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Einrichtung zur Aufnahme von Schallwellen im Wasser Zur Feststellung
von unsichtbaren Schiffen in der Nähe von Küsten benutzt man vielfach Horchstationen,
die aus einer Gruppenanordnung von- Empfängern, die auf dem Meeresboden aufgestellt
ist, und einer Beobachtungsstation an. Land bestehen, die durch ein Seekabel mit
den Empfängern verbunden ist. Zur Schallrichtungsbestimmung wird ein elektrischer
Kompensator benutzt, der an Land an der Beobachtungsstelle aufgestellt wird und
bis zu dem die Verbindungsleitungen von den einzelnen Empfängern, die im Wasser
angeordnet sind, geführt werden müssen. Da solche Einrichtungen häufig eine große
Zahl von einzelnen Empfängern besitzen, die ihrerseits wieder mehrere Kabelleitungsadern
erfordern, so ergibt sich für die Verbindung der Empfangsstellen im Wasser mit der
Beobachtungsstelle an Land ein vieladriges Seekabel, das außerordentlich kostspielig
ist. Wenn die Empfangsstelle sich mehrere Kilometer von der Küste befindet, wie
dies häufig bei solchen Anlagen der Fall ist, überwiegen die Kosten für ein derartiges
mehradriges Seekabel die Kosten für die Gesamtapparatur unter Umständen um ein beträchtliches.
Auch die Schwierigkeiten der Auslegung derartiger vieladriger Kabel und die Gefahr
von Beschädigungen, die naturgemäß mit der Zahl der Adern wächst, lassen es erwünscht
erscheinen, die Aderzahl auf ein Minimum herabzusetzen. Dies wird ohne weiteres
klar, wenn man überlegt, daß z. B. bei einer Gruppenempfangsanlage von zwölf Empfängern
mindestens 13 Adern notwendig sind, wenn man die Rückleitungen gemeinsam nimmt,
und 24 Adern erforderlich sind, wenn man alle Leitungen getrennt an Land führt.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird deshalb die Einrichtung so getroffen,
daß der elektrische Kompensator mit an dem Aufstellungsort der Empfänger angeordnet
wird. Hierdurch wird erreicht, daß es nicht nötig ist, die zahlreichen einzelnen
Empfängerleitungen von der Empfangsstelle bis zur Bedienungsstelle an Land zu führen,
sondern es genügt, diese Empfänger an Ort und Stelle an den elektrischen Kompensator
anzuschließen und als Verbindung nach der Beobachtungsstation an Land ein Kabel
von wenigen Adern zu verwenden, durch welches es möglich ist, den Kompensator von
fern her zu betätigen, d. h. in eine beliebige Stellung einzustellen und weiter
die empfangenen Schwingungen zu einem Telephon an Land zu leiten. Gegebenenfalls
wird weiter noch notwendig sein eine Leitung für die Zuführung des Polarisationsstromes
für die Empfänger. Im allgemeinen wird man in dieser Weise mit drei bis fünf Adern
für das Seekabel auskommen können, ganz gleichgültig, wie groß
die
Anzahl der zur Verwendung gelangenden Empfänger ist. Man erkennt also ohne weiteres,
daß bei derartigen Anlagen die Aderzahl des Seekabels auf einen Bruchteil herabgesetzt
werden kann und daß hierdurch die Kosten für derartige Anlagen sich ganz außerordentlich
erniedrigen.
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Die Einrichtung nach der Erfindung ist in den beiliegenden Zeichnungen
beispielsweise veranschaulicht, und es stellt dar: Fig. i eine Einrichtung der bisher
gebräuchlichen Bauart, Fig.2 eine Einrichtung nach der Erfindung.
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Aus Fig. i ist ohne weiteres ersichtlich, wie eine Mehrzahl von Empfängern
i, beim gezeichneten Ausführungsbeispiel deren zwölf, an einem Grundgeste112 angebracht
und fern von der Küste 3 im Wasser versenkt sind. 4 veranschaulicht ein starkes
Kabel mit. einer Vielzahl von einzelnen Adern, durch welches jeder einzelne Empfänger
mittels einer besonderen Ader mit einer Landstation verbunden ist, wobei noch besonders
Adern für die Rückleitung und gegebenenfalls für die Polarisation der Empfänger
in dem Kabel vorhanden sein müssen. Die Landstation besteht im wesentlichen aus
einem elektrischen Kompensator 5, einem Verstärker 6, einer Stromquelle 7 und einer
Anzeigevorrichtung, z. B. Hörtelephon B.
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Die Wirkungsweise dieser Einrichtung ist folgende: Die von einer fernen
Schallquelle an den Empfängern i ankommenden Schallwellen werden nach der Umwandlung
in elektrische Schwingungen durch das Kabel 4 zu dem elektrischen Kompensator 5
geleitet und dort durch Einschaltung von elektrischen Verzögerungsketten in Phase
gebracht. Mittels des Hörtelephons 8 kann dann das Maximum der Lautstärke abgehört
und aus der Stellung des Zeigers 9 an der Skala des Kompensators 5 die Schallrichtung
abgelesen werden.
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In Fig. 2 sind wie in Fig. i zwölf Empfänger i an einem Grundgestell
2 auf dem Meeresboden fern von der Küste 3 angeordnet. Erfindungsgemäß ist in der
Nähe der Empfänger i z. B. an dem Grundgestell 2 ein Kompensator io angeordnet und
durch entsprechende Einzelleitungen mit den einzelnen Empfängern verbunden. Der
Kompensator ist zweckmäßig in einem wasserdichten Gehäuse eingekapselt. ii veranschaulicht
ein Kabel von verhältnismäßig wenigen Adern, durch welches der Kompensator io mit
der Landstation verbunden ist. Letztere besteht in diesem Fall im wesentlichen aus
einer Schalteinrichtung 12, einer Stromquelle 13, einem Verstärker 14 und einem
Hörtelephon 15. Um die Betätigung der anrichtung gemäß Fig. 2 zu bewirken, sind
nur verhältnismäßig wenige Adern im Kabel i i erforderlich, nämlich zwei Adern für
die Auslösung des Bewegungsvorganges des Kompensators io, zwei Adern für die Leitung
der aufgenommenen Schwingungen vom Kompensator zum Hörtelephon 15 und gegebenenfalls
zwei Leitungen für die Polarisation von dem Empfänger i von der Stromquelle 13 aus.
Dabei kann die Einrichtung so getroffen sein, daß sämtliche dieser letztgenannten
Adern gemeinsam benutzt werden und sich hierdurch die Adernzahl weiter verringert.
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Die Betätigung des Kompensators kann in bekannter Weise durch einen
Elektromotor, einen Magneten oder -irgendein schrittweise einschaltbares Schalt-,verk
geschehen. Dabei muß die Einrichtung so getroffen sein, daß in jedem Fall eine sichere
Fernanzeige der jeweiligen Stellung des Schaltwerkes des Kompensators möglich ist.
Dies ist mit bekannten Mitteln ohne Schwierigkeit zu erzielen. An Land an der Bedienungsstation
befindet sich eine Skala 16 mit einem Zeiger 1.7, der die jeweilige Stellung des
beweglichen Teiles des Kompensators erkennen läßt und zweckmäßig unmittelbar die
Schallrichtung, auf die der Kompensator eingestellt ist, in bezug auf die Empfängergruppe
angibt. Durch einen Handgriff 18 kann der bewegliche Teil des Kompensators von der
Bedienungsstation aus beliebig eingestellt werden. Der Bewegungsvorgang des beweglichen
Teiles des Kompensators wird durch den Zeiger 17 an der Skala 16 angezeigt.