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Umlaufrädergetriebe, insbesondere für Kraftfahrzeuge Die Erfindung
betrifft ein Umlaufrädergetriebe, das sich insbesondere für Kraftfahrzeuge eignet.
Es hat in einer Mehrzahl von Gehäusen untergebrachte Getrieberäder, deren Gehäuse
gegeneinander verdrehbar und einzeln bremsbar sind.
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Das Wesen der Erfindung liegt darin, daß drei Umlaufrädergetriebe
miteinander vereinigt sind und von zwei Umlaufrädergetrieben je ein Zentralrad mit
der getriebenen Welle verbunden ist. Hierbei werden die Umlaufrädergetriebe von
einem zweiteiligen, vorzugsweise als Ölkammer ausgebildeten Gehäuse umschlossen,
dessenTeile für sich bremsbar und feststellbar sind.
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Die Anordnung der Getriebe zueinander schafft eine besonders günstige
Unterteilung des umschließenden Gehäuses in zwei getrennte Hälften, die eine Verwendung
als Ölkammer ermöglichen, während die Schwungscheibe und jene Getriebehälften von
einem einheitlichen Mantelgehäuse umschlossen werden können, das gleichzeitig als
Lagerung für den Kupplungszahn und die Bremsen für den Rückwärtsgang und für die
Geschwindigkeitsregulierung nutzbar ist. Da jedes in einem Ölbade laufende Teilgetriebe
jeweils von einem Gehäuse gesondert umschlossen ist, ist die Gewähr vorhanden, daß
die Bremseinrichtung praktisch von jedem Ölzutritt befreit bleibt.
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Das Getriebe gemäß der Erfindung kann vorzugsweise bei einachsigen
Fahrzeugen, z. B. Motorpflügen mit einer Achse und einem hinteren Stützrade, auch
zum Lenken, verwandt werden, wenn diejenige Gehäusehälfte, welche das Untersetzungsgetriebe
aufnimmt, zu beiden Seiten der anderen Gehäusehälfte angeordnet und die getriebene
Welle lediglich in der Achsebene der Umlaufkegelräder geteilt wird. Je nachdem man
dann die eine oder andere außenliegende Gehäusehälfte abbremst, wird eine Schwenkung
des Fahrzeuges nach der einen oder anderen Richtung erfolgen.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einer Ausführungsform beispielsweise
veranschaulicht. Es sind Abb.1 eine Darstellung des Getriebes im Schnitt, Abb.2
eine Sonderdarstellung des freilaufartig wirkenden, mit der Schwungscheibe verbundenen
Sperrgetriebes.
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Die Motordrehzahl wird von der Motorwelle 1a, die sich unabhängig
von der getriebenen Welle 13 dreht, auf die Schwungscheibe 1 übertragen. Die getriebene
Welle hat in dem Ausführungsbeispiel zwei festverkeilteZentralräder1q. und 6o, um
die sich das eigentliche Getriebe aufnehmende Gehäuse 61, 12" drehen können. Das
für die Geschwindigkeitsregelung willkürlich mehr oder weniger abbremsbare oder
ganz feststellbare Gehäuse 61 nimmt in sich ein planetenartiges Untersetzungsgetriebe
auf, dessen Umlaufräder 19-2o, 58-5g auf den in der Gehäusewand gelagerten Achsen
18' und dessen Radpaar 55-56 auf der Antriebswelle 13 lose gelagert sind. Das
Gehäuse
=2' umschließt das Zentralrad =q., das zweite Zentralrad =7, das über das Umlaufrad
=6 mit dem Zentralrad =q. in Eingriff steht und am anderen Ende hülsenartig in das
mit dem Umlaufrade zg kämmende Zahnrad 18 ausläuft, sowie das dem Ausgleichradpaar
=q., =7 nachgebildete weitere Getriebe =q.", =7", das in Über-oder Hintereinanderschaltung
angeordnet sein mag und dessen zweites Zentralrad =7" mit dem Gehäusemantel 61 starr
verbunden ist. Die Achse =2"' des Umlaufrades =6 dreht sich unabhängig von der Achse
=2"" des Umlaufrades =6" lose auf der Welle =3 und ist mit dem gleichfalls lose
auf der Welle =3 umlaufenden Rade =q." fest verbunden; letzteres läuft in einen
Zahnkranz 7 aus, der von der Motorwelle durch ein freilaufartig wirkendes Sperrgetriebe7'
ständig in einer Richtung mitgenommen wird.
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Die Wirkungsweise des Getriebes ist folgende: Leerlauf (Kupplungszahn
2 zwischen Zähnen 6 und 7, Gehäuse i2" dreht sich vorwärts, Gehäuse 6= rückwärts)
Der Kupplungszahn 2 wird in: die Stellung zwischen die Zahnkränze 6 und 7 gebracht
und damit jegliche starre Verbindung zwischen dem Gehäuse =a" und 6= aufgehoben.
Das Gehäuse =2" wird sich daher vorwärts, das Gehäuse 6= rückwärts drehen.
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Die Kraft wird von dem Sperrgetriebe 7' auf den Zahnkranz 7 übertragen
und damit das Gehäuse =2' und das Rad i6 zum Umlaufen gebracht sowie die Achse i2"',
die, wie erwähnt, sich unabhängig von der Achse i2"" dreht. Da das Zentralrad =q.
feststeht, wird das Umlaufrad =6 sich auf dem Zentralrad 1¢ abrollen und das Rad
=7 sowie das Untersetzungsgetriebe =8, 19-2o, 55-56, 58-59 zum Umlaufen bringen.
