-
Einrichtung zum Fortbewegen, insbesondere zum Heben von Flüssigkeiten
Die Erfinduryg bezieht sich auf eine Einrichtung zum Fortbewegen, insbesondere zum
Heben von Flüssigkeiten. Nach einem älteren Vorschlag des Erfinders werden in den
die Flüssigkeit enthaltenden Leitungen, z. B. durch Stoßimpulse, Druckschwankungen
erzeugt, die sich infolge der Zusammendrückbarkeit der Flüssigkeit als Druckwellen
durch die Flüssigkeit fortpflanzen. Dadurch wird der Flüssigkeit ein Arbeitsvermögen
mitgeteilt, das bei geeigneter Ausbildung und Anordnung der Einrichtung dazu ausgenutzt
werden kann, um die Flüssigkeit mehr oder weniger gleichmäßig in Bewegung zu versetzen.
Für die in einer Flüssigkeit durch eine wechselnde Zusammendrückung oder durch Stoßimpulse
erzeugten Wellen sind in zweitgehendem Maße ähnliche Gesetze gültig. wie sie in
der Elektrotechnik für den Wechselstrom in Anwendung kommen. Die Kurven für den
Druck und im Falle einer Bewegung der Flüssigkeit für die Strömungsmenge entsprechen
den Kurven für die Spannung und die Stromstärke in der Elektrotechnik, wobei durch
die Phasenverschiebung zwischen diesen Kurven die Leistung bestimmt wird. Trägheit,
Kapazität, Strömungswiderstände und Undichtheiten in den von der Flüssigkeit ausgefüllten
Behältern und Leitungen entsprechen mehr oder weniger Induktion, Kapazität, Widerstand
und Verluste in einer elektrischen Anlage. Veränderungen in der Trägheit, Kapazität
und Undichtheit sowie in dem Widerstand bewirken in der von der Flüssigkeit durchströmten
Anlage Veränderungen, insbesondere Phasenverschiebungen zwischen Druck und Menge
der in der Flüssigkeit hervorgerufenen Impulse. Für eine gewöhnliche Leitung, bei
der Trägheit. Kapazität, Widerstand und Undichtheit annähernd gleichmäßig über die
ganze Leitungslänge verteilt sind. lassen sich der Wirkungsgrad und die bewegte
oder gehobene Flüssigkeitsmenge vorausbestimmen. Oft ist es jedoch erwünscht, daß
die Konstanten einer solchen Leitung geändert oder besonders abgestimmt werden,
um eine gewünschte Geschwindigkeit oder Flüssigkeitsmenge oder einen bestimmten
Wirkungsgrad zu erhalten.
-
Nach der Erfindung werden zu dem Zweck die Flüssigkeitsleitungen mit
die Bewegung der Flüssigkeit und die Durchschwankungen überwachenden Filtern ausgerüstet.
Diese Filter werden vorzugsweise durch als Trägheit, Kapazität, Undichtheit oder
Widerstand wirkende Vorrichtungen gebildet. Mit Hilfe dieser Filter können die Konstanten
der gesamten Einrichtung zur Erzielung einer ganz
bestimmten Flüssigkeitsmenge
und Geschwindigkeit der Druckwellen geregelt werden. Zweckmäßig sind die Filter
einzeln oder zu mehreren regelbar, abschaltbar und in Wechselwirkung zueinander
einstellbar.
-
Ausführungsbeispiele sind in der Zeichnung dargestellt.
-
Fig. i und 2 zeigen schematisch zwei verschiedene Ausführungsformen
einer Einrichtung zum Heben von Flüssigkeiten.
-
Fig. 3 und 4 zeigen je in einem Längsschnitt einen Abschnitt einer
Flüssigkeitsleitung mit darin eingebauten, als Trägheit wirkenden Vorrichtungen.
-
Fig.5 bis 8 zeigen je in einem Längsschnitt einen Leitungsabschnitt
mit verschiedenen Ausführungsformen einer als Kapazität wirksamen Vorrichtung.
