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Sicherheitseinrichtung für aus einem Hochdrucknetz gespeiste Gasleitungen
Um Gasverbrauchsstellen, insbesondere Hausanschlüsse, Straßenlaternen und ähnliche,
welche aus einem Hochdrucknetz über Niederdruckregler mit für den Verbraucher geeignetem
Gas niederen Druckes versorgt werden, dagegen zu schützen, daß bei Beschädigungen
des Reglers oder aus sonstigen Ursachen Gas zu hohen Druckes in die Verbrauchsleitung
gelangen kann, ist bereits vorgeschlagen worden, hinter den Regler ein durch eine
Schnappvorrichtung offen gehaltenes Drucksicherheitsventil zu sehalten. Es ist ferner
vorgeschlagen, zur weiteren Sicherung für den Fall, daß das Schnappventil versagen
sollte, ein unter ° Quecksilberverschluß stehendes Abblaseventil anzuordnen. Eine
derartige doppelte Sicherung bietet jede erforderliche Gewähr dafür, daß Gefahren
für die Verbrauchsstellen durch Gas zu hohen Druckes vermieden werden. Es hat sich
als zweckmäßig erwiesen, zum Schalten der Schnappsicherheitsventile Wellrohrdosen
zu verwenden. Geeignete Wellrohrdosen werden aber aus Tombak oder ähnlichem gegen
Amalgamierung durch Quecksilber empfindlichem Metall hergestellt. Bei Anordnung
eines weiteren unter OQuecksilberverschluß_ stehenden Sicherheitsabblaseventils
besteht daher die Gefahr, daß die Wellrohrdose allmählich durch Quecksilberdämpfe
zerstört wird. Die vorliegende Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, auch diese
letzte Gefahrenquelle für, mit Wellrohrdosen arbeitende Schnappventile zu beseitigen.
Das Ziel wird in einfachster Weise dadurch erreicht, daß das Quecksilber in dem
Abblaseventil mit einer Schicht einer anderen Flüssigkeit, am besten mit einer Ölschicht,
übergossen wird, welche die Bildung von Quecksilberdämpfen hindert.
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In den beiliegenden Zeichnungen ist ein zweckmäßiges Ausführungsbeispiel
einer Sicherungseinrichtung dargestellt, aus der Wesen und Wirkungsweise der Erfindung
zu erkennen ist. Abb. i zeigt einen Längsschnitt durch ein geeignetes Schnappsicherheitsventil
mit angebautem Abblaseventil. Abb. 2 stellt einen waagerechten Schnitt längs der
Linie I-II dar.
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Das durch den Niederdruckregler auf niedrigen Verbrauchsdruck herabgesetzte
Gas tritt bei E ein und auf der Ausgangsseite A aus, von der es in die Verbrauchsleitung
einströmt. Eintritts- und Austrittsseite sind durch den Ventilsitz i voneinander
getrennt, der durch das Ventile abgeschlossen werden kann. Das Ventil 2 ist an der
Ventilstange 3 befestigt, welche indem Deckel q. der Wellrohrdose 5 verschraubt
oder in sonst geeig-@ neter Weise befestigt ist. Die Ventilstange trägt eine Pfanne
6 mit Einkerbungen 7. Indiese Einkerbungen legen sich Stifte ä, die mit ihrem anderen
Ende in Pfannen 9 ein-, liegen, welche von Federn io getragen werden. Der von den
Federn io ausgeübte Druck ist nach der Ventilspindel 3 zu gerichtet. Die Pfannen
9 sind derart angeordnet, daß die
Stifte 8 gegen die Ventilspindel
3 geneigt sind, und zwar unter einem spitzen Winkel gegen diejenige Richtung, in
der sich die Spindel bewegt, wenn das Ventil schließt. Durch die Federn io wird
über die Stifte 8 ein Druck auf die Ventilspindel 3 übertragen, der das Ventil in
der gezeichneten offenen Stellung zu halten bestrebt ist. Dieser Druck kann mittels
der auf die Federn io wirkenden Schrauben i i eingestellt werden. Solange in der
Niederdruckleitung der vorschriftsmäßige Druck herrscht, übersteigt die durch die
Federn io über die Stifte 8 auf die Ventilspindel übertragene Spannkraft die Wirkung
des Gasdruckes auf die Wellrohrdose 5 und hält das Ventil offen. Steigt dagegen
der Druck hinter dem Niederdruckregler infolge Versagens desselben, z. B. durch
Bruch einer Abschlußmembran o. dgl., so verstärkt sich der von der Wellrohrdose
im entgegengesetzten Sinn auf die Spindel 3 ausgeübte Druck. Sobald dieser Druck
die von den Stiften 8 übertragene Spannkraft der Federn io übersteigt, beginnt sich
der Deckel der Wellrohrdose zu heben. Beim geringsten Hub nach oben nimmt die auf
Schließen gerichtete Komponente der an den Stiften 8 wirkenden Kräfte ab, so daß
also ohne weiteres' Ansteigen des Gasdruckes die' Ventilstange hochschlägt, bis
der Ventilteller am Ventilsitz zum Anschlag kommt. Da der Ventilteller seinen Spielraum
vor dem Ventilsitz hat, so wird er in der geschlossenen Stellung durch den Gasdruck
fest gegen seinen Sitz, gepreßt, so daß die Niederdruckleitung nunmehr abgeschlossen
ist.
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Um nun die Verbrauchsleitung auch dagegen zu sichern, daß das Ventil
infolge irgendwelcher Undichtigkeit, sei es infolge Verschmutzem des Ventilsitzes
oder aus sonstigen Gründen, wenn auch nur ganz geringe Mengen Hochdruckgas hindurch
läßt, was in längerer Zeit doch zu unzulässiger Druckerhöhung in der Verbrauchsleitung
führen kann, ist an den Ausgangsstutzen A ein Abblasev entil angebaut, am einfachsten,
wie die Abbildung zeigt, in der Weise, daß von dem Ausgangsstutzen ein Rohr 15 abgezweigt
wird. Dieses mündet in die Bohrung 16 der Bußeisernen Kappe 17, in welche ein Glasgefäß
i8 eingesetzt ist. Dieses ist mit Quecksilber i9 bis zu einer bestimmten Höhe gefüllt.
In die Bohrung 16 ist ein Rohr 2o eingesetzt, welches unterhalb des Quecksilberspiegels
mündet. Der Raum oberhalb des Quecksilberspiegels steht mit der Außenluft durch
eine Bohrung 2i in der Kappe 17 in Verbindung. In diese kann noch ein Rohr 22 eingesetzt
sein, welches gegebenenfalls über eine weitere Schlauch- oder Rohrverbindung ins
Freie führt. Steigt der Druck hinter dem Ventilsitz aus irgendwelchen Gründen über
den durch die Höhe des Quecksilberspiegels über dem unteren Ende des Rohres 2o gegebenen
Betrag hinaus; so verdrängt das Gas das Quecksilber aus dem Rohr 2o, Gasblasen steigen
in dem Gefäß 18 - auf, und das Gas strömt durch die Bohrung 21 und gegebenenfalls
Rohr 22 ins Freie ab.
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Insoweit ist die Einrichtung dem Prinzip nach bekannt und bildet nicht
Gegenstandder vorliegenden Erfilidung. Um nun aber die Teile des Sicherheitsventils,
welche aus Metallen- hergestellt werden, die mit Quecksilber amalgamieren, insbesondere
also die meist aus Tombak hergestellte Wellrohrdose 5, gegen Quecksilberdämpfe zu
schützen, wird erfindungsgemäß das Quecksilber i9 mit einer Ölschicht z3 übergössen.
Das Öl verhindert in an sich bekannter Weise die Bildung von Quecksilberdämpfen
und bildet daher in der Tat einen äußerst: einfachen, sehr wirksamen Schutz gegen
Zerstörung der WellrohrdQse durch Quecksilberdämpfe.