DE488783C

DE488783C - Kuehlvorrichtung fuer Huettenoefen u. dgl. mittels eingebrachter Kuehlrohre

Info

Publication number: DE488783C
Application number: DEF60369D
Authority: DE
Original assignee: Widekind & Co E
Current assignee: Widekind & Co E
Priority date: 1925-11-27
Filing date: 1925-11-27
Publication date: 1930-01-06

Description

Kühlvorrichtung für Hüttenöfen u. dgl. mittels eingebrachter Kühlrohre Die Köpfe und Decken von Hüttenöfen u. dgl. pflegt man mittels wasserdurchflossener Röhren zu 'kühlen, um eine längere Lebensdauer des am meisten beanspruchten Mauerwerks und vor allem auch eine Unveränderlichkeit der Zug- und Düsenquerschnitte zu erreichen.
Die gebräuchlichen wasserdurchflossenen Röhren sind aber oft schwer anzubringen und verstopfen sich leicht; bei Undichtigkeiten können die großen in den Ofen eindringenden Wassermassen auch viel Unheil anrichten. Ebenso ist der außerordentlich hohe Wasserverbrauch ein großer wirtschaftlicher und betrieblicher Nachteil.
Die Erfindung verwendet zu Kühlzwecken Hochdruckrohre, die mit destilliertem Wasser, gegebenenfalls unter Luftleere, etwa zu einem Drittel gefüllt und an beiden Enden zugeschweißt sind. Ein solches Rohr wird einzeln oder in Gruppen zusammengefaßt mit dem unteren Rohrende in das zu kühlende Mittel, z. B. in den Martinofenkopf, eingebaut in der Weise, daß etwa io cm Rohrende in der Höchsttemperaturzone im Stein eingebettet sind und etwa 6o cm übrige Rohrlänge frei in die Luft ragen. Es findet dann folgendes statt: Entsprechend der Wärmeleitzahl des beispielsweise auf i5oo° erhitzten Mauerwerks gehen stündlich etwa 240 kcal in das io cm lang eingemauerte Rohrende eines i"-Rohres, wenn es etwa 5 cm tief in dem Mauerwerk eingebettet liegt. Das in dem Rohrende befindliche Wasser verdampft bis etwa zu einem Druck von aao atü, entsprechend einer Dampftemperatur von 37o°. Diese im Dampf enthaltene Wärmemenge wird nunmehr durch das 6o cm frei in die Luft ragende andere Rohrende äußerst energisch unter Kondensation des Dampfes an die umgebende Luft abgegeben. Die Rechnung zeigt, daß, ein 'Gleichgewicht zwischen der Wärmeaufnahme am unteren Rohrende und der Wärmeabgabe am oberen Rohrende besteht, wenn das eingemauerte Rohrende etwa io cm lang und in einer Tiefe von 5 cm in einer Silikaschicht von i 5oo° Temperatur eingebettet und das freie Ende etwa 6o cm lang ist. Bei der doppelten Silikaschichtdicke sinkt die Wärmeeinwanderung auf die Hälfte, und der Dampfdruck noch weit rascher. Sollte aber durch irgendeinen unglücklichen Zufall das eingebettete Rohrende völlig entblößt werden, so erfolgt weiterer Druckanstieg und schließlich unter Umständen ein Ausbläser, der aber bei der sehr kleinen Wassermenge kein Unglück bedeutet und durch Rohrauswechselung behoben wird.
Die Anwendung der Kühlrohre ist sehr einfach und vielseitig. Es werden auf Hochdruck geprüfte, mit Wasser teilweise gefüllte und verschlossene Einzelrohre etwa von 1/z bis 2" Durchmesser in Längen von etwa o,8o bis- i,5o m auf Lager gehalten und bei der Ofenausmauerung an den gefährdeten heißen Stellen am unteren Ende in senkrechter oder schräger Lage mit eingesetzt. .Das untere Ende kann nach Bedarf auch abgebogen oder spiral- oder U-förmig geformt oder mit angeschweißtem Fuß versehen sein, je nach dem Kühlzweck.
In besonders günstigen Fällen jkönneri die Rohre auch zur Abhitzeverwertung herangezogen werden, etwa zur Luft- oder Speisewasservorwärmung, oder sie können als wirkungsvolle Wärmeleiter zur mittelbaren Dampferzeugung dienen. Dies käme .z. B. in Frage bei der Kühlung von VerbreUnungskammern von Kohlenstaub-Dampfkesselfeuenzngen, .bei Gasgeneratqren.u. dgl.
Selbstverständlich könnte auch das obere Ende mit besonderen angeschweißten Formstücken versehen werden, um die Abstrahlung oder Ableitung der Dampfwärme wirkungsvoller zu gestalten.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Kühlvorrichtung für Hüttenöfen u. dgl. mittels eingebrachter Kühlrohre, gekennzeichnet durch beiderseits geschlossene, teilweise mit Wasser gefüllte Hochdruckrohre, deren unteres Ende in das zu kühlende Mittel eingebracht wird und deren oberes Ende frei in die Luft oder in ein wirksameres Kühlmittel hineinragt, so daß ununterbrochen und im Kreislauf am unteren Ende eine Wasserverdampfung und am oberen Ende eine Rückkondensation stattfindet.
2. Kühlvorrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet dadurch, daß, das obere Ende des Hochdruckrohres von der Verbrennungsluft .umspült wird.
3. Kühlvorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Hochdruckrohr großflächige Kopf-und Fußstücke, Rippen u. dgl. angebracht sind zwecks Verstärkung des Wärmeaustausches.