-
Fig. 9, io und i i zeigen schematisch verschiedene Ausführungsformen
von elektrischen Filtern, welche für den Durchgang von Strömen niedriger Frequenz
geeignet sind.
-
Fig. 9 a, i o a und i i a zeigen ebenfalls schematisch drei verschiedene
Ausführungsformen von entsprechenden akustischen Filtern, wie sie für die Flüssigkeitsanlage
in Anwendung kommen.
-
Fig. 12, 13 und 14 zeigen schematisch drei verschiedene elektrische
Filter, welche zum Durchlassen von Strömen hoher Frequenz eingerichtet sind.
-
Fig. 12a, 13 a und 14a zeigen entsprechende akustische Filter für
die Flüssigkeitsanlage. Fig. 15, 16 und 17 zeigen schematisch weitere elektrische
Filter für eine Reihe von Frequenzen.
-
Fig. 15a, 16a und 17a zeigen schematisch die entsprechenden akustischen
Filter für die Flüssigkeitsanlage.
-
Bei den in Fig. i und 2 dargestellten Ausführungsformen einer Einrichtung
zum Heben von Flüssigkeiten ist die Hebeleitung 5o, welche an dem in die Flüssigkeitsquelle
eintauchenden unteren Ende mit einem Rückschlagventil versehen ist, mit ihrem oberen
Ende an eine als Druckwellenerzeuger wirkende Arbeitsmaschine 52 angeschlossen,
worin ein Kolben 53 sich hin und her bewegt. Letzterer wird durch einen Nocken 54
gesteuert, der auf einer sich drehenden Welle 55 sitzt. An dem Zylinder 52 schließt
sich gemäß Fig. i ein Auslaßventil 56 an, durch welches die Flüssigkeit in die Auslaßleitung
57 gefördert wird. Dieses Auslaßventil und die Auslaßleitung können auch, wie in
Fig. i dargestellt ist, anstatt an dem Zylinder 52 an das obere Ende der Hebeleitung
50 angeschlossen sein, so daß die geförderte Flüssigkeit den Arbeitsraum
der Maschine 52 nicht durchströmt. Das Ventil 56 kann dauernd offen bleiben, oder
es kann von Hand oder selbsttätig während eines jeden Doppelhubes des Arbeitskolbens
einmal geöffnet und geschlossen werden.
-
Wie in Fig. 3 und 4. dargestellt ist, kann ein Leitungsteil 58 der
Anlage, z. B. ein Abschnitt der Hebeleitung, mit einem Hindernis 59 bzw. 6o in Form
eines Ringes oder einer Hülse versehen sein, das als Trägheit für die sich durch
die Flüssigkeit fortpflanzende Welle wirkt, und zwar hängt die Trägheit in erster
Linie von der Form des Hindernisses ab. Fig. 5 zeigt einen Leitungsabschnitt 58,
der mit starren Erweiterungen 61 versehen ist. Letztere wirken in Reihenschaltung
mit der Leitung als Kapazität. Gemäß Fig. 6 ist seitlich an die Leitung 58 ein starrer
Behälter 62 angeschlossen, der in gefülltem Zustand als Kapazität im Nebenschluß
wirksam ist. Bei der Ausführungsform nach Fig. 7 ist ein seitlich an die Leitung
58 angeschlossener Behälter 63 am äußeren Ende durch eine Membrane 64 verschlossen.
Wenn dieser Behälter 63 mit Flüssigkeit gefüllt ist, wirkt er ebenfalls als Kapazität
im Nebenschluß. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 ist von der Leitung 58 ein
Rohr 65 abgezweigt, worin ein Kolben 66 gegen die Einwirkung von Federn 67 und 68
beweglich eingepaßt ist. Die Nachgiebigkeit der Federn bildet einen Ersatz für die
Nachgiebigkeit der Flüssigkeit und wirkt als Kapazität im Nebenschluß zu der Leitung
58. Außer den dargestellten Einrichtungen können auch noch viele andere zur Erhöhung
der Trägheit und Kapazität vorgesehen sein.
-
Der Eintritt oder Austritt der Flüssigkeit kann auch eine harmonische
Welle erzeugen, die viermal so lang ist wie die durch die Leitung bei jedem Hub
des Arbeitsmaschinenkolbens 53 sich bewegenden Flüssigkeitsfäden. Es ist erwünscht,
daß diese harmonische Welle dieselbe ist, wie sie durch das Verhältnis zwischen
den Teilen einer mit Krümmungen versehenen Leitung erzeugt wird oder wenigstens
damit harmonisch ist. Die Strömung der Flüssigkeit durch den Eirilaß oder den Auslaß
sowie die Ouerschnittsänderung zwischen der Flüssigkeitsleitung und dem Zylinder
der Arbeitsmaschine an der Verbindungsstelle haben gleichfalls teilweise die Wirkung
einer Trägheit. Der kleine Raum, der im allgemeinen am Auslaßv entil zwischen dem
Arbeitskolben und der Rohrleitung vorhanden ist, und ebenso der Zylinder selbst
haben die gleiche Wirkung wie eine Kapazität.
-
Die Anlage besitzt verschiedene Einzelteile, welche zum Zwecke einer
Veränderung der Wirksamkeit regelbar sind. Beispielsweise kann die Größe des Kompressionsraumes
der Arbeitsmaschine, ferner die verhältnismäßige Größe der Verbindung zwischen dem
Kompressionsraum und der Rohrleitung und außerdem
der Ouerschnitt
der Leitung, durch «-elche die Flüssigkeit gehoben wird, verändert «-erden. Das
gleiche gilt auch für den nuerschnitt und die Hublänge des Kolbens sowie die Größe
des Eintrittsventils am unteren Ende der Hebeleitung und die Geschwindigkeit und
Größe des Auslaßventils. Gegebenenfalls können diese Teile einzeln oder zu mehreren
oder alle gleichzeitig zur Regelung herangezogen werden.
-
Die Anordnung des Auslaßventils an dem Kompressionsraum hat eine andere
Wirkung als die Anordnung an der Hebeleitung. Bei der ersteren Anordnung hat eine
Vergrößerung des Durchgangsquerschnittes an dem Rückschlagventil und bei der letzteren
eine Verkleinerung des Durchgangsquerschnittes scheinbar eine ähnliche Wirkung wie
r. eine Zunahme des Kompressionsraumes, a. eine Abnahme des den Kompressionsraum
mit der Leitung verbindenden Raumes, 3. eine Verringerung des Ouerschnittes der
Leitung, durch welche die Flüssigkeit gehoben wird, eine Vergrößerung der Geschwindigkeit
bzw. eine Abnahme der Hubzeit des Kolbens, 5. eine V ergrößerung des Kolbenquerschnittes
oder seiner Hublänge, 6. eine Vergrößerung der Offnung des Auslasses. Daraus ergeben
sich die Maßnahmen, welche erforderlich sind, um irgendwelche Veränderungen in der
Anlage auszugleichen. Wenn der Auslaß an der Hebeleitung oder die dem Auslaß zugeordnete
Trägheit weiter von der Verbindung zwischen der Hebeleitung und dem Kompressionsraum
entfernt wird, ergibt sich die gleiche Wirkung wie durch eine Vergrößerung des Kompressionsraumes.
Es ist im allgemeinen erwünscht, den Auslaß, die dazugehörige Trägheit und die Verbindung
zwischen der Hebeleitung und dem Kompressionsraum so nahe wie möglich beieinander
anzuordnen, da im anderen Falle nicht mehr vollständig die Wirkung eines an einer
Stelle befindlichen Raumes, sondern die Wirkung eines Raumes als Teil der Hebeleitung
mit verschiedenen Einführungen an jedem Ende erzielt wird. Mit einer derartigen
Anordnung ist es wesentlich schwieriger, den genauen Wert .eines solchen Raumes
abzuschätzen. Für verschiedene Fälle wurde es jedoch als zweckmäßig gefunden, ungeachtet
dieser Schwierigkeit der Abschätzung der Eigenschaften einen derartigen ausgedehnten
Raum zu verwenden.
