DE530891C

DE530891C - Verfahren zur Gewinnung von Gasen und Daempfen aus Gemischen solcher mittels gekuehlter aktiver Stoffe

Info

Publication number: DE530891C
Application number: DEM95388D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Ion C Costa-Foru; Dipl-Ing E Reisemann
Original assignee: CARBO NORIT UNION VERWALTUNGS
Current assignee: CARBO NORIT UNION VERWALTUNGS
Priority date: 1926-07-11
Filing date: 1926-07-11
Publication date: 1931-08-01

Description

Verfahren zur Gewinnung von Gasen und Dämpfen aus Gemischen solcher mittels gekühlter aktiver Stoffe Die Beladungshöhe von aktiven Stoffen ist bekanntlich in hohem Maße abhängig von der Temperatur, bei der der Adsorptionsvorgang vor sich geht. So ist z. B. bei Benzoladsorption durch Aktivkohle die Beladungshöhe bei 70° ungefähr die Hälfte derjenigen bei 20°.
Infolgedessen ist für die Erreichtung einer groben Produktion mit einer gegebenen Menge an aktiven Stoffen die Tiefhaltung der Temperatur des Stoffes von großer Wichtigkeit.
Bei Gewinnung von Gasolin aus Erdgas sowie bei allen Gas- und Dampfgemischen, bei welchen nicht alle Bestandteile gewonnen werden, ist die vollkommene Kühlung des aktiven Stoffes nicht immer nötig. Es ist sogar vorteilhaft, in der ersten Zeit der Adsorption mit geringer Adsorptionskraft des aktiven Stoffes zu arbeiten, um diejenigen Bestandteile des Gas- und Dampfgemisches nicht mitzufassen, die nachträglich in der Iiontlensationsanlage nicht kondensieren und auf die Kondensation der zu gewinnenden Bestandteile nachteilig wirken. In der letzten Zeit der Adsorption ist dagegen die Tiefhaltung der Temperatur nötig, um Die große Bela(lungsfäbigkeit der Kohle auszunutzen.
STach einer Austreibung eines Adsorbers liegt die Temperatur des aktiven Stoffes im allgemeinen in der Nähe der Temperatur des austreibenden Wasserdampfes.
Leitet man sofort die Adsorption ein, so tritt bei kühlem Gasstrom einerseits eine Kühlung der zuerst liegenden Schicht, anderseits eine Erwärmung des aktiven Stoffes durch die frei werdende Adsorptionswärme ein. Der Gasstrom ist in vielen Fällen nicht imstande, gleichzeitig die in dem aktiven Stoff enthaltene Wärme und die frei werdende Adsorptionswärme abzuführen, so daß die Kühlung durch den Gasstrom allein, abgesehen von einer kurzen Schicht am Eintritt, unzureichend ist. Infolgedessen ist der aktive Stoff noch außerdem zu kühlen. Dies kann in einer vorhergehenden Kühlperiode direkt mittels Luft oder Gas und/oder durch indirekte Kühlung erfolgen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, während des Adsorptionsvorgangs selbst indirekt zu kühlen oder auch direkt durch Vergrößerung der Rohgasmenge mittels Luftbeimischung oder Rückführung von gekühltem entgasoliniertem Gas. Schließlich kann man auch die Verdunstungsliälte von in der Kohle befindlicher Feuchtigkeit zu diesem Zweck ausnutzen.
Die erforderliche Intensität der Kühlung schwankt je nach der Zusammensetzung des zu behandelnden Gases.
Zwecks geeigneter Ausnutzung der Adsorptionskraft des Adsorbens muß die Kühlung so bemessen werden, daß das Adsorbens auch in der letzten durchströmten Schicht eine Zeitlang, gegen Ende des Adsorptionsvorgangs, eine Temperatur unter 800 erreicht hat.
Das Verfahren, das allgemein anwendbar ist, eignet sich insbesondere zur Gewinnung von Gasolin aus Erdgas, in welchem Fall das dem Bohrkopf entströmende Sondengas unmittelbar verarbeitet wird.
Die Adsorption von Gasen und Dämpfen mittels gleichzeitiger oder vorher abgekühlter Adsorptionsmittel ist an sich bekannt. Der Vorteil des vorliegenden Verfahrens beruht darin, daß das Adsorptionsmittel vor Einleitung des Adsorptionsganges nicht vollständig abgekühlt wird, was einerseits die \Vännewi rtsdaftlichkeit erhöht und andererseits eine spätere Trennung der im Kondensator anfallenden Produkte erspart.

Claims

P A T E N T A N S P R Ü C H E : 1. Verfahren zur Gewinnung von Gasen und Dämpfen aus Gemischen solcher mittels gekühlter aktiver Stoffe wie z. B.

Aktivkohle, Silikagel, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoffe beim Beginn der Adsorption ungekühlt oder nur teilweise vorgekühlt sind, jedoch bei fortschreitender Adsorption gekiihlt werden.
2. Verfahren gemäß Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlung während der ganzen oder eines Teiles der Adsorptionsperiode direkt mittels des zu behandelnden Gases, z. B. des Sondengases, vorzugsweise durch Rückführung des abgekühlten Armgases oder durch zusätzliche Einführung von Luft zwecks Gasmengenvergrößerung erfolgt.
3. Verfahren gemäß Anspruch I bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß der gewünschte Kühleffekt dadurch erreicht wird, daß man die in der Kohle belassene Feuchtigkeit ganz oder teilweise verdunsten läßt.