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Kinder-Farbkasten Die Erfindung betriitt einen Farbkasten und besteht
irn wesentlichen darin, dal derselbe seine Farbstücke als einfarbige Schattenbilder
oder als einfarbige Bestandteile von mosaikartig zusammengestellten Schattenbildern
zeigt. Gibt man einem solchen 'Malkasten gedruckte Aufzeichnungen der Umrisse der
gleichen Schattenbilder bei, so bildet der Malkasten gleich die 'Malvorlage zum
Ausmalen dieser Bilder unter nicht mißzuverstehendein Hinweise auf das Farbstück,
mit dessen Farbe der Schattenbildumril.i auszumalen ist. Es wird dadurch die übliche,
farbi<- vorgedruckte Malvorlage auf Papier erspart. Vor allem aber wird der Malkasten
selbst als farbiger Bilderbogen oder als Blatt aus einem farbigen Bilderbuch so
entzückend und anziehend in Erscheinung gebracht, dah er den meisten hindern viel
besser gefallen wird als ein gewöhnlicher Malkasten mit nur rechteckigen, quadratischen
oder kreisrunden Farbstücken. die keine Schattenbilder oder Silhouetten im Sinne
der Erfindung darstellen.
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Die Farbstücke. können in Rahmen der Erfindung mit verschiedenen technischen
'Mitteln als Schattenbilder oder Mosaikbilder in Erscheinung gebracht werden, wobei
auch an sich bekannte Mittel zu Hilfe genommen «erden. So ist es z. B. an sich bekannt,
lose in Vertiefungen liegende, runde oder eckige Farbstücke durch eine abziehbare
oder klappbare I.ochplattc an Ort und Stelle zu halten, derer. Lochränder etwas
über die Farbstücke #Ilreitc it. Derartige Lochplatten können in dem Ertindungszweck
angepahter besonderer Ausbildung Anwendung- finden.
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Man kann, z. B. die üblichen rechteckigen oder kreisrunden Farbstücke
unter Schattenbildausschnitten einer Deckplatte anordnen, deren diese: Ausschnitte
zum Teil begrenzenden «-azi"ereclit(:n Decklappen, die an sich bekannt sind, als
Anschläge gegen Hölienverschiebung dienen und mit ihren Rändern einen Teil des Umrisses
der Schattenbilder bilden, während zwischen diesen Decklappen längs Teilen der Farbstückkanten
licrabgebogene, an sich bekannte senkrechte Fassungslappen auf den Boden herabgezogen
sind und als Anschläge die waagerechte Verschiebung der unten aufsitzenden Farbstücke
hintanhalten.
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Die unter den Decklappen liegenden Farbstückteile sind dann allerdings
für den Pinsel unzulänglich. Infolgedessen bleibt je nach der GröC')c der Decklappen
ein nicht unbetriichtlicher Teil der Farbstücke unausnützbar in der Fassung zurück.
Nachdem aber Farbkasten für Kinder so billig als möglich sein sollen, streben diefolgendenLösungen
der Aufgabe die Erreichung des Zweckes unter Vermeidung des Aufwandes an Farbmassen
für ttil-,lli.,ililt-7bare Farbstückteile an.
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Die n.-eite Lösung besteht darin, dali man die Farbstückkanten und
diesen folgende, senkrecht von einer Deckplatte herabgebogeue Fassungslappen nach
dem grölten Teil des Umrisses des Schattenbildes verlaufen
läßt,
und daß nur kürzere oder für das Herabbiegen von Fassungslappen zu unregelmäßig
verlaufende L;mrilistrecken des Schattenbildes durch die waagerechten Decklappen
gebildet werden, welche den SchattenbÜdumriß der unten aufsitzenden Farbstücke vervollständig
en.
