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Einrichtung zum mechanischen Zünden von Seeminen Der Gefechtswert
einer Seemine ist von dem sicheren Zünden der Mine abhängig und darf selbst bei
längerem Ausliegen einer Mine nicht beeinträchtigt werden.
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Die bisher bekannten Konstruktionen bieten aber durch die Anordnung
und leichte Oxydation der einzelnen Teile keine genügende Sicherheit für das .gefahrlose
Arbeiten der Mine, die besonders in stark strömenden Gewässern oder bei starkem
Seegang durch vorzeitiges Arbeiten der Zündeinrichtung zum vorzeitigen Zerknallen
kommt.
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Ein Mine soll erst beim Gegenfahren eines Schiffes durch Betätigung
ihres Zünders zum Zerknallen kommen, wobei die Zündung der Sprengladung auf mechanischem
oder elektrischem Wege erfolgen kann.
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Gegenstand der Erfindung betrifft eine Einrichtung zum mechanischen
Zünden von Seeminen und besteht darin, daß die am Umfang einer Mine angeordneten
Stoßkörper der Stoßvorrichtung mittels Draht oder ähnlicher Züge mit der Auslösevorrichtung
der Initialbüchse derart verbunden sind, daßdurch Umlegen eines oder mehrerer Stoßkörper
die Auslösevorrichtung betätigt und der Zerknall der Mine hervorgerufen wird.
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In den Abb. i und z ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung (dargestellt.
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Abb. i zeigt einen Stoßkörper mit der dazugehörigen Stoßvorrichtung,
.die durch einen in der Abbildung angedeuteten Drahtzug mit der Auslösevorrichtung
der Initialbüchse verbunden ist. In Abb.2 ist die Auslösevorrichtung der Mine mit
der darunter sich befindenden Initialbüchse im Schnitt gezeigt.
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Die am Umfang des Minengehäuses i i angeordneten Stoßvorrichtungen
bestehen aus einer in das Minengehäuse eingeschweißten Stoßbuchse 12, die zwei verschieden
große Innendurchmesser besitzt. In die Stoßbuchse 12 wird von unten her eine Führungsbuchse
13 eingesetzt, die in ihrem unteren Teil einen größeren Durchmesser hat, mit dem
sie sich gegen einen Lederring 14 legt und durch den Druck einer in die Stoßbuchse
12 eingeschraubten Druckscheibe i- ,1 die Bohrung wasserdicht abschließt. Die Führungsbuchse
13 ist mit einer zylindrischen Bohrung für die Zugplatte 16 versehen. Die Zugplatte
16 ist nach oben in Form eines mit einem Gewinde versehenen Führungsstückes ausgebildet
und durch einen Stift 17 gegen unbeabsichtigte Drehung gesichert. Auf dem Rande
der Zugplatte 16 und der oberen Kante der Stoßbuchse 13 liegt ein .dünner Bleiring
18, der durch einen auf das Führungsstück fest aufgeschraubten Stoßzylinder i9 festgehalten
wird. Der Stoßzylinder bildet somit eine Verlängerung des zylindrischen Teiles der
Zugplatte 16 und bewirkt zusammen mit dem Bleiring 18 einen. wasserdichten Abschluß
der Zugplatte. Auf die Führungsbuchse 13 -wird eine Überfallmutter 2o geschraubt,
die den Bleiring 18 wasserdicht auf ihr festhält. Auf den auf zwei gegenüberliegenden
Seiten abgeplatteten Stoßzylinder i9 ist der mit einem
gabelförmigen
Teil versehene Stoßkörper 2i, beispielsweise ein Rohr oder eine Drahtkappe, geschoben
und: durch einen Bolzen mit Kopf und Mutter in an sich bekannter Weise scharnierartig
befestigt.
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Der Zylinder 2 r befindet sich vor dem Verlegen der Mine in der gestrichelt
gezeichneten Lage. Soll die Mine verlegt werden, so wird er aufgerichtet, bis er
die ausgezogen gezeichnete Stellung eingenommen hat. Die Schwenkbewegung verläuft
,dabei um die innerhalb des Stückes ig gelagerte Achse. Hat der Zylinder 2r die
Gefechtsstellung erreicht, so wird der Stift 22 durch eine Feder in eine Nut 23
im Körper ig hineingedrückt, so daß auf .diese Weise eine feste Verbindung zwischen
dem Zylinder 21 und dem Körper ig geschaffen wird. Jeder Stoß auf das Rohr 21 wird
daher auf den Stoßzylirnder ig übertragen, gleichgültig, von welcher Seite die Stoßwirkung
erfolgt.
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Druckscheibe 15, Führungsstück 13 und Zugplatte 16 sind
mit einer axial durchgehe;iden Führung 24. versehen, in die die Drahtseele des Drahtzuges
nach oben geführt wird. Die untere Hälfte .der Bohrung hat einen etwas größeren
Durchmesser für den Mantel des Drahtzuges, der bis an den Absatz in die Bohrung
geführt wird. Die aus der Zugplatte 16 nach oben herausragende Drahtseele wird umgebogen
und in eine zweite mit der ersten parallel verlaufenden Bohrung 25 in die Zugplatte
zurückgeführt. In beiden Bohrungen wird die Drahtseele durch je eine Schraube 26
und 27 im oberen Teil der Zugplatte 16 festgehalten.
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Um eine möglichst sichere Berührung der Mine durch ein, Schiff zu
erreichen, werden die Stoßkörper möglichst lang ausgeführt. Dadurch können aber
die Stoßkörper vor oder beim Auswerfen der Mine unbeabsichtigt umgelegt werden.
