DE515895C

DE515895C - Verfahren zur Herstellung von Tabakbonbons

Info

Publication number: DE515895C
Application number: DED58124D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1929-04-05
Filing date: 1929-04-05
Publication date: 1931-01-14

Description

Verfahren zur Herstellung von Tabakbonbons Es ist bereits bekannt, kaugummiartige Massen, die Tabakstaub enthalten, herzustellen, wenn auch bei diesen die Dosierung des Tabaks in solcher Weise möglich ist, daß eine zu starke Reizung der Magenschleimhäute wie beim Genuß von Kautabak nicht eintritt, so haften ihnen doch alle sonstigen Übelstände von Kautabak wegen der gleichen Genußweise, nämlich durch Kauen im Munde, an.
Man hat auch schon vorgeschlagen, an Stelle des in der gewöhnlichen Weise durch Wicklung in Strangform hergestellten Kautabaks einen solchen aus fein zermahlenemTabak zu erzeugen, und zwar unter Zusatz von Gewürzen, ätherischen Geschmackstoffen und Tabakextrakt in Pillenform. Diese Form desTabaks haftet wieder der Nachteil einer starken Reizung der Magenschleimhäute an und der weitere Nachteil, daß er nicht restlos im Munde zergeht, sondern daß Tabakpulver und Staubteilchen auf der Zunge haftenbleiben, die dann als solche durch den Speichel,in den Magen gespült werden und dann gerade vermöge ihrer feinen Verteilung eine starke Reizwirkung auf die Magenschleimhäute ausüben.
Die vorliegende Erfindung befaßt sich mit der Herstellung von Tabak in Form eines Genußmittels, dem die geschilderten Nachteile nicht anhaften.
Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß bei der sonst üblichen Herstellung von genußfähigen, im Munde sich vollständig auflösenden Bonbons ein herber Tabakextrakt (als Geschmacksmittel) verwendet wird. Dadurch werden die geschilderten, den bekannten Kautabaken anhaftenden Nachteile vollständig beseitigt.
Ein nach dem Verfahren der Erfindung hergestellter Tabakbonbon läßt sich vollständig verzehren, da er unter der Einwirkung des Mundspeichels sich vollständig auflöst. Dabei wird der Tabak in der Hauptsache schon von den Schleimhäuten des Mundes aufgenommen, kann also die Magenschleimhäute nicht mehr schädigend beeinflussen, ohne daß jedoch der Zweck des Tabakbonbons, nämlich seine Reizwirkung auf die Geschmacksnerven auszuüben, hierdurch beeinträchtigt wird.
Ein nach dem Verfahren der Erfindung hergestellter Tabakbonbon ersetzt den Kautabak ohne seine Nachteile ästhetischer und hygienischer Art.
Das Verfahren nach der Erfindung kann beispielsweise folgendermaßen ausgeübt werden: i5o Gewichtsteile Zucker und io Gewichtsteile Kapillarsirup werden in Wasser geläutert und durch Kochen wiederum auf 48'B6 eingedickt. Danach werden 15 Gewichtsteile herbe Tabaksoße, 5 Teile Saft von Kalkutta-Tamarinde und 5 Gewichtsteile Kochsalz während des Kochens hinzugegeben. Die Masse wird erneut auf etwa 48'B6 eingedickt, auf eine Bonbonplatte zum Kühlen ausgegossen und in Stücke gewalzt oder geschnitten. Eine weitere Form der Herstellung besteht darin, daß 7,5 Gewichtsteile Stärkezucker mit Wasser geläutert und auf 48' B6 durch Kochen eingedickt werden: Dazu kommen 5 Gewichtsteile herbe Tabaksoße, welche während des Kochens langsam dazugegossen wird. Als Geschmacksmittel werden i Gewichtsteil Kochsalz und i Gewichtsteil jamaika-Rum langsam hinzugesetzt. Die Masse wird während des weiteren Kochens gut durchgerührt und in der üblichen Weise zu Bonbons verarbeitet. Man kann während des Kochens auch noch i Gewichtsteil Tabakmehl einrühren.

Claims

PATENTAN-SPRÜCH: Verfahren zur Herstellung von Tabak-Bonbons, gekennzeichnet durch die Verwendung von herbem Tabakextrakt bei der sonst üblichen Herstellung von genußfähigen, sich im Munde auflösenden Bonbons.