DE536204C - Vakuumschalter - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Vakuumschalter mit einem selbständigen Kontaktsystem, das eine bewegliche Kontaktplatte enthält, auf die ein durch einen elastischen Teil der Gefäßwandung hilldurchführender, vom Kontaktsystem unabhängiger Steuerhebel einwirkt. Es sind Vakuumschalter bekannt, bei welchen der durch den elastischen Teil der Gefäßwandung hindurchgeführte Steuerhebel selbst den beweglichen Kontakt trägt und bei denen infolgedessen die Bewegungsmöglichkeit des Steuerhebels vom Kontaktweg stark abhängig ist. Bei derartigen Schaltern ist deshalb eine genaue Montage des Steuerhebels notwendig, damit die Kontaktstücke sich in der richtigen Weise berühren. Das Anschmelzen des elastischen, zur Einführung der Schaltbewegung dienenden Gliedes muß daher in sehr sorgfältiger Weise geschehen, was die Massenher-

ao Stellung erschwert. Demgegenüber haben die vorgeschlagenen Schalter mit einem vom Kontaktsystem unabhängigen Steuerhebel grundsätzlich den Vorteil, daß das Kontaktsystem vor dem Einbau in den Vakuumschalter fertig montiert werden kann, und daß es beim Einbau nicht besonders auf die Einhaltung einer bestimmten Lage des Schalthebels zum Kontaktsystem ankommt.

Bei der Ausnutzung des Vorteils, den man durch ein selbständiges Kontaktsystem und durch einen von diesem unabhängigen Steuerhebel hinsichtlich des Einbaues erzielen kann, mußte man bisher den Nachteil in Kauf nehmen, daß die durch den Steuerhebel in das Vakuumgefäß eingeführte Bewegung wegen des ungünstigen Angriffspunktes des Hebels an dem Kontaktsystem nicht voll ausgenutzt werden konnte.

Dieser Nachteil wird gemäß der Erfindung dadurch beseitigt, daß man den Angriffspunkt des Steuerhebels am beweglichen Kontaktteil der Kontaktvorrichtung dem Drehpunkt dieses Teils um soviel näher legt als die Kontaktstelle, so daß der Kontaktweg mehrfach größer ist als die Strecke, um die sich der Angriffspunkt des Steuerhebels bewegt. Auf diese Weise können schon bei kleinen Wegen der Steuervorrichtung große Kontaktwege erzielt werden. Infolgedessen geht die Öffnung der Kontakte verhältnismäßig rasch vor sich, so daß die Schaltleistung ohne weiteres erhöht werden kann. Besonders wenn der Schalter durch einen Thermostaten gesteuert werden soll, ist es erwünscht, daß der Steuerhebel bei der Betätigung des Schalters nur kleine Wege zurückzulegen hat. Es fallen dann die Temperaturgrenzen, bei denen die Ein- und Ausschaltung erfolgt, sehr nahe zusammen, und auf diese Weise ist es möglich, die Temperaturschwankungen des von dem Thermostaten überwachten Apparates in ganz engen Grenzen zu halten. Die Einrichtung gemäß der

'*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:

Dr. Werner Jubit\ und Oskar Geiler in Berlin-Siemensstadt,

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Erfindung eignet sich besonders für Vakuumschalter mit starrer Ausbildung der Kontaktplatte, da hier nicht, wie bei bekannten Schaltern mit federnden Kontakten, ein Teil des Weges der Steuervorrichtung nur für elastische Formänderungen des Kontaktteiles verlorengeht.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. ίο In das zylindrische Glasgefäß ι sind durch die eine Stirnseite2 die Stromzuleitungen 3,4 für die Kontaktes, 6, durch die andere Stirnseite 7 der in den wellrohrförmigen Teil 8 des Glasgefäßes eingeschmolzene Steuerhebel 9 in das Gefäßinnere geführt.