Um dies zu vermeiden, werden die Stoßkörper umklappbar so ausgebildet, daß sie vor
dem Werfen der Mine umgeklappt am Minengefäß liegen, entsprechend der in A:bb. 2
punktiert dargestellten Anordnung.
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Die freien Enden der Drahtzüge werden mit der Auslösevorrichtung der
Initialbüchse verbunden.
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Der Anschluß der Drahtzüge. :die Anordnung der Auslösevorrichtun:g
und der Initialbüchse sind aus der Abb. 2 zu ersehen. Die von ,den Stoßvorrichtungen
kommenden Drahtseelen werden beispielsweise in einer Verbindungsmuffe 28 zusammengelötet.
Die Verbindungsmuffe läuft in eine Federkralle aus, die einen kegelartig ausgebildeten
Kopf der Zugstange 31 umfaßt. Mit ihrem anderen Ende ist die Zugstange 3
i am Drehhebel 32 gelenkartig befestigt. Zur sicheren Verbindung wird die Kralle
in einer Mutter 29 geführt, die in den Deckel 3o des Fallrohres 33 eingeschraubt
ist. Im oberen Teil des. Fallrohres 33 ist die eigentliche Fallvorrichtung angeordnet.
Sie besteht aus einem Fallzylinder 3q., der oben aus einem offenen, unten aus einem
vollen Teile besteht. Der FallzyIinder ist in. ,der Mitte mit einer Bohrung und
einer Ausdrehung versehen, wobei in der stehengebliebenen Wand 36 ein Längsschlitz
42 vordes Fallgesehen ist. In die Ausdrehung zylinders 34 ist von unten her eine
Führungshülse 38 des auf der Initialbüchse 4o befestigten Deckels 39 geschoben.
Zwischen diesem und dem Boden der Ausdrehung im Fallzylind@er 3.1 liegt eine Spiralfeder
35, die bei normaler Lage der Initialbüchse gespannt ist. Ouer durch die Bohrung
des Fallzylinders ist ein Fallhebel 37 angeordnet, der in. den Schlitz 42 und -den
Längsschlitz der Führungshülse 38 hineinrägt und durch die Zugstange 41 mit dem
Drehhebel 32 gelenkig verbunden ist. Dadurch wird die Initialbüchse q.o in ihrer
Ruhelage von dem Fallhebel 37 gehalten.
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Solange die Mine ihre Gefechtslage noch nicht erreicht hat, wird,
um eine unbeabsichtigte Freigabe der Initialbüchse zu vermeiden, die Auslösevorrichtung
mit einer Sperrvorrichtung versehen. Sie besteht aus einem Drahtzug 43, der ein
Sperrglied 44 oberhalb des Drehhebels 32 mit einem beweglichen Teil :der Druckvorrichtung
verbindet. Dadurch wind eine Bewegungsabhängigkeit der beiden Teile, d. h. des@
Drehhebels und der Druckvorrichtung, erzielt, indem das Sperrglied 4.4. nur dann
die Sperrung aufhebt, wenn der Zünder durch die Auftriebskraft der Mine in Scharfstellung
gekommen ist. Zur Erreichung der Scharfstellung muß der Zünder axial nach oben gehoben
werden. Dadurch wird das. Sperrglied 4. freigegeben, so däß der Drehhebe132 betätigt
werden kann.
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Hat die Mine ihre Gefechtslage noch nicht erreicht, so kann also auch
kein Stoßkörper umgelegt werden, weil das Sperrglied 44 den Drehhebel
32 nicht freigibt.
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Die Wirkungsweise der Erfindung ist folgende: Durch den Stoß eines
Schiffes auf einen oder mehrere Stoßrohre wird der Bleiring z8 durchschnitten: und
ein Kanten der Zugplatte im Führungsrohr bewirkt, wodurch ein Ztig auf die Drahtseele
des betreffenden Drahtzuges ausgeübt wird. Dieser Zug wird auf die Fallvorrichtung
der Initialbüchse übertragen. Dadurch wird über die Zugstange 3i, den Drehhebel
32 und den Zughebel 41 der Fallhebel 37 nach oben gedreht, der unter Weiterspannung
der Spiralfeder 35 die Initialbüchse 40 so lange nach oben liebt,
bis
er aus dem Schlitz der Führungshülse herausgetreten ist. Dadurch wird die Initialbuchse
freigegeben. Nach Freigabe der Initialbüchse wird das Fallen derselben noch durch
die gespannte Feder 35 beschleunigt. Sie fällt auf den darunter sich befindenden
Zünder, wodurch der Zerknall der Mine hervorgerufen wird.
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Die Abstände zwischen den einzelnen Angriffspunkten an dem Drehhebel
32 sind so bemessen, daß zur Auslösung der Initialbüchse nur ein geringer
Zugweg der Zugdrähte erforderlich ist.
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Ein unbeabsichtigtes Herunterfallen der Initialbüchse wind durch die
vorliegende Erfindung dadurch vermieden, daß die Auslösev orrichtung nur beim Umlegen
eines oder mehrerer Stoßkörper in Tätigkeit tritt. Sowohl der Zünder als auch die
Initialbüchse bleiben somit bis zum Berühren der Mine durch ein Schiff voneinander
getrennt.
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Durch die Verwendung der Drahtzüge wird erfindungsgemäß eine einfache
bauliche Anordnung erzielt, die sich den jeweiligen Verhältnissen, ohne die Zugbewegung
zu beeinträchtigen, anpaßt.