DE526723C - Abstuetzen der Pratzen der Gehaeuse von Dampf- und Gasturbinen und anderen heiss werdenden Maschinen - Google Patents

Description

Durch die Entwicklung und Anwendung hoher Temperaturen bei Gas- und Dampfmaschinen, insbesondere Turbinen, ist man gezwungen, die Lagerböcke, die früher meist mit dem Turbinengehäuse zusammengegossen waren, von diesem zu trennen, um die Übertragung der Wärme vom heißen Gehäuse auf die Lagerböcke zu verhüten. Werden die Gehäuse von den Lagerböcken getrennt und neben denselben auf angegossene Füße aufgestellt, so dehnen sich die verhältnismäßig kalten Böcke viel weniger als die heißen Gehäusefüße, so daß Unterschiede in der Achshöhe zwischen kalten Böcken und heißer Maschine eintreten müssen. Man ist daher dazu übergegangen, die Gehäuse nahe der Achse abzustützen, um die Dehnungsunterschiede möglichst klein zu halten. Die Abstützung geschieht hier beispielsweise mittels Pratzen, die am Gehäuse angegossen sind und sich auf dem

ao Lagerbock abstützen. Die Pratzen werden durch das Zylindergewicht und durch Rohrzüge belastet, sie dürfen deshalb nicht zu dünn gehalten werden. Die Pratzen werden ebenfalls sehr heiß, wobei dann die Ausdehnung derselben in der

as Höhenrichtung eine Verschiebung der Gehäuseachse zur Wellenachse zur Folge hat. Die unmittelbare Auflage der Pratzen auf den Lagerböcken verursacht weiterhin eine starke örtliche Erwärmung der Lagerböcke und damit auch eine weitere Dehnung derselben. Hierdurch wird die Verlagerung des Zylindergehäuses zur Welle noch vergrößert.
Weiterhin ist bekannt, das Gehäuse durch bewegliche Pendelstützen zu halten, die aber dem Gehäuse Freiheit zur Bewegung nach oben lassen. Es ist infolgedessen notwendig, um dies zu verhindern, besondere Stützen vorzusehen, die das Gehäuse an Bewegungen nach oben hindern.

Alle diese Nachteile werden gemäß vorliegender Erfindung dadurch vermieden, daß die Pratzen der Gehäuse sich zwar auf den Lagerbock, der auf derjenigen Seite der Turbine steht, nach welcher sich das Gehäuse unbehindert ausdehnen kann, abstützen, aber, ohne den Lagerbock selbst zu berühren, in ein an dem Lagerbock befestigtes Pendelgelenk eingehängt sind, welches eine freie Bewegung der Pratzen in waagerechter Richtung zuläßt, eine Bewegung der Pratzen in senkrechter Richtung dagegen verhindert.

Das Gelenk hat noch den Vorteil, daß der Zylinder gut hängend gelagert ist und sich trotzdem frei ausdehnen kann.

An Hand der Zeichnung sei die Erfindung an einer beispielsweisen Ausführungsform näher erläutert.

Fig. ι und 2 stellen in Seitenansicht und Draufsicht die Lagerung eines Turbinengehäuses schematisch dar. α ist ein Maschinengehäuse; dieses Gehäuse ist mittels Pratzen b und c auf den Lagerböcken d und e abgestützt, wobei die Pratzen c festliegen und die Pratzen b verschiebbar angeordnet sind.

Fig. 3 und 4 stellen den Längsschnitt und Querschnitt einer verschiebbar ausgebildeten Pratze b dar, welche gemäß der Erfindung in

ein Gelenk eingehängt ist. Auf der Pratze ist ein Support f (s. Fig. 4) mittels Schrauben g befestigt; in diesem Support ist um Bolzen h das Gelenkstück k schwenkbar gelagert, wobei letzteres mit seinem unteren Ende auf Bolzen I der Gabel m gelenkig abgestützt ist. Die Gabel ist an dem einen Ende als Schraube ausgebildet und sitzt im Lagerbock ei. Wie aus diesen Darstellungen ohne weiteres ersichtlich, kann die Pratze frei ausschwingen, wobei der Lagerbock selbst nicht berührt wird. Die Schwenkbolzen h und I bieten hierbei die kleinstmögliche Wärmeübergangsfläche dar; da überall freier Luftzutritt herrscht, tritt praktisch überhaupt kein Wärmeübergang nach dem Lagerbock ein.

In den Gelenken ist ebenfalls seitlich Spiel •vorgesehen, damit sich das Gehäuse ebenfalls in dieser Richtung ausdehnen kann. Der Sitz η der Gabel kann, gegebenenfalls mit Beilagen, zur Höhenlage des Zylinders eingestellt werden. Zweckmäßig wird auf jeder Seite der Maschinenwelle auf dem Lagerbock (in der Horizontalebene betrachtet) ein solches Pendelgelenk vorgesehen. Die besondere Ausführung

desselben ist je nach den gegebenen Lagerbock- 25 Verhältnissen beliebig und zweckentsprechend vorzusehen.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Abstützung der Pratzen der Gehäuse von Dampf- und Gasturbinen und anderen heiß werdenden Maschinen auf dem Lagerbock, der auf derjenigen Seite der Turbine steht, nach welcher sich das Gehäuse unbehindert ausdehnen kann, dadurch gekennzeichnet, daß die Pratzen, ohne den Lagerbock selbst zu berüSrenTin ein an dem Lagerbock befestigtes JPejtidejgglenk_ eingehängt sind, welches eine freie Bewegung der Pratzen in waagerechter Richtung zuläßt, eine Bewegung der Pratzen in senkrechter Richtung dagegen verhindert.

2. Abstützung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Lagerbock auf jeder Seite der Welle (in der Horizontalebene betrachtet) ein Pendelgelenk angeordnet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen