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Vorrichtung zur Bewegungsuntersuchung Bei Vorrichtungen zur Untersuchung
der Bewegungen von Maschinenteilen oder menschlichen Gliedern bei Arbeit und Sport
ist es bekannt, an den zu untersuchenden Teilen elektrische Glühlämpchen zu befestigen
und diese durch getrennte Stromkreise mit Dauerstrom oder mit unterbrochenen Strömen
zu speisen.
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Bei photographischer Aufnahme des Bewegungsvorganges erscheinen alsdann
die Lämpchen als Lichtkurven, aus denen der Verlauf der Bewegung erschlossen werden
kann.
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Auch ist es bekannt, daß zur Erzeugung von Strömen verschiedener Unterbrechungsarten
in die einzelnen Stromkreise Unterbrecher verschiedener Perioden eingeschaltet werden.
Es is=t hier=durch möglich, mit einfachen Mitteln mehrere Glühlampen m-it so kennzeichnend
verschiedenen Iieuchtkraftunterbrechungen zu betreiben, daß die photographisch aufgenommenen
Bewegungskurven sich deutlich voneinander abheben und dadurch eine einwandfreie
Erfassung verwickelter Bewegungen mit vielen Glühlampen möglich wird.
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Erfindungsgemäß werden zur Erzielung noch weiterer Mannigfaltigkeiten
in lern Stromkreis ein und derselben Lampe zwei oder mehr Unterbrecher verschiedener
Peri- -oden vorgesehen, so daß sich die verschiedenartig unterbrochenen Lichtkurven
überlagern. Dadurch wird erreicht, daß auch eine in ihrer Geschwindigkeit stark
variierende Bewegung in jedem Augenblick ihres Ablaufes zeitlich verfolgt werden
kann, indem man sich zur Auswertung in den raschen Strecken der raschen, in den
langsamen der langsamen Unterbrechungen bedient.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung ergibt sich; wenn die selbsttätigen
Unterbrecher wahlweise einzeln oder zu mehreren in die Lämpchenstromkreise einschaltbar
ausgebildet sind. Hierdurch ergibt sich eine weitere wertvolle Vereinfachung, indem
dann durch die Überlagerung -der verschiedenartigen Unterbrechungen sich kombinierte
Unterbrechungsarten ergeben, so daß mit wenigen Unterbrechern eine größere Zahl
von Lämpchen j e mit verschiedenartig unterbrochenen Strömen gespeist werden können.
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Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung an einem Ausführungsbeispiele,
wobei zum Teil auch die bereits bekannten Anor dnung.en mit dargestellt sind.
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Die Stromquelle i, beispielsweise eine Akkumwlafiormbatberie von 6
bis 8 Volt, Kontakte z und 3 'zum Anschluß der Glühlämpchen, .ein Schalter q. und
ein Regulierwiderstand ; bilden einen Stromkreis mit
ununterbrochenem
Strom, in dem die Leuchtstärke der Lämpchen mittels des Widerstandes 5 beliebig
geregelt werden kann.
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Ein zweiter Stromkreis mit unterbrochenem Strom wird gebildet durch
die Stromquelle i, einen Widerstand 8, einen geeichten Unterbrecher i i, dessen
Periodenzahl beispielsweise von 3 bis 20 pro Sekunde genau eingestellt werden kann,
einen dazugehörigen Kontakt 9, einen Schalter 7 und die Kontakte 2 und 6 zum Anschluß
der Lämpchen.
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Ein dritter Stromkreis mit unterbrochenem Strom wird gebildet durch
die Stromquelle i, Regulierwiderstand 14, einen geeichten Unterbrecher, der eine
Variation der Periodenzahl, beispielsweise io bis 6o pro Sekunde gestattet, mit
dazugehörigem Kontakt _i5, Schalter 13 und die Kontakte 2 und 12 zum anschluß
der Lämpchen. Diese Schaltungsarten sind bekannt.
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Der vierte Stromkreis besteht aus der Stromquelle i, den Widerständen
8, 14 und 2o, den auf verschied--ne Periodenzahlen geeichten parallel geschalteten
Unterbrechern i i und 17, den dazugehörigen Kontakten io und 16, dem Schalter i9
und den Kontakten 2 und 18 zum Anschluß der Lämpchen.
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Werden die Lämpchen, die beispielsweise an den verschiedenen Gelenken
eines menschlichen Armes befestigt sind, in den ersten Stromkreis geschaltet, so
brennen sie ununterbrochen, und auf der lichtempfindlichen Platte erscheinen Kurven
gleicher Stärke.
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Beim, Einschalten der Lämpchen in den zweiten Stromkreis entstehen
Kurven, die aus einer bestimmten Anzahl von Punkten in der Zeiteinheit bestehen.
Hierdurch ergibt sich bereits eine Möglichkeit zur Beurteilung des zeitlichen Verlaufes
der Kurven.
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Beim Einschalten der Lämpchen in den dritten Stromkreis entstehen
Kurven, bei denen die Punktzahl in der Sekunde von derjenigen des zweiten Stromkreises
verschieden ist. Schließlich beim Einschalten in den vierten Stromkreis entsteht
für jedes Lämpchen eine Kurve aus zwei Übereänandergelagerten Punktreihen, die-
sich durch die verschiedenen Punktzahlen in der Sekunde unterscheiden, indem die
eine Reihe die Punktzahl entsprechend der Periodenzahl des ersten Unterbrechers
und die andere die Punktzahl entsprechend der Periodenzahl des zweiten Unterbrechers
aufweist. Um diese beiden Reihen :besser unterscheiden zu können, können die Widerstände
8 und 14 auf verschüedene Uchtstärke eingestellt werden, so daß man die beiden Frequenzen
dann leicht durch die verschiedene Lichtstärke unterscheiden kann.
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Es ist natürlich möglich, die Vorrichtung weiter auszubauen, indem
unter Hinzufügung weiterer Unterbrecher mit anderen Periodenzahlen und weiterer
Schalter noch weitere Kurven auf der lichtempfindlichen Platte festgehalten ,werden.
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Die Vorrichtung wird -zweckmäßig in bekannter Weise in der Nähe des
zu untersuchenden beweglichen Teiles in der Weise angebracht. daß ein Schaltbrett,
auf dem alle Teile befestigt sind, in der Nähe aufgestellt wird, z. B. wird das
Schaltbrett auf dein Rücken des Arbeiters, dessen Bewegungen während der Arbeit
untersucht werden sollen, befestigt, und der Beobachter schaltet die einzelnen oder
alle Lämpchen nach Wahl in den einen oder anderen Stromkreis, während mit einem
daneben aufgestellten photographischen Apparat die von den Lämpchen vollführten
Bewegungen auf der lichtempfindlichen Platte festgehalten werden.
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Von dem Schaltbrett führen Drähte zu den einzelnen Lämpchen. Weder
Drähte noch Lämpchen behindern im mindesten die frei Beweglichkeit eines damit armierten
Arbeiters. Die Vorrichtung ist also geeignet, unmittelbar die Bewegungsformen jedes
Arbeiters bei seiner Beschäftigung störungsfrei aufzunehmen.