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Verfahren und Vorrichtung zum Ausstoßen von Gußstücken aus mit Sand
ausgekleideten Formen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausstoßen von Gußstücken
aus mit Sand ausgekleideten Formen unter Zerstörung der Auskleidung mit Druckluft.
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Zu diesem Zwecke wird zur Zertrümmerung der Sandformen bei einer bekannten
Ausführung ein Rohr gegen die Sandmasse bewegt, durch das Druckluft geblasen wird,
um die Sandmasse zu lockern und seitlich an den Außenwänden des Rohres aus der Form
zu bringen. Dabei packt sich aber der Sand leicht zusammen, so daß die andere Ausführung,
bei der an den Seitenwänden des Rohres die Druckluft gegen den Sand geführt wird,
als besser anzusehen ist. Dabei greift nämlich die Luft seitlich den Sand an und
lockert diesen besser und entfernt ihn mitten durch das Rohr. Der Nachteil dieser
Vorrichtung liegt hauptsächlich darin, daß durch die Druckluft die ganze Auskleidungsmasse
zerkleinert und abgeleitet werden muß, bevor das Gußstück entfernt werden kann.
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Gemäß der Erfindung wird dieser Nachteil dadurch überwunden, daß die
Druckluft durch ein in mehrere kreisförmig angeordnete Düsen mündendes Gebläse auf
die Auskleidungsmasse geleitet wird und das Gußstück der Bewegung des Druckluftgebläses
entsprechend aus der Form ausgestoßen wird. und zwar wird die Druckluft zum Ausstoßen
von Rohren, die an einem Ende mit einer Muffe und am anderen Ende mit einem Flansch
versehen sind, von der Flanschseite des Rohres her in das Sandfutter der Form eingeblasen.
Das die kreisförmig verteilten Düsen tragende Druckluftgebläse ist auf das eine
Ende des Gußstückes aufsetzbar und durch eine biegsame Druckluftleitung mit der
Ausstoßvorrichtung verbunden. Das Windenkabel ist mit dem das Gußstück tragenden
Druckluftgebläse lösbar verbunden, Zoobei die biegsame Druckluftleitung durch das
Gußstück geführt wird. Das Druckluftgebläse wird von dem Kolben des zum Ausstoßen
dienenden Druckluftzylinders getragen. Gegen Verschiebung wird die Gußform durch
an einem Unterstützungsrahmen in die Bahn der Gußform ausschwingbar angebrachte
Abschlußringe verschiedenen Durchmessers beim Herausstoßen des Gußstückes gesichert.
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Auf diese Weise bohren kreisförmig angeordnete Luftstrahlen in dem
Sandzylindeaa und vermindern seine Festigkeit, so daß das Guß@stück mit gleicher
Geschwindigkeit aus der Form gezogen werden kann, mit der sich die Luftstrahlen
gegen den Sandzylinder bewegen. Mit fortschreitender Bewegung des Gußstückes verlieren
die so entstehenden Sandstücke ihren Halt und bröckeln ab. Es ist also nicht notwendig,
mit Hilfe vorn
Druckluft den ganzen Sandzylinder abzugraben, sondern
es genügt, den Sandzylinder durch parallele Luftstrahlen in einzelne Stücke zu zerlegen,
die dann von selbst zerfallen.
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In den beiliegenden Zeichnungen ist: Abb. i ein Querschnitt durch
die ganze Vorrichtung, wobei das Herausziehen in senkrechter Stellung erfolgt, Abb.2
ein Querschnitt durch die entsprechende Vorrichtung, wobei das Herausziehen in waagerechter
Richtung vor sich geht, Abb.3 eine Endansicht der in Abb.2 gezeigten Vorrichtung,
welche ein Kontrollventil für die Inbetriebsetzung des hydraulischen Zylinders zeigt,
und Abb.4 ein Querschnitt entlang der Linie IV-IV der Abb. 2.
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Der in Abb. i dargestellte Apparat zeigt ein Röhrengußstück i, welches
in einem Sandfutter 3 einer geschlossenen zylindrischen Form 2 eingebettet ist.
Die Form 2 ist in senkrechter Stellung auf einer Plattform 7, die auf senkrechten
Säulen io ruht, durch, Klammern 6 befestigt. Am unteren Ende der Form befindet sich
ein Verteilerstück 5 für Druckluft, welches eine Anzahl ringförmig angeordneter
Düsen 4 trägt. Ein biegsamer Luftschlauch i z leitet durch das Gußstück i zum Verteilerstück
5. Die Düsen 4 bzw. das Verteilerstück 5 schließt das Gußstück am unteren Ende ab
und wird mit diesem Gußstück mittels einer Kette oder eines Kabels i i, das auf
eine Winde 13 aufgewunden wird, gehoben.
