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Längsschneidvorrichtung Die Erfindung bezieht sich auf Längsschneidvorrichtungen
mit feststehenden Messern und stellt im besonderen eine Ausgestaltung der Längsschneidvorrichtung
nach Patent 474 161 dar.
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Diese Vorrichtung hat in der in der Patentschrift beschriebenen Form
verschiedene Mängel.
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Vor allem hat es sich als Nachteil erwiesen, die beiden an verschiedenen
Umfangsstellen der aufwickelnden Rolle angreifenden Messergruppen auf verschiedenen
Seiten zur geineinsamen Schwenkachse anzuordnen. Diese Anordnung hat nämlich notwendigerweise
zur Folge, daß die Werkstoffbahn beim Auflaufen auf die zuerst zum Schnitt kommende
Messergruppe sich auf die Schwenkachse zu beNvegt. Durch den dabei auftretenden
drückenden Schnitt (im Gegensatz zum ziehenden Schnitt) werden in den Messerhaltern
Erschütterungen hervorgerufen, die bewirken, daß der Schnitt unsauber ausfällt.
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Die den Gegenstand der Erfindung bildende Längsschneidvorrichtung
weist diesen übelstand nicht mehr auf. Bei ihr sind alle Messergruppen, in der Richtung
der Bewegung des auf die Rolle auflaufenden Stoffbahnstückes betrachtet, hinter
der gemeinsamen Schwenkachse angeordnet, so daß das auf die itlesserschneiden auflaufende
Stoffbahnstück sich immer von der Schwenkachse wegbewegt. Auf diese Weise kommt
im Gegensatz zu dem erwähnten nachteiligen drückenden Schnitt ein ziehender Schnitt
zustande. der zti einwandfreien Schneidergebnissen führt.
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In sehr zweckmäßiger Weise läßt sich die Forderung, die 'Messergruppen
so anzuordnen, daß für alle Messer ein ziehender Schnitt zustande kommt, dadurch
erreichen. daß für jede auf einer andern Zylindererzeugenden aufliegende Messergruppe
eine besondere Schwenkachse vorgesehen wird. In diesem Sinne bildet auch die Anordnung
mehrerer Schwenkachsen einen Teil der Erfindung, wenn dabei die Messer so eingebaut
sind, daß sie, in der Richtung der Stoffbahnbewegung betrachtet. hinter der Schwenkachse
liegen.
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Natürlich wird man auch bei der Verwendung von mehreren Schwenkachsen
iede Achse so anordnen, daß sich die Schnittstelle der Messer in allen Fällen zum
Zwecke gleichmäßiger Abnutzung von einem 'Messerende zum andern bewegt.
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Wenn man die Schwenkachsen bei großem Durchmesser der aufgewickelten
Rollen so anordnen will. daß die Schnittstellen auf den Messern während des Schneidvorganges
über die ganze Schneidenlänge wandern, muß man den Abstand zwischen der Abwickelwelle
und der Schwenkachse sehr groß wählen. Verwendet man in diesem Fall Messerhalter,
die
nur auf der Schwenkachse gelagert, aber seitlich nicht geführt
sind, also etwa die in der Patentschrift 474 161 dargestellten Halter, so zeigt
sich folgende Erscheinung: Es wird nie möglich sein. die Flachmesser zur Nickelwelle
vollkommen senkrecht einzuteilen. Nun bewirkt aber schon eine geringe Abweichung
von dieser Stellung, daß die Messer während des Schneidvorganges nach der Seite
abgedrängt werden. Die Entfernung der -Messer von ihrer ursprünglichen Lage vergrößert
sich mit jeder Umdrehung der Aufwickelwelle. Damit wächst auch die Spannung in den
'Messerhaltern. Sie wird schließlich so groß. tlaß die Messer aus der Schnittfurche
herausspringen und in die Ausgangsstellung zurückkehren. Die Folge dieser Arbeitsweise
ist, daß die Seitenflächen der fertigen Rollen nicht mehr glatt sind, sondern Stufen-
in mehr oder minder großer Zahl aufweisen.
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Die Erfindung schabt liier durch Anordnung von Führungsschienen Abhilfe,
die das Ausweichen der lIesserlialter nach .der Seite verhindern. Diese Führungsschienen
werden zweckmäßig erweise in der Längsrichtung der Aufwickelwelle verschiebbar angebracht.
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Es hat sich weiterhin gezeigt. daß sich ein besonders gutes Schneidergebnis
erreichen 1:ißt. wenn jeder einzelne Messerhalter unter eiern Einfluß einer eigenen
Bremse steht. Werden die Messerhalter nur durch ein Gewicht oder eine Feder belastet,
während sie sich ini übrigen auf der Schwenkachse oder auf der Führungsbahn frei
bewegen können, so springen die Messer leicht aus der Schnittfurche heraus. Daher
ist bei der den Gegenstand der Erfindung bildenden Längsschneidvorrichtung jeder
Messerhalter mit einer eigenen, an sich bekannten Bremse ausgerüstet.
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Bei Herstellung der Messerhalter und -Montage der Messer schleichen
sich häufig Fehler ein. die bewirken, daß die Messer zur Aufwickelwelle n-iclit
senkrecht stehen. Welchen Einfuß dieser Umstand auf .das Schneidergebnis hat, ist
bereits dargetan worden. Damit die Abweichung der Messerstellung von der richtigen
Lage nach Möglichkeit ausgeglichen werden kann, können die Schwenka c lisen o?Ier
die l# 'üliriLino,- 11,#balinen bei .der den Gegenstand der Erfindung bildenden
Längssclineidvorriclitung einstellbar angeordnet werden.
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Die besondere Betonung und Atiwen<lung des ziehenden Schnittes,
das Führen der Messerhalter gegen ein Ausweichen nach der Seite und das Ausstatten
jedes Messerhalters niit einer eigenen Bremse sind auch für Lä ngsschneidvorrichtungen
zur Herstellung breiter Wer k_ toff bahnen durchaus neu. Daher gilt die Erfindung
auch für solche Vorrichtungen, also auch für Vorrichtungen, bei denen jeder Halter
nur ein einziges Messer trägt und alle Halter auf einer -eineinsamen Schwenkachse
angeordnet sind.
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In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele des Gegenstandes
der Erfindung schematisch veranschaulicht, und zwar stellen dar: Abb. i eine Längsschneidvorrichtung
mit zwei auf der -Leichen Seite der Schwenkachse angeordnewn Messerhaltern, Abb.
= eine Längsschneidvorrichtung mit einer besonderen Schwenkachse für jede Jlesserhalter`ruppe.
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Abl>.3 eine Längsschneidvorrichtun- mit besonders langen -Messerhaltern
und einer C'ührun@s:chiene, .-MA>. 4 Llie Führungsschienen im Gruii-lriß, Abb. 3
eine Schwenkachse in Draufsicht. Alle Abbil;ltui"en, finit Ausnahme der bb. 4 ;.
zeigen die Aufwicklung derWerkstofbalin i auf eine Wickelwelle z. Bei der Ausführung
nach Abb. i greifen am Umfang der aufwickelnden Rolle 3 die Flachmesser und 3 an.
Die Flachmesser, von denen bei Schmalschnitt eine größere Zahl nebeneinander angebracht
ist, werden von Haltern 0 und ; getragen, die auf der Schwenkachse 8 gelagert sind.
Die Achse 8 ist so angeordnet, daß die Werkstoffbahn die Messer von ihr wegzuziehen
bestrebt ist. Das Gegengewicht y drückt in bekannter Art die Messer gegen die aufwickelnde
Rolle.
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Bei der Längsschneidvorrichtung nach Abb. ? sind die an verschiedenen
L'ni@an-sstellen der aufwickelnden Rolle 3 angreifenden Messer .4 und 3 auf Haltern
6 und ; befestigt, die auf verschiedenen Schwenkachsen io und ii gelagert sind.
Die Schwenkachsen sind wieder so angeordnet, claß wie bei der Schneidvorr ichtung
nach Abb. i ziehender Schnitt entsteht.
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Die Abb. 3 gibt eine Anordnung der Längsschneidvorrichtung für größere
Aufwickeldurchmesser wieder. Die Schwenkachse sitzt in diesem Fall von der Aufwickelwelle
sehr weit ab. Der Arm 12 des Messerhalters wird durch die finit einem Schlitz 13
versehene Führungsschiene 14 am Ausweichen nach der Seite gehindert. Die Schiene
14 wird von den beiden Tr:igern i 5 und 1(i gehalten und kann in der Richtung der
Aufwickelwelle verschoben werden.
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Die in Abb. 5 in Draufsicht dargestellte Schwenkachse 8 ist am Ende
2i schwenkbar gelagert, während das Ende 22 in der Richtung des Doppelpfeiles 23
verstellt werden kann. Dadurch können Bearbeitungs- und Montagefehler an den Haltern
6 ausgeglichen und die Messer zur Wickelwelle senkrecht eingestellt werden. Diese
I:inriclitun- ist
namentlich darin von Vorteil. wenn jeder Halter
nur ein einziges Messer trägt.