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Nach einer dritten Lösung läßt sich die Vermeidun n unnützen Farbaufwandesauchdadurch
erzielen, daß in den Farbkastenboden nach den Umrissen der gewünschten Schattenbilder
begrenzte Mulden eingedrückt und diese mit in sie passenden Farbstücken ausgefüllt
werden. Die Ausfüllung kann auch durch Farbmassen in Pastenform oder in breiiger
oder flüssiger Form erfolgen. Die bisher geschilderten dreierlei Lösungsmittel sind
für Blechfarbkasten bestimmt. Die Farbstücke lassen sich aber auch in Holzfarbkasten
als Schattenbilder oder als Teile von Mosaikbildern in Erscheinung bringen, indem
Durchbrüche von die Bilder begrenzenden Umrissen durch eine der Farbstückdicke entsprechende
Holztafel hindurchgestanzt und die in die Durclistanzungen passenden Farbstücke
in die auf einer Bodenplatte sitzende Tafel eingefügt werden.
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Auf den Zeichnungen sind diese viererlei Ausführunorsformen veranschaulicht.
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Die Abb. i bis 3 zeigen einen Farbkasten für rechteckige und
runde Farbstücke in Abb. i in Draufsicht und in Abb. 2 im Schnitt nach
AS der Abb. i, im Sinne der Pfeile gesehen.
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Abb. 3 l:äßt in vergrößertem Maßstabe den gestanzten Deckplattenausschnitt
eines der Schattenbilder vor dem Herabbiegen kurzer Fassungslappen erkennen.
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Abb. ¢ zeigt in Draufsicht und Abb. 5 im Schnitt nach C-13 der Abb.
q. einen Farbkasten mit den Schattenbildumrissen angepaßten Farbstücken und mit
deren größtem Umrißteil angepaßten, also längeren Fassungslappen und kürzeren Decklappen.
Die Abb. 6 und 7 lassen in Draufsicht bzw. im Schnitt nach E-F der Abb.6 einen Farbkasten
finit in dessen Boden versenkten Schattenbildeimulden mit Farbfüllung erkennen.
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Abb. S zeigt in Draufsicht und Abb. 9 im Schnitt nach G-H der Abb.
8 ein Stück eines Farbkastenunterteils, das aus einer auf einer Bodenplatte festsitzenden
Fassungstafel finit die Fassonfarbstücke aufnehinenden Durchstanzungen besteht.
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Abb. io ist ein gleicher Schnitt durch eine aus formbarer Masse geprägte
oder durch eine gegossene Unterteilplatte.
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Bei der Ausführungsform nach den Abb. i bis 3 bringen rechteckige
Farbstücke a im wesentlichen längliche Schattenbilder in Erscheinung, als welche
beispielsweise diejenigen einer Urne 2, eines Fisches 3, eines Hasen .4 und eines
Kastanienblattes 5 gezeigt sind. Zur Erzielung in der Hauptsache rundlicher Schattenbilder,
z. B. eines Schmetterlings 6 oder einer Rose 7, sind kreisrunde Farbstücke b benutzt.