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Die Form 2 ist über ihre ganze Länge mit öffnungen 34 versehen, um
das Entweichen von Gas während des Gießvorganges zu ermöglichen. Mit Hilfe des vors
den Düsen 4 ausgehenden Luftstrahles werden diese öffnungen 34 von Sand befreit
und ein ansehnlicher Teil Staub und feiner Sand auf diese Weise durch die Löcher
geblasen. Daher ist die ganze Vorrichtung in einem Verschlag 14 eingeschlossen,
der ein Tor hat, um die Form 2 eintreten zu lassen. Ein Absaugrohr 32 leitet von
diesem Verschlag 14 zu einem Ventilator 33, der den im Verschlag herumwirbelnden
Staub entfernt.
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Unter der Plattform 7 befindet sich ein Sandbehälter 9. Während das
Sandfutter in seine Bestandteile aufgelöst wird, fällt der größere Teil des Sandes
8 in diesen Behälter 9, aus dem er in beliebiger Weise durch öffnen einer Klappe
15 weggebracht werden kann. Es sei hier bemerkt, daß dieser teilweise von Unreinlichkeiten
befreite Sand mit Vorteil wieder als Sandfutter verwendet werden kann, da er besser
ist als ungereinigter.
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Die Vorrichtung arbeitet folgendermaßen: Nachdem sowohl die Kette
oder das Kabel i i als auch der biegsame Luftschlauch 12 durch das Gußstück geführt
und am Verteilerstück 5 festgemacht sind, wird die Form 2 auf der Plattform 7 in
senkrechter Stellung angebracht. Das Luftverteilerstück 5 wird nun durch die Kette
i i so weit angezogen, bis die Düsen des Verteilerstückes in die Sandform ragen.
Daraufhin wird der Luftdruck eingeschaltet und das Verteilerstück 5 in die Form
2 gezogen, da sich das Sandfutter 3 in seine Bestandteile auflöst. Das Verteilerstück
trifft nunmehr auf die Wulst 16 am unteren Ende des Gußstück es i und wird bei weiterhin
eingeschaltetem Luftdruck mit dem Gußstück i zusammen nach oben gezogen, wobei die
Düsen 4 dazu dienen, das Sandfutter 3 in entsprechender Entfernung vor der Wulst
16 aus dem Weg zu räumen, so daß keine Unterbrechung in der Bewegung des Gußstückes
eintreten kann.
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Abb.2 zeigt eine Form für Schleudergußverfahren, wo die Formen in
waagerechter Lage liegen und besteht aus einem hydraulischen Zylinder 17, der eine
Ramme oder einen Kolben 18 hat, auf dessen Ende ein Verteilerstück 5 für Preßluft
aufgesetzt ist. Auf diesem Verteilerstück sind ringförmig Düsen 4 angebracht. Ein
biegsamer Luftschlauch i9 stellt die Verbindung für die Zuführung der Druckluft
zu diesen Düsen vom Druckzylinder 17 dar. Ein Ventil2o, das durch einen Hebel 21
betätigt wird, kontrolliert den Eintritt des hydraulischen Mediums in den Kolben
i B. Die Form 2 ruht auf Schienen 22; ihr nach außen sich erweiterndes Ende grenzt
an Platten 23, um Längsverschiebungen zu verhindern. Ein Unterstützungsrahmen 24
fängt den Stoß vom Druckzylinder 17 ab und hat eine entsprechende öffnung 25, durch
welche das Röhrengußstück ausgestoßen wird. Der Rahmen 24 und der Druckzylinder
i7 sind zweckmäßig auf senkrechten Säulen 26 gelagert.
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Um für verschieden große Formen Abschließplatten 23 zu schaffen, bestehen
dieselben aus Ringen 27, 28 von verschiedenem inneren Durchmesser, die beliebig
verwendet werden können.
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Die Arbeitsweise dieses Apparates ist ähnlich wie die des zuerst beschrienbenen.
Der Kolben 18 dient dazu, das Luftverteilungsstück 5 und die Düsen 4 zwischen dem
Gußstück i und der Form 2 hindurchzuführen, während gleichzeitig das Gußstück durch
die Form gestoßen wird. Der in seine Bestandteile aufgelöste Sand fällt in einem
Behälter 3o, und es ist die ganze Vorrichtung gleichfalls von einem Verschlag 3
i abgeschlossen.