DE498459C

DE498459C - Verbrennungskraftmaschine, bei der der Druck der Abgase zur Foerderung und Verdichtung von Spuel- oder (und) Aufladeluft verwendet wird

Info

Publication number: DE498459C
Application number: DEH119191D
Authority: DE
Original assignee: WALTER HERRMANN DIPL ING
Current assignee: WALTER HERRMANN DIPL ING
Priority date: 1928-11-18
Filing date: 1928-11-18
Publication date: 1930-05-22

Description

Verbrennungskraftmaschine, bei der der Druck der Abgase zur Förderung und Verdichtung von Spül- oder (und) Aufladeluft verwendet wird Es ist bekannt, fortschnellende Abgassäulen zum Ansaugen der Zylinderladung beziehentlich zuströmende Zylinderladung durch Stauung zum Auffüllen des Zylinders zu verwenden. Auch sind Flugkolbengebläse zum Aufladen von Verbrennungsmotoren vorgeschlagen worden, welche von Auspuffgasen, zur Ausnutzung von deren Abfallenergie, angetrieben werden. Für Schnelläufer ergibt sich die Notwendigkeit, die Massenwirkung des Flugkolbens zu beseitigen.
Nach der Erfindung geschieht das dadurch, daß man die gespannten Auspuffgase die in einem Vorratsbehälter a befindliche Frischluft unmittelbar, d. h. ohne Zwischenschaltung eines Kolbens, in den Zylinder c drücken läßt. Zu dem Zweck ist der Vorratsbehälter a, der ein glattes Rohr sein, aber auch Einlagen zur Vermeidung von Wirbelungen enthalten kann, an dem einen Ende mit dem Auspuffrohr b, an dem anderen Ende über ein Ventil d mit dem Auflade- oder Spülluftraum e in Verbindung. Durch die Klappe f wird der Vorratsbehälter außerhalb der Auspuff- beziehentlich Aufladeperiode mit niedrig gespannter Frischluft aufgefüllt, was entweder selbsttätig durch Unterdruckbildungen im Auspuffrohr oder mit Hilfe eines einfachen Gebläses, z.B. Strahlsaugers oderVentilators, geschieht. Der Auspuff kann durch ein Organ h gesteuert werden.
Ein Aufladespiel verläuft bei einem Zweitaktmotor (Fig. r) wie folgt. Durch das gesteuerte Organ h zurückgehalten, schlägt der Auspuff in den Vorratsbehälter a und schiebt die Frischluft vor sich her in den Auflade-bzw. Spülluftraum e. Danach öffnet sich die Klappe h, der Auspuff entweicht und die Spülung und Aufladung kann vor sich gehen. Wenn die Leitung b sich ganz entspannt hat und- Unterdruck durch die Massenwirkung der fortschnellenden Abgassäule eingetreten ist, füllt sich der Vorratsbehälter a durch die Klappe f wieder mit Frischluft, welcher Vorgang durch das Gebläse g gefördert wird.
Das Verfahren ist, sinngemäß ausgebildet, zum Aufladen jeder Art Zweitakt- und, Viertaktmotoren geeignet. Bei Mehrzylindern kann ein Vorratsbehälter a und ein Auflade-oder Spülluftraum e Verwendung finden, indem die Klappe h mehrfach entsprechend der der Zahl: der Auspuffstöße bewegt wird. Jede bekannte Art der Zuführung der Aufladeluft vom Aufladeluftraume zum Zylinder ist anwendbar, wie auch die Steuerorgane von verschiedener Bauart sein können.
Fig. 2 stellt den Erfindungsgegenstand als Viertaktmotor dar, bei welchem die Abgase aus dem Vorratsbehälter a durch ein Abgasgebläsei bei jedem zweiten Auspuffstoß abgesaugt werden, während die ersten Auspuffstöße bei geschlossener Klappe h der Förderung der Frischluft aus dem Vorratsbehälter a in den Auflad-eluftraum e dienen. _ Die Welle, welche den die Klappe h steuernden Nocken k trägt, bewegt sich hierzu mit einem Viertel der Umlaufzahl der Kurbelwelle oder mit der halben Drehzahl der Steuerwelle. Die Arbeitsspiele der Maschine gehen folgendermaßen vor sich. Die Verbrennung habe stattgefunden und der Maschinenkolben nähere sich der unteren Totlage. Drei aus dem Zylinder c durch das sich öffnende Auspuffventil n gespannt austretende und am Abströmen durch .die geschlossene Klappe h gehinderte Auspuff preßt die im Vorratsbehälter ce befindliche Frischluft durch das Ventil d in den Spül- oder Aufladeluftraum e. Das Rückschlagventil o öffnet hierbei: noch nicht, da der Abgasdruck im Zylinder noch höher sein wird als der Aufladeluftdruck im Raum e. Etwa im unteren Totpunkt beginnt die Klappe h zu öffnen und entläßt dien Auspuff ins Freie. Ausschub und Ansaugehub gehen wie gewöhnlich vor sich, indem etwa im .oberen -Totpunkt des Kolbens das =Auslaßventil schließt und das Ansaugeventil m öffnet. Bevor der Kolben den Aufladeschlitzp überläuft, schließt das Ventil m und gepreßte Ladeluft strömt durch Rückschlagventil o in den Zylinder c. Der Kompressions- und- Expansionshub bietet keine Besonderheiten. Beim zweiten Auspuffstoß ist die Klappe h vom Nocken k geöffnet. Das Strahlgebläse i saugt jetzt die noch im Förderbehälter a befindli&en Abgase _ ab und Frischluft-. durch das Ventil f an,- worauf die Arbeitsperiodensich in- gleicher Weise wiederholen. Unter Verbrennungskraftmaschinen sind Diesel-Glühkopf- und alle Arten von Gemischmotoren zu verstehen. Die Gemischbildung der vom Erfindungsgegenstand geförderten Frischluft mit dem Brennstoff oder Gas kann sowohl im Zylinder c als auch beim überströmen aus dem Raum e in den Zylinder c (z. B. Fig. r am Rückschlagventil d mit dem vom Kolben angesaugten Gemisch im Raume) auf irgendeine Weise geschehen.

Claims

PATENTANSPR,UCFI: :erbrennungskraftmaschine, bei der -der Druck der Abgase zur Förderung und Verdichtung von Spül- oder (und) Aufladeluft verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die gespannten Abgase unmittelbar,- d_h.:ohne Z,-ischenar#h-altun-g= eines trennenden Kolbens, Frischluft aus einem Vorratsbehälter in einen Spül- oder Aufladeluftraum drücken, aus dem sie während. der Spül- oder (und) Ladezeit in den Arbeitszylinder abströmt, und daß danach die entspannten Abgase durch niedrig gespannte Frischluft, welche z. B. von einem Gebläse geliefert wird, aus dem Luftvorratsbehälter wieder verdrängt äder durch ein Strahlgebläse bzw. -die aus-_strömende Abgassäule selbst , abgesaugt werden:"