DE1771027C3 - - Google Patents
Info
- Publication number
- DE1771027C3 DE1771027C3 DE19681771027 DE1771027A DE1771027C3 DE 1771027 C3 DE1771027 C3 DE 1771027C3 DE 19681771027 DE19681771027 DE 19681771027 DE 1771027 A DE1771027 A DE 1771027A DE 1771027 C3 DE1771027 C3 DE 1771027C3
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- gas
- water vapor
- purge gases
- seconds
- carbon dioxide
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
- 239000007789 gas Substances 0.000 claims description 34
- 238000010926 purge Methods 0.000 claims description 15
- OKTJSMMVPCPJKN-UHFFFAOYSA-N carbon Chemical compound [C] OKTJSMMVPCPJKN-UHFFFAOYSA-N 0.000 claims description 12
- XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N water Chemical compound O XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N 0.000 claims description 12
- CURLTUGMZLYLDI-UHFFFAOYSA-N carbon dioxide Chemical compound O=C=O CURLTUGMZLYLDI-UHFFFAOYSA-N 0.000 claims description 9
- 229910002092 carbon dioxide Inorganic materials 0.000 claims description 9
- 239000001569 carbon dioxide Substances 0.000 claims description 9
- 239000000463 material Substances 0.000 claims description 8
- 239000000571 coke Substances 0.000 claims description 6
- 239000003245 coal Substances 0.000 claims description 5
- 238000000034 method Methods 0.000 claims description 4
- 239000007788 liquid Substances 0.000 claims description 2
- 239000004449 solid propellant Substances 0.000 claims description 2
- 229910052760 oxygen Inorganic materials 0.000 claims 1
- 239000001301 oxygen Substances 0.000 claims 1
- MYMOFIZGZYHOMD-UHFFFAOYSA-N oxygen Chemical compound O=O MYMOFIZGZYHOMD-UHFFFAOYSA-N 0.000 claims 1
- 229910052799 carbon Inorganic materials 0.000 description 7
- 238000006243 chemical reaction Methods 0.000 description 6
- 238000007086 side reaction Methods 0.000 description 4
- 238000004939 coking Methods 0.000 description 3
- 238000007872 degassing Methods 0.000 description 3
- 238000002485 combustion reaction Methods 0.000 description 2
- LFQSCWFLJHTTHZ-UHFFFAOYSA-N ethanol Chemical compound CCO LFQSCWFLJHTTHZ-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 2
- 238000011010 flushing procedure Methods 0.000 description 2
- 238000010438 heat treatment Methods 0.000 description 2
- UFHFLCQGNIYNRP-UHFFFAOYSA-N hydrogen Chemical compound [H][H] UFHFLCQGNIYNRP-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 2
- 229910052739 hydrogen Inorganic materials 0.000 description 2
- 239000001257 hydrogen Substances 0.000 description 2
- 241000282941 Rangifer tarandus Species 0.000 description 1
- 150000001412 amines Chemical class 0.000 description 1
- -1 another gaseous Substances 0.000 description 1
- UGFAIRIUMAVXCW-UHFFFAOYSA-N carbon monoxide Chemical compound [O+]#[C-] UGFAIRIUMAVXCW-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 1
- 229910002091 carbon monoxide Inorganic materials 0.000 description 1
- 238000009833 condensation Methods 0.000 description 1
- 230000005494 condensation Effects 0.000 description 1
- 239000000112 cooling gas Substances 0.000 description 1
- 230000001419 dependent Effects 0.000 description 1
- 238000004868 gas analysis Methods 0.000 description 1
- 150000007529 inorganic bases Chemical class 0.000 description 1
- 238000010310 metallurgical process Methods 0.000 description 1
- 230000004043 responsiveness Effects 0.000 description 1
- 238000000926 separation method Methods 0.000 description 1
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Behandlung von Kohle, Koks
oder anderem kohlenstoffhaltigen Schüttgut mit Spülgasen, die Kohlendioxyd und/oder Wasserdampf enthalten,
bei einer Temperatur oberhalb 800° C.
Eine derartige kontinuierliche Hochtemperaturbehandlung von Kohle, Koks oder anderem kohlenstoffhaltigen
Schüttgut wird bei Schwel-, Verkokungs-, Entgasungs- oder hüttenmännischen Verfahren angewandt.