Zur Vermeidung grö-13erer, mit dem Pinsel nicht err,-iclibarer Farbstückreste sind
hier grundsätzlich regelmäßig geformte Farbstücke zu wählen. die möglichst wenig
über die unregelmäßig verlaufenden Schattenbilderumrisse vorspringen. Die Farbstücke
könnten also beispielsweise auch oval oder eiförmig sein. Die Schattenbildausschnitte
sind hier durch die ausgestanzten Kanten I< einer Deckplatte c gebildet, welche
mit waagerechten Decklappen LV über die Farbstücke greifen. Diese sitzen unten irgendwo
auf, beispielsweise auf einem Boden d, der unten zwischen die Randzargen f der Deckplatte
c eingesetzt und durch unter ihm einwärts gebogene Klemmleisten g,und Klemmpratzen/1
getragen wird. Der Boden d wird von unten gegen die F ärbstücke gedrückt und klemmt
diese unter die Decklappen 1V, die hiermit als Anschläge gegen Höhenv:rscliiebung
dienen. Zur Hintanhaltung von waagerechten F arbstückverschiebungen sind zwischen
den Decklappen LV senkrechte Fassungslappens an Teilen der Farbstückkanten von der
Deckplatte c herabgebogen. Abb. 3 zeigt diese Lappen vor ihrem Herabbiegen. Die
Höhe der Lappens darf die Dicke der Farbstücke nicht übersteigen. damit diese und
nicht die Lappenkanten auf dem Boden d aufsitzen und die Farbstücke beim Schütteln
des Kastens nicht klappern können. Statt waagerechter Lappen 1V kann man auch waagerechte
Stege W' wählen, welche die Farbstücke ganz überbrücken und z. B. die Rose 7 in
Blätterstufen;` unterteilen. Die Stege W' können auch zusammen mit sie verbindenden
Stegen IV" ein Stegnetz bilden, um außer Blätterstufen 7' der Rose 7 auch Einzelblätter
7" derselben einzurahmen. Allgemein gesprochen, können die Farbstücke von nach den
Begrenzungslinien von Einzelfeldern eines Gesamtschattenbildcs verlaufenden Deckstegen
oder Deckstegnetzen überbrückt v erden, um solche Begrenzungslinien deutlich hervorzuheben
oder eine mosaikartige Zusammensetzung des Farbstückes vorzutäuschen.
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Bei der Ausführungsform nach den Abb..l und 5 sind die Schattenbilder
durch besonders geformte Farbstücke gebildet. Diese bringen hier z. B. das herzförmige
Blatt S, den Fisch 9, den Halbmond i o, den Bärenkopf i i und den Pilz i:! als Silhouetten
in Erscheinung. Der Unterschied von der ersten Ausführungsform besteht einerseits
darin, daß die Farbstückumrisse i zugleich die größten
Strecken
der Umrisse der Schattenbilder oder von Schattenbildteilen bilden, die Farbstücke
also nach diesen geformt sind. .\uf diesen gröliten Umrißstrecken sind die Farbstücke
zwischen. den senkrechten FassungälappenS gefaßt, welche hier also auch entsprechend
länger sind als die möglichst kurzen Fassungslappens der Abb. i bis ;. Folglich
sind die waagerechten Decklappen n' kürzer als diejenigen TI' der Abb. i bis 3.
Dies ist wenigstens die Regel, damit die ganzen oder fast die ganzen Farbstücke
aufgepinselt werden können. Nur an Stellen, an denen ein sehr unsteter, zackiger
Umrißverlauf das Herabbiegen der Fassungslappen S erschweren oder nur unter Gefahr
des Reißens der Biegekante ermöglichen würde, werden die längeren, weiter über die
Farbstücke hereingreifenden Decklappen W initverwendet. Solche sind beispielsweise
zwischen Nase und Kinn des Halbmondes io und zwischen -Nase und Hals und zur Ohrenbildung
des Bärenkopfes i i veranschaulicht.
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Zur Erzielung mehrfarbiger, mosaikartig zusammengesetzter Gesamtschattenbilder
können, wie z. B. bei der Darstellung des Pilzes 12, zwischen den äußeren Fassungslappen
S Stegrippen R, R' belassen werden, von denen ebenfalls Fassungslappen S' herabgebogen
sind. Es ergeben sich damit Umfassungsfächer S, S' für einzelne verschiedenfarbige
Farbstücke i'. i", i"', die je für sich wieder durch Decklappen 1v oder W
auf ihrem Aufsitzboden d niedergehalten werden müssen. Der Pilz erscheint also in
1Iosaikausbildung dreifarbig. Selbstverständlich lassen sich auf die gleiche «'eise
auch beliebige andere Bilder darstellen, die aus noch mehr verschiedenfarbigen Farbstücken
zusammengesetzt sein können und sich fast oder vollständig restlos aufpinseln lassen.
