DE522280C

DE522280C - Die Verwendung von Eisenlegierungen mit 18 bis 28% Nickel und 3 bis 12% Molybdaen fuer den Bau von Apparaten und Apparateteilen mit hoher Waermeausdehnung und Legierung fuer diesen Zweck

Info

Publication number: DE522280C
Application number: DEH117937D
Authority: DE
Original assignee: Heraeus Vacuumschmelze AG
Current assignee: Vacuumschmelze GmbH and Co KG
Publication date: 1931-05-06

Description

Für viele Anwendungszwecke, beispielsweise in der Wärmetechnik, ist es enviinscht, einen metallischen Baustoff zu besitzen, der sich, durch einen hohen Wärmeausdehnungskoeffizienten auszeichnet und gleichzeitig bei hohen Temperaturen noch; eine möglichsthohe mechanische Festigkeit und Elastizität besitzt. Beispielsweise werden derartige Materialien für Ausdehnungsthermometer sowie für Bimetallstreifen benötigt, die zur Temperaturregulierung eines Apparates dienen sollen. Für derartige Zwecke benutzte man bisher entweder beispielsweise Konstantan, dessen Ausdehnungskoeffizient einigermaßen befriedigt, dessen Elastizität und Festigkeit aber bereits bei Temperaturen von 300 bis 350° so weit absinken, daß die Legierung für die meisten Verwendungszwecke oberhalb der angegebenen Temperaturgrenze nicht mehr brauchbar ist, oder man verwendete Nickeleisenlegierungen, die in dem mechanischen Verhalten besser befriedigen, deren Ausdehnungskoeffizient aber erheblich unter dem von Konstantan liegt. Außerdem weisen Nikkeleiseralegierungen mit höheren Nickelgehalten infolge von Umwandlungspunkten Unregelmäßigkeiten in der Wärmeausdehnung auf.

Erfindungsgemäß werden für den in Frage kommenden Zweck Legierungen verwendet, deren Wärmeausdehnungskoeffizient bis zu Temperaturen von mindestens 8oo° noch oberhalb des Wärmeausdehnungskoeffizienten des Konstantans Eegt und deren mechanische Festigkeit und Elastizität auch bei hohen Temperaturen noch die üblicher Nickeleisenlegierungen übertreffen. Solche Legierungen enthalten 18 bis' 28 o/_o Nickel, 3 bis 12 o/_o Molybdän, Rest Eisen.

In der Abbildung sind zum Vergleich die Ausdehnungskurven einer Anzahl Legierungen im Vergleich mit Platin aufgetragen. Aus diesen ist ohne weiteres ersichtlich, daß selbst der Ausdehnungskoeffizient des Konstantans noch erheblich durch den einer Legierung übertroffen wird, die .beispielsweise aus 220/oigem Nickeleisen besteht, dem noch 5 0/0 Molybdän zugesetzt sind. Der Ausdehnungskoeffizient dieses 5 o/_o Molybdän enthaltenden Nickelstahles mit 22 o/₀ Nickel liegt etwa 25 0/0 über dem des Konstantans. Gegenüber einer gewöhnlichen 220/oigen Nickeleisenlegierung, die kein Molybdän enthält, ist der Ausdehnungskoeffizient etwa um 80 o'_o gesteigert.

Im mechanischen Verhalten ist eine Legierung in den oben angegebenen Grenzen ebenfalls einer molybdänfreien, sonst ähnlich zusammengesetzten Nickeleisenlegierung überlegen. Im Vergleich mit Konstantan kann gesagt werden, daß die Festigkeit und Elastizität einer Legierung gemäß der Erfindung bei etwa 450 bis 500⁰ der des Konstantans bei 300 bis 350⁰ entspricht.

In besonderen Fällen kann das Molybdän durch Wolfram ganz oder teilweise ersetzt werden,

Claims

Patentansprüche:

1. Die Verwendung von Eisenlegierungen mit 18 bis 28 0/0 Nickel und 3 bis 12 0/0 Molybdän für den Bau solcher Apparate und Apparateteile, die eine hohe Wärmeausdehnung besitzen sollen.

2. Legierung für den Zweck nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Molybdän teilweise oder ganz üurch Wolfram ersetzt ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen