DE496557C - Verfahren zur Herstellung von Bleiverbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Bleiverbindungen

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DE496557C
DE496557C DEC38041D DEC0038041D DE496557C DE 496557 C DE496557 C DE 496557C DE C38041 D DEC38041 D DE C38041D DE C0038041 D DEC0038041 D DE C0038041D DE 496557 C DE496557 C DE 496557C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01GCOMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
    • C01G21/00Compounds of lead
    • C01G21/02Oxides

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung _von Bleiverbindungen Die Erfindung betrifft eüi Verfahren zur Herstellung von Bleiverbindungen zwecks Verwendung als solche oder zur Darstellung von Bleisalzen o. dgl.. insbesondere zur Herstellung von Bleioxyden (Bleiglätte, Mennige), Bleicarbonaten und Bleisulfaten.
  • Es ist in der Metallurgie an sich bekannt, pulverförmige Stolte oder Erze zu brikettieren, um sich in gewissen Verfahrensstufen gegen chemische Reaktionen, Oxydationen o. dgl. zu schützen.
  • Bei einem Verfahren zur Herstellung von Bleiverbindungen erschien es bisher unerläßlich, das Material in Pulverform der Reaktion zu unterwerfen. Mit den bekannten Verfahren sind wesentliche Nachteile verknüpft, welche in einer gesundheitlichen Schädigung der Arbeiter und in einer geringen Güte des erhaltenen Produkts begründet sind. Das pulverförmige, fein verteilte Bleioxyd hat ferner unter Umständen. die Neigung, mit den die Heizkammer bildenden Materialien in Reaktion zu treten, wodurch das Produkt stark verunreinigt wird. Ferner sind bei dem bekannten Verfahren Rührvorrichtungen und sonstige mechanische Einrichtungen zur Behandlung des Materials nicht zu vermeiden, wodurch das Produkt infolge chemischer Reaktionen zwischen dem Bleistaub und dem Konstruktionsmaterial der Rührvorrichtungen ebenfalls erheblich beschädigt wird.
  • Bei den bekannten. Brikettierungsverfahren erfolgt die Herstellung von Briketten zu dem Zwecke, die in den Briketten eingeschlossenen: Teilchen vor einer chemischen Einwirkung von Reagenzien zu schützen.
  • Bei der Herstellung von Bleiverbindungen liegt die entgegengesetzte Aufgabe vor, es sollen sämtliche Teilchen der Einwirkung der Reagenzstoffe unterworfen werden. Es hat sich nun überraschenderweise gezeigt, daß trotzdem günstige Ergebnisse mit Bdkenen erzielt werden, welche erfindungsgemäß aus Bleioxydstaub in vollkommen poröser Beschaffenheit hergestellt werden, dabei hat sich trotz der Verwendung des Materials in Brikettform ergeben, daß die chemische Reaktion sämtliche Teilchen des Briketts, auch die innenliegendem,, vollkommen erfaßt. Es hat sich ferner herausgestellt, daß durch die Verwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung alle bei der Herstellung von Bleiverbindungen nach bekannten Verfahren auftretenden Nachteile und Schwierigkeiten vollständig beseitigt werden.
  • Durch das Verfahren gemäß der Erfindung wird eine gesundheitliche Schäadigung der mit der Durchführung beschäftigten Arbeiter vollkommen vermieden, zumal wenn das Verfahren in bekannter Weise bei einem Unterdruck durchgeführt wird. Ferner werden durch das neue Verfahren Produkte von großer Reinheit unter Vermeidung von Materialverlusten erhalten.
  • Die nach dem Verfahren hergestellten Brikette erhärten sehr schnell und können ohne eine gesundheitliche Schädigung von den Arbeitern gehandhabt werden.
  • Es ist auch. bereits bekannt, in einem Ofen bewegtes flüssiges Blei durch. Einblasen von Luft in Bleioxyd überzuführen sowie dieses Bleioxyd in Sammelgefäßen zu sammeln.
  • Die Erfindung besteht nun in: der Kombination der genannten an sich bekanntem. Maßnahmen mit der Brikettierung, die bisher zur Weiterverarbeitung der Bleioxyde nicht für zweckmäßig erachtet wurde. Im @einzelnen besteht das Verfälrxen nach der Erfindung darin, daß in einem Ofen bewegtes flüssiges oder bereits mit Bleioxyd zu einer bröckeligen, pastenförmigen Masse vermengtes Blei durch Einblasen von Luft in Bleioxyd übergeführt, das Bleioxyd in Sammelgefäßen gesammelt und von den Sammlern aus an ein :Mischwerk abgegeben wird, in dem -es mit Wasser zu einer zusammenhän ,genden Masse gemischt wird, worauf es schließlich in eine Presse gelangt, wo es zu Briketten verformt wird, die einer weiteren Behandlung zur Herstellung anderer Bleiverbindungen unterworfen werden.
  • Die Brikette gemäß der Erfindung werden aus staubförmigen Teilchen von teilweise oxydiertem Blei hergestellt, wobei die kleinsten Teilchen durch kleine mit Luft, Wasser angefüllte Zwischenräume voneinander getrennt sind, so daß die Brikette eine große Porösität aufweisen. Um die Einwirkung der Reangenzstoffe möglichst intensiv zu gestalten und die Anwendung von Misch.- oder Rührvorrichtungen beim Reaktionsprozeß zu vermeiden, können die Brikette so geformt und ausgebildet sein, daß der Abstand irgendeines beliebigen Brikette@Ichens von einer freien, der Einwirkung zugänglichen: Oberfläche nicht mehr als ungefähr 13 mm beträgt. Das genügt, um eine Umwandlung sämtlicher Briketteilchen, hembeizuführen. Die Temperatur, bei welcher das Blei, um es in Pulverform überzuführen, erhitzt wird, wird so niedrig gehalten und die Umwandlung des Bleis in Staub geht so schnell: vor sich, daß das Blei durch das für die Herstellung der Apparate benutzte Material nicht verunreinigt wird. Zweckmäßig können vor der Weiterverarbeitung die Brikette einer mit »Reifung« und »Alterung« bezeichneten Behandlung unterworfen werden. Die Brikette werden zu diesem Zwecke nach der Wärmetrocknung warmer feuchter Luft ausgesetzt, welche aus den Trockenkammern entnommen werden kann. Die Alterung erfolgt indessen vollständiger und gleichmäßiger unter der Wirkung der gewöhnlichen atmosphärischen Luft. Während die Zusammensetzung des Bleioxydstaubes, der die Erzeugungstrommel verläßt, folgende ist: Blei (Metall) 53 %, Bleioxyd 40 %, Bleihydrat 7 0'o, Bleicarbonat Spuren, ergibt eine Analyse der Brikette in der Regel folgende typische Zusammensetzung: Blei (Metall) 12 %, Bleioxyd 75 %, Bleihydrat 13 %, Bleicarbonat Spuren.
  • Merkmal der Erfindung ist ferner, daß die in der genannten. Weise erhaltenen Brikette zur Herstellung von Bleiglätte oder Bleimonoxyd (P1)0) verwendet werden. Dabei unterwirft man in an sich bekannter Weise die Brikette nach der Alterung bei nicht weniger als 55o° C in einem Muffelofen der Einwirkung eines Luftstromes. Ebenso werden die Brikette zur Herstellung von Mennige (Pb304) verwendet; dazu läßt man sie vorher altern und behandelt sie bei einer etwas unter Rotglut gelegenen, 55o° C nicht übersteigenden Temperatur in cri sich bekannter Weise.
  • Bleisulfate werden in der Weise hergestellt, daß man die Brikette altern läßt und mit einem geeigneten Reagenzmittel, wie Schwefelsäure, behandelt.
  • An einer auf der Zeichnung teilweise schematisch dargestellten Anlage ist das Verfahren nach der Erfindung noch einmal im einzelnen veranschaulicht.
  • Abb. z zeigt -eine Ansicht zur Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung geeigneten. Anlage teilweise im Schnitt; Abb. 2 einen Querschnitt durch eine drehbare Trommel, in welcher das Blei, in Staubform und teilweise in Bleioxyd übergeführt wird; Abb. 3 zeigt eine Ansicht einer Presse; Abb. q. zeigt .ein Brikett irr Ansicht; Abb.5 zeigt ein Brikett i!tr einem senkrechten Schnitt; Abb.6 stellt einen Schnitt durch einen Muffelofen und Abb.7 ein Schema für die Ausfiührung des Verfahrens gemäß der Erfindung dar. Gemäß dem Schema der Abb. 7 wird metallisches Blei A bei Einwirkung von Hitze unter teilweiser Umwandlung in Bleioxyd in Pulverform verwandelt, wobei ein Luftstrom die Teilchen des Staubres schwebend mit sich führt. Der Staub wird aus der Luft bei B ausgeschieden und bei -' mit Wasser gemischt, so daß er eine selbstbindende Masse bildet. Letztere wird bei 13 in Brikette gepreßt, welche in E erhärten. In F werden die Brikette vor ihrer Weiterverarbeitung einer mixt »Reifung« und »Alterung« bezeichneten Behandlung unterworfen. Indessen ist eine Alterung nicht in allen Fällen. erforderlich.
  • Gealterte Brikette können beispielsweise, wie in Gr, H angedeutet, in Gegenwart von Luft einer Wärmebehandlung unterworfen werden, um sie in Bleimonoxyd (Bleiglätte) und Mennige überzuführen. Um Bleisulfate herzustellen, werden die Brikette einer Alterung unterworfen und dann mit Säure behandelt. Bleicarbonate und gewisse andere Bleiverbindungen werden indessen aus ungealterten Briketten hergestellt. Diese werden bei K bzw. L, M der Einwirkung geeigneter Reaktionsstoffe ausgesetzt.
  • Die Vorrichtung gemäß Abb. i besteht aus einer drehbaren, auf Rollen ; ruhenden Trommel 2, welche mittels eines Zahnrades .1 in Drehung versetzt wird. Die Trommel ist innerhalb eines Ofens 6 angeordnet und wird bei 7 beispielsweise mit Öl geheizt. Das Blei wird aus einem Behälter 9 durch .ein Ventil 12, ein Rohr i i an der Zuführungsöffnung 8 an einem Ende in geschmolzenem Zustande eingeführt. Der über der Trommel liegende Behälter kann durch letztere oder durch eine besondere Heizvorrichtung erwärmt werden. In der Trommel sind in ihrer Längsrichtung auf ihrem inneren Umfang schräg geneigte Rippen 13 angeordnet, welche Taschen 14 bilden.
  • Die Drehtrommel wird durch die Ölfeuerung über den Schmelzpunkt des Bleies hinaus erhitzt, indessen nicht so weist, daß sich Bleiglätte in größerer Menge bilden kann. Die Bleimasse fließt infolge der Drehung der Trommel aus den Taschen 1.1 in dünnen Strahlen aus. Durch die Öffnung 8 wird Luft in die Trommel eingeführt, welche das aus den Taschen abfließende fein verteilte Blei schwebend mit sich führt, so daß es als feiner Staub von Blei und Bleioxyd in dem. sich an die Trommel anschließenden Staubsammlern niedergeschlagen wird. Die Richtung des Luftstroms durch die Trommel 2 und die Staubsammler ist durch Pfeile angedeutet. Aus der Trommel 2 gelangen die Staubteilchen nach einer Leitung 17, wobei die schwereren Teile in einen darunter befindlichen Vorsammler 18 fallen können. Die leichteren Teilchen werden durch einen Luftstrom mitgenommen, welcher durch eine Öffnung im Behälter 18 angesaugt wird. Hierdurch wird gleichzeitig vermieden, daß Staub aus dem Vorsammler ins Freie entweichen kann.
  • Die leichteren Teilchen werden aus der Leitung 17 durch eine Leitung 2o in einen zweiten Staubsammler 21 und gegebenenfalls durch eine Leitung 22 nach einem dritten Staubsammler 23 unter der Saugwirkung eines am Ende der Leitung angeordneten Exhaustors 24 gesaugt.
  • Der durch die Staubsammler ausgeschiedene Staub gelangt im wesentlichen in den Behälter 26, welcher aus einer Förden- und einer Mischkammer besteht. Der Staub tritt durch öffnungen -28, 29 , aus den Staub-' sammlern 21, 23 in den Behälter 26 ein, wird hier durch mittels Pumpe 32 und Rohrleitung 33 zugeführtes Wässer in der Kammer 27 angefeuchtet, durch eine Schnecke 31 gefördert und durch Schaufeln 3o gemischt. Die Schnecke sowie die Schaufeln 3o werden durch die Welle 34 in Drehung versetzt. Aus der :Mischkammer 27 gelangt der angefeuchtete Bleistaub zu einer Presse 35 (Abb. 3), in der die Masse ztt Briketten 36 gepreßt wird. Letztere werden gemäß Abb.:I und 5 mit Kanälen 37 und Nuten 38 versehen und zweckmäßig in den Abmessungen von etwa 12,5 y@ i o ; 6,5 cm hergestellt.
  • Die Brikette werden hierauf in der Wärme getrocknet und, soweit erforderlich, einem Alterungsverfahren unterworfen. Dies kann durch die Einwirkung von warmer, feuchter Luft geschehen, welche aus den Trockenkammern entnommen werden kann. Die Alterung erfolgt indessen vollständiger und gleichmäßiger unter der Wirkung der gewöhnlichen atmosphärischen Luft. Zur Herstellung von Mennige werden die Brikette gegebenenfalls zunächst gealtert und dann in einem Muffelofen ¢1 gemäß Abb. 6 bei einer 55o° C nicht übersteigenden Temperatur behandelt. Die Luft tritt bei 42 ein, durch 4.3 aus, wobei sie. die auf Platten ¢4 mit ihren Kanälen in geeigneter Weise ausgerichteten Brikette 36 durchstreicht. Der Einlaß trägt einen mit Öffnungen 47 versehenen Verschluß 46, gegebenenfalls mit einer geeigneten Regelvorrichtung 48. In dem Luftauslaßrohr 43 ist eine Drosselklappe 49 angeordnet. Der Muffelofen wird durch eine Vorrichtung 51 etwa mit Öl geheizt, wobei die Verbrennungsgase auf dem durch Pfeile angedeuteten gewundenen Wege 52 in einen Schornstein austreten.
  • Die vorbeschriebene Vorrichtung soll nur als Beispiel für die Ausübung des Verfahrens gemäß der Erfindung dienen und kann selbstverständlich in mannigfacher, Weise abgeändert werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Bleiverbindungen zwecks Verwendung als solche oder zur Darstellung von Bleisalzen o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß in einem Ofen bewegtes flüssiges oder bereits mit Bleioxyd zu einer bröckeligen, pastenförmigen Masse vermengtes Blei durch Einblasen von Luft in Bleioxyd übergeführt, das Bleioxyd in Sammelgefäßen gesammelt und von den Sammlern aus an ein Misch-,verk abgegeben wird, in dem es mit Wasser zu einer zusammenhängenden Masse gemischt wird, worauf es schließlich in eine Presse gelangt, wo es zu Briketten verformt wird, die einer weiteren Behandlung zur Herstellung anderer Bleiverbindungen unterworfen werden. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Brikette so geformt und ausgebildet sind, daß der Abstand irgendeines - beliebigen Briketteilchens von einer freien, der Einwirkung zugänglichen Oberfläche nicht mehr als ungefähr 13 mm beträgt. 3. Verfahren nach Anspruch i und z, dadurch gekennzeichnet, dä.ß die Brikette vor ihrer weiteren Behandlung durch eine Behandlung mit kalter oder warmer Luft, gegebenenfalls in Gegenwart von Feuchtigkeit, einem Alterungsvorgang unterworfen werden. q. Verwendung der nach Anspruch, i bis 3- erhaltenen Brikette zur Herstellung von Bleiglätte odex Bleimonoxyd (Pb0). 5. Verwendung der nach Anspruch i bis 3 erhaltenen Brikette zur Herstellung von Mennige (Pb304). 6. Verfahren nach Anspruch i bis 3 zur Herstellung von Sulfaten, dadurch gekennzeichnet, daß man die Brikettmach der Alterung mit Schwefelsäure beispielsweise behandelt. -
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