DE533447C - Einrichtung zur Verhuetung von Rueckzuendungen bei Metalldampfgleichrichtern mit im Entladungsweg isoliert angeordneten Metallteilen bzw. Anodenhuelsen - Google Patents
Einrichtung zur Verhuetung von Rueckzuendungen bei Metalldampfgleichrichtern mit im Entladungsweg isoliert angeordneten Metallteilen bzw. AnodenhuelsenInfo
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Description
Gegenstand des Patents 523 423 ist ein Verfahren zur Verhütung von Rückzündungen
bei Metalldampfgleichrichtern mit im Entladungsweg isoliert angeordneten Metallteilen
bzw. Anodenhülsen, die derart an eine besondere Transformatorwicklung gelegt werden,
daß sie in jedem Augenblick, mindestens aber während derjenigen Zeitdauer innerhalb
jeder Wechselstromperiode, während welcher ihre zugehörige Anode keinen Belastungsstrom -führt, ein relativ zu der zugehörigen
Anode negatives Potential aufweist, sowie eine Einrichtung zur Ausübung eines solchen
Verfahrens; das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die Potentiallage der erwähnten
Metallteile usw. Anodenhülsen gegenüber der die Anoden speisenden Transformatorwicklung
durch eine zusätzliche Gleichspannung festgelegt bzw. gesteuert wird.
Bei der Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens ist als zusätzliche Gleichspannungsquelle
eine Batterie, also eine Quelle unabhängiger, konstanter Spannung vorhanden. Eine vorteilhafte weitere Ausgestaltung dieser
Einrichtung wird nun dadurch erzielt, daß erfindungsgemäß zwischen die Sternpunkte
der die Anoden speisenden Richtungen und. der zur Anodenhülsenladung verwendeten
Richtungen eine vom Belastungsstrom abhängige, zusätzliche Gleichspannung geschaltet
ist, welche das Potential der Anodenhülsen gegenüber dem der zugehörigen
Anoden absenkt. Dadurch wird bei Überlast oder bei einem als Folge einer Störung auftretenden
Überstrom eine selbsttätige Steigerung der zusätzlichen Gleichspannung auf einen solchen Wert erhalten, daß der gesamte
Gleichrichterstrom durch die Gitterladung unterbrochen wird. Es hat sich praktisch gezeigt,
daß es vorteilhaft ist, im Störungsfalle das Potential aller Anodenhülsen relativ zu
dem der zugehörigen Anoden so weit abzusenken, daß auch kein Vorwärtslichtbogen bestehen
bleiben kann bzw. daß er nicht an die im Zyklus der Spannung folgende Anode
weitergegeben werden kann.
Da die Anodenhülsen von einer besonderen, mit Sternpunkt versehenen Wicklung gespeist
werden, deren Spannung annähernd gleich der Spannung der die Anoden speisenden, ebenfalls mit einem Sternpunkt versehenen
Sekundärwicklung deis Gleichrichtertransformators ist, so ist die PotentialdifEerenz zwischen
Anode und zugehöriger Anodenhülse in j edem Moment für alle Anoden ungefähr gleich,
gleichgültig wie groß die zwischen die Sternpunkte geschaltete zusätzliche Gleichspannung
ist. Die Richtung dieser Gleichspannung soll
nun (nach dem Hauptpatent) eine derartige sein, daß das Potential der Anodenhülsen
relativ zu ihren Anoden negativ ist. Um nun den gesamten Gleichrichterstrom innerhalb
einer Halbperiode .des Wechselstromes zu unterbrechen, muß das Potential der Anodenhülse
der gerade Vorwärtsstrom liefernden Anode möglichst negativer sein als das der Kathode, d. h. die zwischen die Sternpunkte
ίο gelegte, zusätzliche Gleichspannung muß gleich oder größer sein als der natürliche
Spannungsabfall des Vorwärtslichtbogens (etwa 20 Volt). Im Normalbetrieb dagegen
kann die Anodenhülse ein Potential besitzen, welches etwa dem Mittelwert aus dem
Anoden- und Kathodenpotential entspricht, ohne daß dadurch für den Betrieb des Gleichrichters
irgendein Nachteil besteht. Bringt man demgemäß die zwischen die Sternpunkte geschaltete zusätzliche Gleichspannung in eine
solche Beziehung zur Belastung, daß der normalen Belastung beispielsweise eine Gleichspannung gleich dem halben natürlichen
Spannungsabfall des Vorwärtslichtbogens entspricht, dann wird, falls Proportionalität
