DE518711C

DE518711C - Dichtung mit schleifender Beruehrung zweier radialer ebener Flaechen und einer der Flaechendichtung vorgeschalteten Packung

Info

Publication number: DE518711C
Application number: DEH118819D
Authority: DE
Original assignee: GUSTAV HUHN
Current assignee: GUSTAV HUHN
Priority date: 1928-10-31
Filing date: 1928-10-31
Publication date: 1931-02-19

Description

Die Erfindung betrifft eine Dichtung von schnell rotierenden Wellen, die besonders für die Abdichtung hoher Drücke und Temperaturen geeignet ist, insbesondere eine Dichtung für Heißwasserrotationspumpen, bei denen z. B. mit Wassertemperaturen von 200°, Drehzahlen von ungefähr 1500 und bis zu 20 Atm. und höherem Druck in der Stopfbüchse zu rechnen ist.

Es ist bekannt, die Dichtung solcher rotierender Wellen durch schleifende Berührung zweier radialer ebener Flächen zu bewirken, von denen die eine mit der Welle rotiert, während die andere feststeht. Hierbei ist auch vorgeschlagen worden, dieser Flächendichtung eine aus Schubhülse und Dichtungsringen bestehende Packung vorzuschalten, wobei die eine Schleiffläche mit der Schubhülse ein Stück bildet.

ao Gemäß der Erfindung ist die die eine Schleiffläche tragende Schubhülse feststehend angeordnet, und die Dichtungsringe sitzen auf der Außenseite dieser Hülse. Hierbei liegen die Dichtungsringe also nicht innerhalb der Hülse in unmittelbarer Berührung mit der Welle, sondern auf der Außenseite dieser Hülse, die die feststehende Schleiffläche der Flächendichtung trägt. Dies hat den Vorteil, daß nur ein verhältnismäßig leichter und kleiner Teil, nämlich der Bund der Welle, der die bewegliche Schleiffläche bildet, mit dieser rotiert, während die übrigen Teile und insbesondere die Ringgarnitur festgelagert sind. Zugleich wird hierdurch die Nachstellung der Dichtung erleichtert.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Dichtung nach der Erfindung dargestellt.

Der auf der Welle 12 durch drei Schrauben 6 festgehaltene Stahlring 2 nimmt einen ungeteilten Ring ι vorteilhaft aus Graphitkohle auf, dessen Stirnfläche eben abgeschliffen ist. Die beiden Ringe 1 und 2 sind durch Schrauben 4 fest verbunden und vorteilhaft durch ein geeignetes erstarrendes Bindemittel, z. B. Wasserglas, an der Welle abgedichtet. Innerhalb der feststehenden Stopfbüchse, die mittels der Brille 10 nachstellbar ist, liegt eine durch Stiftschraube 5 mit der Stopfbüchsenbrille gegen Mitlaufen gesicherte Hülse, die vorteilhaft aus nichtrostendem Stahl besteht und einen Flansch 3 besitzt, dessen geschliffene Stirnfläche gegen die ebenfalls eben geschliffene Stirnfläche des Kohleringes ι anliegt. Zwischen der Stopfbüchsenbrille 10 und dem Flansch 3 der Schubhülse sind mehrere gleichmäßig auf dem Umfang verteilte Druckfedern 7 in entsprechenden Aussparungen eingelegt, welche eine dauernde elastische Anlage der beiden aufeinander schleifenden Flächen des Kohleringes 1 und des Flansches 3 der Schubhülse sichern. Die Brille 10 hält die im vorliegenden Fall aus sechs mit Graphit gefüllten Weichmetallringen 8 bestehende Packung fest. Zwischen den Packungsringen 8 sind zur Trennung und

Führung fünf Klingeritscheiben 9 angebracht. Es kann aber auch beliebiges anderes Packungsmaterial, evtl. Manschetten, verwendet werden. Der Boden der Packung bildet ein bronzener Grundring 11, welcher verhindert, daß der hinterste Packungsring der Garnitur hinter die Schubhülse gepreßt wird. Die Oberfläche der Schubhülse ist geschliffen, um eine fast reibungslose Verschiebung in axialer Richtung zu ermöglichen. Der Druck der Stopfbüchsenbrille wird so eingestellt, daß eine übermäßige Reibung zwischen der Schubhülse und der Packung vermieden wird. Der den rotierenden Teil der Flächendichtung bildende Bund der Welle liegt mit der geschliffenen Stirnfläche mit möglichst geringem Flächendruck dicht an. Da der spezifische Druck an der radialen Flächendichtung um so geringer wird, je

ao größer die sich schleifend berührenden radialen Flächen sind, kann durch geeignete Bemessung der schleifenden Oberflächen der Flächendichtung erreicht werden, daß die Dichtung nach der Erfindung auch den höchsten praktisch vorkommenden Gesamtdrücken dauernd Widerstand leistet, ohne daß die sich schleifend berührenden Metalle o. dgl. über ihre höchstmögliche Beanspruchung gesteigert werden.

An Stelle des Kohleringes 1 kann unter Umständen auch ein Weißmetall- oder Bronzering verwendet werden, wenn man den Flansch 3 der Schubhülse mit einer größeren Anzahl von kleinen Schmierkanälen oder Schmierlöchern versieht, die aus einer Schmierleitung dauernd mit hinreichendem Schmierstoff versorgt werden, um die ganze radiale Oberfläche des Flansches mit hinreichender Schmierung zu versehen. Es ist nicht Bedingung, daß die schleifenden ebenen Berührungsflächen zwischen dem Flansch 3 der Schubhülse und dem mit der Welle rotierenden Ring 1 senkrecht zur Achse der Welle 12 stehen, vielmehr kann 'die Gleitfläche auch geneigt zur Achse liegen. Ebenso wie der Stahlring 2 die Graphitkohle aufnimmt, kann einen solchen Kohlering auch der Flansch 3 aufnehmen. In diesem Falle besteht der rotierende Teil 1 und 2 ganz aus einem Stahlring und dessen Schrauben 6.

Claims

Patentanspruch:

Dichtung von schnell rotierenden Wellen für hohe Drücke und Temperaturen' mit schleifender Berührung zweier radialer ebener Flächen, von denen die eine mit der Welle rotiert, während die andere feststeht, und einer der Flächendichtung vorgeschalteten, aus Schubhülse und Dichtungsringen bestehenden Packung, wobei die eine Schleiffläche mit der Schubhülse ein Stück bildet, dadurch gekennzeichnet, daß die die eine Schleiffläche tragende Schubhülse feststehend angeordnet ist und daß die Dichtungsringe auf der Außenseite der Hülse sitzen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen