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Aus mehreren gebogenen Metallstreifen zusammengesetzter Hohlstab für
Luftfahrzeuge Gegenstand der Erfindung ist ein aus mehreren gebogenen Metallstreifen
zusammengesetzter Hohlstab für Luftfahrzeuge. Bei diesem Hohlstab sind sich überlappende
Kanten der Metallstreifen mehrfach scharfkantig, etwa in Gestalt eines Profils,
nach innen oder außen abgebogen. Diese Art der Ausbildung von Abbiegungen hat einen
doppelten Zweck und bringt einen doppelten Vorteil mit sich. Einerseits entsteht
ein außerordentlich günstiger Eingriff der Blechkanten ineinander, derart, daß die
ineinandergreifenden Profile während des Nietens oder der Ausführung einer anderen
Befestigungsart sich nicht verschieben können, und andererseits trägt die besondere
Ausbildung der Blechkanten außerordentlich zu der Steifigkeit des fertigen Hohlstabes
bei. Diese Steifigkeit läßt sich gemäß der Erfindung ₧ noch weiter dadurch
erhöhen, daß die obenliegende Streifenkante der Überlappung am äußersten Ende scharf
zurückgebogen wird, so daß eine etwa radial zum Querschnitt des Hohlstabes stehende
Versteifungsrippe sich ergibt.
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Die Zeichnung veranschaulicht mehrere Anwendungs- und Ausführungsformen
des Erfindungsgegenstandes und zwar zeigen Abb. I einen schematischen Querschnitt
eines Bauteiles mit einem oberen und einem unteren Höhlstabe, Abb. 2 und 3 in vergrößertem
Maßstabe zwei verschiedene Verbindungsarten der den Hohlstab bildenden Streifen,
Abb. 4. einen Teilquerschnitt eines Hohlstabes der in Abb. I veranschaulichten Art,
jedoch in etwas anderer Ausführung, und Abb. 5 einen schematischen Querschnitt eines
einzelnen glatten Hohlstabes.
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Bei dem Bauteil nach Abb. I, der aus einem oberen und einem unteren
Hohlstab o. dgl. 2 und 3 besteht, die durch ein Zwischenstück 4 verbunden sind,
wird jeder Hohlstab aus drei Metallstreifen aufgebaut, die ungefähr die gleiche
Breite haben können. Die beiden mit 5 und 6 bezeichneten Streifen besitzen an ihren
Kanten nach außen gerichtete Flanschen 7 und 8, die zur Verbindung mit dem Mittelteil
4 (oder zur unmittelbaren Verbindung mit dein anderen Hohlstab 3) dienen. Sind diese
Streifen an ihren Flanschen vereinigt und fest miteinander verbunden, so bilden
sie den größeren Teil des Hohlstabes. Die freien Kanten der Streifen sind bei und
Io (vgl. auch Abb. 2) gestuft, und der übrigbleibende Streifen II, der die Streifen
5 und 6 verbindet, um den Hohlstabquerschnitt zu vervollständigen, besitzt längs
jeder Kante eine flache Nut 12, deren Seite 13 mit einer
Stufe 9
oder Io der anderen beiden Teile in Eingriff gebracht wird. Der Querschnitt dieser
Nuten I2 und die Gestalt der Stufen 9 und Io sind derart, daß sie nach ihrem Zusammenbringen
selbsttätig ineinander eingreifen, und zwar besonders fest, wenn die beiden Teile
5 und 6 einen federnden Druck nach außen ausüben. Gleichzeitig liegen sie einander
genau gegenüber, so daß der Querschnitt des Hohlstabes (auch eines glatten) für
die fabrikmäßige Herstellung normalisiert werden kann.
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Die mit der Seite I3 und dem Grunde der Nut I2 in Eingriff kommende
Stufe 9 (Abb. 2) kann gegebenenfalls an ihrer freien Kante noch eine Abbiegung 14
(vgl. besonders Abb. 3) erhalten, die über der entgegengesetzten Seite der Nut liegt.
Bei dieser Ausbildung werden daher beide zusammenkommenden Kanten mit einer Nut
versehen. Dabei bildet die Nut in der einen Platte auf der anderen Plattenseite
einen Vorsprung oder eine Rippe, die genau in die Nut der anderen Platte paßt. Diese
Anordnung trägt daher nicht nur wesentlich zur Steifigkeit des Hohlstabes bei, sondern
schafft auch eine sehr sichere und selbsttätig wirkende Verbindung der Teile desselben
während des Zusammenbaus, ohne daß Klemmwerkzeuge o. dgl. anzuwenden sind, die den
Zugang zum Werkstück leicht versperren und unter Umständen nur für einen besonderen
Querschnitt des Hohlstabes passen. Während die Teile so zusammengehalten werden,
kann die Verbindung, z. B. durch Schweißen oder Nieten, zu einer dauernden gemacht
werden. Dies geschieht an jenen Stellen der Verbindung, die tangential zum Hohlstab
liegen, d. h. da, wo die Stufe 9 mit dem Grunde der Nut I2 zum Ein₧₧
griff kommt.
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Die Tiefe der Nut I2 ist derart, daß sie sich den Köpfen der Niete
I5 oder anderen Befestigungsmitteln anpaßt und diese nicht in das Innere des Hohlstabes
über die Kante seiner mittleren Umrißlinie hinausragen. Hat das Innere der Hohlstäbe
des Holmes oder eines glätten röhrenförmigen Hohlstabes, wie solcher in Abb. 5 gezeigt
ist, die Gestalt eines Kreises oder eines Vielecks, so liegen die Nuten jenseits
des Halbmessers des das Innere des Hohlstabes bildenden Kreises oder jenseits des
Kreises, der die Seiten des Vielecks berührt. Auf diese Weise wird in dem Hohlstabe
von einem Ende zum anderen ein unversperrter Weg für Versteifungen oder irgendwelche
anderen Ausrüstungs- oder sonstigen Gegenstände geschaffen, die ihrem äußeren Umriß
nach dem mittleren inneren Querschnitt des Hohlstabes entsprechen.
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Bisweilen kann es wichtiger sein, Ausrüstungsteile, wie Eisenbänder,
Konsolen oder andere Teile, längs der Außenseite des Hohlstabes gleiten lassen zu
können, anstatt derartige Erleichterungen an der Innenseite vorzusehen. Eine diesem
Zwecke dienende Bauart ist in Abb. 4 veranschaulicht, wo die Nut I2, anstatt in
der inneren Oberfläche des Hohlstabes über dessen mittlere innere Begrenzungslinie
hinausgehend ausgebildet zu sein, so umgekehrt ist, daß sie sich innerhalb der mittleren
äußeren Umrißlinie des Hohlstabes befindet. Auf diese Weise liegen die Köpfe der
Niete I5 oder andere Befestigungsmittel in der Nut versenkt, so daß der Hohlstab
eine verhältnismäßig glatte (d. h. von Vorsprüngen freie) äußere Oberfläche behält.
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Die freie Kante der äußeren der beiden ineinandergreifenden Rinnen
kann, wie bei I6; nach außen gebogen sein (Abb.3), so daß eine Leiste entsteht,
die den Hohlstab noch weiter versteift und die Befestigung von Rippen oder anderen
Ausrüstungsgegenständen ermöglicht.
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Die vorstehende Beschreibung erläutert die Erfindung nur beispielsweise.
Selbstverständlich ist die Verbindung auch auf verschiedene Arten von Hohlstäben
anwendbar, die entweder aus einem oder aus mehreren Metallstreifen hergestellt werden.
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So zeigt z. B. Abb. 5 einen schematischen Querschnitt eines einzelnen
Hohlstabes, der aus zwei Metallstreifen I7 und I8 gebildet ist, welche durch Fugen
miteinander verbunden sind, wie sie die Abb. I bis 3 zeigen. Die Metallstreifen
könnten jedoch auch ebensogut durch die in Abb. 4 veranschaulichte Fuge verbunden
Zierden. Bei dieser Bauart liegt eine Kante jeder Platte auf der Innenseite der
einen Fuge und die andere Kante auf der Außenseite der anderen Fuge.
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Bei jedem Ausführungsbeispiel ist die Bauart gefällig. Sie trägt wesentlich
zur Widerstandsfähigkeit der Bauteile (oder der dieselben bildenden Hohlstäbe) bei
und gibt diesen eine sehr zweckdienliche äußere oder innere Gestalt. Der Hohlstab
ist ferner im Verhältnis zu der für seinen Aufbau benutzten Metallmenge im allgemeinen
stabiler als die gebräuchlichen Hohlstäbarten und vermag auch vor dem Zusammenbruch
höheren Beanspruchungen zu widerstehen. Das selbsttätige Ineinandergreifen der benachbarten
Kanten erleichtert die - Herstellung- außerordentlich, indem die Anwendung von Klemmvorrichtungen
o. dgl. vermieden wird, und sichert eine -größere 'Genauigkeit im Querschnitt des
Hohlstabes. Dabei besteht leichte Zugänglichkeit der Verbindung über die ganze Hohlstablänge
während des Nieteis oder eines anderen. die Verbindung= zu einer dauemden machenden
Vorganges.