besteht, bei einer Überlastung gleich dem Doppelten der normalen Belastung die zusätzliche Gleichspannung ebenfalls
den doppelten Wert annehmen und gerade gleich dem vollen Spannungsabfall des Vorwärtslichtbogens sein. Die Anodenhülse
wird also gerade das Potential der Kathode besitzen, und eine Weitergabe des Lichtbogens
an die im Zyklus der Spannung folgende Anode kann nicht mehr stattfinden. Der Gleichrichter erlischt also innerhalb einer
Halbperiode völlig und wird stromlos. Bei Überschreiten dieser Überlast senkt sich das
Potential der Anodenhülsen noch weiter ab, und die Sicherheit des Erlöschens wird
größer. Man hat es völlig in der Hand, zu bestimmen, bei welcher Überlast diese Stromsperrung
des Gleichrichters einsetzen soll, je nachdem man nämlich der normalen Belastung
4-5 eine größere oder kleinere zusätzliche Gleichspannung zuordnet. Beträgt die Gleichspannung
bei Normallast nur ^j1 des natürlichen
Spannungsabfalles des Lichtbogens, dann erreicht die Anodenhülse der betreffenden
Anode erst bei 4facher Überlast das Potential der Kathode. Beträgt die zusätzliche Gleichspannung
bei Normallast bereits 2/3des natürlichen
Spannungsabfalles des Lichtbogens, dann erreicht die Anodenhülse der betreffenden
Anode schon bei i.Sfacher Überlast das Potential der Kathode.
Im nachfolgenden soll an Hand des Ausführungsbeispiels der Fig. 1 bis 3 eine Einrichtung
beschrieben werden, mittels welcher die gewünschte Abhängigkeit der zusätzlichen
Gleichspannung von der Belastung des Gleichrichters erreicht werden kann. In diesen
Figuren bedeutet t einen den Gleichrichter speisenden Transformator mit der Primär- _
wicklung P1 und der Sekundärwicklung J1. Er.
kann ferner eine zweite Sekundärwicklung J2 von etwa gleicher Sekundärspannung erhalten,
falls für diese Wicklung nicht ein besonderer Transformator vorgesehen wird. Die Wicklungen P1, S1 und S2 sind der Einfachheit
halber nur einphasig gezeichnet. In Wirklichkeit besitzt P1 eine der Netzphasenzahl
entsprechende Zahl von Phasenwicklungen, während die Zahl der Phasenwicklungen der Sekundärwicklungen.S1 und J2 gleich der
Phasenzahl des Gleichrichters ist. Die Wicklungen ^1 und S2 sind galvanisch voneinander
getrennt und besitzen je einen Sternpunkt O1 bzw. O2. Die Wicklung S1 dient zur Speisung
der Anoden O1, O3 ... oe des Gleichrichters
und führt somit Arbeitsstrom; die Wicklung s2 dient zur Ladung der Anodenhülsen glt
g-23 g8 . . . ge und führt daher nur Ladeströme.
Sie kann aus diesem Grunde aus sehr dünnen Drähten hergestellt und für eine äußerst
kleine kVA-Zahl bemessen sein, d ist eine
zwischen die Sternpunkte O1 und O2 geschaltete
kleine Drosselspule, zu welcher parallel der Kleingleichrichter ζ geschaltet ist, welcher
von der Sekundärwicklung des kleinen Transformators i2 gespeist wird, dessen Primärwicklung
in Reihe zur Primärwicklung P1 des
Transformators I1 geschaltet ist. In diesen
Figuren sind nun nicht nur die Schaltungen und Verbindungen der Einrichtungsteile dargestellt,
sondern es ist die Lage der Wicklungen J1, J2 und der Anoden O1 ... O6 wie
auch der Anodenhülsen ^1 ... gB gegenüber
einer Nullpotentiallinie o-x so dargestellt, daß der in der Zeichnung vertikale Abstand des
Körpers von dieser Nullinie als Maß für das Potential 'dieses Körpers gelten kann. In
Fig. ι z.B. ist angenommen, daß die Punkte O1
und O2 das Nullpotential besitzen. Wie ersichtlich, ist dann das Potential der Anoden O1,
(Z2, oe und der Anodenhülsen glt g2, ge gerade
positiv, während das Potential der Anoden O4,
o3, O5 und der Anodenhülsen g±, gs, g5 gerade
negativ ist. Es ist hier aber nur ein bestimmter Zeitmoment einer Periode der Wechselspannung
herausgegriffen. Da es sich um eine mehrphasige Speisung der Ladung handelt, vollführen die Potentiale innerhalb jeder
Periode einen Kreislauf, so daß also z. B. die Anode O1 zeitlich nacheinander die Potentiale
annimmt, welche in den betrachteten Zeitmoment die Anoden O2, as, O4, a5, oe besitzen.
