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Verfahren zum Aufbauen von Glasschmelzöfen und Wannen Die Erfindung
bezieht sich auf ein Verfahren zum Aufbauen von Glasschmelzöfen und Wannen aus feuerfesten
Wannenblöcken, die auf den waagerechten Flächen parallel zur Innenwand des Ofens
verlaufende Federn und Nuten besitzen, und bezweckt die Herstellung einer Wanne,
deren Wand dem Eindringen des geschmolzenen Glases und der aus letzterem herrührenden
Gase in der Ouerrichtung der Wand einen Widerstand entgegensetzt und dieses Eindringen
verzögert.
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Es ist bekannt, daß die durch das Schmelzen von Glas erzeugten oder
frei werdenden Gase aufwärts nach der Oberfläche des Glases hin und durch letztere
hindurchgehen. Bei einer Besichtigung dieser Schmelzbehälterwandungen nach längerem
Gebrauch des Schmelzbehälters hat sich herausgestellt, daß das Eindringen des Glases
und der Gase in die Behälterwandungen sowie deren ätzende und zerfressende Wirkung
in einer aufwärts verlaufenden Richtung erfolgt, wodurch zahlreiche senkrecht verlaufende
Spalten in der Fläche der Wand gebildet werden. Das Fortschreiten dieser Spalten
wird in hohem Maße beschleunigt, wenn sie auf irgendwelche aufwärts gerichteten
Fugen oder Risse auftreffen, längs deren die Gase schnell in die Wand eindringen
und letztere schnell zerstören. Gleichzeitig greifen die Gase die festen Wand-'teile
an, die über diesen Fugen liegen, und bohren eine große Anzahl aufwärts gerichteter
Löcher in diese festen Wandteile hinein, vergleichbar mit den von einem Holzwurm
in das Holz gebohrten Löchern. Diese Löcher und Spalten in der Wandfläche werden
durch die fortlaufende zerfressende Wirkung vergrößert, bis sie aufeinandertreffen
und -die Wandfläche derart schwächen, daß letztere zersplittert.
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Die Neigung der Gase, waagerechten Fugen zu folgen, ist bedeutend
geringer, und die Gase haben eine sehr geringe, wenn überhaupt eine Neigung, sich
in eine massive Wand oder gar in abwärts gerichtete Fugen nach unten einzufressen.
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Gemäß der Erfindung sind die einzelnen Blöcke derart mit einer Mehrzahl
von Federn und Nuten versehen und werden in solcher Weise aneinandergefügt, daß
sämtliche Fugen zwischen den einzelnen Blockreihen von der Innenseite des Ofens
an zunächst waagerecht und dann nach unten verlaufen. Die hierdurch beim Zusammensetzen
der Wannenblöcke entstehenden Fugen, die quer durch die Wand hindurchgehen, verhindern
und verzögern das obenerwähnte Eindringen der Gase quer in die Wand, wodurch die
zerfressende Wirkung des Glases und der Gase vermieden wird.
In
den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise dargestellt,
und zwar zeigt Fig. i eine schematische Ansicht eines gemäß der Erfindung hergestellten
Wannenblocks, und Fig. 2 ist eine Endansicht hierzu.
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Fig. 3 ist ein senkrechter Querschnitt durch einen Teil der Auskleidung
einer Wannenwand, die aus den in den Fig. i und 2 dargestellten Blöcken hergestellt
ist.
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Die sinusartigen Flächen werden durch die Rippen 2, 3 und .4 gebildet.
Die Rippen 3 und 4 verlaufen längs der oberen und unteren Flächen des Blocks und
annähernd parallel zu der Seite, mit der das Glas in Berührung kommt. Die Rippen
2 an den Enden der Blöcke bilden ähnliche lange sinusartige Fugen, die sich quer
zu der Wand erstrecken. Zwecks leichter Herstellung der Blöcke und deren Verwendungsmöglichkeit
an irgendeinem Teil der Wand sind die Rippen 3, 4 so angeordnet, daß die Dicke des
Blocks dieselbe ist, gleichgültig, ob man den Block von den Außenflächen der Rippen
oder von den Bodenflächen der Riefelungen aus mißt. Die Blöcke und deren Riefelungen
sind so angeordnet, daß die Blöcke auch umgekehrt werden können.
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Die Seitenflächen der Rippen 2, 3 und 4 verlaufen, wie dargestellt,
vorzugsweise schräg, so daß die Vorsprünge oder Rippen des einen Blocks in die Vertiefungen
zwischen den Rippen der benachbarten Blöcke passen (Fig.3).
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Beim Aufbau einer Wand mit diesen Wannenblöcken werden letztere mit
ihren Federn und Nuten parallel zu der mit dem Glase in Berührung kommenden Wandfläche
angeordnet, wobei die Bodenrippe 4 eines jeden Blocks, die der erwähnten Wandfläche
am nächsten liegt, sich in die entsprechende Nut des darunterliegenden Blocks hinein
erstreckt (Fig. 3). Nimmt man also an, daß die in Fig. 3 rechts liegenden Flächen
5 .diejenigen Flächen der Blöcke sind, die mit dem Glase in Berührung kommen, so
ist zu erkennen, daß die Fuge 6 zwischen den Blöcken an der mit dem Glase in Berührung
kommenden Fläche zuerst über eine gewisse Strecke waagerecht nach innen und dann
nach unten verläuft. Dies hat den obenerwähnten Vorteil zur Folge, daß das geschmolzene
Glas und dessen Gase, um über eine beträchtliche Strecke längs dieser waagerechten
Fuge zwischen den Blöcken eindringen zu können, sich nach unten bewegen müssen,
kurz nachdem sie zwischen die Blöcke eingetreten sind, während hingegen die zerfressende
und ätzende Wirkung des Glases und dessen Gase in der Regel aufwärts wirkt und dem
abwärts gerichteten Teil bzw. den abwärts führenden Teilen der Fuge nicht folgen
oder nur sehr langsam folgen wird. Das weitere seitliche Fortschreiten dieser zerfressenden
Wirkung wird ferner durch das massive Material der Blöcke aufgehalten. Irgendwelches
in die nach unten gerichtete Fuge dennoch eindringende Glas wird kurz darauf von
neuem längs der nächsten aufwärts führenden Fläche der Fuge bis zu dem Scheitel
der nächsten Rippe und in dieselbe Ebene aufwärts geführt, in der das erste Eindringen
an der Stirnseite der Wand begann, so daß jede folgende Rippe den Widerstand gegen
das Eindringen wiederholt.
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Die Blöcke in den übereinander liegenden Schichten werden vorzugsweise
versetzt angeordnet, so daß die senkrechten Fugen zwischen den Blöcken unterbrochen
werden, wodurch der Widerstand gegen ein Eindringen von Glas zwischen die Blöcke
erhöht wird.
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Die besondere Form der dargestellten Rippen oder Federn ist für den
durch die Erfindung angestrebten Zweck sehr geeignet, und vorzugsweise werden mehrere
Rippen auf jeder der vier geriefelten Flächen der Blöcke angebracht. Die Blöcke
können aber auch in dieser Hinsicht etwas anders ausgebildet werden, indem man die
Anzahl der Rippen oder Federn auf jeder Fläche vergrößert oder verkleinert, oder
indem man die besondere Gestalt dieser Rippen abändert.