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Aus einem Stück bestehende Dichtungsplatte, insbesondere Gewebedichtung
Man verwendet für Verbrennungsmotoren zur Zeit neben den vonfrüher her allgemein
bekannten Kupferasbestdichtungen, die aus einer Mittellage aus Asbestpappe, beiderseitigem
Belag aufs dünnen Kupferblechen und RandeänfassungsbördeInbestehen, glatteebenflächigeDichtungen,
insbesondere solche aus Geweben mit auf- und,eingepreßter Dichtungsmasse. Diese
Dichtungen besitzen an den Rändern aller Stanzlöcher, also auch an denen für die
Kompressionsräume, keinerlei Blecheinfassungen. Sie müssen also schon beim ersten
Einbau unter genügender Pressung in die Motoren eingebaut werden, da sich der Druck
auf die ganze Fläche gleichmäßig verteilt und da bei nur geringem Schraubenanzug
der Druck auf die Flächeneinheit zu gering sein würde, um einen Übertritt von Explosionsgasen
an den Rändern der Explosionsräume zu verhindern. Findet ein solcher Übertritt von
Gasen aber auch nur eine ganz kurze Zeit lang statt, dann. wird die Dichtung zerstört
bzw. es beginnt die Zerstörung durch Kanalbildung an der Oberfläche derselben.
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Nun sind aber die Einbauwerkstätten von der Benutzung der früher allgemein
üblichen Kupferasbcstdichtungen her gewöhnt, die Schraubenbolzen, die Zylinderblock
und -kopf miteinander verbinden, zunächst nur verhältnismäßig .schwach anzuziehen
und erst nach dem Warmlaufen des Motors auf den erforderlichen höheren Druck narchzuziehen.
Das war bei Kupferasbestdichtungen unerheblich, da die Bördel an den Explosionsräumen
zunächst einem Übertritt der Gase standhielten.
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Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe bestand demnach
darin, die Gewebedichtung bei Aufrechterhaltung einer ihrer wesentlichen Eigenschaften,
d. h. der Gleichmäßigkeit der Materialmenge pro Flächeneinheit, so zu gestalten,
daß beim Einbau an den Stellen ihrer größten Beanspruchung, im vorliegenden Falle
also um die Ränder der Explosionsräume herum, auch bei geringem Schraubenanzug zunächst
eine Zone erhöhten Preßdruckes entsteht, die ein engeres Anliegen -dieser Teile
der Dichtung an Block und Kopf zur Folge hat, und für eine gewisse Zeit, bis das
Nachziehen der Schrauben erfolgt ist, den Übertritt von Gasen verhindert. Dieser
Forderung widersprechen beispielsweise die bekannten Dichtungen aus einer Drahtgazeschicht,
die mit einer teigartigen Masse umpreßt und durch die Form des Preßstempels mit
erhabenen Dichtungswülsten versehen sind; denn abgesehen davon, daß diese üblichen
Dichtungswülste nicht an den Rändern der Dichtungen liegen, sondern sich netzartig
über deren ganze Fläche erstrecken, enthalten sie auch Werkstoffanhäufungen, die
zur Verhinderung von Linienpressungen zu vermeiden sind.
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Die Erfindung besteht demgegenüber darin, daß die Dichtungslage nach
ihrem Ausstanzen
in die für den Motorblock oder -kopf erforderliche
Form einer starken Pressung mittels Schablonen unterworfen wird, welche einen schmalen
Rand um die Ränder der Löcher für die Explosionsräume herum freilasisen. Sind die
Dichtungen für Motoren bestimmet, bei denen zwischen den einzelnen Explosionsräumen
nur schmale Stege stehen, dann kann es erforderlich werden, daß an diesen Stellen
die Preßschablone die Stege überhaupt freiläßt. Der Erfolg dieses Preßvorganges
ist der, daß die gesamte Dichtungslage um etwa 1/,o mm zusammengepreßt wird und
daß nur die schmalen Ränder um die Löcher für die Verbrennungsräume herum die ursprüngliche
Stärke der Lage :beibehalten. Dieser Gedanke lag nicht nahe und konnte schon deshalb
nicht naheliegen, da er zu seiner Durchführung Pressen erfordert, wie sie in dieser
Stärke in Dichtungsfabriken im allgemeinen nicht zur Verfügung stehen, da der Gesamtdruck
bei der ausgedehnten Fläche ein sehr hoher sein muß.