Da in dem gewählten Ausführungsbeispiel die Wicklung J2 die gleiche Spannung besitzt wie
die Wicklung J1, ist auch, solange zwischen O1
und O2 kein Potentialunterschied besteht, das Potential jeder Anodenhülse gleich dem Po-
tential der zugehörigen Anode oder, mit anderen Worten, die Potentialkreise av a2 ... ae
und If1, g2 · ■ · Sa decken sich genau, wie es
Fig. ι zeigt. Diese Potentialgleichheit von O1
und O2 besteht aber nur so lange, als der Kleingleichrichter 2 selbst spannungslos ist,
was z. B. der Fall ist, wenn der Primärstrom I1 = ο ist. Da sich nämlich die Wicklung
p2 zu P1 in Reihenschaltung befindet, ist
die Spannung des Kleingleichrichters im wesentlichen eine Funktion des Primärstromes.
Fig. ι bezieht sich nur auf den theoretischen Leerlauf der Anlage^ also J1 annähernd
= 0. In Wirklichkeit ist schon wegen des Magnetisierungsstromes ix stets
ungleich o, aber da der Lichtbogen des Kleingleichrichters erst einsetzt, wenn die aufgedrückte
Spannung zur Überwindung des Lichtbogenspannungsabfalles ausreicht, so ist
anzunehmen, daß der Lichtbogen beim Leerlaufstrom it noch nicht zustande kommt, daß
also wirklich die Gleichspannung des Gleichrichters s noch ο ist. Auch die kleine Drossel
d führt in diesem Falle noch keinen Strom, so daß also O1 und o„ das gleiche (Null-) Potential besitzen. In Fig. 1 ist auch die Kathode
£ entsprechend ihrem Potential eingetragen. Der Abstand von ax und k entspricht
in dem dargestellten Moment gerade dem Spannungsabfall des Hauptlichtbogens. (Es
ist angenommen, daß der Gleichrichter einen ganz geringen Belastungsstrom führt, welcher
gerade zur Aufrechterhaltung des Lichtbogens ausreicht.)
In Fig. 2 ist die Bedeutung der Buchstaben die gleiche wie in Fig. 1. Nur soll hier der
Primärstrom I1 eine Stärke gleich dem normalen
Belastungsstrom in haben. Es läßt sich nun einrichten, daß dann die vom Kleingleichrichter
ζ gelieferte zusätzliche Gleichspannung z. B. gleich dem halben Wert des
durch den Hauptlichtbogen im Gleichrichter erzeugten Spannungsabfalles ist, also daß sie
gleich der halben zwischen Ci1 und k herrsehenden
Spannung ist. Um diesen Spannungsbetrag wird nun aber das Potential des Sternpunktes o2 gegen das von O1 abgesenkt,
und der Potentialkreis gt . . . gG erhält somit
die gleiche Absenkung gegenüber dem Potentialkreis Ci1 ... a6. Der Strom- bzw. Lichtbogenübergang
von C1 zu k erleidet dadurch keine Störung, dagegen ist der Stromübergang
von den anderen Anoden zur Kathode durch die Absenkung bereits gesperrt.
Fig. 3 endlich zeigt, daß bei einer Überlastung des Gleichrichters bis zum doppelten
der normalen Belastung (it = 2in) die Absenkung
des Potentialkreises gt . . . ge bereits
einen solchen Betrag erreicht hat, daß auch die Anodenhülse gx der positiven Anode at
ein Potential annimmt, welches das Entstehen eines positiv gerichteten Stromes verhindert.
Der bereits bestehende Strom der Anode ^1
wird zwar nicht dadurch gelöscht, daß die Anodenhülse gx Kathodenpotential erhält,
aber die bisher nicht stromführende Anode a6
zündet nicht, wenn sie· im Potentialzyklus auf das jetzige Potential der Anode Ot1 kommt
und gleichzeitig ihre Anodenhülse das Potential der Kathode oder ein tieferes annimmt.
