DE537711C - Verfahren zur elektrischen Entstaubung von teerhaltigen Schwelgasen - Google Patents

Description

• Verfahren zur elektrischen Entstaubung von teerhaltigen Schwelgasen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur elektrischen Entstaubung von teerhaltigen Schwelgasen. Man hat den Gasen bereits vor Eintritt in die elektrische Entstaubungsanlage Dampf zugesetzt, jedoch hat man darauf geachtet, daß die thermische und die dynamische Rückwirkung der Kondensation auf den Gasstrom als Ganzes äußerst gering ist. Diese Verhältnisse sind jedoch, sobald es sich um ein teerreiches Schwelgas handelt, nicht mehr anzuwenden, da das anfallende - teerreiche Schwelgas in einer elektrischen Entstaubungsanlage noch weiter erhitzt wird und so leicht ein Kracken des Teers durch die weitere Temperaturerhöhung eintreten kann.
• Vorliegende Erfindung bezweckt nun die elektrische Entstaubung von teerhaltigen Schwelgasen, deren Teertaupunkt in die Krackzone von über 35o° fällt, und vermeidet den genannten Mangel dadurch, daß zur Herabsetzung der oberhalb des Teertaupunkts liegenden Entstaubungstemperatur teerarme, kühlere Gase dem anfallenden, stark teerhaltigen, heißen, staubhaltigen Schwelgas in dem Maße zugesetzt werden, daß die Temperatur des Gasgemisches vor Eintritt in die elektrische Entstaubungsanlage unterhalb der Kracktemperatur, aber noch über dem Teertaupunkt liegt. Der Teertaupunkt des Gases wird also auf niedrigere Temperatur herabgesetzt, indem die Gasmenge vergrößert wird. Man würde in der Weise vorgehen, daß man dem Gase, bevor es in den Staubreiniger eintritt, Gasmengen zumischt. Am zweckmäßigsten wird es sein, das Zusatzgas dann beizumengen, wenn das Gemisch von Schwelgasen, Teerdämpfen usw. die eigentliche Schwelzone verlassen hat. Da das Gas häufig eine höhere Temperatur haben wird, kann durch Beimischung des kälteren Zusatzgases die Temperatur auf das gewünschte Maß gesenkt werden. In manchen Fällen mag es auch erforderlich sein, falls noch größere Gasmengen beigemischt werden müssen, so daß dadurch die Temperatur zu weit gesenkt würde, dieses Zusatzgas vorher noch etwas anzuwärmen. In anderen Fällen mag es erforderlich sein, wo nur geringe Mengen Zusatzgas notwendig sind, infolgedessen die Temperatur noch zu hoch bleibt, vor dem Eintritt in den Staubscheidungsapparat eine Kühlung vorzusehen. Wesentlich für das Verfahren ist, daß die Beimischung von Zusatzgas in einer solchen Weise erfolgt und der Apparat im übrigen so ausgebildet ist, daß beim Eintritt in den Staubscheider die Temperatur so niedrig ist, daß keine nennenswerten Verkrackungen infolge Einwirkung des elektrischen Feldes erfolgen, und außerdem die Temperatur wieder hoch genug ist, daß keine Verschmierungen infolge Kondensation von Teer eintreten.
• Nimmt man z. B. an, daß in r cbm des anfallenden Schwelgases r kg Teer in Dampfform sich befindet, so würde der Taupunkt ungefähr bei 300° liegen, und damit wäre die untere Grenze für das Gas bei Eintritt in die Entstaubungsanlage gegeben. Ein Verkracken würde unter denselben Bedingungen bei ungefähr 5oo° eintreten. Aus den genannten Zäl-len geht hervor, daß ein Einhalten der Temperatur zwischen diesen beiden Grenzen mit Rücksicht darauf, daß eine Erwärmung in der elektrischen Entstaubungsanlageeintreten wird, außerordentlich schwer ist. Setzt man nun. vor der Entstaubungsanlage i cbm teerarmes Gas zu,. so daß nur noch 500g Teer pro Kubikmeter Gas enthalten sind, so kann man damit den Taupunkt auf ungefähr 200° erniedrigen. Damit wird aber die Temperaturspannung zwischen Taupunkt und Krackpunkt so weit vergrößert, daß ein sicherer Betrieb durchgeführt werden kann, ohne daß man unter den Taupunkt, über den Krackpunkt kommt. r

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur elektrischen Entstaubung von teerhaltigen Schwelgasen, deren Teertaupunkt in die Krackzane von über 35o° C fällt, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herabsetzung der oberhalb des Teertaupunkts liegenden Entstaubungstemperatur teerarme, kühlere Gase dem anfallenden, stark teerhaltigen, heißen, staubhaltigen Schwelgas in dem Maße zugesetzt werden, daß die Temperatur des Gasgemisches vor Eintritt in die elektrische Entstaubungsanlage unterhalb der Kracktemperatur, aber noch über dem Teertaupunkt liegt.