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Mischkasten für verdünnten Faserstoff, insbesondere Halb- und Ganzzeug
Da, wo es darauf ankommt, verdünnte Fäserstoffe, die mit einer bestimmten Konsistenz
von einer Maschine kommen, auf eine größere Konsistenz zu bringen, und insbesondere
in Fällen, wo solche Stoffe auf eine niedrigere Konsistenz, also größere Verdünnung,
gebracht werden müssen, werden in der Regel Mischkästen verwandt, die in der Hauptsache
in hintereinandergeschalteten Zwischenwänden bestehen. Diese Wände werden zum Teil
als Überläufe in der Art von Staubrettern ausgebildet, und zum Teil bestehen sie
aus Zwischenwänden, welche nicht ganz bis zum Boden des Mischkastens herunterreichen.
Der in der Praxis am meisten vorkommende Fall besteht nun darin, daß ein beispielsweise
von Holländern oder von Bütten kommender Halb- oder Ganzstoff in einer diesen Maschinen
entsprechenden Konsistenz zum Mischkasten geführt wird, den letzteren aber in viel
größer verdünntem Zustande verlassen muß. Zu diesem Zwecke wurde die Verdünnungsflüssigkeit,
beispielsweise Wasser, dem betreffenden verdünnten Faserstoff an einer Stelle zugeführt.
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Zweck der vorliegenden Erfindung ist es .nun, die Verdünnungsflüssigkeit,
beispielsweise Wasser, an verschiedenen hintereinanderliegenden Stellen im Mischkasten
zuzuführen. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß, wenn von kleiner Verdünnung zu
recht großen Verdünnungen geschritten wird, die Durchmischung der einzelnen Fasern
und die gleichmäßige Verteilung derselben in der schwimmenden Flüssigkeit eine viel
gleichmäßigere und bessere wird. Eiii weiterer Vorteil besteht darin, daß bei besonders
langfaserigem Stoff, welcher zum Spinnen neigt, die Bildung von- Klunkern, Batzen
usw. bei der Verdünnung vermieden wird.
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In der Abbildung ist eine beispielsweise Ausführung gezeigt, und zwar
im Querschnitt. Die einzelnen Buchstaben bedeuten wie folgt: = die Zulaufrinne zum
Mischkasten, 2 der Mischkasten selbst, 3 die Ablaufrinne, 4, 5, 6 und 7 die Stauwände,
welche vom Boden des Mischkastens nach aufwärts gehen, 8, g, io, ii und i2 die Zwischenwände,
welche vom oberen Rand des Mischkastens bis nicht ganz auf den Boden des Mischkastens
2 gehen. Zweckmäßig können die Zwischenwände 8 bis 12 auch als Schieber ausgebildet
werden, um die jeweils benötigte Durchlaßöffnung am Boden regeln zu können. Ebenso
können die Stauwände 4 bis 7 durch Aufsatzstücke höher oder niedriger gestellt werden,
um dadurch den Überlauf in den einzelnen Abschnitten des Mischkastens regeln zu
können. In der beispielsweisen Ausführung sind diese Wände 4 bis 7 so dargestellt,
daß die nächstfolgende immer etwas niedriger ist als die vorhergehende,
13 das Zulaufrohr für die -Verdünnungsflüssigkeit, 14, 15, 16 beispielsweise
drei Abzweigungen von dem Rohre 13, 17, 18, ig die Ventile zu den Abzweigungen 14,
15 und 16. Die Länge der Abzweigungsrohre kann, je nach dem zu verdünnenden Faserstoff,
beliebig lang gewählt werden; so ragt das Rohr 14 bis in die Mitte des Stoffes hinein,
das Rohr 15 fast bis zum Boden des Mischkastens, dagegen das Rohr 16 nur bis kurz
vor die Oberfläche des verdünnten
Faserstoffes in dem betreffenden
Abschnitt des Mischkastens 2. Zweckmäßig werden die abzweigenden Rohre zwischen
Uberlaufwand und Scheidewand angeordnet, so z. B. das Rohr 15 mit Ventil 18 zwischen
der Stauwand 4 und der Zwischenwand g. Doch kann die Anordnung je nach dem zu verdünnenden
Faserstoff auch so getroffen werden, daß das eine oder andere Abzweigrohr sich im
aufsteigenden Strom der Flüssigkeit befindet. Zweckmäßig werden die letzten zwei
bis drei Abschnitte des Mischkastens nicht mit Abzweigrohren versehen, damit der
nunmehr auf den richtigen Verdünnungsgrad gebrachte verdünnte Faserstoff Zeit hat,
sich nochmals gut durchzumischen und dergestalt durch die Ablaufrinne'3 abzufließen.
