DE513408C

DE513408C - Verfahren zur Trocknung von Faeden, Baendern, Draehten u. dgl. im ununterbrochenen Arbeitsgange

Info

Publication number: DE513408C
Application number: DEE36414D
Authority: DE
Original assignee: CARL CHRISTIAN ERDMANN
Current assignee: CARL CHRISTIAN ERDMANN
Priority date: 1927-10-23
Filing date: 1927-10-23
Publication date: 1930-11-27

Description

Verfahren zur Trocknung von Fäden, Bändern, Drähten u. dgl. im ununterbrochenen Arbeitsgange Bei Trocknungsprozessen kommt e: -zu-«@eilen darauf an, den Einfluß der Atmosphäre ganz oder zum Teil auszuschalten, sei es wegen des Staub-, Feuchtigkeits- oder Sauerstoffgehaltes der Luft. Es ist bereits eine Trockenvorrichtung für lackierte Drähte bekannt. bei welcher am unteren Ende des zur Trocknung dienenden Rohres ein Luftabschluß dadurch erzielt wird, daß dieses Ende in eine Lackrinne eintaucht, das andere Ende dagegen kommuniziert mit der Außenluft. Wenn aber die Trocknung unter völligem Ausschluß der Atmosphäre stattfinden soll, kann dies mir erreicht «-erden, wenn die Trocknung in einem Raume erfolgt, der hermetisch zur Außenluft abgeschlossen ist. Im unterbrochenen Arbeitsgang ist dies ohne weiteres möglich: handelt es sich aber darum, dies im ununterbrochenen Arbeitsgang zu tun, so ist eine besondere Apparatur hierzu erforderlich.
Im nachfolgenden wird ein neues Verfahren beschrieben (und die dazugehörige Vorrichtung durch eine schematische Zeichnung erläutert), das die Trocknung von imprägnierten Bändern. Fäden oder Drähten, die mit einem Auftrag versehen sind, im ununterbrochenen Arbeitsgang unter den für den einzelnen Fall günstigsten Bedingungen ermöglicht.
Da die Trocknung in einem gegen die Atmosphäre abgegrenzten Raum erfolgt, kann durch Evakuieren der Sauerstoff der Luft ganz oder bis auf den Bruchteil entfernt «erden, der zur Trocknung nötig ist. Staub und Feuchtigkeit sind mit Leichtigkeit auszuschalten. Es läßt sich sogar der Trockmingsprozeß in einer Atmosphäre inerten Gases beliebiger Art und bei jedem gewünschten Druck durchführen.
Durch die Luftdruckverminderung werden die Siedepunkte der Lösungsmittel herabgedrückt, die Verbrennungsgefahr schwindet, gleichzeitig aber gestaltet sich die Heizung rentabler, da mit geringeren Temperaturen gearbeitet werden kann. Eine Belästigung durch verdampfende Lösungsmittel kann nicht erfolgen, und e: besteht die Möglichkeit der Wiedergewinnung von Lösungsmitteln.
Die beiliegende Zeichnung zeigt als Ausführungsbeispiel die Einrichtung der Apparatur zur Lackdrahtlierstellung im Schnitt.
Ein durch Elektrizität, überhitzten Dampf, überhitztes Wasser oder 01 geheizter Behälter i umschließt den Schacht 2. Der Schacht ist oben durch einen das Saugrohr 7 tragenden Verschlußdeckel 5 luftdicht abgeschlossen. Unterhalb des Heizofens i ist der Schacht mit erweitertem Ouerschnitt 3 fortgesetzt, aber durch eine isolierende Zwischenlage vor Wärmeleitung vom Heizofen geschützt.
Der untere Verschlußdeckel .l schließt den erweiterten Schacht nach unten luftdicht ab, hat Öffnungen S für das ein- und auslaufende Gut und ein mit Staubfilter versehenes Regulierventil G.
Auf dem unteren Verschlußdeckel ist die Apparatur zum Durchziehen des Gutes durch den lack und zum Durchführen desselben durch. den Trockenschacht aufmontiert, und zwar besteht diese aus den in die Lackrinne tauchenden unteren Rollen g, dem Abstreifer ii, der durch zwei nach außen geführte Stellschrauben 12 reguliert werden kann, und den oberen Umkehrrollen io.
Durch Einbau eines Fensters kann die Wirkungsweise des Abstreifers beobachtet werden. Auch besteht die Möglichkeit, die ab- und auflaufende Spule für das Gut im unteren, erweiterten Teil des Schachtes anzubringen. Arbeitsweise Nach Lösen der Flügelschrauben wird die auf dem unteren Verschlußdeckel aufmontierte Apparatur aus dem Heizschacht herausgeholt, der einlaufende Draht durch die eine Düse ä hindurchgeführt, mit Watte abgedichtet, über die Rollen g und io hin und her geführt und dann durch die zweite Düse 3 in gleicher Weise wie der einlaufende Draht wieder tierausgeführt. Die Wattedichtung soll den Staub völlig und Luft teilweise zurückhalten. Wird nun durch Verbindung von Saugrohr 7 mit dem Vakuumrezipienten die Luft im Schacht verdünnt, so läßt sich mit Hilfe des Regulierventils 6 eine Atmosphäre mit beliebigem Sauerstoffgehalt dadurch schaffen, daß ein Luftstrom durch die Apparatur geleitet wird. Dieser Luftstrom kühlt den Teil des Schachtes, der die Lackrinne und den Abstreifer enthält, und führt die durch den Trocknungsprozeß frei werdenden Lösungsmitteldämpfe fort.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Trocknen von Fäden, Bändern, Drähten, die mit einem Lackauftrag versehen sind, im ununterbrochenen Arbeitsgang, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknung in einem von der Atmosphäre abgeschlossenen, zweiteiligen Schachte- unter vermindertem Druck erfolgt, derart, daß die im unteren nichtbeheizten Teile des Schachtes mit einem Auftrag versehenen Fäden, Bänder, Drähte o. dgl. im oberen beheizten Teil des Schachtes getrocknet werden.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Trocknungsprozeß in einer Atmosphäre oxydierender oder reduzierender oder inerter oder wasserdampfhaltiger Gase oder eines beliebigen Gemisches solcher Gase stattfindet, welche dauernd durch ein Regulierventil nachströmen.