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Drahtwebstuhl Es sind Drahtwebstühle bekannt, die zur Herstellung
eines Drahtgewebes dienen, das aus geraden oder gewellten Schußdrähten und aus Kettendrähten
gebildet wird, die aus je zwei zusammengedrehten Drähten bestehen. Das Grundprinzip
der Arbeitsweise dieser Maschine besteht darin, däß die Kettendrähte paarweise über
je einen Drehkopf geführt werden, wobei diese Drehköpfe die über sie geführten beiden
Drähte voneinander fernhalten und in einer bestimmten Lage das Fach bilden. Nach
dem Einschieben des Schußdrahtes in das Fach und Vorwärtsschieben desselben in die
Ecke des Faches (Fachecke) werden die Kettendrähte hinter dem Schußdraht zusammengedreht.
Die vorliegende Erfindung betrifft einige Verbesserungen dieser bekannten Maschine,
durch welche die Maschine wesentlich vereinfacht wird, der Antrieb der neuen Maschine
bedingt einen geringeren Kraftbedarf, und die gegenseitige Entfernung der Kettendrähte
kann kleiner sein als bisher, d. h. es können dichtere Gewebe hergestellt werden.
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Es sind Drahtwebstühle bekannt, bei welchen den Kettendrahtpaaren
meistens nur eine geringe Verwindungszahl, z. B. a bis 3, erteilt wird und bei welchen
auf eine genaue Begrenzung des Zusammendrehens der Kettendrahtpaare verzichtet wird.
Die Drehköpfe dieser Maschinen werden derart ausgebildet, daß am vorderen -Ende
derselben Bohrungen, Aussparungen o. dgl. vorgesehen sind, die vor allen Dingen
die Drähte führen, andererseits aber das Zusammendrehen derselben bei Zulassung
einer gewissen Toleranz begrenzen. Mit dieser Arbeitsweise kann aber ein starres
und sauberes Gewebe nicht hergestellt werden, da dies nur bei scharfer Begrenzung
der. Drehung möglich ist. Die scharfe Begrenzung ist auch dann unvermeidlich, wenn
Gewebe mit großer Maschenweite aus dünnem Draht herzustellen sind, da die Kettendrähte
in diesem Fälle mit io bis 15 oder noch mehr Umdrehungen vereinigt werden;
auch bei der Herstellung von dichten Geweben müssen wegen der geringen Abmessungen
des Faches pünktlich arbeitende Begrenzungskanten benutzt werden.
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Zwecks scharfer Begrenzung des Zusammendrehens der Drähte eines jeden
Kettendrahtpaares ist es ferner bekannt, mit dem Drehkopf eine quer zu den Kettendrähten
liegende Kante zu verbinden. Diese Kanten waren bei den bisher bekannten derartigen
Maschinen auf einer flachen Stange (Zunge) angeordnet, die im Innern eines jeden
Drehkopfes verschiebbar geführt waren und in ihrer vorgeschobenen Lage zur Begrenzung
des Zusammendrehens der Kettendrähte dienten, hingegen sie in ihrer zurückgezogenen
Lage das Eintragen des Schusses in das Fach ermöglichten: Um jedoch die Verwendung
dieser umständlichen, viel Raum beanspruchenden und im
Betrieb dauernd
in Bewegung zu haltenden Zungen zu vermeiden, werden im Sinne der Erfindung die
zur Begrenzung des Verdrehens dienenden Kanten vor der Eintragstelle der Schußfäden
auf den Drehköpfen unverschiebbar in der Weise angeordnet, daß sie die Eintragstelle
frei lassen. Diese das Drehen begrenzenden Kanten sind vom Drehkopf in einer Entfernung
angeordnet, in welcher das Verdrehen der Ketten zu begrenzen ist. Diese Begrenzungskanten
werden zweckmäßig an federnde Zungen ausgebildet, die z. B. an der Stirnfläche der
Drehköpfe befestigt sind. Beim Vorbewegen des Schusses von der Eintragstelle zur
Fachecke weichen die Begrenzungskanten dem Schußdraht elastisch aus. Dadurch, daß
der die Begrenzungskante tragende Bestandteil bloß aus einem an der Stirnfläche
des Drehkopfes befestigten Plättchen besteht, das die im Innern des Drehkopfes geführte
flacheisenförmige Zunge ersetzt, kann der Drehkopf einen bedeutend geringeren Durchmesser
und wesentlich geringere Wandstärke haben als bisher, was das dichtere Anordnen
der Drehköpfe und daher die Herstellung eines Drahtgewebes mit dichterer Stellung
ermöglicht. Am Ende der Drehköpfe angeordnete Kettendrahtführungsmittel (z. B. Rollen)
dienen nur zur Führung, nicht zur Drehungsbegrenzung, während die besonderen Drehungsbegrenzungskanten
mit den Drähten nur gegen das Ende der Drehungsperiode in Berührung kommen. Durch
diese Maßnahme wird ermöglicht, marktfähige Gewebe mit beliebiger Maschenweite und
Drahtstärke ohne Verwendung beweglicher Zungen herzustellen.
