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Füllschreibhalter Die Erfindung betrifft einen Füllschreibhalter mit
im Innern des Halters angeord. netem Vorratsraum für die Schreibflüssigkeit. Solche
Halter weisen den Übelstrand auf, daß bei ihrer Erwärmung die Schreibflüssigkeit
auch bei Nichtgebrauch des Halters ausläuft bzw. während des Schreibvör'-ganges
in zu starkem Maße aus der Feder bzw. der Schreibspitze herausläuft. Dieser Übelstand
ist vornehmlich darauf zurückzu; führen, daß sich bei der Erwärmung des Halter§
die im Vorratsbehälter oberhalb des Spiegels der Schreibflüssigkeit eingeschlossene
Luft in starkem Maße ausdehnt und die Schreibflüssigkeit durch die nach der Feder
bzw. der Schreibspitze führende Öffnung hindurch nach außen treibt. Ein Klecksen
ist daher bei Erwärmung des Halters unvermeidlich.
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Es sind bereits Füllschreibhalter bekannt geworden, die den Ausgleich
des Druckes der in dem Halter eingeschlossenen Luft durch ein Ausgleichrohr herbeiführen.
Diese bekannten Bauarten weisen aber den Übel; stand auf, daß die in dem Vorratsraurn
eingeschlossene Schreibflüssigkeit bei einer z. B. während des Tragens des Halters
in der Tasche entstehenden Temperaturerhöhung durch das Ausgleichrohr hindurch leicht
nach außen aus dem Halter heraustreten und den Träger des Halters beschmutzen kann.
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Gemäß der Erfindung wird dieser Übelstand dadurch beseitigt, daß das
andere Ende des Rohres in eine vom Vorratsraum getrennte Kammer einmündet. Tritt
bei, einem so ' ausgebildeten Füllschreibhalter eine Ausdehnung des im Vorratsraum
für die Schreibflüssigkeit eingeschlossenen Luftkissens infolge der Erwärmung des
Halters ein, so dringt die aus dem Vorratsrauen verdrängte Flüssigkeit nicht mehr
durch die meist durch einen Docht o. dgl. verschlossene Austrittsöffnung in der
Schreibspitze des Halters oder das Ausgleichrohr nach außen, sondern in die vom
Vorratsraum getrennte Kammer. In dieser Kammer sammelt sich die aus dem Vorratsraum
verdrängte Schreibflüssigkeit an, ohne Schaden anzurichten. Ein unbeabsichtigtes
oder zu starkes Austreten von Schreibflüssigkeit ist daher sicher vermieden.
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Steht die Ausgleichkammer überdies auch noch mit der Außenluft in
Verbindung, so kann die Kammer noch erheblich kleiner ausgeführt werden. Während
bei der zuvor geschilderten Ausführungsform beim Eintreten der Schreibflüssigkeit
in die Ausgleichkammer noch eine, wenn auch nur geringe Verdichtung der in dieser
Kammer eingeschlossenen Luft stattfinden muß, was ein verhältnismäßig großes Luftvolumen
der Ausgleich'kammer zur Voraussetzung hat, braucht bei einer Verbindung der Ausgleichkammer
mit der Außenluft die Kammer nicht größer zu sein, als es die im ungünstigsten Falle
verdrängte Flüssigkeitsmenge erfordert.
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Um bei dieser Bauart eine weitere Gewähr dafür zu haben, daß ein unbeabsichtigtes
Austreten der Schreibflüssigkeit vermieden ist, ragt in die Ausgleichkammer ein
Lüftungsröhrchen hinein, daß ein Austreten
der in die Ausgleichkammer
gedrückten Flüssigkeitsmenge auch beim Schwenken des Halters sicher vermeidet.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht.
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Die Abb. i und 2 zeigen zwei verschiedene Stellungen des mit einem
Ausgleichrohr ausgerüsteten Füllschreibhalters.
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Der Halter i weist im Innern einen Hohlraum 2 zur Aufnahme der Schreibflüssigkeit
3 auf und ist an einem Ende mit einer Schreib, spitze q. ausgerüstet. In einer Längsbohrung
5 der Schreibspitze q. ist ein nach außen herausragendes Röhrchen 6 angeordnet,
das mixt einem bis in den Vorratsraum 2 durch die Bohrung 5 hindurchragenden Schreibdocht
ausgefüllt ist.
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Das andere Ende des Halters ist durch einen Stopfen 8 verschlossen,
in dessen Innerem eine .vom Vorratsraum 2 getrennte Kam: mer 9 angeordnet ist. Diese
Kammer 9 steht mit dem Vorratsraum -2 durch ein Aus,gleichröhrchen i o in Verbindung,
dessen freies Ende nahe der Schreibspitze q: eine Mündung i i aufweist.
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In die Kammer 9 ragt ein Lüftungsröhrchen 12 hinein, dessen freies,
der Mündung des. Ausgleichrohres io gegenüberliegendes Ende 13 seitlich abgebogen
ist. Durch das Röhrchen 12 steht die Kammer g mit der Außenluft- in Verbindung.
Um diese Verbindung auch aufrechtzuerhalten, wenn die zum Schutze der Schreibspitze
q, bestimmte Kappe i q. auf das hintere Ende des Halters i gestülpt ist, sind in
der Kappe i q. Löcher 15
vorgesehen.
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Wird -mit dem Füllschreibhalter geschrieben, so leitet der in der
Schreibspitze q. an(-geordnete Docht 7 die Schreibflüssigkeit 3 aus dem Vorratsraum
2 dem als wirksame Spitze dienenden Röhrchen 6, zu. Entsprechend dem Verbrauch an
Schreibflüssigkeit bildet sich im Vorratsraum 2 oberhalb des Spiegels der Flüssigkeit
3 ein Luftkissen. Der Spiegel der im Vorratsraum eingeschlossenen Flüssigkeit und
derjenige inn Ausgleichrohr io liegen zunächst: in .einer Ebene..
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Dehnt -sich das Luftkissen oberhalb der Schreibflüssigkeit bei der
Erwärmung des Halters, z. B. durch die Hand des Schreibers, aus, so .wird die Schreibflüssigkeit
durch das Rohr i o hindurch in die Ausgleichkammer 9 verdrängt, wie dies in Abb.i
veranschaulicht ist. Da das Ausgleichrohr io. der unter dem Druck des Luftkissens
stehenden Flüssigkeit geringeren Widerstand bietet als die durch den Docht 7 ausgefüllte
Bohrung 5 in der Schreibspitze ¢, ist Gewähr dafür gegeben, daß die Schreibflüssigkeit
nicht mehr aus der Schreibspitze heraus, sondern in das Ausgleichrohr io bzw. in
die Kammer 9 gedrückt wird. Für den Luftausgleich in Tier Kammer 9 sorgt das Lüftungsröhrchen
12. Eine zu starke Förderung von Schreibflüssigkeit und ein damit verbundenes Klecksen
-des Halters ist also sicher vermieden.
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Wird der Halter aus der in Abb. i dargestellten Schreibstellung in
die Lage nach Abb. 2 überführt, so fließt die bereits in die Ausgleichkammer 9 eingedrungene
und außerdem noch die im Ausgleichrohr io eingeschlossene Flüssigkeit in den unteren
Teil der Kammer 9. Durch Anordnung des in die Kammer (hineinragenden Lüftungsröhrchens
12 ist vermieden, daß die vom Hauptvorrat der. Schreibflüssigkeit abgesonderte
Flüssigkeitsmenge aus der Kammer 9 nach außen tritt. Dadurch, daß das freie Ende
des Röhrchens in der aus der Zeichnung .erkennbaren Weise seitlich abgebogen ist,
ist die Sicherheit, daß leine Flüssigkeit nach außen gelangt, noch erhöht. Würde
nämlich die Mündung des Lüftungsröhrchens 12 der Mündung des Ausgleichrohres io
genau gegenüberliegen, so 'könnte der Fall eintreten, daß die aus dem Ausgleichrohr
i o beim Schwenken des Halters in die Ausgleichkammer 9 stürzende Flüssigkeit in
das Röhrchen.i2 und* durch dieses hindurch nach außen dringt.
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Diebin der Zeichnung dargestellte Bauart hat überdies noch. folgende
Vorteile: Je größer das Luftkissen bei steigendem Verbrauch an Schreibflüssigkeit
wird, um so größer wird auch die Volumenänderung der Luft bei Erwärmung des Halters.
Je weniger Flüssigkeit also im. Halter eingeschlossen ist, um: so mehr Flüssigkeit
wird bei der Erwärmung des Halters verdrängt, um so größer ist aber auch der wirksame
Ausgleichraum, der sich jeweils aus der Ausgleichkammer 9 und dem oberhalb des Flüssigkeitsspiegels
im Vorratsraum 2 liegenden Teil des Ausgleichrohres zusammensetzt. Je größer das
im Halter eingeschlossene Luftkissen und seine bei der Erwärmung verursachte- Ausdehnung
ist, um so mehr Raum steht zur Aufnahme der verdrängten Schreibflüssigkeit zur Verfügung.
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Ausgleichrohr und Ausgleichkammer sind natürlich auch bei Füllschreibhaltern
anwendr, bar, die an Stelle einer Schreibspitze eine Schreibfeder aufweisen.