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Wind eine solche Dichtung in den Motor eingebaut und der Kopf mittels
Schraubendruckes gegen den Block gepreßt, dann konzentriert sich der gesamte Preßdruck
zunächst auf .die erhöhten (dickeren) Ränder der Dichtungslage um die Verbrennungsräume
herum. Die Dichtung wird somit an diesen Stellen auch bei zunächst geringerem Preßdruck
der Schraubenbolzen fest gegen die entsprechenden Ränder von Zylinderblock und -kopf
herangelegt und verhindert auf einige Zeit an diesen Stellen das Übertreten von
Verbrennungsgasen. Da diese jetzt nicht übertreten können, bleibt die ganze Dichtung
beim ersten Ingangsetzen des Motors unversehrt. Im vorliegenden Falle bracht also
der anfängliche-Preßdruck nur so :groß zu sein; daß er die schmalen Ränder um die
Verbrennungsräume herum um 1/l0 mm zusammenpreßt, um eine völlige Sicherung dieser
Stellen gegen das Durchschlagen von Explosionsgasen zu schaffen. Wird später die
Pressung zwischen Motorblock und -kopf auf das erforderliche Maß erhöht, dann liegt
die ganze Dichtung unter dem für sie nötigen Preßdruck. Trotzdem kann eine Linienpressung
um die Explosionsräume herum, wie sie bei Kupferasbestdichtungen wegen der Metallbördel
entstehen, nicht erzeugt werden; weil ja an diesen Stellen das Material an sich
nicht stärker ist als an den übrigen. Die so ausgeführte Dichtung erfüllt also völlig
die eingangs gestellte Aufgabe; sie hat aber daneben noch den Vorteil; daß sie auch
gewisse geringe Unebenheiten, die etwa an den Rändern der Explosionsräume in den
Dichtungsflächen vorhanden sind, dadurch ausfüllen kann, daß das relativ zveichere
Material der nicht vorgepreßten Ränder sich in diese geringen Unebenheiten hineindrückt.
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Die beiliegenden Abbildungen zeigen ein Ausführungsbeispiel der gemäß
der Erfindung bearbeiteten Dichtung, und zwar in Abb. i in der Aufsicht, Abb. 2
und 3 im Schnitt gemäß Linie B-B der Abb. i.
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In der Dichtungslage a sind die Löcher b
für .die Schraubenbolzen,
e für die Wasserdurchlässe und d für die Explosionsräume ausgestanzt. Dann ist die
Dichtungslage mittels einer bzw. zweier Schablonen um etwa, 1/lo mm zusammengepreßt,
und zwar so, daß nur um die Ränder der Löcher für die Explosionsräume d, evtl. auch
für die Wasserdurchlässe c ein schmaler Stege stehenbleibt. Verwendet man zwei Schablonen,
dann erscheinen die erhabenen Stege, wie in Abb.2 dargestellt, auf beiden Seiten
der Dichtungslage, verwendet man nur eine Schablone, dann zeigen sich, wie Abb.3
zeigt, die erhabenen Stege lediglich auf der einen Seite der Dichtungslage. Die
Stärkenunterschiede, wie- sie in den Äbb. 2 und 3 dargestellt sind, . sind zur besseren
Verdeutlichung der Höhe nach stark übertrieben. Aus der Abb. i geht ferner hervor,
daß an den Stellen, wo benachbarte Stanzlöcher dicht aneinander herankommen; die
erhabenen Stege ineinander übergehen. Die Schablonen sind an diesen Stellen völlig
ausgespart.