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Verfahren zum Sichten von Zellstoff, Papierstoff u. dgl. Gegenstand
der Erfindung ist ein Verfahren zum Sichten von Zellstoff, Papierstoff ti. dgl.,
in einer Schleuder mit geschlossener Wand.
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Die Erfindung ist gekennzeichnet durch die Verwendung einer Schleuder,
an deren umlaufender Trommel an der Innenwand über die ganze Länge der Trommel verteilt
mehrere nach innen ragende Ringe oder Nasen angeordnet sind, mit denen von der Trommelachse
ausgehende Ringe oder Nasen abwechseln, die über den inneren Umfang der erstgenannten
Ringe oder -Nasen nach der Innenwand der Trommel zti gerichtet sind. Bei dieser
Anordnung werden die spezifisch schwereren Stoffe von den erstgenannten Ringen o-ler
Nasen, und die spezifisch leichtesten Stoffe von der zweiten Gruppe von Ringen oder
Nasen zurückgehalten, während die Stoffe von einem mittleren spezifischen Gewicht
durch den Zwischenraum zwischen den beiden Gruppen von Nasen oder Ringen durch die
Tromniel hindurch nach dein Auslaßende derselben gelangen.
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Schleudern in ähnlicher Ausführung, wie sie zur Ausführung des Verfahrens
gemäß der Erfindung verwendet werden, waren bekannt, (las heißt, also Schleudern,
«-elche an der Trommelwand und in Abstand von dieser nach der Drehachse zu angeordnete
Ringe tragen. Aber diese vorbekannten Schleudern wurden lediglich zum Trennen bzw.
Reinigen von Flüssigkeiten, wie z. B. Benzin, Naphtha u. dgl., benutzt. Bei dein
-"erfahren gemäß der Erfindung handelt es sich dagegen um die Sichtung verdünnter
Stoffe, wie Papierzeug, Halbstoffe, Zellstoffe o. dgl., also um Stoffe, die aus
spezifisch verschiedenen Teilen bestehet, wobei das gereinigte Schleudergut in einer
Mischung von spezifisch mindestens zwei verschiedenen Teilen, z. B. bei verdünntem
Papierzeug, aus Wasser und der spezifisch etwas schwereren Stofffaser, über den
Schleuderrand der Trommel tritt. Es ist klar, (laß hierbei ganz andere Bedingungen
vorliegen als beim Reinigen oder Trennen von Flüssigkeiten, und daß leingemäß besondere
Überlegungen anzustellen waren. Das Verfahren zum Sichten von Zellstoff, Papierstoff
o. dgl., unter Verwendung der genannten Schleuder ist bisher noch nicht vorgeschlagen
worden.
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Es ist wohl der Vorschlag gemacht, bei einer Schleuder zum Reinigen
von Papierzeug am Auslaßende der Schleudertrommel einen Stauring anzubringen, der
mit einem Rand am oberen Ende der Trommel zusammenwirkt. Demgegenüber ist wesentlich
bei der Schleudertrommel, die bei der Ausübung des Verfahrens gemäß der Erfindung
verwendet wird, daß die Ringe oder :Nasen im Innern der Schleudertrommel sich über
deren ganze Länge erstrecken, und zwar abwechselnd in bestimmter Anordnung, so daß
das Trennen der spezifisch schwereren von den spezifisch leichtesten Bestandteilen
während des ganzen Verlaufes des zu sichtenden Stoffes durch. (lie Trommel stattfindet,
Auf
der Zeichnung sind drei beispielsweise Ausführungsformen einer Schleuder gemäß der
Erfindung dargestellt.
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,AM. i zeigt eine liegende Schleuder mit einfachem axialen
Stoffeintritt; Abb. 2 zeigt ebenfalls eine liegende Schleuder, aber mit durchgehendem
Stoffeintritt; Abb. 3 zeigt eine stehende Schleuder von T-förmigem Querschnitt;
Abb. d. stellt einen waagerechten Schnitt nach der Linie A-B durch die Schleuder
nach Abb. 3 über dem Stoffeintritt dar.
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Das feststehende Stoffeinflußrohr ist mit i, die rotierende Trommel
mit 5 bezeichnet. Das Rohr i ist drehbar mit dem Stoffeinflußrohrstutzen 2 der Trommel
5 verbunden. Dieser Rohrstutzen kann entweder, wie in Abb. i gezeichnet, fest mit
der Stirnwand der Trommel verbunden sein oder aber, wie in Abb. 2 gezeigt, axial
durch die Trommel hindurchgeführt werden. In Abb. 3 ist der Rohrstutzen 2 als Stützachse
für die Trommel ausgenutzt. An der Innenwand der- Trommel 5 sind, über die ganze
Länge derselben verteilt, mehrere Ringe oder Nasen 6 bzw. 6' angebracht. Die Breite
der Nasen oder Ringe 6 (bzw. 6' in Abb.3) ist maßgebend für die Dicke der Stoffwand,
die sich konzentrisch um die Drehachse bildet. Zwischen den Nasen 6 sind, mit diesen
abwechselnd, Innenringe 7 angeordnet, die von der Trommelachse ausgehen und deren
äußerste Nasenspitzen in die Papier stoffwand hineingreifen. An dein hinteren Teil
der rotierenden Trommel 5 sind die Austrittsöffnungen für den Stoff angeordnet.
Der Austrittsrand der rotierenden Trommel 5 ist von einem feststehenden Gehäuse
(Abschlußmulde) 8 umgeben. Zur Weiterbeförderung des Sortierstoffes am Austrittsrande
g der Trommel 5 sind Flügel 1o wie bei einer gewöhnlichen Zentrifugalpumpe angeordnet,
die den Stoff durch das Austrittsrohr i i seinem Bestimmungsorte zuführen. In Abb.
3 ist die kreisförmige Außenwand 13 durchschlitzt.
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Der Stoff tritt durch das Rohr i und den Rohrstutzen :2 in die Trommel
5 ein und wird schon in dem Rohrstutzen :2 infolge der Zentrifugalkraft einer V
orsortage unterworfen. Durch ,den immer nachströmenden Strom wird der zuerst eingetretene
Stoff aus den Rohrstutzen hinausgedrückt und in die rotierende Trommel 5 hineingedrückt.
Infolge der Zentrifugalkraft wird der Stoff sich an den Innenwänden der Trommel
5 anlegen und an diesen entlang steigen. Durch immer neu eintretenden Stoff und
damit verbundenen Druck in der Austrittsrichtung wird der Stoff gezwungen, seinen
Weg längs der Innenwand der Trommel 5 zu nehmen. Der Stoff muß hierbei über die
Nasen oder Ringe 6 und an den Innenringen 7 vorbei seinen Weg nach der Austrittsöffnung
zu nehmen. Durch die Zentrifugalkraft wird der Stoff an den Innenwänden der rotierenden
Trommel 5 festgehalten, und da auf seinem Wege zur Austrittsöffnung der Trommel
sich ihm Hindernisse an dieser Innenwand in Form der Nasen 6 entgegensetzen, kann
er erst über dieselben hinweg, nachdem er die Innenwand der Trommel 5 mit einer
Polsterung angefüllt hat, die genau dem Ausmaße der Entfernung der Nasen 6 von der
Innentrommelwand 5 entspricht. In diesem so gebildeten Stoffpolster sondern sich
selbstverständlich infolge der Zentrifugalkraft die spezifisch schwereren Teilchen
nach außen hin, das heißt an der Innenwand der Trommel 5, ab und werden daher
an den Nasen 6 restlos festgehalten. Die spezifisch leichteren Teile liegen an der
Innenwand des Stoffpolsters und werden von den hineinragenden Nasenspitzen der Innenringe
7 zurückgehalten in ihrem Lauf nach der Austrittsöffnung zu. Dadurch ergibt sich
für die mittlere Stoffbahn, die annähernd das gleiche spezifische Gewicht besitzt,
die Möglichkeit, den Weg nach außen hin zu nehmen.
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Es ist also durch diese Anordnung sowohl die spezifisch schwereren
Teile (Sand, Knötchen, Metallstaub, schwere Verunreinigungen u. dgl.) einerseits
als auch die spezifisch leichteren Teile (wie Schmutz, Staub u. dgl.) andererseits
aus dem gesamten Stoff zurückzubehalten. Daher ersetzt diese Schleuder sowohl den
Sandfang, der bis jetzt nur spezifisch schwerere Teile festhält, wie auch den Knotenfang,
der spezifisch schwerere und -dickere Teile festhält. Außerdem kommt noch das Entfernen
der spezifisch leichteren Teile, was bis jetzt in der Papierfabrikation nicht möglich
war, hinzu. Die Folge davon ist ein viel gleichmäßiger durchsortierter Stoff, der
auf der Papiermaschine dann eine gleichmäßigere Flächenverteilung einnimmt und daher
eine bedeutend bessere Durchsicht des fertigen Papieres bewirkt. Diese gleichmäßige
Durchsicht aber ihrerseits natürlich auch eine Gleichmäßigkeit in der Stoffverteilung
des Papiers als solches. Dadurch wird sowohl die Reißlänge wie auch die Festigkeit
und die Dehnung des Papiers bedeutend erhöht. Nach diesseitigen Proben beläuft sich
die Erhöhung der Festigkeit, Reißlänge und Dehnung um etwa 1o bis 2o o@o.
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In Abb. 3 stellt die elliptische Linie an den beiden Enden der Abbildung
die Außenwand, also das feststehende Gehäuse um den rotierenden Sichter dar.