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Verfahren und Vorrichtung zum Fördern staubförmiger Stoffe, insbesondere
Kohlenstaub Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Förderung staubförmiger
oder körniger Stoffe, wie Kohlenstaub Asche u. dgl. Es beruht auf der Eigenschaft
des Staubes, sich durch geringen Zusatz von Luft oder eines sonstigen Gases in eine
Masse zu verwandeln, die einer Emulsion gleichartig ist. In diesem Zustande läßt
sich die Masse wie eine Flüssigkeit durch Röhren drücken und auf diese Weise bequem
weiterbefördern und verteilen. Bisher hat man diese Eigenschaft des Staubes derart
ausgenutzt, daß man die für die Emulsionsbildung erforderliche Luft vorwiegend nach
Erteilung des Förderdrucks und in gewissen Fällen in geringem Maße während des Durchganges
durch die Fördervorrichtung beigemengt hat. Diese Maßnahmen haben aber den Nachteil,
daß der erste Teil der Schnecke noch vollkommen reinen Staub fördert, wodurch die
Gefahr besteht, daß sich der Staub zum mindesten im ersten Teil der Förderschnecke
zusammenballen _und festsetzen wird. Ein weiterer Nachteil ist darin zu erblicken,
daß bei Einführung der Luft entlang der dem Förderdruck erzeugenden Schnecke ein
Herausblasen des Staubes aus den Gängen der Schnecke zu befürchten ist, wodurch
die Leistungsfähigkeit der Fördereinrichtung erheblich herabgesetzt wird.
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Gemäß der Erfindung wird das emulsionsbildende Mittel ganz oder teilweise
vor Eintritt des Staubgutes in den Druckerzeuger zugesetzt. Hierbei wird der Förderdruck
in an sich bekannter Weise mittels einer Förderschnecke oder eines Flügelrades erzeugt.
Indem auf diese Weise herbeigeführt wird, daß die Fördervorrichtung auf ihrer ganzen
Länge in der aus Kohlenstaub und Luft gebildeten Emulsion umläuft, wird erreicht,
daß der Staub bei unbedingter Vermeidung des Zusammenballens oder Festsetzens des
geförderten Staubes vollkommen gleichmäßig gefördert wird und daß er leicht auf
verschiedene Rohrstränge und Düsen verteilt werden kann.
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Die Zeichnung veranschaulicht verschiedene Ausführungsbeispiele von
Vorrichtungen, mit welchen das neue Förderverfahren beispielsweise bei Kohlenstaubförderung
zweckmäßig ausgeführt werden kann. Abb. z und 2 stellen Anlagen mit Förderschnecke,
Abb. 3 bis 5 Anlagen mit Flügelrad dar.
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Bei der Vorrichtung nach Abb. z fällt der Staub aus dem Bunker a auf
die schnellaufende Förderschnecke b, welche in beliebiger Weise angetrieben wird;
letztere drückt das Fördergut in die Mischdüse c, aus welcher es in die zur Verwendungsstelle
führende Rohrleitung d übertritt.
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In dem Einlauftrichter f des Bunkers a ist eine Düse e oder
ein Satz von Düsen angeordnet, mittels deren Luft oder Gas zugeführt wird. Hierdurch
werden einerseits Vcrstopfungen in der Förderschnecke b und im Trichter f vermieden,
und anderseits wird die Kohlenstaubemulsion erzeugt, welche die Weiterbeförderung
des Kohlenstaubes ermöglicht. Die Mischdüse c enthält gleichfalls eine oder mehrere
am Umfange angebrachte Düsen g, durch
welche weiterhin Luft, Gas
o. dgl. zugeführt wird; wodurch die Weiterleitung des Kohlenstaubes in den anschließenden
langen Rohrleitungen erleichtert wird.
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Statt Luft kann auch, beispielsweise bei der Förderung von Asche o.
dgl., eine Flüssigkeit, wie Wasser, zur Erzeugung der Emulsion benutzt werden.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Abb. 3 und q. wird der Druck
durch ein Flügelrad erzeugt, von welchem Abb. 3 einen Längsschnitt, Abb. q. einen
Querschnitt zeigt. Der Staub fließt von dem Trichter oder Bunker a einem Rohre i
zu, von welchem er zentral dem Flügelrade zugeleitet wird. An dem Rohre i ist wiederum
zur Zuführung eines Teils des Emulsionsbildemittels eine Düse oder ein Seitenrohr
e angebracht. Der Durchgang durch dieses Rohr kann durch eine Verschdußvorrichtung
in (Schieber, Ventil, Hahn o. dgl.) eingestellt oder abgeschlossen werden. Durch
die in das Rohr eingeblasene Luft wird der Staub aufgewirbelt, so daß er die Emulsion
bildet, welche durch das Flügelrad k leicht weiterbefördert wird. Der Austritt des
Staubluftgemisches aus dem Gehäuse L des Flügelrades erfolgt durch das Rohr d, welches
zur Verwendungstelle führt. Am Umfange des Gehäuses L sind zweckmäßig eine Reihe
von weiteren Luftzuleitungen g vorgesehen,. von denen jede mit einer Absperrvorrichtung
n versehen ist: Durch eine derartige Luftzuführung an verschiedenen Stellen des
Flügelradgehäuses wird eine bessere Förderung des Staubes erreicht. Gleichzeitig
ist dadurch ein Entmischen der Kohlenstäubemulsion und ein Festsetzen des Staubes
in dem Gehäuse verhindert.
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Das mittels einer Förderschnecke oder eines Flügelrades auf vorstehend
beschriebene Weise erreichbare Verhältnis des Druckes vor und hinter dem Druckerzeuger
ist beschränkt. Es treten leicht Klemmüngen auf, falls das Druckverhältnis zu groß
wird, und die Fördermengen müssen dann entsprechend verringert werden. Um den zur
Förderung des Staubgutes über größere Strecken erforderlichen höheren Druck zu erhalten,
werden gemäß Abb. 2 oder 5 mehrere solcher Fördervorrichtungen hintereinandergeschaltet,
wodurch der Druck stufenweise gesteigert wird. Bei der Anordnung nach Abb.2 gelangt
die Staubemulsion durch die Leitung d in einen mit Luftdüse e' o.
dgl. versehenen Behälter h, aus welchem die Weiterförderung mittels der Schnecke
b' erfolgt: Durch die Düse g' wird das Gemisch aus dem Raum c' in die Leitung d'
gedrückt und auf diese Weise zur Verbrauchsstelle geleitet. Bei der Anordnung nach
Abb. 5 ist das Austrittsrohr d des ersten Flügelradgehäuses an den Eintrittstutzen
eines zweiten Flügelradgehäuses l.' angeschlossen, iri dem wiederum Zufübrungen
g' für das Emulsionsbildemittel angebracht sind, die mit Absperrorganen n' versehen
sein können. Sollten die beiden Flügelräder noch nicht genügen, um den erforderlichen
Druck zu erzeugen, so können in entsprechender Weise an den Austrittstutzen d' weitere
Flügelradgehäuse angesetzt werden.
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Auch bei Verwendung von Flügelrädern kann man zweckmäßig an Stelle
von Luft oder Gas Wasser benutzen, wenn es sich um die Förderung von Asche oder
ähnlichen körnigen Stoffen handelt.