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Aus Blech geformte Metalldichtung Gegenstand der Erfindung ist eine
rein metallische Dichtung von hoher Elastizität, die für hohe Beanspruchung durch
Wärme und Druck besonders geeignet ist. Sind Maschinenteile oder Flanschen gegen
hohen Druck bei hohen Temperaturen abzudichten, so werden heute fast allgemein vollwandige
Metallringe oder Metallplatten mit elastischen Zwischenlagen verwandt. Erstere sind
zu wenig elastisch und letztere haben als Nachteil eine nichtmetallische Zwischenlage,
die gegen hohe Drücke und Temperaturen wenig widerstandsfähig ist.
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Durch die vorliegende Erfindung ist eine rein metallische Dichtung
von hoher Elastizität für Flanschen oder andere zu dichtende Flächen und Maschinenteile
aller Art geschaffen. Die Dichtung ist für hohe Beanspruchung durch Wärme und Druck
besonders geeignet und dabei von außerordentlicher Einfachheit und Billigkeit sowohl
in der Herstellung als auch in der Anwendung. Da jegliche andere als metallische
Stoffe bei dieser Dichtung vermieden sind, ist sie besonders für ungewöhnlich hohe
Wärmebeanspruchungen bei gleichzeitig sehr hohem Druck verwendbar.
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Der Erfindung gemäß besteht diese Dichtung aus Blech. in welchem zellenförmige
Gebilde vertieft angeordnet sind, die beispielsweise pyramidenförmig sein können.
Die Ränder, welche die einzelnen Zellen umschließen, liegen dabei in ein und derselben
Ebene. Eine derartige Dichtung kann Beispiels: weise so ausgeführt werden, daß die
dicht aneinanderschließenden zellenförmigen Vertiefungen auf beiden Seiten des Bleches
liegen, in dem sie derart angeordnet sind, daß auf beiden Seiten die Umschließungsränder
der Zellen in gleichen Ebenen liegen.
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Die Ausführung ist aber auch so möglich, daß die aneinanderschließenden
Zellen nur auf einer Seite des Bleches mit ihren Umschließungsräudern in einer Ebene
liegen, während auf der anderen Seite des Bleches buckelförmige Gebilde entstehen,
z. B. abgestumpfte Pyramiden. Ein derartiges Blech würde aber nicht ohne weiteres
als Dichtung verwendbar sein, da zwar auf der einen Seite die Umschließungsränder
der Zellen an dem Flansch o. dgl. dicht anliegen, auf der anderen Seite aber die
vorspringenden bukkelartigen Gebilde einen solchen dichten Anschluß verhindern,
so daß das abzudichtende Druckmittel hier überall _ hindurchtreten könnte, selbst
bei kräftiger Zusammenpressung der Flächen. i%Tan wird deshalb in diesem Falle das
so ausgebildete Blech doppelt legen, und zwar so, daß die gebuckelten Seiten aneinanderliegen
bzw. sich beim Zusammendrücken derart ineinanderlegen, daß die beiderseitigen Zellen
bzw. Buckel um eine halbe Zellenteilung gegeneinander versetzt sind. Wählt man z.
B., was ,zweckmäßig ist, für die Zellenform abgestumpfte quadratische Pyramiden,
so legen sich diese rhit den
Buckelseiten keilartig ineinander und
ergeben dadurch zwischen den Blechen beim Zusammendrücken derselben eine vollständige
und vielfache Abdichtung. An den beiden Außenseiten dieser 'Doppellage aber schließen
nunmehr die in gleichen Ebenen liegenden Zellenränder vollständig an die Dichtungsflächen
der Maschinenteile an. Werden nunmehr die Flansche o. dgl. fest gegen dieses Dichtungsmittel
zusammengezogen, so ergibt sich eine sehr vielfältig labyrinthartige Zellendichtung
von außerordentlicher Wirksamkeit. Handelt es sich um ringförmige Dichtungen, z.
B. von Rohrflanschen o. dgl., so kann man zwei Bleche in der angegebenen ZVeise
auch durch eine umgebördelte Einfassung von dünnem Blech an dem mittleren Ausschnitt
fest miteinander verbinden. Ähnlich verfährt man zweckmäßig bei anderen abgepaßten
und in bestimmten Formen zugeschnittenen Dichtungen, z. B. für das Zylindergehäuse
von Verbrennungskraftmaschinen o. dgl.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele derartiger Dichtungen dargestellt.
Abb. i und a zeigen Dichtungen mit doppelt gelegten Blechen, Abb.3 ein einzelnes
Blech hierzu von der Rückseite, Abb. 4. eine einteilige Dichtung mit beiderseitigen
Dichtungszellen in Ansicht, Abb. 5 einen Querschnitt dazu.
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Abb. i zeigt eine ringförmige Dichtung mit umgebördelter Einfassung
des Innenrandes, Abb. 2 einen Querschnitt durch die beiden ineinandergreifenden
Blechlagen. Aus Abb. a ist ersichtlich, wie die Buckelseiten der nach abgestumpften
quadratischen Pyramiden gepreßten Bleche ineinandergreifen und dadurch zwischen
den Blechen eine vollständige Abdichtung herbeigeführt wird. Diese Abbildung zeigt
ferner, wie die beiden mit den Rückseiten anemanderliegenden Bleche nach außen beiderseits
Ebenen bilden, in denen die die Zellen umschließenden Ränder liegen, mit denen sich
die Dichtung an die Flanschen o. dgl. anlegt. Beim zusammenpressen einer solchen
Dichtung werden natürlich die Zellen erheblich verdrückt, aber gerade dadurch entsteht
die vielfältige und unbedingt zuverlässige Abdichtung.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. .1 und 5 überschneiden sich die
beiderseitigen zellenförmigen Gebilde der Dichtungsscheibe oder sind gegeneinander
versetzt, so daß sie sich teilweise überdecken und die Scheibe von beiden Seiten
dasselbe Gebilde zeigt. Bei dieser Ausführungsform kommt man mit einer einzigen
Lage der Dichtungsscheiben aus, da nunmehr auf beiden Seiten unbedingt ein überall
gleichmäßiger und dichter Anschluß an die abzudichtenden Flächen der Maschinenteile
erreicht wird.
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Das Zellengebilde selbst kann. bei jeder Ausführungsform der Dichtung
sehr verschiedenartig sein. In Frage kommen natürlich in erster Linie regelmäßige
und gleichförmige geometrische bzw. körperliche Gebilde, vorzugsweise Pyramiden
mit vieleckiger Grundfläche. Ganz besonders vorteilhaft erscheint eine Dichtung,
die möglichst getreu den bekannten künstlichen Waben für Bienenstöcke nachgebildet
ist. Ähnlich läßt sich natürlich eine solche Dichtung auch mit anderen Vielecksformen
ausführen.