DE4316825C2 - Kontrollstreifen zur Überwachung der Übertragungseigenschaften und Tonwertveränderungen photopolymerer Druckplatten - Google Patents
Kontrollstreifen zur Überwachung der Übertragungseigenschaften und Tonwertveränderungen photopolymerer DruckplattenInfo
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- G03F3/10—Checking the colour or tonal value of separation negatives or positives
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Description
Die Erfindung betrifft Kopierkontrollstreifen zur Überwachung der
Übertragungseigenschaften und Tonwertveränderungen photopolymerer
Druckplatten des Hoch- und Flexodrucks in der Kontaktkopie von einer
Filmvorlage oder in der Laserbelichtung von einer digitalen Bildvorlage.
Der vorgegebene Kontrollstreifen ist derart aus Mikrolinien und
Mikrospalten aufgebaut, daß Veränderungen in der Belichtung oder der
Empfindlichkeit des Photopolymermaterials oder der Plattenentwicklung
(des Auswaschvorgangs) besser sichtbar werden als in den eigentlichen
Bildmotiven (Text, Strich, Raster). Eine deutliche Ablesbarkeit im
Kontrollstreifen ist allerdings nur durch die erfindungsgemäße
Hinterlegung mit Rastertonwerten erreicht worden.
Es ist bekannt, daß mit Feinstrichelementen das Kopierergebnis
von Flachdruckplatten gut überwacht werden kann (Deutsche Patent
schrift Nr.: 24 26 840, "Meßstreifen"). Insbesondere sind derartige
Kontrollelemente die einzigen praktischen Meßmöglichkeiten, um im
Sinne einer Standardisierung die Rastertonwertveränderungen in der
Druckformherstellung-Flachdruck unter Kontrolle zu bekommen (BVD/
FOGRA, Anleitung zur Standardisierung im Offsetdruckverfahren).
Für derartige Feinstrichelemente sind die Begriffe "Linien" und
"Spalten" folgendermaßen benutzt worden: Beim Einsatz von Positiv-
und Negativmaterialen wird der Kontrast jeweils umgekehrt, so daß man
vorteilhafterweise alle Definitionen auf druckende (farbübertragende
Druckformelemente) und nicht-druckende Elemente bezieht. Dabei
werden unter Linien diejenigen Flächenelemente verstanden (Beispiel:
Abb. 1), bei denen die druckende Fläche schmaler ist, als der Abstand
zur nächsten Linie. Unter Spalten versteht man das Negativbild dazu,
demnach ist bei Spalten die druckende Fläche breiter, als der Abstand
zum nächsten Spalt. Weiterhin können diese Linien und Spalten als
Geraden, als Kreise (Kreislinie und Kreisspalte), als Ellipsen oder sonsti
ge Linien- und Spaltenformen ausgeführt sein.
Mehrere Linien oder Spalten gleicher Breite werden jeweils zu
einem Feld zusammengefaßt.
Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, daß die Abbildung des
Kontrollstreifens nur bei den Flachdruckformen in einer Ebene stattfin
det. Eine Hochdruckform ist hingegen ein dreidimensionales Gebilde.
Das hat zur Folge, daß die aus dem Offset bekannten Feinstrich-
Kopiekontrollelemente im Bereich der Hochdruckformen nicht auswert
bar sind. Auf der Flachdruckplatte sind die Kontrollfelder je nach Belich
tung bis zu einer bestimmten Strichbreite wegkopiert und drucken nicht
mehr mit. In einer Hochdruck- oder Flexodruckplatte ist die Abbildung
der Feinspaltenelemente in der obersten Schicht der Druckform immer
sichtbar, nur die Auswaschtiefe zwischen den Bildelementen wird je
nach Belichtung unterschiedlich tief. Diese Zwischentiefe ist praktisch
nicht hinreichend genau auswertbar. Andrerseits ändert sich auch das
Druckverhalten der Feinlinienelemente und Rasterpunkte ganz erheblich
in Abhängigkeit dieser Zwischentiefen und der damit zusammenhängen
den Ausbildung der Flanken an den Rändern der druckenden Bild
elemente.