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Abb. x ist ein Längenschnitt eines Drehkopfes des Drahtwebstuhles.
Abb. 2 zeigt eine besondere Ausführungsform des Drehkopfes in der Stirnansicht,
Abb. 3 eine weitere Ausführungsform im Grundriß. Abb. 4 ist ein Querschnitt nach
der Linie VI-VI der Abb. i.
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In den Lagern 3 der Maschine sind die die Drehköpfe 6 tragenden Schäfte
i gelagert. Die Drehköpfe 6 werden durch zwei Seitenteile 8, g gebildet, von welchen
der Teil 8 mit dem Schaft i ein Stück bilden kann, hingegen der Teil g zwecks Erleichterung
des Zusammenbaues aus einem besonderen Stück besteht und mit dem Teil 8 durch Nieten
oder Schrauben 14, 15 verbunden wird.
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Zum Durchführen der Kettendrähte zum Drehkopf ist der Schaft i durchbohrt
(21); in dieser Bohrung ist eine Lamelle 1g eingelegt, die für die beiden durchgezogenen
Drähte 26 zwei abgesonderte Kanäle bildet, was das Einziehen der Drähte erleichtert.
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Auf der Stirnfläche der Drehköpfe sind die zur Begrenzung des Zusammendrehens
der Kettendrähte dienenden Federn 22 befestigt. Die Begrenzung bewirken die Kanten
24 der keilförmig vorstehenden beiden federnden Blätter 23, die sich innerhalb des
durch die Kettendrähte 26 gebildeten Faches befinden und durch ihre keilförmige
Anordnung das Einschieben des Schußfadens 25 in das Fach nicht hindern. Zufolge
der federnden Eigenschaft der Blätter 23 ermöglichen sie ein leichtes Austreten
des eingeschobenen Schußdrahtes zwischen den Kanten 24 in die Ecke des Faches. Die
beiden Kanten 24 eines Drehkopfes können im Ruhezustand voneinander etwas entfernt
stehen (Abb. i), wobei sie beim Zusammendrehen der Kettendrähte durch letztere zusammengedrückt
werden, hingegen sie beim Vorziehen des fertigen Gewebes und beim Vorschieben des
Schusses in die Fachecke dem Schußdraht federnd ausweichen.
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Hierauf werden die Schäfte x der Drehköpfe in Drehung versetzt, wodurch
die Kettendrähte zusammengedreht werden. Das Zusammendrehen der Kettendrähte wird
durch die Kanten 24 begrenzt, die durch die auf den Blättern 23 aufliegenden Kettendrähte
zusammengedrückt werden, so daß sie zusammen als eine Kante wirken. Beim Zusammendrehen
der Kettendrähte werden letztere natürlich auch hinter den Schäften i zusammengedreht.
Um jedoch das Vorwärtsziehen des Gewebes und der Kettendrähte zu ermöglichen, werden
an den hinteren Enden der Schäfte i in an sich bekannter Weise ebenfalls Drehköpfe
angeordnet.
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Bei der in Abb. i dargestellten Ausführungsform der Drehköpfe wird
das Zusammendrehen der Kettendrähte durch die Kanten 24 der federnden Blätter 23
begrenzt; diese Kanten sind in Form von geraden Linien ausgebildet. Die Begrenzungskanten
können aber auch Bogenform haben, und zwar in der fachbildenden Lage der Drehköpfe
in der senkrechten Ebene (Abb. 2) oder in der horizontalen Ebene (Abb. 3) ; beide
Formen geben eine größere Sicherheit gegen seitliches Abgleiten der Kettendrähte
von den Blättern 23. In den beschriebenen Ausführungsformen der Drehköpfe sind zur
Begrenzung des Zusammendrehens bei jedem Drehkopf zwei Kanten 24 vorgesehen; selbstredend
genügt aber auch bloß je eine Kante, die entweder auf einem oberen oder auf einem
unteren federnden Blatt 23 angeordnet ist.
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Die das Zusammendrehen begrenzenden Kanten 24 können auch an starren
(nicht federnden) Blättern angeordnet sein, falls die Beweglichkeit der Kanten durch
gelenkige Anordnung der Blätter ermöglicht wird. Wesentlich zur Begrenzung des Zusammendrehens
ist bloß, daß die Begrenzungskanten an einem Teil des Drehkopfes angeordnet sind,
der den Raum zum Eintragen des Schusses frei läßt.