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Überspannungsschutzeinrichtung Die Erfindung bezieht sich auf Einrichtungen
v-um Schutz von Leitungen gegen Überspannungen.
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Gemäß der Erfindung sind an die zu überwachende Leitung an einer oder
mehreren Stellen andere Leiter angeschlossen, deren elektrische Eigenschaften (Ohmscher
Widerstand, Induktiv ität, Kapazität) so gewählt sind, und die räumlich dem Hauptleiter
gegenüber so angeordnet sind, daß beim Auftreten von Überspannungen sich solche
Spannungsunterschiede zwischen benachbarten Teilen der Leitungen ausbilden, daß
das Auftreten von K oronaverlusten begünstigt wird.
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In der Zeichnung ist eine Reihe von Ausführungsbeispielen der Erfindung
dargestellt. In den @bb. i bis 6 ist der Hauptleiter gewissermaßen in die beiden
Zweigleitungen a und 3 aufgeteilt, welche die Abschnitte 7 und 8 des Hauptleiters
miteinander verbinden. Die Ausführung der beiden Zweigleitungen kann von verschiedener
Form sein. Bei den Ausführungsbeispielen nach Abb. i bis 6 ist der Querschnitt der
Zweigleitungen a, 3 und d erheblich kleiner als der derLeitungen7 und B.
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Bei der Anordnung nach Abb. i schirmen sich die Leitungen 2 und 3
unter normalen Betriebsverhältnissen gegenseitig ab. In der Leitung 3 sind zwei
Impedanzen g und io vorgesehen. Die Leitung 2 besitzt entweder keine Impedanz oder
eine. die erheblich kleiner ist als die der Leitung 3, welche so bemessen ist, daß
bei normaler Spannung und Frequenz, z. B. bei 6o Perioden, dieSpannung aller Zweigleitungen
ungefähr gleich ist und unterhalb des Grenzwertes liegt, bei dein Entladungen auftreten.
Sobald aber z. B. Überspannungen längs der Leitungen entstehen, tritt infolge der
Impedanz der Zweigleitung 3 eine erhebliche Spannungsdifferenz zwischen den Leitungen
:2 und 3 auf, so daß an dem Leiter, ,der das höhere Potential beitzt, Korotiaentladungen
entstehen, wobei die Überspannungsenergie abgeleitet wird. Die Wirkungsweise der
Anordnung erklärt sich auf Grund folgender Überlegung; Wäre ein einziger .der Abzweigleiter
vorhanden, so würden infolge der schwachen Bemessung dieses Leiters auch bei normalen
Spannungsverhältnissen Entladungserscheinungen auftreten. Da jedoch die Spannung
auf mehrere Abzweigleiter verteilt wird, werden bei normalen Spannungsverhältnissen
Entladungen verhindert. Hieran wird auch dadurch nichts geändert, daß die Abzweigleitun,
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über Impedanzen miteinander verbunden sind. Bei normalen Betriebsverhältnissen ist
also ein solcher Vielfachleiter, wie er in dem Ausführungsbeispiel dargestellt ist,
hinsichtlich seiner elektrischen Eigenschaften als ein einziger Leiter zu betrachten.
Dies ändert sich jedoch, sobald Überspannungen auftreten. Die Impedanzen halten
dann die Oberspannungen von denjenigen Leitungen fern, in denen .die Impedanzen
liegen, aber nicht von denen ohne Impedanzen. Dies bedeutet, .daß diejenigen Leiter,
in denen keine Impedanzen liegen, die ganze Spannung zu führen haben, so daß infolge
Überlastung :dieser Leiter Koronaerscheinungen auftreten. Der Vielfachleiter zerfällt
also bei Überspannungen in eine Reihe von Einzelleitern, die eine verschiedene Koronacharakteristik
besitzt, und zwar derart, daß die kritische Koronaspannung unter normalen Betriebsverhältnissen
hoch ist, dagegen verhältnismäßig niedrig ist bei Überspannungen.
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Bei der Anordnung nach Abb. 2 ist der Hauptleiter in drei Zweigleitungen
2, 3, 4 aufgeteilt, und zwar besitzt die Leitung4 eine höhere Impedanz als die Leitung
3. Infolgedessen tritt bei Überspannungen eine Entladung zuerst an dem die geringste
Impedanz besitzenden Leiter 2, dann an dem Leiter 3 und zuletzt an dem Leiter 4
auf.
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Bei der Anordnung nach Abb. 3 sind in der einen Zweigleitung an Stelle
eines induktiven Widerstandes Kondensatoren angeordnet.
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In Abb. 4 sind die induktiven Widerstände durch Ohmsche Widerstände
ersetzt.
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Bei der Anordnung nach Abb. 5 umgibt die Leitung 17 die Leitung 2.
Infolge ihrer Schleifen besitzt die Leitung 17 genügend Impedanz, um bei einer Überspannung
zu bewirken, d,aß längs .der Leitung 2 Koronaerscheinungen auftreten.
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In Abb.6 ist eine Anordnung dargestellt, bei der in der Leitung .2
besondere Metallspitzen vorgesehen sind.
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Bei der Anordnung nach Abb.7 ist der Hauptleiter nicht unterteilt,
sondern es sind an ihm Metallspitzen ig angeordnet, und er ist in ähnlicher Weise
wie der Zweigleiter 2 in Abb. 5 von einer Leitung 3o umgeben.