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Nach den Abb.6 und 7 sind in den Boden n des blechernen 1Ialkastenunterteils
n. o
durch die Schattenbildkonturen k begrenzte Mulden m eingedrückt oder
eingeprägt. Diese Mulden können harte, entsprechend in kleine Formen (Modeln) geformte
Farbstücke aufnehmen oder finit pastenförmigen Farb°n gefüllt «-erden, die in Konturenhöhe
abgestrichen -werden. plan kann auch flüssige gießen. die Mulden Farbe in die Mulden
einalso als Farbschalen verwenden. Ordnet man die Konturen h, benachbarter Teilbilder
nahe aneinander parallel an. so ergeben sich auch hier Trennungsrippen r,
r' usw., die z. B. bei dem Schattenbilde i- ., eines den Drachen iT steien
lassenden Knaben den Strumpf von der' Hose und diese von der Bluse trennen, so daß
die Farbtücke p, >>', p" usw., welche die Strumpfmulden, die Hosenmulde und di,-Blusenmulde
füllen, als verschiedenfarbige Stücke des Mosaikknabenbildes in Erscheinung treten.
Natürlich lassen sich in gleicher Weise der Drachen 14, das Haus 15, der Baum i
6 usw., überhaupt beliebige -Bilder, durch Preßrippenunterteilung und verschiedenfarbige
Muldenfüllungen sehr vielfarbig in Mosaikdarstellung bringen, der Drache 14 z. B.
mit vier verschiedenfarbigen Feldfüllungen. Die Farben lassen sich aus den 'Mulden
restlos auspinseln.
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Den Abb. S und 9 entsprechend sind nach den ganzen Schattenbildumrissen
geformte Farbstücke i', von denen z. B. das den Bärenkopf i i darstellende gezeigt
ist, in ihnen angepaßte Durchstanzungen k' einer ihrer Dicke entsprechenden Tafel
o eingefügt, die auf einer Bodenplatte d festsitzt.
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Die durchgestanzte Tafel kann aus Holz oder Pappe oder einem sonstigen
billigen, leicht stanzbaren Material bestehen.
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Schließlich kann nach Abb. io eine die Fassonfarbstücke in entsprechenden
Vertiefungen k" bündig aufnehmende Unterteilplatten n' auch aus in gewissen Zuständen
formbaren und dann erstarrenden Massen gepreßt werden. Papiermache und keramische
Massen, auch gips- oder kalk- und zementhaltige Massen, überhaupt alle billigen,
leicht unter Prägedruck formbaren Massen eignen sich dazu. Endlich lassen sich Unterteilplatten
mit die Fassonfarbstücke aufnehmenden Versenkungen auch aus gie13fähigen Stoffen
gießen. ' Beim Pressen oder Gießen können die Vertiefungen nach Abb. io konisch
ausgeführt werden, damit die als Paste oder Brei eingefüllten Farben nicht nach
oben herausfallen können. Auch die Durchbrüche der Abb. g lassen sich unterschnitten
ausführen. Die konischen Farbstücke werden dann bei umgekehrter Tafel von oben eingelegt
und durch Aufkleben der Bodenplatte festgelegt.
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Wie ersichtlich, kann man dem neuen Farbkasten mit den gezeigten «Mitteln
das Aussehen von farbigen Bilderbogen oder Bilderbuchblättern mit allen gewiinschten
Motiven geben und damit den Kindern das Ausmalen der entsprechenden Zeichenvorlage
außerordentlich erleichtern. Haben sie einige dieser @-orlagen. die in mehreren
Abdrucken beizufiigen sind, schließlich richtig ausgemalt und die Farbwirkung der
einzelnen Farbstücke auf dem Papier sich gemerkt, so können sie um so leichter die
gleichen Farbstücke zum Ausmalen sonstiger Zeichenvorlagen verwenden.