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Verfahren und Vorrichtung zum Einrichten von Negativen oder Positiven
auf sogenannten Paßkreuzen oder Paßkreuzteilen Vorliegende Erfindung betrifft ein
Verfahren und eine Vorrichtung zum Einrichten von Negativen (oder Positiven), insbesondere
in solchen Negativrahmen, wie sie Kopiermaschinen entnommen werden mit Hilfe einer
sogenannten Montagevorrichtung, -wie dies z. B. näher in der Patentschrift
378 107 beschrieben ist. Man verfährt dabei so, daß das zu kopierende Negativ
(Positiv) auf dem lichtdurchlässigen Teil des Negativrahmens befestigt wird, wobei
mit Hilfe einer gegen die Schichtseite des Negativs gebrachten Paßkreuzplatte das
Negativ so lange eingerichtet wird, bis die ebensolchen Kreuze des Negativs sich
reit denjenigen der Paßkreuzplatte in Deckung befinden.
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Trotzdem hierbei Schicht gegen Schicht liegt, befinden sich meist
die Paßkreuze in einiger Entfernung voneinander. Dies kommt daher, daß für die Negative
vielfach Solinglas verwendet wird, welches nicht vollkommen eben ist. Auch auf denn
Negativ angebrachte Retuschen in Form von Deckfarben bewirken, daß infolge der Farbstärke
der obenerwähnte Zwischenraum entsteht. Je nachdem nun das Auge oder evtl. die dabei
benutzte Lupe verschiedene Stellungen einnehmen, wandern die Striche der Paßkr euze
des Negativs und der Paßkreuzplatte gegeneinander (Paralaxe) und führen zu einer
Unsicherheit der Montage.
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Gerade die Beseitigung dieses Übelstandes ist Gegenstand der vorliegenden
Erfindung. Gemäß der Erfindung werden die paralaktischen Erscheinungen dadurch beseitigt,
daß die benutzte Paßkreuzplatte in einiger Entfernung voneinander, also praktisch
auf der Vorder- und Rückseite, Paßkreuze in sich genau deckender Form zeigt. Hierdurch
wird das Auge bzw. die Lupe derart geführt, daß beide nur eine einzige Stellung
einnehmen können, derart, wie z. B. die Führung des Auges beim Gewehr durch Kimme
und Korn erfolgt.
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Bei der Patentschrift 345 994 würde zwar auch eine solche Führung
des Auges erfolgen, weil gemäß derselben auf der Vorder- und Rückseite des Negativs
die Paßkreuze in übereinstimmender Form angebracht werden sollen und hierdurch die
gleiche Augenführung entsteht zur Anvisierung des dritten, auf der Montageplatte
befindlichen Paßkreuzes. Es offenbart aber die Patentschrift hierüber nichts, es
handelt sich um eine zufällig eintretQnde Folgeerscheinung. Es ist außerdem lästig
und mit erheblichem Aufwand von Zeit verbunden, jedes einzelne Negativ außer mit
dem auf der Vorderseite befindlichen Paßkreuz mit solchen auf der Rückseite zu versehen.
Hierzu sind auch besondere Apparate notwendig, wie sie in der Patentschrift beschrieben
sind. Auch die nötige Genauigkeit ist nicht zu erzielen. Es kommt ja alles
darauf
an, daß die Farbplatten aufeinander fallen; die Ungenauigkeitsfehler können siel
zwar .subtrahieren, sie :können sich aber aucl addieren, in beiden Fällen treten
erhebliche Paßdifferenzen auf.
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Anders ist dies bei der vorliegenden Erfindung. Die die Augenstellung
ergebenden beiden in einiger Entfernung voneinander befindlichen Paßkreuze befinden
sich auf der Paßkreuzplatte. Das dritte Paßkreuz ist -dasjenige des Negativs. Es
werden keine Apparate benötigt, weil die mit dem Kennzeichen vorliegender Erfindung
ausgestattete Paßkreuzplatte nur einmal hergestellt zu werden braucht. Die Fehler
der Paßkreuzplatte,, die vielleicht darin beruhen, daß die Kreuze sich. nicht genau
senkrecht übereinander befinden, wirken sich bei der Montage der einzelnen Negative
stets in demselben Sinne aus. Es würde eben beispielsweise durch einen solchen Fehler
jedes Negativ um genau denselben Betrag nach derselben Richtung verschoben sein;
im Übereinanderdruck der einzelnen Farben kommt aber wegen dieser Verschiebung in
der gleichen Richtung zu demselben Betrag ein vollkommenes Passen zustande infolge
der für alle Montage zutreffenden Relativität.
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Die Vorrichtung zur Ausübung vorliegenden Verfahrens kann darin bestehen,
daß entweder auf mehreren gegeneinander unverrückbar festen, durchsichtigen oder
durchscheinenden Platten oder auf einer solchen von geeigneter Stärke je ein oder
mehr übereinanderstimmende Paßkreuze aufgebracht sind., die ähnlich wie Kimme und
Korn beim Gewehr anvisiert werden können und wobei die erhaltene Augenstellung zur
Anvisierung der Kreuze des Negativs beibehalten wird. Praktisch werden die Kreuze
auf einer Glasplatte von entsprechender Stärke je auf der Vorder-und Rückseite möglichst
unverletzbar (geätzt) einsgezogen. Dabei können sich die auf der Vorderseite befindlichen
Paßkreuze durch besondere Merkmale von denjenigen auf der Rückseite unterscheiden,
z. B. gestrichelt sein oder sich ergänzen, wie ja auch Kimme und Korn sich ergänzen.
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Die Paßkreuzscheibe kann reit der sogenannten Montagevorrichtung fest
verbunden sein, oder sie kann aus derselben herausnehmbar sein. Manchmal tragen
die Negativrahinen der Kopiermaschine hervorstehende Gummiwulste. Diese hervorstehenden
Gummiwulste würden das Aufeinanderpassen der Negativkreuze (weil das Negativ 3a
bereits in dieseln Rahmen festgeklebt ist) erschweren. Um die Wirkung des Gummiwulstes
auszuschalten, sieht daher vorliegende Erfindung vor, eine solche Paßkreuzscheibe
zu wählen, welche nicht größer ist als die Gummiwulst bzw. das inerhalb des Wulstes
montierte Negativ. Die Stärke dieser Paßkreuzscheibe wird praktisch so groß gewählt,
als es das Hervorragen des Gummiwulstes erfordert. Gemäß .der Erfindung befinden
sich auf der Vorder- und Rückseite der Paßkreuzplatte übereinstimmende Paßkreuze,
und das auf der Rückseite befindliche wird in diesem Falle nicht nur dazu benutzt,
in obigem Sinne anvisiert zu werden, sondern weiterhin dazu, mit einem ebensolchen
Paßkreuz des Montageapparates in Deckung gebracht zu werden, mit anderen Worten:
das Paßkreuz des Montageapparates wird um :diejenige Stärke höher gelegt, welche
notwendig ist, um die schädliche Auswirkung der über die Ebene des Negativs hervorragenden
Gummiwulst zu beseitigen.
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Beiliegende Skizze stellt -die Anordnung im Querschnitt dar: a sei
eine Glasscheibe, welche durch den Rahmen b des Montageapparates aufgenommen wird.
(Montageapparate selbst sind bekannt und brauchen hier nicht näher erläutert zu
werden.) c stellt im Querschnitt ein auf dieser Scheibe eingeätztes Paßkreuz dar.
Auf der Glasscheibe a liegt eine weitere Glasscheibe d (Paßkreuzplatte), die auf
der Vorder- und Rückseite übereinstimmende Paßkreuze e, f trägt. Das auf der Rückseite
befindliche Paßkreuz e ist in Deckung mit dem Paßkreuz c. Auf der Paßkreuzplatte
d liegt das Negativ g mit dem ihm zugehörigen Paßkreuz h. Infolge der durch Deckfarbe
vorgenommenen Retuschen i ist das Paßkreuz des Negativs nicht in Kontakt mit demjenigen
der Glasplatte. Der Negativrahmen der Kopiermaschine sei durch k dargestellt und
der Gummiwulst durch L.
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Es ist ohne weiteres ersichtlich, in welcher Weise durch die Wahl
der Größe der Paßkreuzplatte d die Auswirkung der hervorstehenden Gummiwulst beseitigt
wir=!. Die gestrichelte Linie m stellt die Visierlini.e ;lar.