DE517016C

DE517016C - Elektromagnetisches Relais mit einstellbarer Schaltzeit

Info

Publication number: DE517016C
Application number: DEL72633D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Benno Johannesson
Original assignee: Standard Elektrik Lorenz AG; C Lorenz AG
Current assignee: Alcatel Lucent Deutschland AG; C Lorenz AG
Priority date: 1928-08-16
Filing date: 1928-08-16
Publication date: 1931-01-30

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein elektromagnetisches Relais, bei welchem in einem als Spulenträger ausgebildeten, allseitig verschlossenen und mit einer Flüssigkeit gefüllten Gehäuse ein beweglicher Kern angeordnet ist.

Für derartige Relais sind bereits Vorrichtungen zur Regelung der Schaltzeit bekannt. Zu diesem Zweck werden die beiden Enden des mit einer Flüssigkeit gefüllten zylindrischen Gehäuses durch ein Rohr verbunden, welches durch eine Schraube mehr oder weniger weit abgesperrt werden kann. Bei der Bewegung des Kernes fließt ein Teil der Flüssigkeit durch dieses Rohr, so daß der Widerstand, den der Kern bei seiner Bewegung erfährt, abhängig von der Einstellung der das Rohr absperrenden Schraube ist.
Gemäß der Erfindung wird eine Regelung

ao der Schaltzeiten dadurch ermöglicht, daß der Relaiskern mit einer Nut versehen ist, in die eine' von außen zugängliche Schraube zwecks Veränderung des Querschnitts hineinragt. Durch diese Anordnung wird eine gedrungene Bauart des Relais ermöglicht, da ein außerhalb des den Kern aufnehmenden Gehäuses anzuordnendes Rohr nicht erforderlich ist; weiter wird dadurch eine Verbilligung der Herstellung erzielt.

Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes, und zwar in Abb. 1 im Längsschnitt und in Abb. 2 im Querschnitt nach der Linie A-B der Abb. 1. Der Aufbau und die Wirkungsweise des Relais ist, abgesehen von der Längsnut im Eisenkern, bekannt.

Der Spulenkörper des Relais besteht aus einem Metallrohr 4 aus unmagnetischem Material, dessen beide Enden verschlossen sind. In dem Rohr befindet sich ein Eisenkern 3, der sich von dem einen zum anderen Ende verschieben läßt. Der übrige freie Raum des Spulenkörpers 4 ist mit einer Flüssigkeit, z. B. Öl, ausgefüllt. Auf dem Spulenkörper sind zwei getrennte Wicklungen 7 und 8 angeordnet. An den Enden der Spule sind die beiden Anker 9 und 10 auf dem Joch gelagert. Das Joch liegt parallel zu dem Spulenkörper 4 und ist an einer Montageplatte 11 befestigt. Der Anker 9 dient zur Betätigung des Kontaktes 2 und der Anker 10 zur Betätigung des Kontaktes 12. Der Eisenkern 3 ist gemäß der Erfindung mit einer Längsnut ι versehen. In die Nut 1 ragt eine Schraube 5 hinein. Durch Verstellung der Schraube 5 kann der Raum, welcher der Flüssigkeit zur Verfügung steht, verändert werden. Eine Schraube 6 dient dazu, die Öffnung des Metallrohres 4 abzudichten.

Wenn die obere Spule 7 des Relais von einem Strom durchflossen wird, so wird der sich augenblicklich unten im Spulenkörper

") Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dr.-Ing. Benno Johannesson in Berlin-Lichterfelde.

befindende Eisenkern 3 in die Spulet hineingezogen. Die über dem Eisenkern 3 befindliche Flüssigkeit in dem Metallrohr 4 fließt dann zwischen dem Eisenkern und der Rohrwandung sowie durch die Mut 1 nach unten. Je nachdem, welcher Raum der Flüssigkeit hierbei zur Verfugung steht, wird der Eisenkern 3 in die Spule 7 langsamer oder schneller hineingezogen. Der magnetische Kraft- flug zwischen dem Eisenkern 3, dem Anker 9 und dem Joch wird nun allmählich gesteigert, und die Kraftliniendichte wird schließlich so groß, daß der Anker 9 angezogen wird. Hierdurch wird der Kontakt 2 geschlossen, der z. B. die obere Wicklung 7 abschaltet und die untere Wicklung 8 einschaltet, so daß jetzt der bewegliche Eisenkern 3 nicht allein durch seine Schwere, sondern auch von dem in der unteren Spule 8 ent-

ao stehenden Kraftfluß beschleunigt nach unten bewegt wird. Ist der Eisenkern 3 wiederum unten angekommen, so wird in gleicher Weise, wie vorstehend beschrieben, der zweite Anker 10 angezogen und z. B. durch Zwischenschaltung eines Relais die untere Spule 8 abgeschaltet oder für den Fall, daß das Relais als periodischer Zeitschalter gebraucht wird, die obere Wicklung 7 von neuem wieder eingeschaltet. Dieser Vorgang kann sich so lange fortsetzen, bis er durch einen besonderen Schalter oder ein Relais beendet wird. ■

Wie aus den obigen Darlegungen hervorgeht, werden die Schaltzeiten, innerhalb welcher das Relais seine Anker betätigt, davon beeinflußt, innerhalb welcher Zeit die Flüssigkeit im Metallrohr 4 nach unten oder oben fließen kann. Um eine lange Schaltzeit des Relais zu erwirken, wird die Schraube 5 in die Nut ι hineingedreht. Soll die Schaltzeit des Relais geringer werden, dann wird die Schraube 5 aus der Nut 1 herausgedreht. Falls die Schraube 5 sich unbeabsichtigt löst, könnte die Flüssigkeit aus dem Metallrohr 4 heraustreten. Um dies zu verhindern, ist die Schraube 6 vorgesehen.

Claims

Patentanspruch:

Elektromagnetisches Relais mit einstellbarer Schaltzeit, bei welchem in einem als Spulenträger ausgebildeten, allseitig verschlossenen und mit einer Flüssigkeit gefüllten Gehäuse ein beweglicher Kern angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern mit einer Nut versehen ist, in die eine von außen zugängliche Schraube zwecks Veränderung des Querschnitts hineinragt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen