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Einrichtung zur Herstellung von Röntgenaufnahmen Die Erfindung betrifft
eine Einrichtung zur Herstellung von Röntgenaufnahmen, bei welcher die Röntgenstrahlenquelle
und die Projektionsebene (Kassetten- oder Schirmhalter) miteinander und bei der
Aufnahme auch mit dem Objekt selbst verbunden sind.
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Zur Erzielung einer scharfen Röntgenaufnahme oder eines guten Durchleuchtungsbildes
ist erforderlich, daß die drei für die Bildschärfe maßgebenden Faktoren: Röntgenstrahlenquelle,
Aufnahmeobjekt und Projektionsebene ihre fluchtrechte Lage zueinander beibehalten.
Ändert sich während der Röntgenaufnahme dieLage eines der maßgebenden Faktoren gegenüber
den beiden anderen, so wird das Photogramm unscharf. Man ist deshalb bereits dazu
übergegangen, die Röntgenstrahlenquelle mit der Projektionsebene, also mit der Röntgenkassette
oder dem Durchleuchtungsschirm, fest zu verbinden und den Patienten an einer Änderung
seiner Lage durch Festbinden oder Beschweren mittels Sandsäcke usw. zu verhindern.
Trotz dieser Maßregeln kommt es vor, daß der Patient, vorzugsweise nervöse Personen
oder Kinder, vor oder während der Röntgenaufnahme den Körper gegenüber der Röhre
und der Projektionsebene verschieben, so daß bei der nachfolgenden Röntgenaufnahme
nicht die richtige Stelle auf dem Röntgenbild erscheint oder die Röntgenaufnahme
unscharf wird. Besonders schwierig ist die Herstellung von scharfen Röntgenaufnahmen
von Tieren, weil bei diesen mit einem gutwilligen Stillhalten nicht zu rechnen ist.
Bei bekannten Einrichtungen macht sich auch derMangel geltend, daß eine einseitige
Belastung des Objektes durch die Aufnahmeapparatur auftritt. Der Patient muß infolgedessen
mit dem aufzunehmenden Objekt, z. B. seinem Bein, eine besondere Kraft aufwenden,
um die Apparatur tragen zu können. Abgesehen von der Belästigung des Patienten kann
dies ebenfalls zu einer Beeinträchtigung des Aufnahmeergebnisses führen.
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Um die geschilderten Mängel zu beseitigen, ist nach der Erfindung
der Tubus der zusammen mit dem Kassetten- oder Schirmhalter . an dem aufzunehmenden
Objekt durch Binden o. dgl. befestigten Röntgenröhre mit einem Gegengewichtversehen,
durch das der Schwerpunkt des aus der Röntgenröhre, dem Objektträger und dem Kassetten-
oder Schirmhalter bestehenden Systems in die Mitte des Aufnahmeobjektes verlagert
wird. Da bei dieser Einrichtung der Abstand der Strahlenquelle und der Projektionsebene
vom Aufnahmeobjekt in allen Punkten der gleiche bleibt, so wird das erzeugte Röntgenbild
scharf, gleichgültig, ob während der Dauer der Aufnahme das Objekt bewegt worden
ist oder nicht. Bei der Einrichtung nach der Erfindung
ist ferner
dadurch, daß der Schwerpunkt des Aufnahmeapparates in die Mitte des Objektes verlegt
ist, der Vorteil erzielt, daß eine einseitige Belastung des Objektes durch die Aufnahmeapparatur
vermieden ist. Der Patient braucht daher mit dem aufzunehmenden Objekt, z. B. mit
seinem Bein, keine besondere Kraft aufzuwenden, um die Apparatur zu tragen. Durch
die Verlegung des Schwerpunktes des Aufnahmeapparates in die Mitte des Objektes
ist hiernach eine Belästigung des Patienten und eine Beeinträchtigung des Aufnahmeergebnisses
vermieden.
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Für die Einrichtung nach der Erfindung eignen sich vorzugsweise die
neuzeitlichen strahlen- und hochspannungssicherenRöntgenröhren, die bei kleinstem
Röhrengewicht die größte Sicherheit des Patienten gegen abirrende Strahlen und Einwirkung
der Hochspannung gewährleisten.
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Auf der Zeichnung ist eine nach der Erfindung hergestellte Einrichtung
in einer Ausführungsform dargestellt.
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F ig. i ist eine Seitenansicht der Einrichtung, während Fig. 2 einen
Teil der Einrichtung in Oberansicht darstellt.
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Die dargestellte Einrichtung ist besonders für die Röntgenaufnahme
der Extremitäten von Großtieren geeignet. Bei der dargestellten Lage der Einrichtung
soll das Knie eines Pferdes röntgenphotographisch dargestellt werden.
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Die strahlen- und hochspannungssichere Röntgenröhre 12 ist durch isolierte
Hochspannungsleitungen 13, die außen von einer metallischen, geerdeten Hülle
umgeben sind, mit der stehend angeordneten Hochspannungsquelle 14 verbunden und
durch Binden 15, 16 befestigt, die oben und untere von der aufzunehmenden Stelle
angebracht sind. Die Binden 15, 16 sind mit einer Befestigungsvorrichtung versehen,
an der die Träger 17 und i8 der Röhre i2 angebracht sind. Die Träger
17, 18 werden durch zwei Metallrohre gebildet, welche an dem geerdeten, metallischen
Gehäuse der Röntgenröhre 12 angebracht sind. Die beiden Metallrohre 17, 18 sind
zweckmäßig je aus zwei ineinander verschiebbaren Teilen hergestellt, so daß der
Abstand der Rohre 12 von der aufzunehmenden Stelle nach Bedarf geregelt werden kann.
Das Feststellen der Träger erfolgt durch Schrauben i9 und 2o.
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Die Strahlen treten aus 'der Röntgenröhre 12 durch einen Tubus 2 i
aus. Der verschieb. bare und feststellbare Teil 22 des Tubus 2i wird fest auf das
aufzunehmende Objekt 24 geprellt. Das Aufpressen des Tubusteils 22 auf das Objekt
24 kann durch eine Schraubenfeder erfolgen. An dem Tubusteil 22 ist, wie Fig. 2
zeigt, ein seitlicher Arm 23 vorgesehen, der das aufzunehmende Objekt 24 umfaßt
und an dem zweckmäßig der Träger der Kassette oder des Schirmhalters 25 verschiebbar
befestigt ist. Mit dem Arm 23 ist ein Gegengewicht 26 verbunden, um den Schwerpunkt
des aus Röntgenröhrentubus und Projektionsebene bestehenden Systems in die Mitte
des Aufnahmeobjektes zu verlagern. Infolgedessen bleibt bei einer etwaigen Translationsbewegung
des Aufnahmeobjektes der gleiche Gewichtszustand des Systems erhalten. Auch wird
bei einer Translationsbewegung die Lage des Brennflecks der Röhre i und die Lage
des Kassetten- oder Schirmhalters 25 gegenüber dem Objekt 24 nicht geändert.
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Die beschriebene Vorrichtung ermöglicht, Röntgenaufnahmen bei Tieren
ohne deren Fesselung auszuführen.