-
Es kann vorkommen, daß bei großer Länge der Hebeleitung die Welle
bei ihrem Durchgang durch die Flüssigkeit ihre Form verliert. Es ist in dem Falle
zweckmäßig, zul- tzliche oder neue Kapazitäten, Trägheiten, s Widerstände oder Undichtheiten
in einen oder mehrere Teile der Anlage einzufügen, um diese Deformationen des Stromes
zu verhindern. In ähnlicher Weise werden auch in Telephon- oder Telegraphenleitungen
von großer Länge Mittel vorgesehen, um Deformationen der Stromwelle zu verhindern.
Diesen Zweck erfüllen beispielsweise die Anordnungen nach Puppini.
-
Vorzugsweise werden in der Flüssigkeit Wellenbewegungen oder Schwankungen
erzeugt, die den durch die eigene Schwere der Flüssigkeit. hervorgerufenen Schwingungen
ähnlich sind. Beispielsweise kann die Arbeitsmaschine mit einer derartigen Geschwindigkeit
angetrieben «-erden, daß während seines Hubes der Flüssigkeit eine künstliche Beschleunigung
erteilt wird, welche der Fallbeschleunigung gleich ist. Wenn diese natürliche Schwingungsbewegung
für die jeweils zu fördernde Flüssigkeitsmenge nicht geeignet ist, werden die Konstanten
der Leitung derart geändert, daß sich die gewünschte Wirkung ergibt.
-
Wenn die Leitung groß genug oder aber die gehobene Flüssigkeitsmenge
klein ist im Verhältnis zur Größe der Leitung, so ist der Widerstand klein und kann
praktisch vernachlässigt werden. Es ist erwünscht, daß die Undichtheit in der Anlage
auf einen Kleinstwert verringert wird, so daß die einzige Undichtheit, die in Betracht
gezogen werden muß, dadurch gebildet wird, daß die Flüssigkeit durch den Auslaß
gefördert wird. Der Eintritt der Flüssigkeit in die Anlage kann als negative Undichtheit
angesehen werden.
-
Akustische Trägheit oder Selbstinduktion kann durch eine Vorrichtung
erzeugt werden, welche nur Trägheit besitzt und beispielsweise durch eine Ouerschnittseinschnürung
der Leitung gebildet wird. Entsprechend kann akustische Kapazität durch einen mit
der Leitung verbundenen und mit Flüssigkeit gefüllten Raum gebildet sein. Akustische
Trägheit, Kapazität, Widerstand und Undichtheit können in beliebiger Zahl vereinigt
werden, um analog den elektrischen Filtern akustische Filter zu bilden, deren Wirkungen
auf die Druckwelle in der Anlage den Wirkungen auf Schallwellen entsprechen. Ebenso
wie in der Elektrotechnik können diese akustischen Filter in der Förderanlage derart
ausgebildet sein, daß sie entweder nur Schwingungen von geringer Frequenz oder nur
solche von hoher Frequenz oder aber auch Schwingungen, deren Frequenz zwischen zwei
festgesetzten Werten liegt, durchlassen oder erzeugen und die anderen Schwingungen
umwandeln. Diese anderen unpassenden Schwingungen werden also durch diese Filter
aufgehalten. Die Anordnung der akustischen Filter erfolgt nach den gleichen Gesetzen
wie
die der elektrischen. Es ist verhältnismäßig einfach, die Filter
so auszuführen, daß sie nur einen geringen Spielraum in bezug auf die Werlenlänge
umfassen. Es ist jedoch auch möglich, andere Filter von größerem Umfang anzuwenden,
deren genaue Bestimmung jedoch mit Schwierigkeiten verbunden ist.
-
Die Analogie zwischen elektrischen und akustischen Filtern besteht
nicht nur bildlich, sondern auch bezüglich der physikalischen Eigenschaften. Das
Phänomen der Fortpflanzung eines elektrischen Stromes scheint den gleichen Gesetzen
unterworfen zu sein wie die Fortpflanzung von Schall oder Druckwellen in einer Flüssigkeit.
Die Vereinigung von akustischer Trägheit, Kapazität, Widerstand und Undichtheit
sichert ähnliche Ergebnisse wie sie durch die. Vereinigung der analogen Elemente
in der Elektrotechnik erzielt werden. Um die Bestimmung der Wirkung eines Filters
zu erleichtern, ist es erwünscht, daß die beiden äußersten Enden des Filters den
gleichen Wert besitzen. Es ist jedoch auch möglich, Filter zu verwenden, bei denen
dies nicht der Fall ist. Hierbei kann der Unterschied zwischen den beiden äußersten
Enden eine Wirkung für sich ergeben. Der ideale Filter ist derjenige, welcher ohne
wesentlichen Energieverlust die Wellen von der gewünschten Frequenz durchläßt und
alle übrigen Wellen aufhält. Im allgemeinen können Filter von dieser Eigenschaft
praktisch nicht vollkommen erreicht werden. Jedoch muß diese Wirkung soweit wie
möglich angestrebt werden.
-
Im allgemeinen kommen in der Elektrotechnik zwei Leitungen in Anwendung.
Induktionen, Kapazität, Widerstand und Undichtheit können in der einen oder anderen
dieser Leitungen oder dazwischen in Reihe oder Nebenschluß geschaltet werden. Bei
der Anlage zum Bewegen, besonders zum Heben von Flüssigkeiten, ist im allgemeinen
nur eine einzige Leitung vorhanden. Hierbei werden Trägheit, Kapazität, Widerstand
und Undichtheit in Reihe oder im Nebenschluß an die Leitung oder in Abzweigung davon
geschaltet. Die sich dabei ergebende Wirkung ist so, als ob der Filter in Abzweigung
mit der einen Seite an die Leitung und mit der anderen Seite analog dem Erden bei
elektrischen Anlagen mit der Erde verbunden sei. Die Wirkung der in Abzweigung
angeordneten Filter kann beispielsweise dadurch verändert werden, daß als Kapazität
in Abzweigung ein geschlossener Raum angeordnet wird, der anstatt mit der zu hebenden
Flüssigkeit mit einer anderen Flüssigkeit von unterschiedlicher Dichte öder Elastizität
gefüllt und durch eine Membrane von der anderen Flüssigkeit getrennt- ist. Ebenso
gut kann aber auch dieser Räum mit der zu hebenden Flüssigkeit gefüllt und durch
eine Membrane gegen die Außenluft abgeschlossen sein. Die Kapazität ist daher nicht
als zwischen der Leitung und der Erde, sondern zwischen der Leitung und einer anderen
künstlichen Erde eingeschaltet zu denken. Die natürliche Schwingung der Flüssigkeit
ist in den verschiedenen Fällen verschieden. Dieser Raum, welcher mit einer anderen
Flüssigkeit gefüllt oder mit einer Membrane versehen ist, kann auch durch einen
Zylinder ersetzt werden, der einen unter Federwirkung stehenden Kolben enthält.
Letzterer hat@dann die gleiche Wirkung wie eine Membrane. Die Einschaltung einzelner
dieser verschiedenen Apparate -mit Schwingungscharakteristiken, die von den natürlichen
Schwingungen der Leitungen verschieden sind, hat zur Wirkung, daß die Konstanten
der Leitung verändert werden. Diese Einschaltung kann in ähnlicher Weise vorgenommen
werden wie die der üblichen Art von Filtern. Es kann auch jedes andere geeignete
Mittel als Kapazität, Trägheit, Widerstand oder Undichtheit angewendet werden.