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Was die Länge der die Verdünnungsflüssigkeit zuführenden Rohre anbetrifft,
so werden dieselben bei sehr kurzen Fasern, die ein großes spezifisches Gewicht
haben, am zweckmäßigsten bis fast an den Boden gelegt. Bei Fasern von mittlerer
Länge, die auch ein großes spezifisches Gewicht haben, ist es am vorteilhaftesten,
die Rohre bis zur Mitte zu leiten. Schließlich ist es am zweckmäßigsten, bei sehr
langen Fasern, die ein großes spezifisches Gewicht aufweisen, die Rohre nur bis
kurz vor die Oberfläche zu leiten.
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Was die Anordnung der die Verdünnungsflüssigkeit zuleitenden Rohre
im auf- oder absteigenden Teil der einzelnen Abschnitte des Mischkastens anbetrifft,
so werden dieselben in den meisten Fällen, und zwar wo es in erster Linie darauf
ankommt, beim Verdünnen den flüssigen Faserstoff in seiner Geschwindigkeit in der
Laufrichtung zu unterstützen, am zweckmäßigsten im absteigenden Teil angeordnet,
d. h. dergestalt, daß die Richtung des Stofflaufes und die Richtung der zugeführten
Verdünnungsflüssigkeit ein und dieselbe sind.
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In Fällen, wo jedoch eine energische Mischung Vorbedingung ist, so
z. B. bei verschiedenen kurzfaserigen Stoffen, die ein verhältnismäßig kleines spezifisches
Gewicht haben, ist die Anordnung der Rohre im aufsteigenden Teil am zweckmäßigsten,
und zwar dergestalt, daß die Richtung des Stofflaufes und die Richtung der zugeführten
Verdünnungsflüssigkeit entgegengesetzt sind.
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Die die Verdünnungsflüssigkeit zuführenden Rohre 14, =5 und 16 können
im absteigenden oder im aufsteigenden Teile der betreffenden Abteilungen angeordnet
sein.
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Wenn die Verdünnungsflüssigkeit dem absteigenden Strome zugeführt
wird, also im Gleichstrom zu der Stoffbewegung, so ergibt sich eine Beschleunigung
des Stofflaufes, die bei verdünnten Fasern, deren spezifisches bzw. relatives Gewicht
besonders groß ist, unbedingt erforderlich ist, um eine gute Durchmischung in dem
neuen Verdünnungsgrade zu erzielen. Erfolgt dagegen die Zuführung der Verdünnungsflüssigkeit
im aufsteigenden Strome der betreffenden Abteilung, also im Gegenstrome zu der Stoffbewegung,
so wird dabei der Lauf des verdünnten Stoffes in seiner Weiterbewegung gehemmt und
der Stoff naturgemäß aufgewirbelt. Bei verschiedenen Fasern, z. B. sehr langen Fasern,
oder solchen Fasern, die zum Spinnen neigen, ist diese Aufwirbelung nicht nur zur
guten Durchmischung des Stoffes erforderlich, sondern sie hat auch noch den weiteren
Vorteil, daß beim Behandeln und Reinigen solcher stark verdünnten Faserstoffe, beispielsweise
durch Zentrifugieren, ein aufgewirbelter, gut durchgemischter Stoff viel bessere
Ergebnisse bei der Reinigung liefert als ein träg dahinfließender.
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Diese Wirkungen werden noch begünstigt und erhöht dadurch, daß die
Länge der in den Stoff der betreffenden Abteilung hineinragenden und die Verdünnungsflüssigkeit
zuführenden Rohre 14, 15 und 16 entsprechend der Faserlänge, aber im umgekehrten
Verhältnis gewählt wird.