DE50479C - Vorrichtung zum Zuführen des Wassers und der Fällmittel bei Wasserreinigungseinrichtungen - Google Patents
Vorrichtung zum Zuführen des Wassers und der Fällmittel bei WasserreinigungseinrichtungenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT. Υφ
KLASSE 88: Wasserleitung.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Wasserreinigungs- und Filtrirapparat,
welcher dazu dient, hartes Wasser behufs dessen Weichmachung mit geeigneten Reagentien zu
mischen und sodann das so verunreinigte Wasser, in dem sich die chemischen Niederschläge
in Flockenform ausscheiden, durch Filtration von diesen zu befreien, so dafs das
Wasser nicht nur weich gemacht, sondern auch rein und klar aus dem Apparate abfliefst.
Die chemischen Reagentien, welche bei dieser Wasserreinigung zur Anwendung kommen, sind
je nach der Verwendungsart und Analyse des Wassers die üblichen und bekannten, und zwar
Aetznatron, Aetzkalk, kohlensaures Natron, Eisenchlorid etc.
In der beiliegenden Zeichnung ist in den Fig. ι, 2 und 3 der Wasserreinigungsapparat
im Verticalschnitt, Grundrifs und Querschnitt dargestellt.
Der Apparat besteht, wie ersichtlich, aus einem cylindrischen Gefä'fse a, welches mit
einem borribirten Boden abgeschlossen ist. Das Gefä'fs ruht auf Füfsen b. Im oberen Theil
ist das Gefä'fs durch einen geraden Boden c abgeschlossen, in welchem je nach der Wassermenge
j welche gereinigt werden soll, eine gröfsere oder kleinere Anzahl von kurzen Rohrstutzen
d eingepafst sind. Selbstredend kann dieser Boden sammt den Stutzen auch aus
einem Stück gegossen sein.
Das Gefäfs hat überdies an einer Seite ein Mannloch e sammt Deckel zum Einfahren in
den Apparat und am Boden einen Flantschring, an dem ein Ablafsknie J mit einem Ablafshahn
g befestigt ist, welcher zum Ablassen und gänzlichen Entleeren des Apparates dient.
In der Mitte des Stutzenbodens c, mit einem Flantsch aufruhend, befindet sich ein mit Hals
versehener Trichter h, an welchen sich, mit einem Flantschenbund an dem Stutzenboden
gelagert und durch den Halstrichter festgehalten, ein bis zu einer gewissen Tiefe in den
Apparat reichendes Rohr i anschliefst. In der Mitte des Halstrichters h und des Rohres i
befindet sich centrisch ein zweites, im Durchmesser kleineres Rohr j, welches oben einen
halbrunden Blechtrichter k trägt und an dessen unterem Ende ein Ventil / befestigt ist. Oberhalb
des Ventils, bis zu einer gewissen Höhe, ist das mittlere Rohr siebartig durchlöchert.
An dem Flantschenring des Gefäfses ist ein Trichter oder Konus m, auf Füfsen ruhend,
befestigt. Dieser Trichter hat in der Mitte eine Ablafs- oder Halsöffnung, in welcher das am
mittleren Rohr j befestigte Ventil / sitzt und dieselbe dicht abschliefst. Nach oben ist der
Trichter m durch eine konische Haube η aus gelochtem Blech abgeschlossen, welche entsprechend
an dem Rand des Trichters befestigt ist. Um das Ventil / in dem Sitz des Trichters m
heben oder senken zu können, hat das mittlere Rohr j unter dem oberen Blechtrichter k einen
kleinen Bord, welcher als Angriffspunkt für einen Hebel 0 dient. Dieser Hebel 0 ist nach
auf- und abwärts beweglich und ist in dem Scharnier ρ gelagert, welches an dem Querstück
q des Halstrichters h angegossen oder befestigt ist. Das Querstück q dient gleichzeitig
zur Centrirung und Führung des Rohres j. Seitlich über dem Stutzenboden hat das Gefäfs
noch eine Austrittsöffhung r, an welche sich
der Ablauftrichter s anschliefst.
In die Stutzen d des Stutzenbodens c werden gewebte Schläuche,, welche oben offen
und unten geschlossen sind, eingehängt und mit dem vorragenden Stutzen abgedichtet. Die
Schläuche können auch eventuell mit Koks, Holzkohle oder anderen bekannten, zum Filtriren
verwendbaren Stoffen gefüllt werden.
Der Wasserreinigungsapparat kann auch in zwei Gefäfse getheilt werden, und zwar so,
dafs in einem Gefäfse die Mischung und Klärung, in dem anderen die Filtration erfolgt.
Die Anordnung und Einrichtung eines derartig getheilten Apparates zeigt Fig. 4 im Verticaischnitt,
und zwar sind α α die cylindrischen Gefäfse mit den bombirten Böden, b b die
Füfse, auf denen die Gefäfse ruhen, c der Stutzenboden, d die Schlauchstutzen, ee die
Mannlöcher sammt Deckeln, ff die Ablafskniee, g g die Ablafshähne. h ist der Halstrichter,
j das mittlere Rohr, k der Blechtrichter, / das Ventil, m der Konus oder Trichter, η die
konische Haube aus Siebblech, 0 der Hebel zum Heben des mittleren Rohres j bezw. des
Ventils 1, ρ das Scharnier für den Hebel, q das Querstück im Halstrichter, r r Abflufsöffnungen,
ss Ablauftrichter, S1 Ablaufrohr vom ersten
zum zweiten Cylinder, S2 eine zwischen zwei Sieb- oder Drahtwänden gebildete Filtereinlage
aus Holzwolle oder anderem passenden Filtermaterial, welches in diesem Falle eine Art Vorfiltration
verursacht.
Der Wasserreinigungsapparat mit zwei Gefäfsen kann aber auch in der Art benutzt werden,
dafs.jedes Gefäfs für sich wieder einen selbstthätigen Apparat bildet, so dafs das erste
Gefäfs als selbstständiger Wasserreinigungsapparat dient, bei dem statt der Filterschlä'uche eine
zwischen zwei Sieb- oder Drahtwänden gebildete entsprechend hohe Filterschicht angewendet
wird, durch welche das weich gemachte Wasser filtrirt als gereinigtes Wasser den
Apparat verläfst, während das zweite Gefäfs als ganz selbstständiges Filter dient, in welchem
Falle bei Herstellung einer Verbindung des Einlaufrohres S1 mit einem höher gelegenen
Reservoir oder einer Pumpe nicht nur jedes trübe, lehmige, kurz irgendwie verunreinigte
Wasser, sondern auch jede andere trübe und verunreinigte Flüssigkeit, wie z. B. Rübensaft,
Zuckerlösungen, Syrupe, Laugen, Bierwürzen u. s. w. filtrirt und gereinigt werden können.
Die Befestigung und Abdichtung der Schläuche .geschieht am einfachsten und zweckmäfsigsten
nach der in den Fig. 5, 6, 7, 8, 9, 10 und 11
in gröfserem Mafsstabe gezeichneten Art und Weise. In Fig. 7 ist c der Stutzenboden des
Apparates und d ein Stutzen desselben, t der in den Stutzen eingehängte Filterschlauch. Wie
aus der Zeichnung ersichtlich, wird der Filterschlauch t, nachdem derselbe eingehängt ist,
über den Rand des Stutzens d umgestülpt und sodann mit einem Stahldrahtklemmer u, Fig. 5
und 6, festgehalten, welcher gleichzeitig auch die sichere Abdichtung des Filterschlauches besorgt.
Statt des Klemmers u kann auch ein einfacher Gummiring auf den umgestülpten Schlauch
aufgeschoben werden, welcher gleichfalls eine Dichtung des Schlauches bewirkt. Die Abdichtung
des Schlauches kann aber auch auf einfache und sichere Art nach Fig. 8, 9 und 10
bewerstelligt werden, indem man einen Drahtklemmring ohne Griffspitzen in den Schlauch
einnäht und sammt dem Schlauch über den Stutzen stülpt. Diese Abdichtungsart ist die
billigste und einfachste und jeder anderen sowohl wegen ihrer leichten Handlichkeit als auch
wegen ihrer Sicherheit vorzuziehen. Die Drahtklemmer können natürlich ebensogut wie aus
rundem, auch aus eckigem Draht angefertigt werden. Man kann die Drahtklemmer auch
mit einem Gummischlauch überziehen, was zur absoluten Dichtung bei grofsem Druck
vortheilhaft ist. Eine weitere Abdichtungsart ist die mit Pfropfen, wie in Fig. 11 dargestellt.
In dieser Figur veranschaulicht c den Stutzenboden, d einen Stutzen desselben, f den in
den Stutzen eingehängten Schlauch, welcher durch einen Pfropfen n>
abgedichtet wird. Zum Durchgang der Flüssigkeit hat der Pfropfen . in der Mitte eine Oeffhung. Ein
gleichartiger Pfropfen, . jedoch ohne mittlere Oeffnung, wird in den Schlauchstutzen d eingesetzt,
wenn ein Schlauch gerissen ist und trübe Flüssigkeit austritt.
Eine weitere Abdichtungsart der Filterschläuche im Apparatboden, die aber in der
Ausführung wesentlich kostspieliger ist, veranschaulichen die Fig. .12, 13 und 14, und zwar
zeigt Fig. 12 . die Ausführung mittelst eines Klotzwirbels x, welcher mit seiner konischen
Sitzfläche in dem Apparatboden c dichtet, und an dessen unterer, in den Apparat reichenden
Verlängerung der Filterschlauch aufgehängt und passend mit Bindfaden oder Gummiring etc.
befestigt und abgedichtet wird. Der Klotzwirbel selbst ist behufs seitlichen Austretens der
Flüssigkeit schnabelförmig geformt.
Fig. 13 veranschaulicht die Ausführung mittelst eines Flantschenhalsstutzens y. Durch
passende Rosetten und mittelst Schrauben wird der Flantsch des Halsstutzens an den Apparatboden
angeprefst und abgedichtet, und können durch solche Rosetten einerseits gleichzeitig
zwei, drei und selbst vier Halsstutzen abgedichtet werden. Der Filterschlauch ist analog
wie vordem an dem in den Apparat reichenden Hals befestigt und kann, wenn man keine
andere Dichtung vorzieht, oberhalb des Apparatbodens flantschartig umgelegt werden und auf
Claims (1)
- diese Weise die Abdichtung des Flantsches der Halsstutzen am Apparatboden besorgen.Fig. 14 veranschaulicht gleichfalls wie Fig. 12 die Ausführung mittelst eines Klotzwirbels ^; jedoch ist bei dieser Abdichtungsart der Filterschlauch über dem Apparatboden an dem Klotzwirbel passend befestigt, so dafs der Filterstoff selbst als Dichtung zwischen dem Klotzwirbel und Apparatboden auftritt.Damit die Schläuche bei gröfserem Drucke während der Filtration nicht zusammenklappen, werden in dieselben sogen. Schlauchspanner eingehängt, deren einfachste und billigste Art eine gewöhnliche Drahtspirale ν ist, wie sie in Fig. 7, 10 und 11 veranschaulicht ist.Die Function des Apparates ist folgende:In den Halstrichter h und das Rohr z, Fig. 1, 2, 3 und 4, fliefst durch einen regulirbaren Hahn Wasser, welches weich gemacht und gereinigt werden soll, continuirlich zu, gelangt in den sogen. Mischungstrichter m und tritt von da durch die. gelochte Siebhaube η in den Apparat. Gleichzeitig fliefst ebenfalls durch einen regulirbaren Hahn aus dem Reagensreservoir die Reagensflüssigkeit in den Trichter k des mittleren Rohres j, fällt durch das Rohr j herunter und tritt bei den unteren Sieblöchern oberhalb des Ventils / aus, sich dabei mit dem eintretenden Wasser im Konus m mischend.In kurzer Zeit tritt in dem mit Reagentien gemischten Wasser die Reaction ein, und der sich bildende, mehr oder weniger voluminöse Niederschlag senkt sich, da die Bewegung und der Auftrieb des Wassers sehr gering ist, langsam zu Boden, während das bereits weiche Wasser, welches äufserst feine und leicht bewegliche Schlammpartikelchen schwimmend mitführt, durch das Gewebe der Schläuche oder durch die Filterschicht, Fig. 4, durchtritt, wobei selbst die feinsten Schlammtheilchen zurückgehalten werden, so dafs das aus dem Apparat' abfliefsende Wasser rein und klar ist. Um Schlammansammlungen im Konus m zu verhüten, wird zeitweilig das Reagensrohr j mit dem Ventil / gehoben, so dafs der sich daselbst etwa vorfindende Schlamm in das Ablaufrohr f abströmt.Patεντ-Ansprdch:Vorrichtung zum Zuführen des Wassers und der Fällmittel bei Wasserreinigungseinrichtungen zu der Mischvorrichtung m mittelst der in einander steckenden Rohre i und j, von denen das letztere heb- und senkbar und mit dem Schlammventil / versehen ist.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE50479C true DE50479C (de) |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT50479D Expired - Lifetime DE50479C (de) | Vorrichtung zum Zuführen des Wassers und der Fällmittel bei Wasserreinigungseinrichtungen |
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DE (1) | DE50479C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3394815A (en) * | 1966-03-25 | 1968-07-30 | Henry Mfg Co Inc | Tubular filter elements |
US4537517A (en) * | 1981-02-10 | 1985-08-27 | Tokyo Shibaura Denki Kabushiki Kaisha | Temperature sensitive amorphous magnetic alloy |
DE202014102169U1 (de) * | 2014-05-09 | 2015-08-11 | Krones Aktiengesellschaft | Vorrichtung zur Aufbereitung von Wasser |
-
0
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3394815A (en) * | 1966-03-25 | 1968-07-30 | Henry Mfg Co Inc | Tubular filter elements |
US4537517A (en) * | 1981-02-10 | 1985-08-27 | Tokyo Shibaura Denki Kabushiki Kaisha | Temperature sensitive amorphous magnetic alloy |
DE202014102169U1 (de) * | 2014-05-09 | 2015-08-11 | Krones Aktiengesellschaft | Vorrichtung zur Aufbereitung von Wasser |
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