Bei einer Potentialsenkung, wie sie Fig. 3 zeigt, wird also innerhalb eines Bruchteiles
einer Wechselstromperiode der ganze Gleichrichter stromlos. Nun würde dies zur
Folge haben, daß sogleich die Gleichspannung des Kleingleichrichters ζ verschwindet, daß
also sofort wieder der Lichtbogen- einsetzen könnte, selbst dann, wenn die Ursache der
Störung noch nicht beseitigt wäre. Um dieses sprunghafte Einsetzen der Zündung
zu vermeiden, ist die Drossel d vorgesehen, welche das Heben der Potentiale der Anodenhülsen
nach erfolgter Absenkung verzögert, indem ihre Zeitkonstante nur eine allmähliche
Hebung des Potentials gestattet.
Arbeiten mehrere Gleichrichter parallel, so werden im Falle einer Störung in einem von
ihnen die Schutzeinrichtungen aller Gleichrichter ansprechen, sobald sie einen erheblichen
Rückstrom in den fehlerhaften Gleichrichter senden. In dieser Weise wird also die
ganze Anlage geschützt und eine Abschaltung der einzelnen Gleichrichter vermieden. Nur
beim Zusammenarbeiten mit anderen Stromquellen, wie z. B. Gleichstrommaschinen oder
Umformern, ist die Zwischenschaltung von Maximalstrom- oder Rückwattrelais erforderlich,
welche im Störungsfalle die Verbindung zwischen Gleichrichter und Stromquelle unterbrechen.
Claims (7)
1. Einrichtung zur Verhütung von Rückzündungen bei Metalldampf gleichrichtern
mit im Entladungsweg isoliert angeordneten Metallteilen bzw. Anodenhülsen nach Patent 523 423, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen die Sternpunkte der die Anoden speisenden Wicklungen und der zur Anodenhülsenladung
verwendeten Wicklungen eine vom Belastungsstrom abhängige, zusätzliche Gleichspannung geschaltet ist, welche das
Potential der Anodenhülsen gegenüber dem der zugehörigen Anoden absenkt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als zusätzliche
Gleichspannung die Spannung eines Kleingleichrichters (z. B. Glühkathodengleichrichters)
dient, der von einem Transformator, dessen Primärwicklung in Reihe
zur Primärwicklung des den Hauptgleichrichter speisenden Transformators liegt,
gespeist wird.
3. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch
gekennzeichnet, daß parallel zu der die zusätzliche Gleichspannung liefernden Einrichtung eine Drosselspule zwischen
die Sternpunkte der Sekundärwicklungen geschaltet ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spannungen der beiden Sekundärwicklungen, zwischen deren Sternpunkte die zusätzliche
Gleichspannung liegt, einander annähernd gleich sind.
5. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine solche Bemessung
der zusätzlichen Gleichspannung, daß sie bei normaler Belastung des Gleichrichters
kleiner als der Spannungsabfall des Lichtbogens im Hauptgleichrichter ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine solche Bemessung
der zusätzlichen Gleichspannung, daß sie bei Überlastung (Überstrom) des Gleichrichters
gleich oder größer als der Spannungsabfall des Lichtbogens im Hauptgleichrichter
ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Sekundärwicklungen, zwischen deren Sternpunkte
die zusätzliche Gleichspannung liegt, Sekundärwicklungen eines gemeinschaftlichen
Transformators sind.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA51011D DE533447C (de) | 1927-05-24 | 1927-05-24 | Einrichtung zur Verhuetung von Rueckzuendungen bei Metalldampfgleichrichtern mit im Entladungsweg isoliert angeordneten Metallteilen bzw. Anodenhuelsen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA51011D DE533447C (de) | 1927-05-24 | 1927-05-24 | Einrichtung zur Verhuetung von Rueckzuendungen bei Metalldampfgleichrichtern mit im Entladungsweg isoliert angeordneten Metallteilen bzw. Anodenhuelsen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE533447C true DE533447C (de) | 1931-09-14 |
Family
ID=6937713
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA51011D Expired DE533447C (de) | 1927-05-24 | 1927-05-24 | Einrichtung zur Verhuetung von Rueckzuendungen bei Metalldampfgleichrichtern mit im Entladungsweg isoliert angeordneten Metallteilen bzw. Anodenhuelsen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE533447C (de) |
-
1927
- 1927-05-24 DE DEA51011D patent/DE533447C/de not_active Expired
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