DE501528C - Verfahren zum Biegen von starkwandigen Rohren - Google Patents

Description

Nach dem Patent 455 607 erfolgt die Herstellung von Rohrkrümmern mit an der Innenseite des Bogens vorspringenden Falten dadurch, daß man das an der Innenseite der Krümmung erwärmte Rohr über eine Biegeform zieht, die an den Stellen, an denen sich die Falten bilden sollen, mit Ausbuchtungen oder Aussparungen versehen ist. Es wurde nun gefunden, daß die Herstellung eines solchen Rohrkrümmers über einer mit Ausbuchtungen versehenen Form auch ohne Erwärmung möglich ist, wenn man das Rohr in der bereits angegebenen Weise zwischen einer mit Ausbuchtungen versehenen Form und einer festen Führung hindurchzieht und dabei gleichzeitig im Innern des Rohres, wie es beim Biegen von Rohren ohne Bildung von Falten an der Innenseite der Krümmung bekannt ist, einen Dorn so führt, daß er stets

ao an der Biegestelle liegt.

Das Biegen von Rohren in kaltem Zustande zwischen einer mit Ausnehmungen versehenen Form und einer Gegendruckrolle ist bereits bekannt, jedoch handelt es sich hierbei um dünnwandige Isolierrohre, während das Verfahren nach der Erfindung sich auf starkwandige eiserne Dampfleitungsrohre bezieht. Daß beim kalten Biegen solcher Rohre die gestauchte Seite der Wand sich in die Ausnehmungen der Form hineinlegen und regelmäßige Falten bilden würde, war nicht zu erwarten.

Ein Ausführungsbeispiel einer zu diesem Biegeverfahren verwendeten Vorrichtung ist in der Zeichnung dargestellt.

Abb. ι zeigt die Vorrichtung im Grundriß; "

Abb. 2 ist ein senkrechter Schnitt nach Linie H-II der Abb. r.

Auf der Achse eines drehbaren Biegetisches i, der durch eine Schnecke 2 in Umdrehung versetzt werden kann, ist eine Biegeform 3 lose drehbar. Die Biegeform besitzt am Umfang eine halbkreisförmige Nut 4, die dem Außendurchmesser des zu biegenden Rohres entspricht, und hat in dieser eine Anzahl Ausnehmungen 5 entsprechend der Größe und dem Abstand der zu bildenden Falten. An einer Seite ist an die Biegeform ein Arm 6 angegossen, an dem Einspannbacken 7 für das zu biegende Rohr angebracht sind. Ein am Biegetisch vorspringender Bolzen 8 nimmt den Arm 6 mit, wenn der Biegetisch in der Pfeilrichtung gedreht wird.

Seitlich des Biegetisches ist auf einem Bock des Maschinengestells eine U-förmige Gleitschiene bei 10 schwingbar gelagert, die mit einer in dem Maschinengestell verstellbaren Schraube 11 gegen die Biegeform angedrückt werden kann. In der Gleitschiene 9 ist ein Schlitten 12 verschiebbar, der an der der Biege-

form zugekehrten Seite mit leiner der Nut 4 entsprechenden Nut 13 versehen ist. Auf dem Schlitten 12 wird das zu biegende Rohr mit Schellen o. dgl. befestigt.

In einem Kopf 15 der Gleitschiene 9 ist ein Dorn 16 so befestigt, daß sein abgerundetes Ende 17 an der Stelle liegt, an der das einzuspannende Rohr die Biegeform 3 berührt.
Die Gleitschiene 9 wird nach Lösen der Schraube 11 von der Form hinweggeschwenkt und das vorher auf dem Schlitten 12 befestigte Rohr 18 mit diesem in der Schiene 9 liegend über den Dorn 16 geschoben, und zwar so, daß der Anfang seines zu biegenden Teiles beim Anziehen der Schrauben an der Form3 anliegt. Das Ende des Rohres wird in die Backen 7 eingespannt. Eine Erwärmung des Rohres findet nicht statt. Nachdem das Rohr mittels der Schraube 11 fest an die Biege-

ao form 3 angepreßt ist, wird der Biegetisch in langsame Umdrehung versetzt, wobei er den Arm 6 mit der Biegeform und den Spannbacken 7 mitnimmt und das Rohr um die Biegeform herumbiegt, wobei sich die Innenseite der Krümmung in die Ausnehmungen 5 as hinein auswölbt.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren zum Biegen von starkwandigen Rohren mit über den Rohrquerschnitt vorspringenden Falten an der Innenseite der Biegung zwischen einer mit Ausbuchtungen versehenen Biegeform und einer feststehenden Backe nach Patent 455 607, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (18) kalt über die Biegeform gezogen und dabei in bekannter Weise im Innern des Rohres ein Dorn (17) so geführt wird, daß er stets an der Biegestelle anliegt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen