einpumpen von Druck. Im Meßgefäß ist wieder eine Tragvorrichtung zum Aufnehmen des Probebehälters 14' vorgesehen, der hier als flache Schale ausgebildet ist, um die Probe mit großer Oberfläche aufzunehmen. Eine Einführöffnung 16' für den Probebehälter ist hier durch einen einfachen Türverschluß 18' luftdicht verschließbar. Ein Thermometerstutzen ist an beliebiger geeigneter Stelle angebracht. Insbesondere kann auch ein Thermoelement als Meßmittel dienen. Ein Anschlußteil23 kann die Stromanschlüsse für den elektrischen Heizkörper 4 und für ein eingebautes Thermoelement vereinigen.
  • Nach Abb. 6 ist diese Vorrichtung für weitgehend selbsttätigen -Betrieb ausgerüstet. Eine elektrisch betriebene Mühle 24 dient zum Mahlen der Probe. Der Aufnahmebehälter z5 ist mit einem elektrischen Kontakt 26 ausgerüstet, der bei Erreichung des verlangten Probegewichts die Mühle selbsttätig stillsetzt. Eine Uhr 27 ist so eingerichtet, daß ihr Zeiger beispielsweise in einer gewünschten Meßzeit von 5 Minuten einmal umläuft. Zum selbsttätigen Aufziehen und Ingangsetzen dieser Uhr dient ein Solenoid 28, das mittels eines Kontaktes 29 mit Strom versorgt wird. Dieser Kontakt 29 ist am Meßgefäß im Bereich des Beschickungsverschlusses 18' so angebracht, 'daß bei dessen Schließung ganz von selbst die Uhr aufgezogen wird und zu laufen beginnt. In entsprechender Weise ist auch das Beendigen der Messung selbsttätig festgelegt, indem die Uhr am Ende der Meßzeit einen weiteren Kontakt 3o schließt, der die elektrisch vorgenommenen Manometeraufzeichnungen beendet. Das Manometer io enthält zu diesem Zweck eingeschmolzene Kontakte 31, die durch die Quecksilbersäule mit einem Netzpol nacheinander in Verbindung kommen und beispielsweise je i % Feuchtigkeitsgehalt der Probe anzeigen. Ein verschiebbarer Teil i i' steht mit Kontaktstücken 32 den eingeschmolzenen Kontakten so gegenüber, daß er auf verschiedene Nullagen im Sinne der verschiebbaren Skala eingestellt werden kann. Die Kontaktteile 32 sind nun über Relaiseinrichtungen 33 nach Art bekannter Klingeltableaus an den Uhrenkontakt 3o und die Netzpole angeschlossen.
  • Die Handhabung ist folgende: Aus dem Aufnahmebehälter 25 der Mühle 2 4 wird der zweckmäßig unmittelbar von ihm getragene und durch die Mühle selbsttätig gefüllte Probebehälter 14' herausgenommen und in das Meßgefäß i geschoben, worauf die Mühle sogleich wieder einen eingeschobenen Ersatzbehälter selbsttätig füllt und dann zum Stillstand kommt. Hinter dem in das Meßgefäß eingeschobenen Behälter wird der Verschluß i8' geschlossen, durch Schließung des Kontaktes 29 wird die Uhr 27 aufgezogen und in Gang gesetzt, und in dem dauernd auf gleicher Temperatur bis zu i8o° gehaltenen Gefäß beginnt die Verdampfung. Soll Druck, der bis zu etwa 2 Atmosphären absolut vorzugsweise in Frage kommt, angewandt werden, so wird noch vorher die Druckauffüllung durch den Stutzen 22 vorgenommen und durch Verschieben der Kontaktskala i i' die Nulleinstellung bewirkt.' Während der Verdampfung steigt dann das Manometer und -neigt jede Stellung durch Einrücken der Anzeigetableaus 33 an, bis die Meßzeit abgelaufen ist und die Uhr 27 den Strom abschaltet. Nach Rückstellung der Tableaus und Neubeschickung des Apparates kann eine ' neue Messung vorgenommen werden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Wassergehaltsbestimmung fester oder flüssiger Stoffe durch Erwärmung der Stoffe in einem gasdicht geschlossenen Raum und Messung der in einer bestimmten Zeit entwickelten Dampfmenge durch Druckmessung, dadurch gekennzeichnet, daß die zu untersuchende abgewogene Probe mit möglichst großer freier Oberfläche in einem vielfach größeren und mit einer als Wärmeträger dienenden Gas- oder Luftmenge gefüllten, Raum erwärmt und die bei bestimmter gleichbleibender Erwärmungstemperatur nach einem bestimmten Zeitraum entstehende, sich aus Gas- und Dampfpartialdrucken oder Partialvolumen zusammensetzende gesamte Druck- oder Volumenänderung gemessen wird, vorzugsweise unter derart hoher Temperatur, daß die entstehenden Dämpfe überhitzt werden.
  2. 2. Vorrichtung zur Wassergehaltsbestimmung im Verfahren nach Anspruchi mit einem luftdicht verschließbaren, heizbaren und mit Druckmeßgerät versehenen Gefäß, dadurch gekennzeichnet, daß der Rauminhalt des Gefäßes vielfach größer als derjenige der zu untersuchenden Probe und die Wandung des Gefäßes zweckmäßig wärmeisolierend ausgebildet ist.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckablesevorrichtung mittels einer Schiebeskala auf einen Anfangsdruck Null einstellbar und zweckmäßig für gegebene Größenverhältnisse der Probe und desi Gefäßinhaltes unmittelbar auf Feuchtigkeitsgehalt geeicht ist. q.. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß .eine selbsttätige Mahlvorrichtung vorgesehen ist, deren Aufnahmebehälter (25) mittels elektrischer Kontakte (26) oder ähnlicher Mittel bei Erreichung eines bestimmten Inhaltes die Mühle selbsttätig stillsetzt, so daß die Probe abgemessen, frisch gemahlen und in richtiger Korngröße unmittelbar vor der Messung zur Verfügung steht.
DEE36681D 1927-12-19 1927-12-20 Verfahren und Vorrichtung zur Wassergehaltsbestimmung Expired DE539518C (de)

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