Auch das fest mit der Antriebswelle =3 verkeilte Rad 6o steht still, es wird daher
auch hier ein Abrollen der Umlaufräder auf dem Rade 6o stattfinden. Mit der Drehung
des Rades =q." durch den Motor wird auch das Umlaufrad =6" zum Umlaufen gebracht
und damit das mit dem Gehäuse 6= fest verbundene Rad =7" in Rück wärtsrichtung zu
der Umlaufrichtung des Gehäuses i2". Gehäuse i2" läuft also vorwärts, während Gehäuse
6= rückwärts läuft, und zwar läuft das Gehäuse =2" frei mit, angetrieben durch das
Umlaufen des Gehäuses 6=, das über Rad =7" mit dem Gehäuse =2" mittelbar verbunden
ist. Anfahren (Gehäuse 6= abbremsen oder stillsetzen) Soll angefahren werden, so
wird das Gehäuse 6= abgebremst oder festgestellt. Dann wird sich das Untersetzungsgehäuse
6= nicht mehr auf dem Rade 6o abrollen können, sondern das Rad 6o und somit die
Welle =3 zum Umlaufen bringen. Damit wird aber auch das Rad =q gleichzeitig in Drehung
versetzt. Der Ausgleich innerhalb des zwischen Rad 6o und Rad =q. befindlichen Getriebes
erfolgt dadurch, daß das Gehäuse =Z" und das mit dem Rade =q." fest verbundene Gehäuse
=2' sich gegeneinander mit verschiedenen Geschwindigkeiten drehen können. Direkter
Gang (Gehäuse =2" und 6= in Vorwärtsrichtung, beide durch Einrücken des Zahnes 2
in Kranz 6 miteinander gekuppelt) Soll der direkte Gang eingeschaltet werden, so
muß der zwischen den Zahnkränzen 6 und 7 bisher befindliche Kupplungszahn 2 in den
Zahnkranz 6 eingerückt werden. Die Motorkraft wird dann einmal über den Mitnehmerzahn
2 auf das Gehäuse =2" übertragen und dieses zum Umlaufen gebracht, damit auch die
Achse =2 "", die durch das Umlaufrad =6" das Zahnrad =7" und damit das Gehäuse 6=
zum Umlaufen bringt, dann aber auch das Gehäuse i2' über den Zahnkranz 7. Da das
Gehäuse =2' genau so schnell umläuft wie das Gehäuse i2", nämlich beide Gehäuse
mit der Motordrehzahl, das Zentralrad =q." demnach genau so schnell sich dreht wie
das Gehäuse =2", muß das Umlaufrad =6" feststehen und damit das Gehäuse 6= in derselben
Richtung mitnehmen. Mit dem Gehäuse =2" dreht sich auch in. gleicher Umlaufgeschwindigkeit
und gleicher Richtung die Achse =2"'. Da nun beide Zentralräder =q. und 6o auf der
gleichen Welle =3 verkeilt sind, ist ein Ausgleich innerhalb des Getriebes 17-i8,
19-2o, 55-56 58-59 nicht möglich, das Getriebe muß daher stillstehen, der Motor
läuft mit unmittelbarer Kraftübertragung. Weder das Gehäuse 6= noch das Gehäuse
i2" wird abgebremst. Rückwärtsgang (Kupplungszahn 2 zwischen 6 und 7, Gehäuse i2"
abbremsen oder feststellen) Zum Rückwärtsfahren wird der Kupplungszahn 2 in Leerlaufstellung
zwischen die Zahnkränze 6 und 7 gebracht und das Gehäuse =2" festgestellt oder abgebremst.
Dadurch wird zunächst die Kraftübertragung über den Freilauf 7' auf das Zahnrad
7 übertragen, das Gehäuse =2' und die Achse =2 "' wie beim Vorwärtsgang angetrieben.
Dadurch aber, daß das Gehäuse =2" festgebremst ist, muß sich das Rad i7" in entgegengesetzter
Richtung wie das Rad =q." drehen, die Umlaufrichtung wird daher entgegengesetzt
sein.
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Eine schon erwähnte weitere Anwendungsmöglichkeit des Getriebes besteht
darin, da.ß man vorzugsweise einachsige Fahrzeuge, z. B. Motorpflüge mit einer Achse
und einem hinteren Stützrade, mit Hilfe des Getriebes selbst lenken kann. Eine solche
Lenkung ist ohne weiteres dadurch gegeben, daß man das Gehäuse 61 mit
seinem
zugehörigen Untersetzungsgetriebe nicht auf einer Seite, wie in Abb. x wiedergegeben,
sondern zu beiden Seiten des Gehäuses 12" anordnet und die getriebene Welle 13 in
der Achsebene der Umlaufkegelräder 16, =6" teilt. Je nachdem man dann das eine oder
andere der zu beiden Seiten des Gehäuses 12" angeordneten Gehäuse 61 abbremst, wird
eine Schwenkung des angetriebenen Pfluges oder sonstigen Fahrzeuges nach der einen
oder anderen Richtung erfolgen.
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Der Antrieb des Gehäuses 12" erfolgt dann mittels eines Zahnrades.
Die beiden Hälften des Umlaufrädergetriebesinnerhalb des Gehäuses 12" sind dann
symmetrisch ausgebildet, d. h. die Hälfte links der Achsen =2"' und i2"" sieht genau
so aus wie die rechte Hälfte.