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In Abb. 8 ist eine Anordnung dargestellt, bei der ein sägeartig geformter
Metallteil2i direkt mit der Hauptleitung verbunden ist. Dieser Teil 21 wird durch
eine Metallplatte 22 abgeschirmt, die an die Hauptleitung über eine Impedanz 23
angeschlossen ist. Unterhalb der Platte 22 .ist noch ein geerdetes Metallstück 24
angeordnet.
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Bei normalem Spannungszustand schirmt die Platte 22 dieSpitzenwirkung
desTeiles 21 ab, insoweit, als die Impedanz 23 nicht genügend ist, um einen nennenswertenUnterschied
zwischen den Teil-en 21 und 22 hervorzurufen. Sobald aber eine Überspannung in derHauptleitung
auftritt, entsteht eine erhebliche Spannungsdifferenz und eineEntladung findet statt.
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Die Anordnung nach Abb.9 zeigt im wesentlichen dieselbe Ausführung
wie die nach Abb. B. Die einzelnen Teile sind jedoch in einem geerdeten Ölbehälter
25 angeordnet.
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Bei der Anordnung nach Abb. io liegt ein dielektrischer Körper zwischen
den Teilen 21 und 22 sowie 22 und 24. Ferner kann noch ein Kondensator zwischen
der Platte 24 und Erde angeordnet werden.
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Die .Wirkungsweise der Anordnung nach den Abb. 8 bis io ist folgende:
Durch die sägeartige Form der Platte 21 würde auch bei normaler Spannungsbelastung
der Leitung eine Bürstenentladung auftreten, wenn die Metallplatte 22 nicht vorhanden
wäre. Diese verhindert eine solche Bürstenentladung, solange nicht ein erheblicher
Spannungsunterschied zwischen den Platten 21 und 22 vorhanden ist. Ein solcher Spannungsunterschied
entsteht bei Eintreten von Überspannungen infolge der Wirkung der Impedanz 23. Nunmehr
beginnt eine Entladung über di.eSpitzen derPlatten 2i, welche so lange andauert,
bis infolge Zurückgehens der Überspannung auch der Spannungsunterschied zwischen
den Teilen 21 und 22 wieder verschwindet.
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Bei ,der Anordnung nach Abb. i i ist von der Hauptleitung eine Leitung
26 abgezweigt, welche ihrerseits wieder in Leitungen 27, 28 und 29 unterteilt ist.
Jede dieser Zweigleitungen besitzt .eine andere elektrische Charakteristik, so .daß
bei Überspannungen eine Entladung hervorgerufen wird.
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In Abb. 12 .ist eine Anordnung dargestellt, bei der der Hauptleiter
erheblich stärker bemessen ist als die ihn umgebenden Zweigleitungen 31 bis 34.
Jede dieser Zweigleitungen ist mit der Hauptleitung .über einen Widerstand verbunden,
und zwar sind alle diese Widerstände untereinander verschieden, so daß bei Überspannungen
Koronaerscheinungen und Widerstandsverluste auftreten.
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Die Anordnung nach Abb. 13 gleicht der nach Abb. 12. Alle Leitungen
sind jedoch durch einen dielektrischen Körper 35 umgeben. Hierdurch wird die Gefahr
von Überschlägen von-einem Phasenleiter zum anderen auf. ein Minimum gebracht. Außerdem
werden die Überspannungen nicht nur durch Korona-und Widerstandsverluste abgeleitet,
sondern auch durch dielektrische Verluste.
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Die Anordnung nach Abb. 14 unterscheidet sich von der nach Abb. 13
dadurch, daß die Hauptleitung samt den Zweigleitungen in ein festes und poröses
Material 36 eingebettet ist,
welches eine Erhöhung der dielektrischen
Verluste hervorruft und auch das Auftreten von Widerstandsverlusten begünstigt.
Der Körper 36 ist noch von einem weiteren dielektrischenHohlkörper 37 umgeben, welcher
dem Körper 35 der Abb. 13 entspricht und seinerseits von einem aus leitendem Material
bestehenden Hohlkörper 38 umgeben ist, der geerdet sein kann. Die Glimmentladungen
finden zwischen den Leitern und dem geerdeten Körper 38 durch die dielektrischen
Körper 36 und 37 hindurch statt.
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Schließlich ist in der Abb. 15 noch eine Abänderung der Anordnungen
nach den Abb. io und ii dargestellt. In der Zweigleitung 39 sind eine Reihe von
Metallspitzen vorgesehen. Diese Zweigleitung ist mit einem metallischen Körper d.o
umgeben, der mit der Hauptleitung über eine Impedanz geeigneter Bemessung verbunden
ist. Der Metallkörper .1o befindet .sich innerhalb eines dielektrischen Hohlkörpers
41, welcher seinerseits innerhalb eines metallischen geerdeten Rohres 42 angeordnet
ist.
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Sobald bei einer solchen Anordnung Überspannungen in der Leitung auftreten,
entsteht eine Bürstenentladung zwischen den Teilen 39 und 40. Durch den dielektrischen
Körper 41 wird die Gefahr eines Überschlages zwischen den einzelnen Phasenleitern
des Netzes verringert. - Außerdem vernichtet der Körper 4i einen Teil der Überspannungsenergie
in Form von dielektrischen Verlusten.