DE532590C

DE532590C - Einrichtung an Ventilen

Info

Publication number: DE532590C
Application number: DE1930532590D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Alexander Muenzel
Original assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Priority date: 1930-07-11
Filing date: 1930-07-11
Publication date: 1931-08-31

Description

AUSGEGEBEN AM
31. AUGUST 1931

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

Jk 532590 KLASSE 47g GRUPPE

Siemens & Halske Akt,-Ges. in Berlin-Siemensstadt*) Einrichtung an Ventilen

Patentiert im Deutschen Reiche vom 11. Juli 1930 ab

Bei Doppelventilen mit großem Durchmesser besteht häufig die Schwierigkeit, in beiden Ventilsitzen eine Abdichtung gleichzeitig zu erreichen, da praktisch der eine Ventilteller bereits im Sitz aufliegt und abdichtet, während der andere noch einen geringen Spalt offen läßt. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, die abdichtenden Elemente zwischen den beiden Ventilsitzen anzubringen bzw. durch die zugehörigen Ventilsitze hindurchzuführen, da der Ventilteller zur Erzielung einer Abdichtung im Ventilsitz einen größeren Durchmesser als dieser selbst haben muß. Schließlich ist ein weiterer Nachteil darin zu erblicken, daß die durch die Konstruktion solcher Ventile bedingte umsymmetrische Anordnung der den Ventilsitz überdeckenden Ventilteller dynamische Zusatzkräfte während des Durchflusses ergeben, die den Vorteil des Doppelventils, nämlich einen Ausgleich der Staudrücke in axialer Richtung, in Frage stellen und somit ein schwieriges Öffnen und Schließen der Ventile bedingen.

Besonders schwerwiegend wird dieser Nachteil bei in Regelapparaten verwendeten Doppelventilen, da hierbei einseitig gerichtete, vom Strömungszustand und der Ventilöffnung abhängige Axialkräfte auftreten und die Regelgenauigkeit beeinträchtigen können, wodurch die Brauchbarkeit des Regelapparates sehr in Frage gestellt ist.

Gemäß der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung zum Halten der Dichtungsringe vorgesehen, die gleichzeitig durch axiales Zusammendrücken eine Ouerdehnung des Dichtungsringes ermöglicht, derart, daß dadurch der Durchmesser desselben, der vor dem Einbau kleiner ist als der der lichten Öffnung des Ventilsitzes, größer wird und somit dem Dichtungsring die Abdichtung auf dem Ventilsitz ermöglicht. Ein besonderes Merkmal der Ventilteller gemäß der Erfindung ist also darin zu sehen, daß ihr Durchmesser bei unbelasteten Dichtungsringen kleiner ist als der Ventilsitzdurchmesser, während er nach Belastung der Dichtungsringe größer wird. Bei einer derartigen Anordnung können die Dichtungsringe in unbelastetem Zustande mit den Ventilen gemeinsam in das Ventilgehäuse und durch die Ventilsitze hindurch eingeführt werden, um dann durch Zusammenpressen in axialer Richtung radial gedehnt zu werden, wobei sie ihren Durchmesser so weit vergrößern, daß eine ausreichende Überdeckung des Ventilsitzes und somit eine Abdichtung beim Schließen der Ventile erzielt werden kann. Infolge der Nachgiebigkeit der Dichtungsringe wird der Druck auf beide Ventilsitze gleichmäßig verteilt und somit eine gleichzeitige völlige Abdichtung in beiden Ventilsitzen erreicht.

Die durch axiales Zusammendrücken der in radialer Richtung nachgiebigen Dichtungs-

*J Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dipl.-Ing. Alexander Mün\el in Berlin-Siemensstadt.

ringe erzielte Überdeckung zwischen Ventilteller und Ventilsitz ist hierbei so gering, daß praktisch keine einseitig gerichteten hydraulischen Kräfte auftreten können. Eine weitere Behebung der eingangs erwähnten Nachteile in bezug auf das Auftreten axialer Strömungsdrücke kann dadurch erzielt werden, daß die Ventilteller symmetrisch ausgebildet sind, indem sie aus zwei völlig gleichen ίο Teilen von günstiger Strömungsform bestehen, zwischen deren Rändern durch axiales Verschrauben des einen Teiles gegen den anderen die Dichtungsringe radial auseinandergepreßt werden können. Durch diese besondere Anordnung der Ventilteller auf dem Gestänge kann, gleichzeitig die Einstellung der Ventile in bezug auf die Ventilsitze vorgenommen werden.

Entsprechend wäre es möglich, an Stelle der Ventile die Ventilsitze mit den in axialer und radialer Richtung nachgiebigen Dichtungsringen zu versehen, die dann in ähnlicher Weise nach dem Durchführen der Ventile radial gedehnt wenden, indem ein Befestigungsring zum Festhalten des Dichtungsringes auf den Ventilsitz aufgeschraubt wird, so daß dieser seinen Innendurchmesser verkleinert und der Ventilteller bei entsprechender Ausbildung seiner Schließkante sich gegen den Dichtungsring legen kann.

In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Abb. 1 den Querschnitt eines Ventilgehäuses mit einer zentral angeordneten Ventilspindel, während Abb. 2 einen Ventilteller mit Verschraubung des Dichtungsringes am Umfang zeigt.

In Abb. ι sind auf der Ventilspindel 1 mittels Gewinde und Stift die Ventilteller 2 befestigt, während die Ventilteller 3, welche symmetrisch zu den Ventiltellern 2 ausgebildet sind, auf entsprechende Passungen der Spindel geschoben sind und die zweckmäßig aus Weichgummi bestehenden Dichtungsringe 4 mit Hilfe von Verstellmuttern 5 festhalten. Hierdurch werden die zwischen den Ventiltellern 2 und 3 liegenden Dichtungsringe radial auseinandergepreßt. Beim Schließen des Ventils dichten die Gummiringe 4 an den abgerundeten Öffnungskanten der Ventilsitze 7 ab. Der Einbau und die Einstellung der Ventilteller wird besonders dadurch erreicht, daß die Ventilspindel sowohl zur Einstellung der Ventilteller 2 in bezug auf die Höhenlage der Ventilsitze als auch zur Einstellung der Stärke der Dichtung und der Überdeckung zwischen Ventilteller und Ventilsitz benutzt werden kann. Durch die gleichartige Ausbildung der Ventilteller 2 und 3 wird eine annähernd symmetrische Strömung in beiden Ventilen erreicht, so daß das Auftreten einseitig gerichteter Kräfte ausgeschlossen ist.

In Abb. 2 ist der auf der Spindel 8 befestigte Ventilteller 9 an seinein äußeren Rande mit einer Ausdrehung versehen, in der der Dichtungsring 4 eingebettet ist und durch einen" mit entsprechender Ausdrehung versehenen Haltering 10 gehalten wird. Durch Anziehen der Schrauben 11, welche zur Befestigung des Halteringes dienen, wird der Gummiring 4 radial nach außen gedrückt, so daß sein äußerer Durchmesser größer wird als der lichte Durchmesser des Ventilsitzes. Die heraustretende Wulst des Ringes 4 legt sich beim Abdichten gegen die Abrundung des Ventilsitzes 12 und bewirkt somit eine vollkommene Abdichtung. Ein völliges Zusammendrücken der Ränder der ringförmigen Ausnehmungen wird durch die feste Auflage des Halteringes 10 auf dem Ventilteller 9 verhindert, so daß ein Zerquetschen des Gummiringes 4 ausgeschlossen ist.

Der Ventilsitz 12 kann in Verlängerung der Abrundung seiner Öffnungskante eine konische Verengung aufweisen, so daß bei Doppelventilen in jedem Falle eine völlige Abdichtung erzielt wird, da, wenn der eine Ventilteller noch einen geringen Spalt beim Schließen des anderen Tellers offen läßt, durch den Wasserdruck dieser andere Ventilteller bis zum völligen Schließen des ersteren in. seinen Sitz weiter hineingezogen wird. Um ein völliges Hineinziehen der Ventile in den Ventilsitz zu vermeiden, kann für diesen Fall an der Spindel 8 ein fester Anschlag zur Begrenzung des Ventilhubes angebracht sein, der unter Berücksichtigung zulässiger Verformung der Abdichtungsringe entsprechend einstellbar ist.

Claims

Patentansprüche:

i. Einrichtung an Ventilen, insbesondere Doppelventilen, mit großem Durchmesser mit am Umfang der Ventilteller befestigten, radial nachgiebigen Dichtungsringen, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vorrichtung zum Halten des Dichtungsringes vorgesehen ist, die· gleichzeitig durch axiales Zusammendrücken eine Querdehnung des Dichtungsringes ermöglicht, derart, daß dadurch der Durchmesser desselben, der vor dem Einbau kleiner ist als der der lichten öffnung des Ventilsitzes, größer wird und somit dem Dichtungsring die Abdichtung auf dem Ventilsitz ermöglicht.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen auf den Ventilteller aufschraubbaren, mit Ausnehmungen für den Dichtungsring versehenen Haltering.
3- Einrichtung nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsringe zwischen zwei symmetrischen Ventiltellerteilen gelagert sind, deren einer gegenüber dem anderen verstellbar ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der verstellbare Teil des Ventiltellers mittels einer auf der Ventilepindel verstellbaren Gewindemutter gegen den anderen gedrückt werden kann.
5. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch die radiale Dell· nung der Dichtungsringe bewirkende, den axialen Abstand derselben voneinander verändernde und auf der gemeinsamen Ventilspindel angeordnete Schraubenmuttern.
6. Ventilsitz zur Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch eine abgerundete oder konische Schließkante.
7. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilsitz an seiner inneren Kante mit einem in radialer Richtung nachgiebigen Dichtungsring versehen ist und der Ventilteller entsprechend Anspruch 6 ausgebildet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen