DE531207C - Anorganische Farbstoffpigmente - Google Patents

Description

• Anorganische Farbstoffpigmente Es wurde gefunden, daß die aus Metallchloriden in Dampfform mit Wasserdampf, zweckmäßig überhitztem Wasserdampf, in bekannter Weise erhältlichen Zersetzungsprodukte Pigmente von vorzüglichen Eigenschaften, insbesondere auch hoher Deckkraft, sind. Beispielsweise sind die aus Eisen- oder Titanchlorid in Dampfform durch Behandlung mit Wasserdampf erhältlichen Produkte von rotem Eisenoxyd oder weißem Titandioxyd gut deckende Pigmente; auch die aus Mischungen von Dämpfen verschiedener Chloride erhältlichen gemischten Zersetzungsprodukte lassen sich mit Vorteil als Pigmente verwenden.
• Bei der Herstellung der Pigmente wird zweckmäßig, um an der Stelle, an der der Metallchlorid- und Wasserdampf zusammentreffen, eine Verstopfung der Apparatur durch abgeschiedenes Oxyd zu verhindern, dem Chloriddampf, dem Wasserdampf oder beiden ein inertes Gas, z. B. Luft, zugemischt. Das erhaltene staubförmige Oxyd wird in bekannter Weise, z. B. in größeren Kammern, Staubfiltern, elektrischen Kondensationsapparaten usw., bei höherer Temperatur trocken niedergeschlagen, oder es wird ganz oder teilweise zusammen mit dem Wasserdampf und der entstandenen Salzsäure kondensiert und durch Filtration und Trocknung gewonnen.
• Durch Änderung der Arbeitsbedingungen, z. B. Mischungsverhältnisse, Temperatur, Zugabe inerter Gase usw., ist es möglich, Deckkraft, Feinheitsgrad und Farbnuance abzuändern. Um Pigmente von hoher Deckkraft zu erhalten, ist es besonders zweckmäßig, die Arbeitsbedingungen so zu wählen, daß die Pigmente in Teilchen von äußerst kleinen Ausmaßen entstehen. Die als Nebenprodukt gewonnene Salzsäure kann beliebige Verwendung finden, zweckmäßig wird sie dazu benutzt, um die zur Pigmentherstellung erforderlichen Rohstoffe aufzuschließen oder zu reinigen. Beispielsweise kann man mit ihr Titaneisenerz behandeln und es dadurch weitgehend von Eisen oder anderen unerwünschten Bestandteilen, wie Magnesiumverbindungen, befreien. Beispiel i :2i kg gepulverter oder stückiger Ilmenit, enthaltend 56,5 °1o Ti02 und 34,6°(o FeO" werden bei 7oo° der Einwirkung eines Gemisches von Chlor und Kohlenoxyd (je 5 cbm pro Std.) ausgesetzt, worauf man die hierbei sich verflüchtigenden Chloride des Eisens und Titans durch überhitzten Wasserdampf in einer auf:.@43e ei'üitz-tiEn_@,gammer als Oxyde niederschlagt.. Nach- se esstündiger Betriebsdauer weMei i7;9'kg"' es rotbraunen Pigments erhalten, das gute Deckkraft besitzt.
• Beispiel a 78,71cg wasserfreies Eisenchlorid werden aus einer Retorte bei-300' verflüchtigt und in einer auf q.30° gehaltenen Kammer mit überhitztem Wasserdampf in Gegenwart von Luft zersetzt. Es werden so 13 kg eines carminroten, neutral reagierenden Pigments mit 95 °/o Fez 03 gewonnen.
• Die erwähnten Produkte besitzen zufolge ihrer äußerst feinen Verteilung eine bedeutend höhere Deckkraft als die auf andere Weise hergestellten Pigmente. Das Pigment nach Beispiel :2 besitzt z. B. eine etwa doppelt so große Deckkraft und somit auch eine etwa doppelt so große Ausgiebigkeit wie ein nach dem britischen Patent 9zz5[i889 durch Eindampfen einer Eisenchloridlösung, und anschließende Zersetzung des gebildeten basischen Eisenchlorids gewonnenes Eisenoxydpigment, während das Pigment nach Beispiel i sogar die zehnfache Deckkraft des Pigments nach dem britischen Patent aufweist.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verwendung der bei der Einwirkung von Wasserdampf auf Metallchloride in Dampfform erhältlichen Produkte als anorganische Pigmente. -