Der Steuerhebel 9 ist mit dem nach außen ragenden Ende mit irgendeiner Steuervorrichtung, z. B. einem Thermostaten gekuppelt. Mit dem inneren Ende, das in eine Nase endigt, greift er den plattenförmigen Kontakt 5 an, der mittels der Feder 11 an den Leiter 3 beweglich gelagert ist. An dem anderen Leiter 4 ist der aus einem haarnadelförmig gebogenem Drahtstück hergestellte Kontakt 6 befestigt. Der die Kontaktplatte 5 tragende Leiter 3 ist länger ausgebildet als der Leiter 4 für den vorzugsweise aus einem U-förmig gebogenen Draht bestehenden Kontakt 6. Die Kontaktplatte 5 ist im wesentlichen in zu dem Leiter 3 paralleler Richtung zu dem Kontakt 6 zurückgeführt. Die Teile 3, 11 und 5 liegen deshalb im Zuge einer Schleife.

Ist der Schalter hohen Temperaturen ausgesetzt, z. B. beim Einbau in Bügeleisen, so muß die Feder 11 aus einem Material hergestellt werden, das auch bei diesen Temperaturen seine Elastizität im wesentlichen beibehält. Dafür eignet sich besonders Tantal und nicht rostender Stahl. Die Kontakte 5 und 6 bestehen aus Kupfer, das sich wegen seiner hohen elektrischen und thermischen Leitfähigkeit für Vakuumschalter besonders gut bewährt hat.

Der Angriffspunkt der Nase 10 des Steuerhebeis 9 liegt dem Drehpunkt 11 der Kontaktplatte 5 näher als der Berührungspunkt des Kontaktes 6. Dadurch wird der schon eingangs erwähnte Vorteil erzielt, daß bei verhältnismäßig kleinen Wegen des Steuerhebeis 9 große Wege des Kontaktes 5 erreicht werden. Daß nur kleine Wege 'des Steuerhebels 9 notwendig sind, ist für die Beanspruchung des Wellrohrmaterials 8 günstig. Außerdem wird noch eine besondere Übersetzung im Steuerhebel selbst entbehrlich, und man kann deshalb den inneren Teil des Hebels verhältnismäßig kurz machen, wodurch sich eine gedrängte Bauart des ganzen Schalters ergibt.

Der Schalter arbeitet auf folgende Weise: Wird auf den Hebel 9 in Richtung des Pfeiles eine Kraft ausgeübt, so wird die Kontaktplatte 5 von dem Kontakt 6 abgehoben und dadurch der Stromkreis unterbrochen. Wegen der eigenartigen Ausbildung der Kontaktteile erfolgt die Schalteröffnung verhältnismäßig rasch. Die bei der Stromunterbrechung auftretende Wärme wird wegen der guten Wärmeleitfähigkeit und der großen Wärmekapazität rasch von der Kontaktplattes aufgenommen. Ein Verdampfen und die dadurch hervorgerufene explosionsartige Zerstäubung des Kontaktmaterials wird dadurch verhütet. Auch im geschlossenen Zustand des Schalters wird die durch den Stromübergang zwischen den Kontakten erzeugte Wärme ohne weiteres von der Kontaktplatte 5 aufgenommen und von dort aus teils durch die Feder 11 an den Leiter 3 weitergeführt, teils durch die verhältnismäßig große Oberfläche der Platte 5 abgestrahlt.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   i. Vakuumschalter mit einem unter der Wirkung eines außerhalb des Vakuumgefäßes liegenden B ewegungs organs stehenden Steuerhebel, der durch einen elastischen Teil der Gefäßwand hindurchgeführt ist und auf die im Vakuum befindliche Kontaktvorrichtung einwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß der Angriffspunkt (10) des Steuerhebels (9) am beweglichen Kontaktteil (5) der Kontaktvorrichtung dem Drehpunkt (11) dieses Teiles um soviel näher liegt als die Kontaktstelle, daß der Kontaktweg mehrfach größer ist als die Strecke, um die sich der Angriffspunkt des Steuerhebels bewegt.
2. 2. Vakuumschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerhebel an der entgegengesetzten Seite des zylindrischen Vakuumgefäßes eingeführt ist wie die Stromzuführungeni der Kontaktvorrichtung und daß die Kontaktstelle des beweglichen Kontaktteiles der Einführung der Leitungen näher liegt als der Angriffspunkt des Steuerhebels und der Drehpunkt des beweglichen Kontaktteiles.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen