DE538109C - Abbeizmittel - Google Patents

Abbeizmittel

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DE538109C
DE538109C DEG77348D DEG0077348D DE538109C DE 538109 C DE538109 C DE 538109C DE G77348 D DEG77348 D DE G77348D DE G0077348 D DEG0077348 D DE G0077348D DE 538109 C DE538109 C DE 538109C
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caustic soda
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09DCOATING COMPOSITIONS, e.g. PAINTS, VARNISHES OR LACQUERS; FILLING PASTES; CHEMICAL PAINT OR INK REMOVERS; INKS; CORRECTING FLUIDS; WOODSTAINS; PASTES OR SOLIDS FOR COLOURING OR PRINTING; USE OF MATERIALS THEREFOR
    • C09D9/00Chemical paint or ink removers

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  • Paints Or Removers (AREA)

Description

  • Abbeizmittel Die vorliegende Erfindung betrifft ein Abbeizmittel zum Entfernen von Farben, Ölen, Firnissen und Lacken aller Art von Metallgegenständen derart, daß bessere Arbeit in kürzerer Zeit geleistet werden kann. Das Abbeizmittel kann in bequemer Weise und gefahrlos gehandhabt werden.
  • Obgleich die Erfindung allgemein zur Entfernung von Anstrichen von Metallen verwendet werden kann, so ist sie doch besonders geeignet für die Entfernung von sogenannten gebrannten schwarzen Emaillen, z. B. von Automobilkarosserien, Kotflügeln u. dgl.
  • Bisher wurden Anstriche von derartigen Gegenständen in der Weise entfernt, daß diese Gegenstände einige Zeit in wäßriger Natronlauge gekocht werden, wobei beim Eintragen des N atriumhydroxyds in das heiße Wasser infolge der außerordentlich heftigen Lösungsreaktion oftmals ein Teil der Lauge aus dem Gefäß herausgeschleudert wurde und in der Nähe stehende Personen verletzt. Manche Anstriche werden durch ein solches Bad völlig entfernt, andere, z. B. gebrannte Gilsonitasphaltemaillen, werden nur gelockert und müssen nach Entfernung des Gegenstandes aus dem Bade mechanisch entfernt oder abgekratzt werden.
  • Es wurde nun gefunden, daß der Zusatz von chemischen Körpern der Phenolgruppe, insbesondere von Kresol, zu Ätznatronbädern die Entfernung von Anstrichen außerordentlich erleichtert und zugleich die Gefahr der Herstellung solcher Bäder beseitigt. Die zur Ablösung des Anstriches erforderliche Zeit wird erheblich abgekürzt, und in den Fällen, wo der Anstrich nur erweicht und gelockert wird, wird die zu seiner mechanischen Entfernung notwendige Zeit und Arbeit erheblich verringert oder ganz ausgeschaltet.
  • Es ist bekannt, Phenol selbst allein oder in Mischung mit anderen organischen Lösungsmitteln, wie z. B. Kohlenwasserstoffen, Alkoholen usw., als - Abbeizmittel zu verwenden, doch beruht die Wirkung in diesem Falle auf dem Lösungsvermögen des freien Phenols. Solche organischen Lösungsmittel sind aber nicht imstande, das Abbeizen gebrannter Emaillen zu bewirken und werden deshalb meist zum Entfernen von Farben und Lack von Holz benutzt.
  • Es ist ferner bekannt, der als Abbeizmittel benutzten Natronlauge Schwefel oder Schwefelalkalien hinzuzufügen, indem beispielsweise Schwefel in kochender Natronlauge aufgelöst wird. Dieses Verfahren beseitigt aber einerseits nicht die mit der Herstellung von Ätznatronlauge verbundene Gefahr, andererseits birgt es eine neue Gefahrenquelle für die Arbeiter, da bei der üblicherweise zur Neutralisierung der Natronlauge verwandten anschließenden Säurebehandlung der giftige Schwefelwasserstoff entwickelt wird. Auch ist Schwe= fel oder Schwefelnatrium erheblich teuerer als die ein Abfallprodukt der chemischen Industrie bildenden Phenole (Rohkresol).
  • Es wurde nun gefunden, daß ausgezeichnete Resultate erhalten werden, wenn beispielsweise auf io Teile Ätznatron (98 °/o) z'1, Teile Kresol (98°(0) verwendet werden. An Stelle von Kresol, z. B. Rohkresol, können andere äquivalente Verbindungen, wie z. B. Phenole und Xylenole, und an Stelle von Ätznatron andere ätzende Verbindungen verwendet werden.
  • Ein Bad gemäß der Erfindung kann beispielsweise folgendermaßen hergestellt werden:
    1. Wasser (kalt) . . . . . . . . 7oo Teile,
    2. Kresol .............. 70 -
    3. Ätznatron . . . , . . 25o -
    Beim Zusammengeben dieser Stoffe verbindet sich das Kresol sofort mit dem Ätznatron unter Bildung von Natriumkresylät, da aber ein Überschuß an Ätznatron vorhanden ist, enthält das Bad neben Natriumkresylat noch freies Ätznatron.
  • Die Gegenstände, von denen der Anstrich zu entfernen ist, werden in das auf 8o bis go° C erhitzte Bad eingetaucht und so lange darin belassen, bis der Anstrich entfernt oder genügend aufgeweicht und gelockert ist, dann gründlich mit Wasser gewaschen, zweckmäßig mit einem Hochdruckwasserstrahl, der auch die erweichten und gelockerten Teilchen entfernt. Nach dem Trocknen kann die Oberfläche mit einem neuen Anstrich versehen werden; es ist aber sorgsam darauf zu achten, daß nach dem Waschen auch keine Spur von dem Alkali mehr vorhanden ist. Um das Alkali mit völliger Sicherheit zu entfernen, ist es zweckmäßig, zwischen Waschen undTrocknen noch ein Neutralisierungsbad mit einer verdünnten Säure, z. B. Phosphorsäure, einzuschalten.
  • Unter gleichen sonstigen Bedingungen können Überzüge von Anstrichen gemäß der Erfindung in etwa dem fünften Teil der Zeit entfernt werden als nur in einem Ätznatronbad, wie bisher gebraucht. Die abgebeizten Gegenstände brauchen nicht von Hand abgekratzt zu werden, da der Anstrich auch in hartnäckigen Fällen so weit gelockert wird, daß ein Wasseistrahl ihn völlig fortschwemmt.
  • Besteht der gereinigte Gegenstand aus Stahl, so ist die Beschaffenheit der durch das neue Abbeizmittel und durch das neue Verfahren erzielten Oberfläche der nach den bisher bekannten Verfahren erhaltenen Oberfläche weit überlegen, da sie weder schmutzig oder trübe, noch durch vom Abkratzen herrührende Kratzer beschädigt ist.
  • Das Anstrichentfernungsmittel kann auch in Pastenform hergestellt und verwendet werden z. B. nach folgender Vorschrift:
    Wasser . . . . . . . . . . . . . 28o Teile,
    Ätznatron ... . . . .... .. 250 -
    Kresol .............. 70 -
    Diese Paste kann fast kochend heißem Wasser in jeder gewünschten Menge je nach der gewünschten Stärke (z. B. bis 5 kg auf ,4 1 Wasser) zugesetzt werden, ohne daß eine plötzlich starke Dampfentwicklung mit heftigem Aufkochen erfolgt, so daß die bisher vorhandene Gefahr für dieArbeiter beim Eintragen des Ätznatrons in das heiße Wasser vermieden ist.
  • Das Anstrichentfernungsmittel kann auch in trockener Form hergestellt werden, z. B. aus trockenem Ätznatron i12,5 kg und Kresol 31,51g.
  • Die beiden Komponenten werden so gemischt, daß man eine gleichförmige, klumpenfreie Masse erhält. Das Ätznatron reagiert mit dem Kresol unter Bildung von festem Natriumkresylat, und da Ätznatron im überschuß vorhanden, besteht die Endmischung aus einem trockenen Gemisch von Ätznatron und Natriumkresylat.
  • Da das Abbeizmittel gemäß der Erfindung schnell arbeitet, kann die Zahl der Gefäße entsprechend verringert und so Platz gespart werden. Die Arbeitsbedingungen und die benötigte Wärme kann so bemessen werden, daß man hintereinander arbeiten kann und nicht lange zu warten braucht, bis die Gegenstände fertig sind, d. h. es kann rationeller gearbeitet werden.
  • In solchen Fällen, in denen die Gegenstände, die von dem Anstrich befreit werden sollen, sich nicht zum Tauchen eignen, wie z. B. stählerne Automobilkarosserien mit Holzrahmen, kann der Gegenstand mit dem Abbeizmittel derart behandelt werden, daß dieses in einem dünnen, heißen Strom auf den Gegenstand geleitet wird, wobei man in dem Maße, wie der Anstrich entfernt wird, von Stelle zu Stelle fortschreitet.
  • Wie jedem Fachmann klar ist, kann das Abbeizmittel in seiner Zusammensetzung variert werden, ohne daß man den Rahmen der Erfindung verläßt, und da das Mittel chemischer Natur ist, gilt auch entsprechend die Lehre von chemischen Äquivalenten.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Abbeizmittel für lackierte Metall= gegenstände, insbesondere für gebrannte Emaillen, enthaltend Natriumkresy lat in wässeriger Lösung neben freien Ätzalkalien.
  2. 2. Abbeizmittel nach Anspruch 1, @bestehend aus 7o Teilen Wasser, 25 'feilen Ätznatron und 7 Teilen Kresol.
  3. 3. Abbeizmittel nach Anspruch 1 in trockener Form, bestehend aus 112,5 Teilen Ätznatron und 31,5 Teilen Kresol.
DEG77348D 1929-08-31 1929-08-31 Abbeizmittel Expired DE538109C (de)

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