Die Durchführung dieser Verfahren kann jedoch erschwert werden, wenn die zur Anwendung
gelangenden Spülgase Kohlendioxyd und Wasserdampf enthalten. Je nach der Reaktionsfähigkeit des
eingesetzten kohlenstoffhaltigen Schüttgutes reagieren nämlich die eben erwähnten Gasbestandteile bei einer
Temperatur oberhalb 800° C mit dem Kohlenstoff nach den folgenden Reaktionsgleichungen:
C + H2O =*= CO + H2
C + CO. =#= 2 CO
(D
(Π)
(Π)
wobei sich Kohlenmonoxyd und Wasserstoff bilden.
Diese unter Verbrauch von Kohlenstoff ablaufenden Nebenreaktionen sind jedoch in vielen Fällen unerwünscht,
weil dadurch der Kohlenstoff des eingesetzten Schüttgutes angegriffen und so dessen Struktur
verändert wird. Bei der Verkokung von Kohle beispielsweise wird durch die Umsetzung von Kokskohlenstoff
das Koksgefüge gelockert und der Aschegehalt des Kokses vergrößert. Beide Faktoren führen
jedoch zu einer Minderbewertung des Kokses. Außerdem wird durch den bei der Reaktion I gebildeten
Wasserstoff der Heizwert des erzeugten Gases herabgesetzt.
An und für sich wäre es naheliegend, die Umsetzungen des kohlenstoffhaltigen Schüttgutes mit dem
Spülgas bei Temperaturen unter 800° C durchzuführen, da dann das Reaktionsgleichgewicht bei beiden
Reaktionsgleichungen nach links verschoben wird und die Nebenreaktionen nicht mehr im nennenswerten
Umfang auftreten. Dieses Vorgehen verbietet sich jedoch, weil bei Temperaturen unterhalb 800° C
die Umsetzungen des kohlenstoffhaltigen Schüttgutes mit dem Spülgas nicht mehr in ausreichendem Maße
stattfinden.
Die Notwendigkeit, bei der kontinuierlichen Behandlung von kohlenstoffhaltigem Schüttgut bei Temperaturen
oberhalb 8000C mit Spülgasen zu arbeiten,
die möglichst frei von Wasserdampf und Kohlensäure sind, hat man deshalb bereits früh erkannt.
In der deutschen Patentschrift 4 48 333 wird beispielsweise ein Verfahren zur Entgasung von Kohle
vorbeschrieben, bei dem im Heizgasgenerator ein kohlendioxyd- und wasserdampffreies Heizgas er-
xo zeugt wird, das mit einer Temperatur von mindestens
900° C unmittelbar in den Entgasungsschacht eingeleitet wird.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, das im Spülgas vorhandene Kohlendioxyd sowie den Wasser-
dampf durch geeignete Maßnahmen zu entfernen.
Beispielsweise kann das Kohlendioxyd mit Äthanol-
aminlösungen, anorganischen Basen oder mit Wasser
' unter Druck ausgewaschen werden. Der im Spülgas
enthaltene Wasserdampf kann durch Auskondensie-.
ao ren entfernt werden. Das bedeutet jedoch in jedem Falle, daß das Spülgas zunächst einmal abgekühlt
und dann wieder auf seine Arbeitsttmperatur aufgeheizt werden muß. Hierzu sind aber zusätzliche
Einrichtungen, insbesondere kontinuierlich oder diskontinuierlich arbeitende Wärmeaustauscher, erforderlich,
deren Arbeitsweise zum Teil mit beträchtlichen Wärmeverlusten verbunden ist.
Die vorliegende Erfindung verfolgt nun das Ziel, die Verwendung von kohlendioxyd- und wasserdampfhaltigen
Spülgasen für die Behandlung von kohlenstoffhaltigem Schüttgut bei einer Temperatur
oberhalb 800° C zu ermöglichen, ohne daß eine vorhergehende Abscheidung dieser beiden Gasbestandteile
erforderlich ist.
Auf Grund eingehender Untersuchungen wurde nun gefunden, daß es überraschenderweise möglich
ist, kohlendioxyd- und wasserdampfhaltige Spülgase für den genannten Zweck zu verwenden, wenn das
Verfahren erfindungsgemäß in der Weise durchge-
führt wird, daß die Verweilzeit der Spülgase im Gasbehandlungsraum
weniger als 1,45 Sekunden, vorzugsweise weniger als 0,3 Sekunden, beträgt.
Stellt man die Strömungsgeschwindigkeit des Spülgases in Abhängigkeit von den Dimensionen des Gasbehandlungsraumes
so ein, daß die Verweilzeit weniger als 1,45 Sekunden beträgt, so stellt man fest, daß
die weiter oben beschriebenen Nebenreaktionen nur in einem so geringen Umfange ablaufen, daß eine
Schädigung des eingesetzten kohlenstoffhaltigen
Schüttgutes nicht auftritt.
Arbeitet man so, daß die Verweilzeit der Spülgase im Gasbehandlungsraum weniger als 0,3 Sekunden
beträgt, so finden die weiter oben beschriebenen Nebenreaktionen praktisch überhaupt nicht statt.
Dieses Ergebnis wird auch durch das nachfolgende Verfahrensbeispiel bestätigt:
In einer Brennkammer werden stündlich etwa 1000 Nm3 Schwachgas folgender Zusammensetzung
CO2 C„Hm CO H2 CH4 N2
(Volumprozent)
0,9 0,1 22,1 21,4 1,1 54,4
mit vorgewärmter Luft verbrannt.
Das erzeugte Gas verläßt die Brennkammer mit einer Temperatur von etwa 14500C und hat die in
der Tabelle angegebene Zusammensetzung. Das Gas gelangt ohne weitere wesentliche Abkühlung in den
Gasbehandlungsraum, den es je nach der eingestellten Verweilzeit mit einer Temperatur zwischen 800
und 1300° C verläßt
In der nachfolgenden Tabelle ist die Gaszusammensetzung in Abhängigkeit von drei verschiedenen
Venveilzeiten im Gasbehandlungsraum, der in diesem • Falle in Form eines Schachtofens ausgebildet ist,
wiedergegeben. '
Der als Kondensat gemessene Wasserdampf wurde dabei in die trockene Gasanalyse gerechnet.
Zur Erzeugung des Spülgases kann natürlich an Stelle von Schwachgas auch ein anderer gasförmiger,
flüssiger und/oder fester Brennstoff mit Luft und/oder Wasserdampf verbrannt werden.
Gas vor
Eintritt
in den
Schachtofen
Eintritt
in den
Schachtofen
Versuch Nr. 1 2
Verweilzeit im | 0,0 | 0,28 | 1,45 | 2,9 |
Schachtofen in | ||||
Sekunden | ||||
Gaszusammen | ||||
setzung | 3,3 | 3,2 | 1,4 | 0,4 |
(Volumprozent) | 14,9 | 14,9 | 21,6 | 24,6 |
CO. | 11,0 | 10,8 | 14,1 | 15,4 |
CO" | 63,4 | 63,7 | 60,0 | 58,5 |
*L | 7,4 | 7,4 | 2,9 | 1,1 |
h:,od | ||||
Claims (2)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Behandlung von Kohle, Koks oder anderem kohlenstoffhaltigen
Schüttgut mit Spülgasen, die Kohlendioxyd und/oder Wasserdampf enthalten, bei einer Temperatur
oberhalb 800°C, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verweilzeit der Spülgase im Gasbehandlungsraum weniger als 1,45 Sekunden,
vorzugsweise weniger als 0,3 Sekunden, beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spülgase durch Verbrennen
von gasförmigen, flüssigen und/oder festen Brennstoffen mit Luft oder Sauerstoff und/oder
Wasserdampf erzeugt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681771027 DE1771027A1 (de) | 1968-03-23 | 1968-03-23 | Verfahren zur kontinuierlichen Behandlung von Kohle,Koks oder anderem kohlenstoffhaltigen Schuettgut mit Spuelgasen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681771027 DE1771027A1 (de) | 1968-03-23 | 1968-03-23 | Verfahren zur kontinuierlichen Behandlung von Kohle,Koks oder anderem kohlenstoffhaltigen Schuettgut mit Spuelgasen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1771027A1 DE1771027A1 (de) | 1971-11-25 |
DE1771027B2 DE1771027B2 (de) | 1975-08-07 |
DE1771027C3 true DE1771027C3 (de) | 1976-03-11 |
Family
ID=5700728
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19681771027 Granted DE1771027A1 (de) | 1968-03-23 | 1968-03-23 | Verfahren zur kontinuierlichen Behandlung von Kohle,Koks oder anderem kohlenstoffhaltigen Schuettgut mit Spuelgasen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1771027A1 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3125534A1 (de) * | 1981-06-29 | 1983-01-27 | Haeffner, Eckhard, 3392 Clausthal-Zellerfeld | "verbesserung von spuelgasschwelverfahren durch einsatz von sauerstoff oder mit sauerstoff angereicherter luft anstelle von luft in der schwelerbrennkammer." |
-
1968
- 1968-03-23 DE DE19681771027 patent/DE1771027A1/de active Granted
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE112005001881T5 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von reinen reduzierenden Gasen aus Koksofengas | |
DE1496366C3 (de) | Verfahren zur Beseitigung von relativ feuchten Abfällen durch Ver gasung | |
DE1771027C3 (de) | ||
DE717247C (de) | Verfahren zur stetigen Erzeugung von Wassergas | |
DE551761C (de) | Verfahren zur Erzeugung von stickstoffarmem Starkgas | |
DE514317C (de) | Verfahren zum Schwelen von Brennstoffen | |
DE2435500A1 (de) | Verfahren zur vorerhitzung von kokskohle unter benutzung von ueberhitztem abhitzedampf, der in einer trockenkokskuehlanlage in besonderer weise erzeugt wird | |
DE2537451A1 (de) | Verfahren zum umsetzen des in koksofengasen enthaltenen ammoniaks in stickstoff und wasser und des schwefelwasserstoffs zu schwefel | |
DE1771027B2 (de) | ||
DE905974C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Gasen mit einem bestimmten Kohlenoxyd-Wasserstoff-Verhaeltnis, insbesondere fuer die Erzreduktion | |
DE576134C (de) | Verfahren zur Erzeugung von Starkgas und Nebenprodukten durch Vergasung von bituminoesen Brennstoffen oder Entgasungsrueckstaenden mittels Wasserdampfes unter hoeherem Druck | |
DE580566C (de) | Verfahren zur Gewinnung von Gasen mit hohem Kohlenoxydgehalt durch Vergasung eines festen Brennstoffs mittels Sauerstoffs und Wasserdampfs bzw. Kohlensaeure | |
DE2802212A1 (de) | Verfahren zum aufarbeiten von holz fuer dessen metallurgische nutzung | |
DE2141876A1 (de) | Verfahren zur verkokung stueckiger brennstoffe mit spuelgasen | |
AT156280B (de) | Verfahren zur Erzeugung von teer- und kohlenwasserstoffreiem Gas aus bituminösen Brennstoffen. | |
DE515911C (de) | Verfahren zum Schwelen von feinkoernigen oder staubfoermigen bituminoesen Stoffen | |
DE2054336A1 (de) | Verfahren zur Verbrennung oder Zersetzung des bei der Aufbereitung von Kokerei- oder Gaswerksgas anfallenden Ammoniaks | |
DE489549C (de) | Verfahren zur Azotierung von Karbiden | |
DE972925C (de) | Verfahren zur kontinuierlichen Entgasung feinkoerniger bituminoeser Stoffe | |
DE973084C (de) | Verfahren zur kontinuierlichen Schwelung und Hochtemperaturverkokung von Steinkohlen in einem Schachtofen | |
DE574081C (de) | Verfahren zur Aufarbeitung von Koksofengas | |
DE821096C (de) | Verfahren zur Erzeugung von Gasen hohen Heizwertes und Vorrichtung zur Ausfuehrung des Verfahrens | |
DE298861C (de) | ||
DE314015C (de) | ||
AT146202B (de) | Verfahren zur Erzeugung eines teer- und kohlenwasserstofffreien Wassergases aus bituminösen Brennstoffen. |