-
Für Anlagen, die unter gleichbleibenden Bedingungen betrieben werden,
ist es zweckmäßig, einen Filter von genauen Charakteristiken zu verwenden. Für andere
Anlagen sind auch weniger genaue Filter brauchbar.
-
In Fig. g, io und i i sind Ausführungsbeispiele von elektrischen Filtern
dargestellt, welche besonders geeignet sind, Schwingungen von niedriger Frequenz
durchzulassen oder zu erzeugen. In Fig. 9a, i oa und i i a sind die entsprechenden
akustischen Filter für Flüssigkeitsanlagen dargestellt. Fig. 12, 13, 14 und Fig.
12a, 13a und i4.a zeigen elektrische bzw. akustische Filter, welche zum Durchlassen
oder Erzeugen von Schwingungen hoher Frequenz geeignet sind. In Fig. 15, 16, 17
und i5a, 16a und i7a sind elektrische bzw. akustische Filter dargestellt, welche
zum Durchlassen oder Erzeugen einer Reihe von Frequenzen bestimmt sind. Bei allen
Ausführungsbeispielen der Filter entspricht die elektrische Trägheit 69 der akustischen
Trägheit 70 und die elektrische Kapazität 71 der akustischen Kapazität 7a.
Es gibt noch außer diesen Beispielen viele Möglichkeiten der Ausführung von Filtern,
wobei die Bezeichnung Filter alle solche Vorrichtungen umfaßt, die geeignet sind,
die in der Flüssigkeit erzeugten Druckwellenbewegungen zu berichtigen oder umzuformen.
-
Das Gewicht des Rückschlagventils oder die Stärke der darauf einwirkenden
Feder; durch welche die Öffnungsbewegung des Rückschlagventils bestimmt wird, ist
maßgebend für die Größe der Trägheit, die sich durch
das Öffnen
des Rückschlagventils ergibt. Wenn dieses Rückschlagventil, welches einen Teil des
Filters bildet, weggelassen wird, müssen die übrigen Filterteile entsprechend abgestimmt
werden. Wenn in der Anlage mehr als eine Pumpe vorhanden sind, ist jede Pumpe als
Rückschlagventil oder Einlaß für die nächstfolgende wirksam.
-
Die während des Kolbenhubes auftretenden Geschwindigkeitsänderungen
des Kolbens sind von besonderer Bedeutung. Wenn der Kolben durch eine Kurbelwelle
angetrieben wird, wächst seine Geschwindigkeit von Null bis auf einen Höchstwert
während der ersten Hälfte des Einwärtshubes, also während des ersten Viertels einer
jeden Umdrehung der Kurbelwelle. Dadurch ergibt sich eine Beschleunigung beim Heben
der Flüssigkeit. Während der zweiten Hälfte des Einwärtshubes, also während des
zweiten Viertels einer Kurbelwellenumdrehung, wird die Geschwindigkeit des Kolbens
von ihrem Höchstwert wieder auf Null verzögert. Die Flüssigkeit wird also während
der ersten Hälfte des Einwärtshubes des Kolbens in stärkerem Maße gehoben als während
der zweiten Hälfte. Im allgemeinen ist es infolgedessen zweckmäßiger, das Auslaßventil
zu öffnen, wenn oder bevor der Kolben die Hälfte des Einwärtshubes zurückgelegt
hat. Unter Umständen ist es jedoch besser, das Ventil am Ende des Einwärtshubes
oder etwas vorher zu öffnen. Wenn ein geeigneter Nocken zum Antrieb des Kolbens
verwendet wird, wächst die Kolbengeschwindigkeit während des gesamten Einwärtshubes,
so daß unter Umständen bei Anwendung eines Nockens der Kolbenhub zur Erzielung der
gleichen Wirkung nur halb so groß zu sein braucht als bei Anwendung einer Kurbelwelle
zum Antrieb des Kolbens. Demnach braucht bei Nockenantrieb nur halb soviel Flüssigkeit
aus dem Arbeitszvlinder ausgestoßen zu werden und entsprechend auch nur halb soviel
Flüssigkeit in den Zylinder einzutreten als bei Kurbelwellenantrieb. Bei der wirksamsten
Anordnung der Anlage wird während der Beschleunigung des Kolbens die Flüssigkeit
gehoben, d. h. die Flüssigkeit erhält eine Bewegung von dem Rückschlagventil nach
der Arbeitsmaschine. Wenn das Auslaßventil in diesem Augenblick geöffnet wird, findet
ein wirksameres Anheben der Flüssigkeit statt, da diese sich schon in der Aufwärtsbewegung
befindet und ihre Bewegungsrichtung nicht zu ändern braucht. Hierbei ist die Öffnungsgeschwindigkeit
des Auslaßventils für die Umwandlung der Druckwellen hauptsächlich maßgebend.