Da die Kopie in der Hochdruck- und Flexodruckformherstellung
bisher nicht ausreichend genau überwacht werden konnte, haben sich
diese Druckverfahren bisher einer Standardisierung weitgehend entzo
gen, denn wesentliches Element einer Standardisierung ist die Überwa
chung der Rastertonwerte vom Film über die Druckformherstellung bis
zum Druck. In dieser Übertragungskette hat bisher die Kontrolle der
Formherstellung gefehlt, um mit hinreichender Genauigkeit die Einflüsse
der stark schwankenden drucktechnischen Parameter in der
Flexodruckmaschine von den stark schwankenden Parametern in der
Formherstellung trennen zu können. Bisher wurde in der Praxis in vielen
Fällen die fehlerhafte Annahme gemacht, daß die Flächendeckung der
Filme unabhängig von den Formherstellungsbedingungen auf das Kli
schee unverändert übertragen werde. Dies widerspricht allen Erkennt
nissen der fotographischen Abbildungstheorien und ist auch in Druck
versuchen widerlegt worden (DFTA, 21. DFTA-Fachtagung, S. 83ff).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Druckformher
stellung überwachen und steuern zu können, um so alle Veränderungen
in der Bildübertragung und insbesondere in den Rastertonwerten unter
Kontrolle zu haben. Hierzu wird in der Formherstellung ein allzeit
unverändertes Kontrollelement, hier der erfindungsgemäße
Kontrollstreifen mit übertragen. Dabei ist der Kontrollstreifen derart
ausgebildet, daß er auf Veränderungen der Druckformeigenschaften,
der Belichtung und der Entwicklung wesentlich empfindlicher reagiert als
die üblichen Bildelemente einer Druckform. Weiterhin ist der
Kontrollstreifen derart gestaltet, daß ohne zusätzliche Auswertegeräte in
der Produktion eine einfache visuelle Beurteilung der Ergebnisse in der
Druckformherstellung und auch im Druck möglich ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Um einen solchen Kontrollstreifen, der in unterschiedlichen Linien-
und Spaltengeometrien sowie hinterlegten Rastertonwerten aufgebaut
werden kann, für die visuelle Beurteilung möglichst präzise und einfach
auswertbar zu machen, ist es vorteilhaft, in den Kontrollfeldern die
Linien- und Spaltenbreiten in dem folgenden Ausführungsbeispiel derart
zu wählen, daß sie im Bereich der Auflösung der jeweiligen verwende
ten Plattenart liegen. Das heißt, daß die Linien gerade noch druckfähig
wiedergegeben werden und die Zwischentiefe in den Spaltenfeldern
etwa die halbe Auswaschtiefe erreicht, für ein beispielhaftes Feld, bei
dem die hinterlegte Flächendeckung den Wert F=0% hat. Die benach
barten Felder in einer Richtung sind dann im druckfreien Bildteil stufen
weise mit höheren Flächendeckungen hinterlegt und in der anderen
Richtung sind die benachbarten Felder im druckenden Bildteil mit stu
fenweise abnehmenden Flächendeckungen hinterlegt (Ausführungs
beispiel ohne Maßstabs- und Rastertonwertrelevanz Abb. 1). Da die
Photopolymerklischees in unterschiedlichen Dicken geliefert werden, ist
es erforderlich, zumindest für jede Plattendicke und dem damit ver
knüpften Auflösungsvermögen einen eigenen, in Strich- und Spalten
breite sowie der hinterlegten Rastertonwerte angepaßten
Kontrollstreifen zu erstellen.
Es ist auch vorteilhaft, in einem Kontrollstreifen sowohl Felder
unterschiedlicher Linien- und Spaltenbreite als auch Felder unterschied
licher hinterlegter Rasterflächendeckungen zu kombinieren.
Zur Beurteilung der Auswaschaktivität (Sättigung der Auswasch
lösung) sind Halbtonkeile zur Beurteilung von Vorteil. Da es verfahrens
technisch sowohl in der Kontaktkopie als auch in der Laserbelichtung
extrem aufwendig ist, analoge Halbton-Grauwerte mit digitalen PEL′s
(Picture Elements) zu kombinieren, hat es sich als hilfreich erwiesen,
eines der Testfelder als Stufen- oder Verlaufskeil in Rastertonwerten
herzustellen, die aber in ihrer Auflösung (Rasterfeinheit) so fein gewählt
sind, daß die Rasterpunkte in der Druckform nur noch unscharf als
Grauwert abgebildet werden und jedenfalls keine druckfähigen Raster
punkte mehr bilden.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere
darin, daß die Veränderung der Bildinformation bei der Druckformher
stellung leicht auswertbar gemacht wird und die Anzeige wesentlich
präziser und differenzierter ist als in den üblichen Schrift- und Raster
testelementen. Die Kenntnis über die Veränderungen der Bildinhalte
oder im Speziellen die Kontrolle jeder Veränderung der Rastertonwerte
in der Formherstellung ist die Voraussetzung für ein sinnvolles
densitometrisches oder farbmetrisches Messen im Druck. Da die druck
technischen Parameter im Hoch- und Flexodruck sehr stark schwanken
und vielen weitgehend unbekannten Parametern unterliegen, ist es in
der Übertragungskette von der Vorlage (Film oder Datenträger) zum
Druck entscheidend, den Übertragungsschritt der Druckformherstellung
kontrollieren und standardisieren zu können.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung (Abb. 1)
dargestellt, wobei hervorgehoben sei, daß diese schematische Zeich
nung weder maßstäblich angelegt ist, noch in den hinterlegten Raster
tonwerten verbindlich ist. Die Feinlinienfelder 4-S und 4-L sind mit der
Flächendeckung F=100% bzw. F=0% hinterlegt. Die Spaltenfelder rechts
vom Feld 4-S sind stufenweise mit steigender Flächendeckung inner
halb der Spalten versehen und links davon mit sinkender Flächen
deckung in den Spalten-Zwischenräumen. Die Strichfelder rechts vom
Feld 4-L sind stufenweise in sinkender Flächendeckung innerhalb der
Linien versehen und links davon mit steigender Flächendeckung in den
Linien-Zwischenräumen. Von der logarithmischen
Empfindlichkeitsabstufung fotographischer Verfahren her ist es vorteil
haft, wenn die Abstufung der Rasterfelder in der Dichteskala gleichab
ständig erfolgt z. B. in Stufen von D=0.15.
In der Abb. 1 ist die weitere Variationsmöglichkeit nicht mehr darge
stellt worden, Felder unterschiedlicher Linien- und Spaltenbreite mit
unterschiedlich hinterlegten Rasterflächendeckungen zu kombinieren.
Claims (8)
1. Kontrollstreifen zur Überwachung der Übertragungseigenschaften
und Tonwertveränderungen bei der Kontaktkopie oder Kamera
belichtung photopolymerer Druckplatten oder bei der Laserbelichtung
photopolymerer Druckplatten aus digital gespeicherten Vorlagen mit
mehreren Feldern, in denen jeweils Linien oder Spalten in gradliniger
oder nichtgeradliniger Form zusammengefaßt sind
dadurch gekennzeichnet, daß jeweils in einem Feld die Flächen
elemente zwischen den Linien und/oder in den Linien oder in den Spal
ten und/oder zwischen den Spalten mit unterschiedlichen Raster
tonwerten hinterlegt sind, wobei die Rasterpunkte so klein gehalten sind,
daß sie unter der Auflösung der jeweiligen photopolymeren Druckplatte
liegen und damit nicht mehr als druckfähige Punkte abgebildet werden.
2. Kontrollstreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Felder mit feinen Linien- oder Spalten in ihrer Linien- und Spalten
breite abgestuft sind und derart auf das Druckplattenmaterial abge
stimmt sind, daß ein Teil der Felder je nach Belichtung druckfähig
entwickelbar ist und ein anderer Teil der Felder nicht mehr druckfähig
abgebildet wird.
3. Kontrollstreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Felder mit feinen Linien- oder Spalten in ihren hinterlegten Raster
tonwerten abgestuft sind und derart auf das Druckplattenmaterial abge
stimmt sind, daß ein Teil der Felder je nach Belichtung druckfähig
entwickelbar ist und ein anderer Teil der Felder nicht mehr druckfähig
abgebildet wird.
4. Kontrollstreifen nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Felder mit feinen Linien- oder Spalten sowohl in ihrer Linien-
und Spaltenbreite als auch im hinterlegten Raster abgestuft sind und
derart auf das Druckplattenmaterial eingestellt sind, daß ein Teil der
Felder je nach Belichtung druckfähig entwickelbar ist oder nicht mehr
druckfähig abgebildet wird.
5. Kontrollstreifen nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis von Linienbreite zu Zwischenraum und das Verhält
nis von Spaltenbreite zu Zwischenraum ein Verhältnis im Bereich von
1 : 10 bis 1 : 4 aufweist.
6. Kontrollstreifen nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichteabstufung zu den benachbarten Linien- bzw. Spalten
feldern in der Rasterhinterlegung in Stufen von
0.10 ΔD 0.20 erfolgt.
7. Kontrollstreifen nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß ein zusätzliches Feld als Stufen- oder Verlaufs-Graukeil mit einer
Rasterpunktfeinheit ausgebildet ist, die unterhalb des Auflösungs
vermögens der Druckform liegt, die Rasterpunkte also nicht mehr als
druckfähige Punkte abgebildet werden.
8. Kontrollstreifen nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der hinterlegte Raster in der Flächendeckung dadurch variiert wird,
daß entweder die Rasterpunktgröße bei konstantem Abstand oder der
Punktabstand bei konstanter Punktgröße variiert wird oder aber eine
Mischform aus beiden Rasterungsarten gewählt wird.
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