DE513605C - Auf elektromagnetische und auf Waermewirkung ansprechender Ausloeser - Google Patents
Auf elektromagnetische und auf Waermewirkung ansprechender AusloeserInfo
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Description
Es sind Auslösevorrichtungen für elektrische Schalter bekannt geworden, bei denen
die thermische Wirkung durch Volumenvergrößerung einer Flüssigkeit erfolgt, die sich in einem vom elektrischen Strom durchflossenen
Heizrohr befindet, wobei das Heizrohr zugleich als Erregerwicklung für den Magneten eines unverzögerten Überstromzeitrelais
dient. Diese Auslöser sind nur für größere Stromstärken anwendbar; in der Regel wird eine Einstabwicklung benutzt, die
von einem Magnetkörper nebst Anker umgeben wird. Der durch den hohlen, mit Flüssigkeit angefüllten Stab fließende Strom
vermag bei hohen Stromstößen den Anker des Magneten anzuziehen und ebenfalls Schaltvorgänge
einzuleiten oder zu bewirken. Es ist ohne weiteres einzusehen, daß diese Anordnung
versagt, wenn an Stelle des unmittelbar vom Strom durchflossenen Heizrohres eine Heizwicklung angewendet werden muß,
wie es bei mittleren und kleinen Stromstärken der Fall ist. Es besteht daher ein
Bedürfnis, derartige sogenannte kombinierte Auslöser so herzustellen, daß die Auslöser für
jede beliebige Stromstärke brauchbar sind. Gerade bei den Auslösern für kleinere und
mittlere Ströme, bei denen unbedingt Drahtwicklungen für die Herbeiführung der elektromagnetischen
und der Heizwirkung benötigt werden, besteht nun die weitere Schwierigkeit, die in der Wicklung erzeugte
Wärme ohne Gefahr des Verbrennens der Wicklungsisolation und zum Zwecke der Erzielung geringer Zeitkonstanten auf das
eigentliche thermische Auslöseorgan zu übertragen.
Es sind nun kombinierte Auslöser' bekannt, die zur Verwendung für beliebige Stromstärken
an Stelle des Heizrohres eine gemeinsame Magnet- und Heizspule besitzen, wobei das thermische Auslöseorgan aus einer leicht
schmelzbaren Legierung besteht. Das thermische Ansprechen dieser Auslöser erfolgt
infolge Weichwerdens der Legierung, und zwar derart, daß das Gewicht des verwendeten
Eisenankers in diesem Falle verringert wird, so daß bei geringerem Strom das Anziehen
des Ankers und damit das Abschalten eines Schalters hervorgerufen werden kann. Bei
diesen Einrichtungen ist das Auslöseorgan in der Spule frei beweglich' angeordnet, so daß
die in der Heizspule entwickelte Wärme über einen Luftstrom auf das Auslöseorgan übertragen
werden muß. Derartige Auslöser eignen sich daher vorzugsweise zum Schütze
von Stromverbrauchern mit verhältnismäßig großer Zeitkonstante. Würde man bei diesen
Auslösern das Auslöseorgan mit leicht schmelzbarer Legierung durch eine Anordnung
ersetzen, bei der die Volumenvergrößerung einer Flüssigkeit für den thermischen Auslösevorgang benutzt wird, so würde auch
hier der für einen bestimmten Anwendungsbereich vorhandene Nachteil der großen Zeitkonstante
bestehen bleiben, da die Über-
tragung der von der Heiz- und Zugspule ausgehenden Wärme über den die Wärme
schlecht leitenden Luftzwischenraum zwischen dem Auslöseorgan und der Spule mit Wärme-Verlusten
verbunden ist und eine Verzögerung im Ansprechen zur Folge hat.
Zur Vermeidung dieser Nachteile ist bei der Erfindung die Anordnung so getroffen,
daß die Wärmeübertragung von der Heizspule auf das Auslöseorgan mit den geringst
möglichen Wärmeverlusten derart erfolgt, daß die Heiz- und Zugspule das Auslöseorgan
unmittelbar umgibt. Damit der Auslöser beim thermischen Ansprechen völlig
unabhängig von dem elektromagnetischen Ansprechen und umgekehrt arbeitet, wird als
Auslöseorgan eine besonders durchgebildete Anordnung mit Volumenvergrößerung einer
Flüssigkeit, z. B. öl, verwendet. Der unmittelbar von der gemeinsamen Heiz- und
Zugspule Umgebene Flüssigkeitsbehälter besitzt in seinem unteren Teil eine zylinder-,
förmige Aussparung, in die ein Eisenanker durch die von der Spule ausgehende elektromagnetische
Wirkung hineingezogen wird, während in dem oberen Teil des Behälters die Volumenvergrößerung der Flüssigkeit bei
auftretender Erwärmung zur Wirksamkeit gebracht wird. Die Volumenvergrößerung der Flüssigkeit beim thermischen Ansprechen
wird auf einen Kolben übertragen, der in einer Öffnung des Flüssigkeitsbehälters in
dessen oberer Hälfte dichtschließend geführt ist und in seiner Endstellung elektrische oder
mechanische Schaltvorgänge einleiten oder bewirken kann. Diese Anordnung bietet den
weiteren Vorteil, daß der die Auslösung herbeiführende Kolben nach erfolgtem Ansprechen
selbsttätig in die Anfangslage zurückkehrt bzw. eine der jeweilig herrschenden
Erwärmung entsprechende Lage einnimmt. Im übrigen besteht bei der elektromagnetischen
wie bei der thermischen Auslösung eine unabhängig voneinander wirkende Ein-Stellmöglichkeit,
die in verschiedener Weise ausgeführt werden kann.
Die neuartige Anordnung soll im nachstehenden an Hand der Abbildung beschrieben
werden.
Der rohrförmige Körper i, der die Flüssigkeit 2, z. B. öl, enthält, ist so ausgebildet,
daß der Anker 5 sich frei bewegen kann, wenn er in die Spule 7 hineingezogen wird.
Zu diesem Zwecke besitzt das Ausdehnungsgefäß ι eine rohrförmige Aussparung 4, wie
die Abbildung zeigt. Der Eisenanker 5 ist auf einer Rast 6 aufliegend angeordnet, die in
bekannter Weise zur Einstellung des Auslösers bei elektromagnetischem Ansprechen
verstellbar gemacht werden kann. Durch die Bewegung des Eisenankers kann in einer beliebigen,
in der Abbildung nicht dargestellten Weise eine elektrische oder mechanische
Schalterauslösung oder eine Kontaktgabe für Signalzwecke herbeigeführt werden.
Die thermische Auslösung erfolgt dadurch, daß die in diesem Falle als Heizspule wir
kende Spule.7 unmittelbar den rohrförmigen Flüssigkeitsbehälter 1 umgibt und beheizt.
Dadurch vermag der Kolben 3 mit der durch den Isolierkörper 14 verbundenen ringförmigen
Kontaktanordnung 15 sich anzuheben, bis diese bei Erreichung des zulässigen Dauerwertes bzw. bei Überschreiten desselben die
Hilfskontakte 12 und 13 berührt, so daß über
den Kontaktring 15 z. B. ein Kontakt zwischen den Kontaktschrauben 12 und 13 hergestellt
und auf elektrischem Wege die Abschaltung des zu schützenden Stromverbrauchers
herbeigeführt wird. Beim Zurückgehen der Temperatur der Flüssigkeit erfolgt selbsttätig eine Unterbrechung an den Kontakten
12 und 13, da der Kolben sich mit der Kontaktanordnung abwärts bewegt. Die
Endlage beim Kontaktschluß ist in der Abbildung strichpunktiert dargestellt. Mit Hilfe
der verstellbaren Kontaktschfauben 12 und 13
läßt sich der Zeitpunkt einstellen, bei dem ein thermisches Abschalten erfolgt, auch kann
auf diese Weise ein Einstellen auf bestimmten Auslösestrom erzielt werden. Um zu
verhindern, daß die Führung des Kolbens 3 in dem Hals des Flüssigkeitsbehälters 1 durch
Staubanfall beeinträchtigt werden kann, ist eine Art Labyrinthdichtung durch den über
den Hals greifenden hülsenförmigen Körper 16 vorgesehen, anderseits ist auch durch den
vollständigen Abschluß des Auslösers durch den umgebenden Isolierkörper 17 ein betriebssicheres
Arbeiten der thermischen Auslösung gewährleistet.
An Stelle der Einwirkung des thermischen Auslöseorgans auf elektrische Kontakte kann
natürlich auch durch die Bewegung des Kolbens infolge der sich ausdehnenden
Flüssigkeit eine mechanische Schalterauslösung herbeigeführt werden, wobei erhebliche
Kräfte entwickelt werden können. Abgesehen von einer Füllung des Ausdehnungskörpers
mit Öl, Glycerin usw. können auch! andere
Flüssigkeiten benutzt werden. Evtl. kommen auch andere Substanzen, wie Paraffin, Wachs
usw., oder auch Metalle, z. B. leicht schmelzbare Legierungen, in Frage.
Claims (2)
115 Patentansprüche:
i. Auf elektromagnetische und auf Wärmewirkung ansprechender Auslöser,
bei dem die thermische Wirkung durch Volumenvergrößerung einer Flüssigkeit,
wie öl, unabhängig von der elektro-
magnetischen Wirkung erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß eine gemeinsame
Magnet- und Heizspule (7) einen Flüssigkeitsbehälter (1) unmittelbar umgibt, der
in seinem unteren Teil eine zylinderförmige Aussparung (4) besitzt, in die ein Eisenanker (5) durch die Spule (7) zur
Hervorbringung elektrischer oder mechanischer Schaltvorgänge hineingezogen wird.
2. Auslöser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Volumenvergrößerung
der Flüssigkeit, z. B. Öl, bei thermischem Ansprechen die Bewegung eines Kolbens (3) herbeiführt, der in einer
Öffnung des Flüssigkeitsbehälters (1) in dessen oberer Hälfte dichtschließend geführt
ist und in seiner Endstellung elektrische oder mechanische Schaltvorgänge einleitet oder bewirkt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEC40275D DE513605C (de) | 1927-08-05 | 1927-08-05 | Auf elektromagnetische und auf Waermewirkung ansprechender Ausloeser |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEC40275D DE513605C (de) | 1927-08-05 | 1927-08-05 | Auf elektromagnetische und auf Waermewirkung ansprechender Ausloeser |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE513605C true DE513605C (de) | 1930-11-29 |
Family
ID=7024098
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEC40275D Expired DE513605C (de) | 1927-08-05 | 1927-08-05 | Auf elektromagnetische und auf Waermewirkung ansprechender Ausloeser |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE513605C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2638019A1 (fr) * | 1988-10-14 | 1990-04-20 | Merlin Gerin | Declencheur magnetothermique a fluide dilatable |
-
1927
- 1927-08-05 DE DEC40275D patent/DE513605C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2638019A1 (fr) * | 1988-10-14 | 1990-04-20 | Merlin Gerin | Declencheur magnetothermique a fluide dilatable |
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