-
In manchen Fällen kann es erwünscht sein, in der Anlage einen bestimmten
Druck zu erzeugen in dem Augenblick; wenn das Auslaßventil geöffnet wird; es ist
nämlich ohne weiteres klar, daß die mit einem gewissen Druck auftretende Flüssigkeit
noch ein genügendes Arbeitsvermögen enthält, um die Flüssigkeit höher zu fördern
als bis zu dem Auslaßventil. Die Anlage mit dieser Wirkungsweise bildet somit bis
zu einem gewissen Grade eine Vereinigung der Anlage mit dauernd offenem Auslaß und
derjenigen, bei der das Auslaßventil zwangläufig geöffnet und geschlossen wird,
so daß die Vorteile beider Anlagen in einer vereinigt werden.
-
Die Bedingungen, welche sich aus der Anwendung von Filtern ergeben,
lassen die bedeutenden Wirkungen erkennen, die durch fehlerhafte Stellen in der
Anlage, wie z. B. Undichtheiten, Hohlräume, Anschlußstellen. hervorgerufen werden.
Diese Wirkungen sind analog denjenigen, welche bei elektrischen Anlagen durch schlechte
Kontakte oder andere Fehlstellen sich ergeben.
-
Mit Hilfe der vorliegenden Erfindung ist es möglich, Flüssigkeiten
aus jeder beliebigen Tiefe ohne Anordnung einer verwickelten Maschinenanlage an
der Flüssigkeitsquelle zu heben. Es braucht lediglich eine Rohrleitung von der erforderlichen
Länge in die Flüssigkeitsquelle eingeführt und zweckmäßig mit ihrem oberen Ende
an eine Vorrichtung zur Erzeugung von Druckschwankungen angeschlossen zu werden.
Die Anlage nach der Erfindung ist also nicht, wie die bisher bekannten Pumpen, an
eine Saughöhe von höchstens 9 oder io m gebunden.
-
Der Kolben der Arbeitsmaschine kann nach Belieben in senkrechter,
.waagerechter oder schräger Richtung arbeiten. Ebenso kann auch die Rohrleitung,
durch welche die Flüssigkeit bewegt wird, ganz oder teilweise waagerecht, senkrecht
oder geneigt angeordnet oder auch gekrümmt sein. Die Anlage kann also ganz allgemein
zum Bewegen von Flüssigkeiten in jeder beliebigen Richtung verwendet werden.
-
Die Vorrichtung zur Erzeugung der Druckschwankungen sowie die Einlaß-
und Auslaßventile brauchen nicht an den Enden der Leitung, sondern können an jeder
beliebigen anderen Stelle angeordnet sein.
-
Die in der Flüssigkeit zu erzeugenden Druckschwankungen können nach
unten hin durch den Atmosphärendruck oder auch einen Unterdruck begrenzt sein. Im
letzteren Falle kann die obere Grenze der Druckschwankung der Atmosphärendruck sein.